Im goldenen Bündner Herbst aufs 2814 Meter hohe Gipshorn

geschrieben von Susanne am 14. Oktober 2019 um 23.11 Uhr
Kategorie: Ernährung, Schweiz/Liechtenstein, Wandern
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Bevor es morgen zurück nach Oberstaufen geht, liegt ein weiterer, wunderbar sonniger Herbsttag in den Bündner Bergen vor uns. Unser heutiges Tourenziel ist das Gipshorn, das wir vom Gipfel des Crachenhorns schon einmal von weitem bewundern konnten:

Der Pfeil zeigt auf das namensgebende Gipsfeld. Das Gipshorn ist laut SAC-Führer „Bündner Alpen 6“ über zwei Routen zu erreichen: Zum einen über den Nordostgrat, zum anderen über den Nidellöffel. Welche Route wir nehmen, wollen wir erst im Laufe der Wanderung entscheiden. Start der Tour ist wieder einmal der Bahnhof von Monstein. Von dort aus wandern wir über Monstein und Inneralp hinauf zur Alpsiedlung Mäschenboden. Der Blick von Mäschenboden talwärts:

Bergwärts liegt das Gipshorn vor uns, das sich aber im Gegenlicht nicht gut fotografieren lässt. An der Alpsiedlung Mäschenboden müssen wir uns dann entscheiden, wie es weitergehen soll. Die Wahl der Route fällt schließlich zugunsten des Nordostgrats. Um diesen zu erreichen, wenden wir uns von Mäschenboden aus gegen Osten und folgen durch ein Tälchen verlaufenden Pfadspuren in Richtung Chrummhüreli. Der Blick vom Mäschenboden aufs Chrummhüreli:

Das Tälchen:

Im Führer steht, dass man der Bachrunse am südlichen Rand aufsteigend folgen soll und das machen wir auch:

Da das Gelände steil und das Geröll klein ist, ist dieser Streckenabschnitt für mich sehr anstrengend. Vielleicht wäre der Aufstieg über die andere, grasige Bachseite doch einfacher gewesen. Am Ende des Geröllfeldes treffen wir dann tatsächlich auf Pfadspuren, die vom anderen Ufer kommen und denen wir jetzt weiter folgen. Ab und zu markieren auch Steinmänner den Weg. Der Blick zurück auf die Alpsiedlung Mäschenboden, der Bergzug links im Bild ist das Büelenhorn:

Das Chrummhüreli rückt näher:

Das Chrummhüreli lassen wir weiter oben links liegen und steigen über Fels Richtung Mäschenfurgga, einem Übergang zwischen Monstein und Val da Stugl, auf. Hier stehen wir kurz unterhalb der Mäschenfurgga und blicken auf den weiteren Aufstiegsweg zum Gipfel des Gipshorns (rechts im Bild):

Der schwarze Pfeil markiert die Lage des Gipsfeldes, unserem nächsten Etappenziel. Der schattige Aufstieg über Fels und Schnee zum Gipsfeld:

Kurz unterhalb des Gipsfeldes, der schattige Streckenabschnitt liegt hinter mir:

Der Berg im Hintergrund ist das Chrachenhorn. Irgendwann liegt dann tatsächlich kein Felsen mehr unter unseren Füßen, sondern Gips:

Gips, geologisch auch Gipsspat genannt, ist chemisch ein Calciumsulfat-Dihydrat. Gips zerbröselt nicht nur beim Darüberlaufen, man kann ihn sogar mit den Fingern zerbrechen:

Der Blick über den oberen Teil des Gipsfeldes Richtung Norden:

Hier sieht man einen Teil des Gipsfeldes und die Gipfelregion des Gipshorns, der Pfeil markiert den weiteren Aufstiegsweg durch eine Geröllrinne:

Auf dem Weg zur Geröllrinne, hinter mit liegen die Gipfel von Gletscher Ducan, Chlein Ducan und Hoch Ducan, alles Gipfel über 3000 Meter:

Der Aufstieg durch die Geröllrinne ist heikel, immer wieder geraten Steine ins Rutschen. Während ich mich noch mühsam nach oben kämpfe, hat es Guido schon so gut wie geschafft:

Aber schließlich stehe auch ich auf dem Nordostgrat und kann den weiteren Aufstiegsweg begutachten. Er sieht von unten betrachtet eigentlich ganz sympathisch aus:

Von oben betrachtet allerdings auch ziemlich abenteuerlich:

Hier liegt ein wunderschöner Kamin vor mir:

Ich bin begeistert, denn ich liebe Kaminkletterei. Weniger begeistert bin ich, als ich sehe, wie es nach dem Kamin weitergeht:

Das Abklettern geht dann aber besser als gedacht:

Gott sei Dank sehe ich erst hinterher, wie gefährlich diese Stelle ist: Wenn man hier den Halt verliert, fällt man im freien Fall Richtung Tal. Die letzten Meter bis zum Gipfel sind dagegen ein Klacks. Geschafft, ich stehe auf dem 2814 Meter hohen Gipshorn:

Der Blick Richtung Nordwesten:

Im Nordosten liegen Leidbachhorn, Älplihorn und Chrachenhorn:

Im Osten liegt die Ducankette:

Der im Süden liegende Piz Platta Roggia:

Die Bergüner Stöcke im Südwesten:

Nach einer kurzen Gipfelrast geht es auf etwa gleichem Weg zurück. Die hier vor uns liegende Erhebung auf dem Grat umgehen wir, statt sie wie auf dem Aufstieg zu überklettern:

Außerdem klettern wir nicht die Geröllrinne ab, sondern folgen dem Nordwestgrat etwas weiter nach unten, bevor wir ihn verlassen. Auf diesem Weg kommt man sicherlich auch leichter noch oben als durch die Rinne. Anschließend queren wir erneut das Gipsfeld und kehren bis zur Mäschenfurgga zurück. Hier steigen wir dann aber nicht durch das Tälchen nach Mäschenboden ab, sondern wandern über Ducanfurgga, Fanezfurgga, Fanezmeder und Oberalp zurück nach Monstein. Auf dem Wanderweg zur Ducanfurgga, vor uns liegt das Chrachenhorn:

Der Blick von der Ducanfurgga über das Val da Stugl, im Hintergrund liegen die Bergüner Stöcke:

Auf dem Weg zur Fanezfurgga, vor uns liegen Strel und Älplihorn:

Der Wanderweg nach Fanezmeder:

Nach der imposanten, weißgrauen Felsenlandschaft rund ums Gipshorn begrüßt uns auf dem Weg hinunter von Fanezmeder nach Monstein der goldene Herbst der Bündner Berge:

Welch ein farbenprächtiger Ausklang unseres Aufenthalts. :sonne: Dagegen sehen meine Mahlzeiten ziemlich farblos aus:

  • 7.45 Uhr: 200 Gramm dunkle Trauben, 100 Gramm Trauben „Sultana“
  • 10.10 Uhr: 600 Gramm Kakis „Rojo Brillante“
  • 20.15 Uhr: 45 Gramm Eigelbe, 5 Gramm Eierschale, 300 Gramm Querrippe vom Rind, 250 Gramm Eisbergsalat

PS: Zu guter Letzt noch ein Bild, der heutige Tagebucheintrag hat ja erst 40:

PPS: Beinahe hätte ich die Übersicht vergessen:

Jetzt schmücken diesen Beitrag 42 Bilder. :cool:

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Diese Seite wurde zuletzt am 8. November 2019 um 18.27 Uhr GMT geändert.