Bike- & Hike- & Klettertour auf den Großen Wilder

geschrieben von Susanne am 15. Oktober 2018 um 23.56 Uhr
Kategorie: Bayern, Bergtouren, Ernährung, Fahrradtouren, Klettern, Videos, Wandern
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Ich übergebe meinen Dienst im Fitnessstudio einem Kollegen, so dass Guido und ich wieder einmal am frühen Morgen zu einer Tour starten können. Es soll auf den Großen Wilder gehen. Der Große Wilder ist ein 2379 Meter hoher Gipfel der Allgäuer Alpen, der entweder vom Giebelhaus bei Hinterstein (Bad Hindelang) oder aber von der Käser-Alpe bei Oberstdorf aus erreicht werden kann. Wir wählen den Weg über die Käser-Alpe. Am 19. September hat Guido schon einmal allein versucht, über diesen Weg den Gipfel zu erreichen, musste aber die Tour wegen fortgeschrittener Tageszeit abbrechen. Das könnte wieder passieren, nämlich dann, wenn ich aus eigener Kraft zur Käser-Alpe hinaufradeln müsste. Ganz davon abgesehen, dass ich nach dieser anstrengenden Fahrt schon ziemlich k.o. wäre. Also leihen wir an der Talstation der Nebelhornbahn in Oberstdorf ein E-Bike für mich aus. Dessen Kraft kommt dann aber nicht nur mir zugute, sondern auch Guido: Wir verbinden das E-Bike und sein Fahrrad mit einer Reepschnur und schon kann es mit voller Kraft Richtung Käser-Alpe gehen! Aber auch wenn ich die Leistung des Motors auf „Turbo“ stelle, wir müssen beide kräftig strampeln, damit wir möglichst schnell die Käser-Alpe erreichen. Möglichst schnell heißt für uns heute nach vierzig Minuten. Dann stellen wir die Räder an einem Weidezaun der Käser-Alpe ab:

Von der Käser-Alpe aus geht es zu Fuß zum Himmelecksattel hinauf. Der Blick vom Himmelecksattel Richtung Hochvogel, der am rechten Bildrand zu sehen ist:

Von hier aus geht es dann auf Pfadspuren über einen Grasgrat zu einem imposanten Felszacken, den wir rechts umgehen. Anschließend führt der Pfad über steiles Gras erneut auf den Grat. Ein Blick zurück, im Hintergrund ist der Schneck zu sehen:

Im weiteren Gratverlauf ist von Gras kaum mehr etwas zu sehen, es geht über Felsen weiter:

Auf dem Bild ist links ein Felsturm zu sehen, den wir abklettern müssen. Bevor es aber dort hinunter geht, seilen wir uns an. Auch wenn viele Tourengeher diese Tour frei gehen, wir gehen lieber auf Nummer sicher. So weit wie das bei solch einer Tour überhaupt möglich ist. Ein letztes Bild vom Felsturm aus Richtung Felsplatten, die das Herzstück der Tour bilden, dann wandert meine Bauchtasche samt Fotoapparat in den Rucksack und ich konzentriere mich ganz und gar aufs Klettern:

Hier liegen die Felsplatten und damit der schwierigste Teil des Aufstiegs hinter uns und ich schaue noch einmal zurück Richtung Schneck:

Der Rest des Aufstiegs ist mehr oder weniger Gehgelände und dann stehen wir auch schon auf dem Nordgipfel des Großen Wilder und können das Panorama bewundern:

Wie man in dem kurzen Video sieht, ist es ganz schön windig hier oben. Und besonders warm ist es auch nicht, so dass ich trotz Sonnenschein nicht auf die Idee komme, meinen Pullover auszuziehen. Nach dem Eintrag ins Gipfelbuch, heute ist außer uns noch niemand hier oben gewesen, der Besucherandrang hält sich sowieso in Grenzen, das Gipfelbuch ist von 2011 und erst halb voll, geht es über eine luftige Schneide hinab in eine Scharte vor dem Hauptgipfel. Der Blick zurück auf den Nordgipfel:

Dagegen sieht der Blick zum Hauptgipfel richtig harmlos aus:

Das Gipfelkreuz des Hauptgipfels, ein Gipfelbuch gibt es hier nicht:

Der Blick zurück auf den Nordgipfel:

Die ersten Meter des Abstiegs vom Hauptgipfel:

Pfadspuren, denen wir folgen, führen von der Scharte zwischen Nord- und Hauptgipfel auf einen Höhenzug südöstlich der Gamswanne. In vielen älteren Tourenberichten wird die Gamswanne selbst als Abstiegsweg aufgeführt. Aber dieser Weg empfiehlt sich nicht mehr, da hier im Sommer im Gegensatz zu früher kein Schnee mehr liegt und statt über Schnee über brüchigen Fels abgestiegen werden muss. Der Höhenweg ist da wesentlich angenehmer zu gehen. An der Stelle, an der man ihn verlassen muss, um über Fels und Geröll weiter abzusteigen, steht ein Steinmann, vorne rechts im Bild:

In der Bildmitte ist der Himmelecksattel zu sehen, zu dem wir zurückkehren müssen. Der Blick zurück auf die Pfadspur durch den Geröllkessel:

Nach der Durchquerung des Geröllkessels geht es über einen steilen Grashang hinauf, der zurück auf den Nordgrat führt. Hier habe ich heute schon einmal gestanden:

Vom Himmelecksattel aus geht es über den Aufstiegsweg zurück zur Käser-Alpe, wo unsere Fahrräder stehen. Noch einmal der Große Wilder in seiner ganzen Pracht:

Die Käser-Alpe zu unseren Füßen:

Und da stehen sie, unsere Fahrräder, mit denen es dann ziemlich flott zurück nach Oberstdorf geht:

Um 16.30 Uhr, siebeneinhalb Stunden nach Beginn unserer Tour, geben wir das E-Bike wieder ab, eine Stunde früher als vereinbart. Dank der frühen Rückkehr können wir uns vor der Rückfahrt nach Oberstaufen beim türkischen Obst- und Gemüsehändler mit wunderbar reifen Kakis, Weintrauben, Pfirsichen und Zwetschgen eindecken. Am Abend habe ich allerdings keine Lust auf Früchte, sondern auf Leber und Fleisch vom Lamm. So sehen meine Mahlzeiten aus:

7.15 Uhr: 320 Gramm Trauben „Sultana“
17.00 Uhr: 400 Gramm Trauben „Regal“
19.15 Uhr: 150 Gramm Leber vom Lamm, 300 Gramm Eisbergsalat
23.15 bis 23.50 Uhr: 310 Gramm Fleisch, Knorpel und Rippenendstücke von der Brust eines Lamms

PS: Weitere Daten der Tour: Die Weglänge beträgt 30 Kilometer, davon 20 Kilometer mit dem Rad, und 1700 Höhenmeter, davon 580 mit dem Rad.

PPS: Guido filmt unsere Tour. Irgendwann werde ich deshalb in diesem Tagebucheintrag nachträglich auch ein Video veröffentlichen. Vorab schon einmal ein Einzelbild, das mich in Aktion zeigt:

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