Gratwanderung vom Schattenberg über das Seeköpfle zum Zeigersattel

geschrieben von Susanne am 22. August 2015 um 23.42 Uhr
Kategorie: Bayern, Bergtouren, Ernährung, Natursport, Wandern, Wildpflanzen
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Das Frühstück fand um kurz nach acht Uhr statt und bestand aus 450 Gramm Trauben, 300 Gramm Feigen und 560 Gramm Aprikosen. Um 11.30 Uhr aß ich 130 Gramm Wabenhonig aus dem Odenwald. Kurz darauf brachen Guido und ich zu einer Wanderung auf den Schattenberg, einen 1845 Meter hohen Berg südöstlich von Oberstdorf, auf. Der Weg zum Gipfel war kein offizieller Wanderweg, wurde aber so oft begangen, dass sein Verlauf deutlich zu erkennen war. Von der Stelle, auf der das Gipfelkreuz stand, hatte man eine wunderbare Aussicht auf Oberstdorf, in der Ferne war sogar Sonthofen zu erkennen:

Oberstdorf_Vogelperspektive

Oberstdorf_Fischen_Sonthofen

Vom Gipfelkreuz wanderten wir weiter zum Hauptgipfel. Der Pfad war hier nicht mehr ganz so breit, aber immer noch deutlich zu erkennen und führte über weite Teile durch Latschengestrüpp:

Latschengestruepp

Durch die starke Sonneneinstrahlung war die Luft geschwängert vom Duft der ätherischen Öle der Kiefern. Ein Hochgenuss für den Riechsinn! Im weiteren Verlauf wurde der Weg dann immer abenteuerlicher. Diese Passage überwand ich ganz langsam und mit gehörigem Respekt vor dem rechts und links von mir steil abfallenden Gelände:

Weg_Schattenberg_Seekoepfle_2

Weg_Schattenberg_Seekoepfle_1

Vom Hauptgipfel führte ein Pfad durch Latschen- und Schrofengelände zum Seeköpfle, einem 1920 Meter hohen Gipfel:

Weg_Schattenberg_Seekoepfle_3

Vom dort ging es nicht weniger abenteuerlich weiter über den Hüttenkopf zum Zeigersattel:

Weg_Seekoepfle_Zeigersattel_3

Huettenkopf_oestlicher_2

Noch vor ein paar Wochen wäre mein Herz wahrscheinlich schon bei dem Gedanken an so eine Gratwanderung stehengeblieben. Heute wanderte ich jedoch recht entspannt den Grat entlang, ja mein Herz machte vor Freude über die wunderbare Aus- und Fernsicht, die man hier hatte, immer wieder kleine Freudensprünge. Auf einer Informationsseite über Oberstdorf fand man folgende Anmerkung zur Wegstrecke Schattenberg-Zeigersattel:

Von hier aus (gemeint ist das Gipfelkreuz) kann man auf einem Steiglein weiter bis zum Zeiger gelangen. Der unmarkierte Pfad, der sich dazu auch häufig verliert, befindet sich meist etwas südlich des Grates und ist hin und wieder leicht ausgesetzt. Deshalb ist diese weiterführende Tour nur sehr geübten, ortkundigen Bersteigern zu empfehlen. Vorsicht ist auch auf den nach Süden liegenden, steilen Wiesen geboten, denn nicht selten triftt man hier auf die Kreuzotter oder deren schwarze Abart, die Höllotter.

Gut, dass ich diese Zeilen erst nach der Tour las. Vom Hüttenkopf ging es über Grasgelände weiter zum Zeigersattel und von dort aus über den Gleitweg hinunter ins Oytal. Wir waren gerade noch rechtzeitig am Oytalhaus, um uns zwei Roller mieten zu können. Wir waren die letzten für heute, aber nicht die einzigen und hatten Glück, dass um diese Uhrzeit überhaupt noch Roller zur Verfügung standen:

Zelt_Oytal_Roller

So ging es in flotter Fahrt und in Erinnerung an schöne Kindertage – ein Roller gehörte früher zur Grundaustattung eines deutschen Kindes – hinunter nach Oberstdorf:

Oytal_Roller

An der Erdinger Arena machten wir eine kurze Pause und schauten den Mädels beim Skispringen zu, unter denen heute die deutsche Meisterin ermittelt wurde:

Oberstdorf_Arena

Die Roller gaben wir schließlich in Oberstdorf an einem Fahrradgeschäft ab. Danke für diesen Service, er verkürzte und den langen Weg vom Oytalhaus nach Oberstdorf auf unterhaltsame Art und Weise. Im Dorf waren aufgrund des schönen Wetters noch sehr viele Menschen unterwegs. Nicht nur die Augen bekamen hier etwas geboten, auch die Ohren kamen dank volkstümlicher Live-Musik nicht zu kurz. Ganz zu schweigen von der Nase. Sie war mit den Eindrücken, die sie zu verarbeiten hatte, sogar beinahe überfordert. Einschließlich diverser Pausen waren wir sieben Stunden und 30 Minuten unterwegs, legten in dieser Zeit 23 Kilometer zurück und überwanden 1622 Höhenmeter.

Mein Abendessen begann um 19.30 Uhr mit 380 Gramm Avocado „Fuerte“ und 180 Gramm Avocado „Insana“. Die „Insana“ war eindeutig intensiver im Geschmack als die „Fuerte“. Den Avocados folgten 200 Gramm Karotten und 310 Gramm frische Erdnüsse.

PS: Während des Abstiegs vom Zeigersattel ins Oytal aß ich zahlreiche Blüten verschiedener Wildkräuter und Samenstände des Breitwegerichs.

PPS: Guidos Tourenbeschreibung, einschließlich einer interaktiven Karte: Schattenberg (1.640m) und Seeköpfe.

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