Ruhe auf dem Crap la Pala

geschrieben von Susanne am 26. August 2019 um 22.50 Uhr
Kategorie: Ernährung, Schweiz/Liechtenstein, Wandern, Wildpflanzen
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In den letzten beiden Tagen haben Guido und ich etliche Herausforderungen im hochalpinen Gelände bewältigt. Heute möchten wir es jedoch ruhiger angehen lassen und planen, von unserer Unterkunft aus gemütlich auf den Piz Scalottas zu wandern. Dafür braucht man keine Erfahrung im hochalpinen Gelände, sondern „nur“ ein wenig Kondition, schließlich sind bis zum Gipfel immerhin zwölf Kilometer und 1000 Höhenmeter zu überwinden. Der Blick vom Ortsrand von Lenz auf unser links im Bild liegendes Tourenziel:

Der Gipfel rechts im Bild ist das Stätzerhorn. Auf breiten und relativ flach verlaufenden Wanderwegen erreichen wir nach fünf Kilometern Lenzerheide. Von dort aus geht es leicht ansteigend über Asphalt nach Sporz, einem zur Gemeinde Vaz/Obervaz gehörenden Weiler. Ab Sporz liegt dann wieder ein Wanderweg unter unseren Füßen. Um die Tour etwas interessanter zu gestalten, wandern wir nicht direkt auf den Piz Scalottas, sondern machen einen kleinen Abstecher auf den 2151 Meter hohen Crap la Pala, dem südlichsten Gratkopf der Stätzerhorn-Kette. Das romanische „crap“ bedeutet Stein, „pala“ Schaufel. Die Gipfelregion besteht aus einer großflächigen Weide:

Wir genießen hier oben nicht nur eine himmlische Ruhe, sondern auch eine wunderbare Aussicht auf die umliegende Bergwelt:

Der Blick nach Nordosten hinunter auf Lenzerheide und den Heidsee, ganz rechts im Bild ist das Parpaner Rothorn, links daneben das Parpaner Weißhorn zu sehen:

Der Blick nach Südosten auf das Dreigestirn Piz Ela, Tinzenhorn und Piz Mitgel:

Der Blick nach Nordwesten reicht bis zum 3158 Meter hohen Hausstock und zum 3614 Meter hohen Tödi:

Im Norden liegt der Piz Scalottas:

Rund um den auf dem obigen Bild zu sehenden Tümpel tummeln sich zahlreiche Murmeltiere, die jedes Mal, wenn ein Wanderer des Weges kommt, ihren charakteristischen Warnruf ausstoßen. Es ist faszinierend, ihr Treiben von oben zu beobachten. Entgegen unseren ursprünglichen Plänen beschließen wir nach einer ausgiebigen Gipfelrast, nicht auf den Piz Scalottas zu steigen. Dort herrscht wahrscheinlich eh viel zu viel Rummel für unseren Geschmack. Wir steigen stattdessen weglos Richtung Süden ab. Zu Beginn des Abstiegs schauen wir auf die Gipfel von Parpaner Rothorn, Aroser Rothorn, Pizza Naira, Piz Mez, Lenzer Horn und Piz Linard:

Unerwartet stoßen wir schon bald auf einen ausgetretenen Pfad, der uns zu einer kleinen Hütte führt:

Um wieder auf einen offiziellen Wanderweg zu gelangen, müssen wir von der Hütte aus weiter Richtung Süden absteigen. Vorher erkunden wir allerdings den weiteren Verlauf des Pfades: Er endet irgendwann im Nirgendwo. Aber uns wird bald klar, warum er so ausgetreten ist: Am Wegesrand wachsen zahlreiche Steinpilze in allen Größen. Welch ein Paradies für Pilzsammler! Der Blick vom Wanderweg auf das Dreigestirn, am linken Bildrand liegt der Piz Linard:

Bald darauf erreichen wir Lain, ein kleines Dorf, das ebenso wie Sporz zur Gemeinde Vaz/Obervaz gehört. Von Lain aus geht es über das Dorf Zorten zum Weiler Nivagl, dem mit 1010 Meter tiefsten Punkt unserer Wanderung:

Um zurück nach Lenz zu gelangen, müssen wir einen steilen Anstieg bewältigen. Gott sei Dank liegt dieser Wegabschnitt größtenteils im Schatten, sonst wäre ich hier ganz schön ins Schwitzen gekommen. Lenz in Sichtweite:

Auch bei dieser eher ruhigen Wanderung kommen schlussendlich etliche Kilometer und Höhenmeter zusammen:

Aber bei solch einem Traumwetter gibt es sowieso nichts Schöneres, als draußen in der Natur unterwegs zu sein. :sonne: So sehen meine heutigen Mahlzeiten aus, die Mengen sind geschätzt:

  • 9.45 Uhr: 400 Gramm Melone „Charentais“, 300 Gramm Nektarinen
  • 19.30 Uhr: 50 Gramm braune Champignons, 400 Gramm Fleisch, Fett, Knorpel, Rippenendstücke und Teile des Brustbeins von der Brust eines Zickleins, 100 Gramm Eisbergsalat

Während der Wanderung lasse ich mir außerdem Himbeeren und einige Brombeeren schmecken.

PS: Mehr Bilder und eine interaktive Karte gibt es auf Guidos Seite: Lenzerheide → Crap la Pala (2151m).

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