Zum Pass digls Orgels am Fuße des Tinzenhorns

geschrieben von Susanne am 17. August 2019 um 22.46 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Ernährung, Schweiz/Liechtenstein, Wandern, Wildpflanzen
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Das Wetter ist heute nicht ganz so schön wie gestern, denn der Himmel ist größtenteils bedeckt. Aber Regen ist nicht vorhergesagt, so dass einer weiteren Tour in den Bündner Alpen nichts im Wege steht: Der Postbus bringt uns um 11.17 Uhr von Lenz nach Tinizong, einem Ortsteil der Gemeinde Surses in der Region Albula des Kantons Graubünden. Vom dortigen Dorfzentrum aus starten wir um 12.15 Uhr zu einer Tour zum am Fuße des Tinzenhorns gelegenen Pass digls Orgels, einem auf 2699 Meter hoch gelegenen Übergang von der Chamona d’Ela (Ela-Hütte), einer SAC-Hütte, in das Val d’Err (Errtal). Die ersten dreieinhalb Kilometer wandern wir auf einer Alpstraße, da entlang des Wanderwegs Baumfällarbeiten durchgeführt werden. Der Blick zurück von der Alpstraße auf Tinizong:

Die Alpstraße führt durch das Val Mulegna hinauf zu den Hütten von Tgant Pensa und der Siedlung Pensa. Von Tgant Pensa aus wandern wir auf einem Bergweg hinauf zu den Hütten von Bartg. Der nächste Streckenabschnitt führt über Alpweiden. Zuerst taucht der Westgrat des Tinzenhorns am Horizont auf und kurze Zeit später auch der Gipfel selbst:

Der 2462 Meter hoch gelegene Lai Tigiel und der rechts im Hintergrund liegende Pass digls Orgels:

Dort wollen wir hinauf:

Das Erklimmen der Geröllhalde ist einfacher, als es aussieht und so stehen wir gut drei Stunden nach Beginn unserer Wanderung auf dem Pass digls Orgels:

Die vom Pass aus zu sehende Ostwand des Tinzenhorns macht einen imposanten und wenig einladenden Eindruck:

Die Südwand ist nicht minder beeindruckend:

Im SAC-Führer „Bündner Alpen: Vom Septimer zum Flüela“ ist über das Tinzenhorn Folgendes zu lesen:

Der Corn da Tinizong (Tinzenhorn) wird in unserer Zeit meist von der Chamona d’Ela angegangen. Allerdings endet eine beträchtliche Zahl von Besteigungsversuchen schon vor dem Gipfel.

Das glaube ich gerne! Vom Pass digls Orgels aus wandern wir über weitere Geröll- und Schneefelder hinauf zum Pass d’Ela:

Hier taucht der Piz Ela vor uns auf:

Der Blick zurück auf das Tinzenhorn und den zum Piz Mitgel führenden Westgrat mit Piz Mitgel links im Hintergrund:

Der Pass d’Ela rückt näher:

Hier ist, wenn man weiß wo, der auf dem Pass stehende Wegweiser zu erkennen:

Der Blick vom Pass d’Ela auf Tinzenhorn und Piz Mitgel (der „Zahn“ links im Bild):

Dreieinhalb Stunden zurück nach Tinizong gibt der Wegweiser an, doch wir haben nur noch zweieinhalb Stunden Zeit, bis der letzte Bus von Tinizong zurück nach Lenz fährt. Wir steigen daher ziemlich flott ab. Zeit, um die eine oder andere Aufnahme zu machen, nehmen wir uns aber trotzdem. Im Laufschritt zum Lai Mort, einem der beiden Seen am Fuße des Piz Elas:

Der Blick zurück zum Pass d’Ela:

Abstieg vom Pass in die Ebene von Cotschna:

Von Cotschna aus wandern wir durch das Val d’Err zurück nach Tgant Pensa und treffen dort auf unseren Aufstiegsweg. Hier können wir wieder ein normales Wandertempo einlegen, so dass ich ab und zu bei den am Wegesrand wachsenden Himbeeren zugreifen kann. Der Abstieg nach Tinizong durchs Val Mulegna mit Blick auf den Piz Arblatsch:

Sechs Stunden nach Beginn unserer Wanderung sind wir wieder an der Bushaltestelle von Tinizong. Die Tour im Überblick:

Lenz erreichen wir um kurz nach 19 Uhr. Heute gehe ich nicht zuerst unter die Dusche, sondern zum Kühlschrank und lasse mir ein paar Zwetschgen schmecken. So sieht der vollständige Speiseplan aus, die Mengenangaben sind geschätzt:

  • 9.30 Uhr: 1000 Gramm Wassermelone
  • 19.10 Uhr: 200 Gramm Zwetschgen
  • 21.40 Uhr: 30 Gramm Eigelbe, 5 Gramm Eierschale, 300 Gramm Rumpsteak vom Rind, 300 Gramm Eisbergsalat

Die Eier stammen von einem Lenzer Bauernhof. Sie schmecken deutlich besser als die Eier, die ich in Oberstaufen bekomme.

PS: Während der Tour hören und sehen wir zahlreiche Murmeltiere. Und wenn ich schon keine Bilder von ihnen veröffentliche, möchte ich ebenfalls die farbenprächtigen Alpenblumen, die den rauen Bedingungen im Gebirge trotzen, erwähnen. Sie im Grau der Felslandschaft zu entdecken, ist immer wieder ein kleines Wunder. Danke für dieses intensive Naturerlebnis. :herz:

PS: Guidos Tourenbericht, einschließlich einer interaktiven Karte: Orgelpass (Pass digls Orgels; 2.692m).

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