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Archiv für die Kategorie ‘Gesundheit’Am Vormittag wölbt sich blauer Himmel über Oberstaufen und ich spiele mit dem Gedanken, nach der Arbeit auf Skitour zu gehen. Aber ich habe mittags solch einen Hunger, dass ich die Skitour sausenlasse und lieber ausgiebig zu Mittag esse. Nach der Mahlzeit mache ich einen kleinen Spaziergang auf den Kapf. Der Blick vom Stießberg auf Oberstaufen: Statt Muskeltraining ist heute Faszientraining mit der Blackroll, die ich seit ein paar Tagen mein Eigen nenne, angesagt: Das sieht ungefähr so aus: Und so sehen meine Mahlzeiten aus:
Bei der Braunhirse stoße ich heute zum ersten Mal auf eine Sperre: Sie wird unangenehm bitter. Am frühen Abend schaue ich mir auf Youtube eine Sendung des Schweizer Fernsehens über das Thema „Ernährung“ an: Ein Zitat aus der Beschreibung:
Vielleicht liegt es gerade daran, dass wir in einer Überflussgesellschaft leben? Bei Nahrungsmangel denkt sicherlich niemand groß darüber nach, ob etwas gesund, ungesund oder ob der Verzehr moralisch einwandfrei ist. Da wird gegessen, was man in die Finger bekommt. Ich lebe zwar in der Überflussgesellschaft, aber ich denke trotzdem nicht mehr darüber nach, ob etwas gesund oder ungesund ist. Hauptsache, es ist roh und es schmeckt. Der Genuss eines Lebensmittels steht im Vordergrund, unabhängig davon, welche gesundheitsfördernden oder -schädigenden Wirkungen ihm gerade zugeschrieben werden. Diese Lebensmittel genieße ich heute:
PS: Sportlich ist ein Ruhetag angesagt. Heute waren wir zusammen mit sieben weiteren DAV-Mitgliedern auf dem 2310 Meter hohen Gauschla, einem Gipfel der Alviergruppe im Schweizer Kanton St. Gallen. Der Startpunkt war an einem gebührenpflichtigen Parkplatz mit dem Namen „Scheidweg“ oberhalb des Dorfes Oberschan: So ziemlich genau um 8.00 Uhr ging es los, zuerst mäßig steil über den Vormsweg, dann über eine steile, mit Drahtseilen gesicherte Rinne die Flidachöpf hinauf bis zu den Weidehängen von Pania. Unser Tourenziel, der Gauschla: Während eines kurzen Halts kamen wir hier aufs Barfußlaufen zu sprechen. Der Tourenleiter war selbst ein begeisterter Barfußläufer, so dass er nichts dagegen hatte, dass ich meine Schuhe auszog und barfuß weiterlief: Kurze Rast: Ein Blick auf den Alvier, einen Nachbargipfel des Gauschlas, am Horizont war der Alpstein mit dem Säntis zu erkennen: Der Gipfelanstieg: Um 10.45 Uhr hatte ich es geschafft, ich stand barfuß auf einem Zweitausender, meinem ersten Barfußzweitausender: Das Panorama war wieder einmal beeindruckend, auch wenn über vielen Gipfeln dunkle Wolken hingen. Richtung Westen, zum Walensee, sah es noch relativ hell aus: Der Blick Richtung Süden zum Ringelspitz: Der Blick nach Osten zum Panüelerkopf und zur Schesaplana: Noch einmal die Gipfelregion: Für den Abstieg zog ich die Schuhe wieder an. Erfahrungsgemäß lief es sich steil bergab mit nackten Füßen nämlich nicht besonders gut, es sei denn, man ließ sich sehr viel Zeit dabei. Aber dann wäre ich nicht mehr hinter den anderen hergekommen! Noch in der Gipfelregion, der Blick aufs Rheintal, den Bodensee und den Hohen Kasten: Beim Überqueren eines Geröllhangs zwischen Gauschla und Alvier: Es folgte ein kurzer Gegenanstieg hinauf zum Chemmi, einer Rinne zwischen Gauschla und Alvier: Die Holztreppe am Chemmi: Anschließend ging es in Serpentinen steil hinunter zur Berghütte Palfries. Dort herrschte reger Betrieb, aber wir fanden dann doch noch ein kleines Eckchen, wo wir uns zu einer kurzen Einkehr niederlassen konnten. Der Weg von der Berghütte zurück zu unserem Parkplatz führte anfangs durch dichtes Erlenbuschwerk. Hier thronte der Girenspitz, ein Nachbargipfel des Gauschlas, über uns: Um 15.20 Uhr waren wir wieder am Parkplatz und um 17.30 Uhr zurück in Oberstaufen. Unsere Tour in der Übersicht: Dieses Mal konnte ich die Tour nicht auf outdooractive.com eingeben, da sie über weite Strecken weglos verlief. Guidos GPS-Gerät zeigte