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Archiv für die Kategorie ‘Ernährung’Um kurz nach 9.00 Uhr war ich an dem Kirschbaum, an dem ich mich vor ein paar Tagen sattgegessen hatte. Leider waren fast keine Kirschen mehr am Baum. Ich nahm an, dass die Stare sich hier ebenso bedient hatten wie an den Frühkirschen meines Nachbarn. Ich musste mich also nach einer neuen Quelle umsehen. Ich hatte Glück, ganz in der Nähe standen einige uralte Kirschbäume mit großen, tiefroten Kirschen: Leider hingen die meisten der Kirschen außerhalb meiner Reichweite. Etwa ein Pfund konnte ich aber doch genießen und damit meinen Bedarf an Kirschen decken. Um 10.00 Uhr hatte ich einen Termin mit dem Chef eines Gardinenhauses. Ich hatte mir vorgestellt, Plissees als Sichtschutz an den Fenstern im neuen Haus anzubringen. Er maß alle Fenster aus. Mittags besuchte ich seinen Laden, um mir das Angebot abzuholen. Mir war schon klar, dass Plissees nicht ganz billig waren, aber das Angebot haute mich dann doch um. So wie es aussah, musste ich mir eine andere, für mich finanzierbare Lösung einfallen lassen. Die zweite Mahlzeit des Tages fand um 12.10 Uhr statt und bestand aus 460 Gramm Aprikosen aus dem Bioladen. Schon heute Vormittag fragte ich mich beim Kirschenessen, warum es Leute gab, die meinen, man bräuchte als Rohköstler unbedingt tropische Früchte, um zufrieden zu sein. Gott sei Dank reichten mir im Moment europäische Früchte. Um 16.00 Uhr war ich zum Klettern verabredet. Kurz vorher aß ich 150 Gramm Wabenhonig. Die letzte Mahlzeit begann um 21.30 Uhr und bestand aus 80 Gramm Knochenmark vom Weiderind und 420 Gramm Fleisch vom Reh. Es gab also heute eine Köstlichkeit nach der anderen. Den Vormittag brachte ich am Schreibtisch zu. Es waren noch einige Dingen wegen der neuen Wohnung zu regeln, außerdem kamen zwei unerwartete Anrufe, einer vom Käufer des Liersberger Hauses. Er wollte am Nachmittag mit einem Handwerker vorbeikommen. Ich war wirklich froh, wenn ich mich endlich wieder anderen Dingen wie Hausräumung, Küchenplanung und Umzug zuwenden konnte. Vor allem mein tägliches Sportprogramm litt unter diesen Aktivitäten. Aber ich wollte nicht jammern, Stress hatte ich so gesehen keinen. Alles nahm den geplanten Verlauf. Die erste Mahlzeit fand um 11 Uhr statt und bestand aus 200 Gramm Wabenhonig. Mittags war ich im Bioladen und kaufte gut ein Kilogramm reife Aprikosen. 600 Gramm davon gab es zum Mittagessen. Den Abschluss der Mahlzeit bildete eine Apfelbanane von 50 Gramm: Um 20 Uhr war ich im Garten und war freudig überrascht, als ich zahlreiche Triebe der breitblättrigen Platterbse entdeckte. Denen konnte ich natürlich nicht widerstehen. Eineinhalb Stunden später aß ich 110 Gramm Knochenmark vom Weiderind sowie 250 Gramm Fleisch und Rippenendstücke vom Reh. Um kurz nach 1.00 Uhr ging ich ins Bett und um 5.30 Uhr war ich schon wieder munter. So hatte ich genügend Zeit, vor meiner geplanten Fahrt in den Odenwald einen 10-Kilometer-Lauf rund ums Dorf zu unternehmen, den Kaninchenstall auszumisten und Futter für die beiden Bewohner zu sammeln. Zwei Stunden später brach ich Richtung Sensbachtal auf, um den dort ansässigen Imker aufzusuchen. Ich war immer wieder begeistert von der Ruhe und Beschaulichkeit, die dieses malerische Tal ausstrahlte. Hier war der südlichste Ortsteil mit dem Namen „Hebstahl“ zu sehen: Bevor es zu den Bienen ging, gab es eine andere Aufgabe zu erledigen. Einer der drei Poitou-Mischlinge, die sich vor knapp einem Monat erfolgreich ihrem Verkauf widersetzt hatten, sollte ein neues Zuhause bekommen: Mit vereinten Kräften, wir waren zu sechst, drei Männer und drei Frauen, gelang es uns, das Tier in den Hänger zu locken. Gegen 14 Uhr aß ich eine überreife Banane von ungefähr 100 Gramm aus dem Bioladen und ergänzte die Mahlzeit mit einigen Wildkräutern wie Wiesenbocksbart, Wiesen-Labkraut, Brennnessel, Wiesen-Glockenblume sowie ein paar Blättchen diverser Küchenkräuter. Die Kräuter wurden von zwei alten Bienenkörben eingerahmt: Im Inneren dieser Körbe sah es übrigens so aus: Bienenkörbe galten immer noch als Sinnbild der Imkerei, allerdings wurden sie mittlerweile fast nur noch zu