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Archiv für die Kategorie ‘Wildpflanzen’Um 13.35 Uhr starten Guido und ich von einem Parkplatz in Oberjoch bei Bad Hindelang aus, um zum Einstieg des Salewa Klettersteigs zu wandern. Von dort aus soll es dann weiter über steile Felsen hinauf zum Iseler gehen. Weit kommen wir allerdings nicht, denn das Wetter macht einen Strich durch unsere Pläne: Kurz unterhalb der Iselerbahn, einem Sessellift, fängt es an zu regnen, allerdings nicht ganz unerwartet: Die Hoffnung, dass der Regen erst dann einsetzt, wenn wir mit der Kletterei fertig sind, erfüllt sich leider nicht. Also setzen wir uns nach zweieinhalb Kilometern und 450 Höhenmetern Aufstieg in den Sesselift, schweben nach unten und machen uns eine Stunde nach unserer Ankunft bei strömendem Regen wieder auf den Nachhauseweg. Aber das Projekt ist nur aufgeschoben, nicht aufgehoben, wir kommen wieder! Die Lieferung eines Pakets von Orkos während unserer Abwesenheit klappt immerhin problemlos: Es wartet bei unserer Rückkehr im Hausflur auf mich. Der Inhalt: Zwei Päckchen frische Algen „Ramallo“ und ein Kilogramm Trauben „Moscatel“. 150 Gramm der Algen bilden um 16.10 Uhr zusammen mit Lachs eine sehr befriedigende Mahlzeit, die die Enttäuschung, dass es mit der Kletterei nicht geklappt hat, schnell vergessen lässt. Später geht es dann noch einmal nach draußen, denn über Oberstaufen und Umgebung spannt sich ein fast wolkenloser Himmel. Hier regnet es den ganzen Tag nicht. Der Blick vom Kalzhofner Golfplatz Richtung Hochgrat: Unterwegs entdecken wir nicht nur leckere, dunkle Trauben, sondern auch die ersten Eibenfrüchte der Saison: Um über die Kalzhofner Höhe zu wandern, ist es schon zu spät, deshalb setzen wir uns über ein Schild hinweg, das einen Weg als Privatweg eines Hotels kennzeichnet und wandern auf diesem durch einen wunderschönen Mischwald zurück nach Oberstaufen. Der Weg führt zu meiner großen Freude an einer „richtigen“ Wassertretstelle vorbei bzw. mitten durch: Das Wasser ist hier nicht nur herrlich kalt, sondern im Gegensatz zur Wassertretstelle am Rande des Oberstaufner Kurparks auch ausreichend hoch. Hier liegen der Wald hinter und Oberstaufen vor uns: Danke für diesen wunderschönen Abendspaziergang.
Die Trauben „Nerona“ sperren nach 750 Gramm. Das hält mich aber nicht davon ab, hinterher die Trauben „Moscatel“ zu probieren: Sie sind perfekt reif, einige ihrer Beeren sind sogar angetrocknet. Alles in allem ein kulinarischer Hochgenuss. Im Garten zieht langsam der Herbst ein. Die meisten Stauden sind verblüht und fast jeden Tag muss ich Laub zusammenrechen. Ein paar Farbtupfer gibt es aber immer noch: Das ist die Blüte einer Mauretanischen Malve, die wie alle Malvenblüten sehr lecker schmeckt. Ein paar ihrer Blüten esse ich zusammen mit Samen vom Wilden Fenchel und Blätter der Ackermelde als kleinen Imbiss während der Gartenarbeit um 18.00 Uhr. So sehen meine übrigen Mahlzeiten aus:
Trauben aller Sorten stehen weiterhin hoch in meiner Gunst, während mich Zwetschgen und Mirabellen seit ein paar Tagen kaum noch interessieren. Pfirsiche stehen dieses Jahr so gut wie nie auf meinem Speiseplan. Sie riechen zwar durchaus ganz nett, aber mehr als ein Probebissen muss es nie sein. Die letzte Banane gab es im Mai, die letzte Avocado Anfang April, die letzte Mango im Oktober letzten Jahres und der Verzehr der letzten Durian liegt sogar noch länger zurück. An außereuropäischen Lebensmitteln interessiert mich zurzeit nur noch der Sesam. Dessen Anziehung ist weiterhin unverändert hoch. Heute halten mich vier Arbeitseinsätze auf Trab, zwei im Fitnessstudio, einer im Garten und einer als Wanderführerin von Kurgästen. Der Einsatz als Wanderführerin ist eindeutig der anstrengendste. Obwohl die Strecke, die rund um den Hörmoossee zum Gasthaus Hochwies führt, mit 3,3 Kilometern nicht sehr lang und außerdem recht flach ist, kommen einige Teilnehmer an ihre physischen Grenzen. Gott sei Dank habe ich vorgesorgt und sowohl kleine Wasserflaschen als auch Traubenzucker in meinem Rucksack dabei, so dass keiner schlapp macht und ich alle wieder wohlbehalten am Hotel abliefern kann. Zum Verfassen meines Tagebucheintrags über die Überschreitung der Hammerspitzen und zum Lernen komme ich heute nicht, aber zwischen den Arbeitseinsätzen bleibt immerhin genug Zeit, in aller Ruhe zu essen. So sehen meine Mahlzeiten aus:
PS: Eine Momentaufnahme von der Wanderung mit den Kurgästen: PS: Im Garten sind mittlerweile die Pfirsiche reif: Schade, dass ich dieses Jahr so gar keine Lust auf Pfirsiche habe! Heute am Sonntag ist erst einmal Ausschlafen angesagt, dann sind diverse Haus- und Schreibtischarbeiten zu erledigen. Es ist schon nach 12.00 Uhr, als Guido und ich überlegen, was wir mit dem Rest des Tages anfangen können. Hinaus in die Natur soll es gehen, so viel ist klar, aber das Wohin will zum Sonntag gut überlegt sein. Nach einigem Hin und Her finden wir endlich eine Tour, die passt: Von Balderschwang aus soll es auf den Hochschelpen und auf den Feuerstätterkopf gehen. Balderschwang ist mit 350 Einwohnern die zweitkleinste Gemeinde in Bayern und lebt vor allem vom Wintertourismus. Im Sommer hingegen geht es hier recht beschaulich zu. Nach einer vierzigminütigen Autofahrt starten wir um 14.20 Uhr vom Parkplatz der Talstation der Schelpenbahn aus Richtung Gelbhansekopf, einem unspektakulären Gipfel, der von der Bergstation der Schelpenbahn gekrönt wird. Die Schelpenbahn ist ein Sessellift, der nur im Winter in Betrieb ist. Die ersten Höhenmeter führen über die Weiden der Höfle-Alpe: Der Weg hinauf zum Gelbhansekopf ist genauso wenig spektakulär wie der Gipfel selbst. Aber schon kurz nachdem wir diesen Gipfel hinter uns gelassen haben, tauchen wir in eine wunderschöne, wildromantische Landschaft ein, die mein Herz höher schlagen lässt. Und nicht nur die Landschaft lässt mein Herz höher schlagen: Entlang des Weges wachsen Blaubeeren in Hülle und Fülle, so dass ich die nächsten drei Stunden nicht nur mit Gehen und Gucken, sondern auch mit Futtern beschäftigt bin: Der Blick auf den Besler, im Hintergrund sind die Allgäuer Hochalpen mit Hochvogel und Schneck zu sehen: Hier schauen wir auf die Gottesackerwände und den Hohen Ifen: Der Boden ist so herrlich weich auf diesem Streckenabschnitt, dass ich die Schuhe ausziehen „muss“ und ein Stück des Weges barfuß laufe. Der Gipfel des Hochschelpens in Sichtweite: Kaum zu glauben, welch herrliches Panorama wir vom Gipfel des Hochschelpens aus genießen können: Vom Gipfel aus geht es weiter über schmale, urige Pfade zum Sättele. Der Blick vom Sättele auf die Güntle-Alpe, die am Fuße des Feuerstätterkopfs liegt: Über die Güntle-Alpe wandern wir zur Burgl-Hütte und anschließend auf einem steilen und sehr feuchten Pfad hinauf zum Feuerstätterkopf. Die Burgl-Hütte: Der Gipfel des Feuerstätterkopfs: Bis zur Burgl-Hütte müssen wir über den gleichen Weg zurück, auf dem wir hochgekommen sind, dann geht es über einen nicht minder feuchten Wiesenpfad hinunter ins Tal der Bolgenach. Ein Blick auf den Gelbhansekopf: Auf dem letzten Streckenabschnitt begegnen uns nicht nur Rinder, sondern auch recht zufrieden dreinschauende Schweine: Nach vier Stunden und vierzig Minuten, knapp fünfzehn Kilometern und 870 Höhenmetern erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt. Die Strecke ist als Sonntagswanderung sehr zu empfehlen, vor allem zu dieser Jahreszeit, wenn die Blaubeeren reif sind. Danke für diese kleinen Köstlichkeiten! Alle Mahlzeiten im Überblick:
Heute bleibt der Eisbergsalat statt der Blätter der Ackermelde im Kühlschrank! PS: Guidos Tourenbericht: Feuerstätterkopf (1.645m). Nach dem Dienst im Fitnessstudio geht es auf eine große Einkaufsrunde: Im regionalen Supermarkt besorge ich Nachschub an Salaten sowie Tomaten, beim Metzger Fleisch vom Rind sowie vom Lamm und auf dem Wochenmarkt Zwetschgen, Trauben sowie Fleisch vom Zicklein. Während eines Spaziergangs rund um den Kapf sammle ich außerdem als Beilage für die abendliche Fleischmahlzeit Brennnesselsamen und Blätter der Ackermelde: So sehen meine Mahlzeiten im Detail aus:
Von den Brennnesselsamen habe ich noch genug für eine weitere Mahlzeit, sie sperren nach 30 Gramm ziemlich deutlich. Von den Blättern der Ackermelde hätten es dagegen ruhig mehr sein können. |