folgende Daten an: Streckenlänge 12 Kilometer, Höhenmeter 1200, Dauer insgesamt 7 Stunden und 20 Minuten, Gehzeit 4 Stunden und 15 Minuten. Eine genaue Tourenbeschreibung von Guido findet man hier: Gauschla (2.310m). Während der Tour bekamen wir immer wieder ein paar Regentropfen ab, gegen Ende regnete es sogar ziemlich heftig. Das änderte aber nichts am Wohlfühlfaktor, im Gegenteil: Lieber ein paar Regentropfen als brütende Hitze! Die Landschaft war auf jeden Fall wieder einmal traumhaft und wie so oft hatte ich das Gefühl, dies wäre eine der schönsten Touren, die ich je gegangen war. Danke für dieses Erlebnis! Auf unserer heutigen Wanderung hatte ich wieder einmal den Impuls, barfuß zu gehen. Der Boden des Naturschutzgebiets „Kojenmoos“ rief aber auch regelrecht nach direkter Kontaktaufnahme. Momentaufnahmen von der Tour (Imbergbahn Bergstation – Alpe Glutschwanden – Hubertushütte – Alpengasthof „Hörmoos“ – Alpengasthof „Hochbühl“ – Imberg-Alpe – Steibis, Ortsmitte): Der See an der Hubertushütte bzw. dem Alpengasthof „Hörmoos“: Eine Wilde Karde an der Kräuter-Alpe „Hörmoos“: Der lateinische Gattungsname der Wilden Karde „Dipsacus“ stammte aus dem Griechischen und bedeutete „Ich bekämpfe den Durst“: Ihre Blätter sammelten Regenwasser und waren als Tränke und Badewanne bei Insekten und Vögeln sehr begehrt. Man sagte, dass Elfen dieses „Venusbecken“ als Schönheitsbad verwendeten. Aber auch in der Naturheilkunde der Menschen fand dieses Wasser zur Reinigung und Stärkung Verwendung. Überprüfen konnte ich letztere Aussage leider nicht. Die Sonne der letzten Tage hatte die Wasserbecken zum Verschwinden gebracht. Barfuß über Weiden: Blick über die Nagelfluhkette: Eine unerwartete Begegnung mit einem weißen Kaninchen am Alpengasthof „Hochbühl“: Die Botschaft des Kaninchens:
Quelle: Krafttier Kaninchen: Ängstlicher Bote der Liebe Der Blick auf Oberstaufen und Steibis während des Abstiegs zur Talstation der Imbergbahn: Der Alperlebnispfad von Steibis war ein 6,3 Kilometer langer und vor allem für Familien mit Kindern angelegter Rundkurs, der an der Bergstation der Imbergbahn begann und durch das Lanzenbachtal führte. An 47 Stationen erfuhr man Wissenswertes über die Welt der Alpen. Manchmal konnte man sogar selbst aktiv werden und zum Beispiel eine hölzerne Kuh melken, am Drahtseil das Klettern üben oder Holz sägen: Die Säge war allerdings so stumpf, dass wir es noch nicht einmal zu zweit schafften, den Stamm zu zerteilen. Während unserer verschiedenen Wanderungen durchs Lanzenbachtal waren wir immer mal wieder an einigen der Stationen vorbeigekommen. Neu für uns war heute der Abschnitt, der durch das Naturschutzgebiet „Kojenmoos“ führte: Hier stießen wir auf folgende Station: Der Aufforderung konnte ich natürlich nicht widerstehen, zog meine Trekkingsandalen aus und wollte mit großen Schritten die ausgewiesene Fläche überqueren. Weit kam ich allerdings nicht: Hallo? Auf der Tafel war zu lesen, dass man hier barfuß durchs Hochmoor laufen konnte. Von Versinken stand da nichts! Es war gar nicht so einfach, da wieder herauszukommen, das Moor war nämlich ziemlich anhänglich. Stück für Stück konnte ich dann aber mein linkes Bein doch wieder befreien: Damit nicht nur der linke Unterschenkel von der heilsamen Wirkung einer Moorpackung profitieren konnte, ließ ich, nachdem ich links wieder festen Boden unter dem Fuß hatte, das rechte Bein auch noch versinken. Allerdings nicht so weit, ein dreckiges Hosenbein reichte mir! Gott sei Dank war in der Nähe der Station ein Gebirgsbach, in dem ich mir die Packung wieder abwaschen konnte: Ein paar hundert Meter weiter war auf einem Schild zu lesen, dass man hier über das Moor gehen konnte, ohne es zu berühren. Das funktionierte immerhin: Die letzte Tafel des Pfads: Ja, der Alperlebnispfad gefiel mir und wird mir sicherlich sehr lange in Erinnerung bleiben! Vor allem, weil ich das Gefühl hatte, nach dem Erlebnis im Hochmoor energiegeladener als sonst zu sein. |