Demonstrationszwecken verwendet. Eine Schwarmkontrolle war hier nämlich so gut wie nicht möglich und die Entnahme des Honigs sehr viel komplizierter als in den heutzutage verwendeten Beuten. Bei der Ernte wurden außerdem zwangsläufig die Brutwaben zerstört. Während der Arbeit an den Bienenstöcken aß ich gegen 17 Uhr etwa 200 Gramm Wabenhonig und eine Stunde später frisch entnommene Blütenpollen. Mit dem Geschmack der frischen Pollen konnten die getrockneten nicht mithalten! Ein heftiger Regenguss setzte um 19 Uhr unserem Arbeitseifer ein vorzeitiges Ende. Aber so kam ich wenigstens nicht allzu spät nach Hause zurück. Die letzte Mahlzeit des Tages begann um 22.30 Uhr und bestand aus 470 Gramm Knochenmark, Rippenendstücken und Fleisch vom Reh. Zum Mittagessen um 13.15 Uhr gab es ein gutes Pfund Aprikosen. Ich hatte Glück und bekam wie vor ein paar Tagen dezent duftende Früchte. Sie waren perfekt reif und hatten ein köstliches Aroma. Gleich daneben lag übrigens eine weitere Sorte. Diese Früchte waren sehr viel größer, aber steinhart und vollkommen geruchlos. Die meisten Kunden griffen hier zu, weil sie „schöner“ aussahen. „Schön“ dumm, konnte ich dazu nur sagen. Nachmittags war ich im neuen Haus und putzte unter anderem den Handtuchheizkörper des Bades: Der war nämlich dreckiger als der Boden. Bei dem Fenstern bestand ebenfalls Handlungsbedarf. Ein Glück, dass es nicht mehr meterlange Fensterfronten waren, die ich putzen musste, sondern ganz „normale“ Sprossenfenster. Das Abendessen begann um 21.15 Uhr und bestand aus 680 Gramm Knochenmark, Rippenendstücken und Fleisch vom Reh. Das Knochenmark holte ich mir mit Hilfe einer dicken Holzstricknadel aus mehreren Haxen heraus: Die Knochen enthielten im oberen Teil rotes, im unteren Teil weißes Knochenmark. Die Mengen waren natürlich nicht mit denen zu vergleichen, die man aus einem Rinderknochen herausholen konnte. Der Geschmack war aber auch hier sehr, sehr gut. Heute war wieder einmal eine Fahrt nach Saarbrücken angesagt. Meine beiden Begleiterinnen sahen sich in der Innenstadt nach neuer Kleidung um, während ich weiter nach Saarlouis fuhr. „Ikea“ war das Ziel. Eigentlich war ich kein allzu großer Freund dieses Möbelhauses, aber ab und zu fand sogar ich dort etwas Brauchbares. Dass es weitere Interessenten gab, die freitags ebenfalls bei Ikea auftauchten, war vorauszusehen. Allerdings hatte ich nicht mit einem Massenansturm gerechnet. Mit Müh und Not ergatterte ich einen freien Platz für mein Auto. Der Parkplatz war nämlich, soweit das Auge reichte, belegt: In knapp zwanzig Minuten wanderte ich einmal durch den Gebäudekomplex, ohne dass mir irgendetwas gefiel. In der Abteilung für „Hifi-Möbel“ legte ich einen kurzen Halt ein, weil sie gerade „Nothing else matters“ von Metallica spielten. Sonst stand ich nicht auf diese Band, aber dieses Lied hatte mir schon immer gefallen. Anschließend fuhr ich in die Innenstadt von Saarlouis, um mich dort in einem Bioladen nach etwas Essbaren umzusehen. Frisches Obst oder Gemüse gab es nicht, so dass sich meine Aufmerksamkeit auf getrocknete Feigen richtete. Anfangs konnte ich mich allerdings nicht dazu entschließen, eine Packung zu kaufen. Erst im nächsten Laden, einem „BioFrischeMarkt“ war der Hunger so groß, dass ich zugriff. Ein bisschen mulmig war mir schon, denn die Erfahrungen, die ich mit denaturierten Trockenprodukten machen durfte, waren nicht sehr angenehm. Langsam verzehrte ich eine Feige nach der anderen. Nach dreihundert Gramm hatte ich genug bzw. hörte mit dem Essen auf, weil der Bauch „voll“ meldete. Negative Symptome konnte ich nach dem Verzehr nicht beobachten. Allerdings blieb ein klares Zufriedenheitsgefühl aus. Mein Verdauungssystem war ziemlich lange mit diesem Trockenprodukt beschäftigt. Außerdem konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich wie gewöhnlich abends Fleisch essen würde, so dass ich mir auf der Rückfahrt in einem Bioladen in Trier ein Glas mit Blütenpollen mitnahm. Nach einer kleinen Kräuterrunde durch den Garten gab es davon um 21.15 Uhr 190 Gramm zum Abendessen. Nach dem Motto „Wennschon, dennschon!“ gab es also heute zwei Trockenprodukte an einem Tag. |