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Archiv für die Kategorie ‘Ernährung’Kulturheidelbeeren gibt es in diesem Jahr in großen Mengen auf meinem Speiseplan, wilde eher selten. Heute komme ich jedoch während einer Wanderung von der Bergstation der Hochgratbahn über den Seelekopf und die Rohnehöhe hinunter zur Talstation der Hochgratbahn noch einmal in den Genuss dieser kleinen Köstlichkeiten: Entlang des Weges finde ich außerdem Himbeeren und Walderdbeeren, die ich wie die Heidelbeeren direkt esse und Samenstände des Breitwegerichs, von denen ich mir einige mit nach Hause nehme. So sieht mein vollständiger Speiseplan aus:
Die Samen des Breitwegerichs löse ich mit Hilfe der Finger vom Stängel: Losgelöst kann ich sie ganz manierlich aus einer Schüssel löffeln! PS: Ein Blütengruß vom Seelekopf, Schwalbenwurz-Enzian und Silberdistel: Beim Studium des Buches „Differenziertes Krafttraining“ von Axel Gottlob bin ich mittlerweile beim dritten Kapitel, das sich „Prinzipien eines differenzierten Krafttrainings“ nennt, angekommen: Im Abschnitt „Widerstandshöhe“ des Kapitels fasst der Autor die Auswirkungen eines Krafttrainings in Abhängigkeit von der Widerstandshöhe in einem Diagramm zusammen: Ich habe die Gewichte, mit denen ich trainiere, mittlerweile deutlich erhöht und trainiere nicht mehr im Kraftausdauerbereich mit fünfzehn bis zwanzig oder mehr Wiederholungen. Mein aktuelles Ziel ist es, mehr Masse aufzubauen und das erreicht man (jedenfalls rein theoretisch!) mit höheren Widerständen und damit deutlicher weniger Wiederholungen (maximal zwölf) sowie einer langsamen Bewegungsausführung. Ausdauer zu trainieren liegt mir zwar mehr, aber es ist auf jeden Fall spannend, mal etwas Neues auszuprobieren. Das gibt es heute zum Essen bei mir:
Die Brust vom Zicklein ist mir zwar lieber, aber die zwei Haxen, die ich heute abknabbere, sind auch sehr lecker. Allerdings sind sie auch sehr mager. Deshalb gibt es hinterher Fettes vom Rind. Am Vormittag schickt mir eine Bekannte über WhatsApp das Bild einer Pflanze, die ich als Schwarzkümmel identifiziere. Bei späteren Recherchen stelle ich allerdings fest, dass es sich bei der Pflanze nicht um den Echten Schwarzkümmel Nigella sativa, sondern um eine Zierform Nigella damascena, auch als „Jungfer im Grünen“ bekannt, handelt. Der „Zufall“ will es, dass ich die Pflanze später auch in „meinem“ Garten entdecke: Die Samen dieser Pflanze finden wie die des Echten Schwarzkümmels Anwendung in der Heilkunde: Sie sollen harn- und wurmtreibend wirken und bei Blähungen helfen. Beim Zerreiben riechen sie angeblich nach Ananas oder Erdbeeren. Ob das wirklich so ist, kann ich erst in ein paar Wochen nachprüfen, wenn Samen herangereift sind! Früher war die „Jungfer im Grünen“ übrigens das Symbol für verschmähte Liebe: Bekam ein Freier diese Blume von seiner Angebeteten, wusste er, dass sein Werben vergeblich war. Meine Mahlzeiten:
Die Brombeeren esse ich während eines Spaziergangs rund um den Kapf. Die Beeren sind dieses Jahr besonders süß und saftig, aber so wie es aussieht, beachtet sie außer Guido und mir niemand. PS: Diese Blumenwiese ziert zurzeit den Vorplatz eines Oberstaufner Hotels: Gestern hatte ich ein Sperre beim Besteigen des Kleinen Widdersteins, heute habe ich eine Sperre beim Lernen: Obwohl ich ausreichend Zeit habe, mir die Studienunterlagen für die B-Lizenz vorzunehmen, kann ich mich nicht dazu überwinden. Ich hoffe, die Lust zu lernen kommt bald wieder. Anfang September findet nämlich das nächste Seminar statt und darauf will ich eigentlich gut vorbereitet sein. Guido erlöst mich am Nachmittag von dem Dilemma, lernen zu wollen, aber nicht zu können, indem er vorschlägt, auf den Hochgrat zu wandern: Um kurz nach 17 Uhr starten wir von der Talstation der Hochgratbahn aus und laufen über die Brunnenauscharte auf den Gipfel. Guido filmt den Aufstieg. Wenn der Film fertig ist, verlinke ich ihn unten als Nachtrag. Heute gibt es erst einmal ein paar Bilder. Das Panorama an der Brunnenauscharte, links geht es aufs Rindalphorn, rechts auf den Hochgrat: Schwalbenwurz-Enzian und Eisenhut, zwei Pflanzen, die am Wegesrand wachsen: Die Gottesackerwände, der Hohe Ifen und der Große Widderstein (mit blauem Pfeil markiert) vom Grat aus gesehen: Der Bärenkopf, auf dem wir gestern waren, ist aus dieser Perspektive nicht zu erkennen, er liegt vor dem Großen Widderstein. Der Abstieg erfolgt über den Normalweg, immer mit Blick auf die untergehende Sonne. Hier verschwindet sie hinter dem Imberg: Die Farben des Abendhimmels sind so intensiv, dass sie fast unwirklich erscheinen. So sehen meine Mahlzeiten aus:
Das Bürgermeisterstück hat einen etwa ein Zentimeter breiten Fettrand, von mir aus hätte das Stück aber ruhig noch fetter sein können. PS: Auch später am Abend komme ich nicht zum Lernen, aber nach der Tour sehe ich das ziemlich locker. Zur Mittagszeit fahren Guido und ich mit schwer bepackten Rucksäcken nach Baad ins Kleinwalsertal. Wir haben vor, den Nordgipfel des Kleinen Widdersteins zu besteigen. Der Kleine Widderstein hat nicht nur einen Nordgipfel, sondern auch einen Südgipfel. Die Überschreitung ist allerdings noch anspruchsvoller als die Besteigung des Nordgipfels allein und für heute nicht geplant. Es gibt keine offizielle Route hinauf und das Gelände ist steil und ausgesetzt. Eine Kletterausrüstung mitzunehmen erscheint uns deshalb mehr als sinnvoll, auch wenn es laut Tourenberichten Wagemutige gibt, die den bzw. die Gipfel ungesichert besteigen. Von Baad aus wandern wir zuerst durchs Bärgunttal bis zur Inneren Widderstein-Alpe. Die Alpe ist bewirtschaftet und da ich meine Wasserflasche vergessen habe, frage ich hier nach einer Flasche zum Mitnehmen. Es gibt allerdings nur große Glasflaschen und mich damit auch noch abzuschleppen, ist mir dann doch zu mühsam! Also geht es ohne Wasservorrat abseits der offiziellen Wanderwege über einem schmalen Pfad weiter hinauf zur Mittleren Widderstein-Alpe. Diese Alpe ist nicht bewirtschaftet und wird nur noch selten privat genutzt. Aber ich habe Glück, heute ist ein Bergliebhaber anwesend und kann mir mit einer Plastikflasche aushelfen, die ich an der Alpe mit frischem Bergwasser füllen kann. Das Problem der Wasserversorgung ist also gelöst und es kann frohgemut weiter hinauf zum Gipfel des Bärenkopfs gehen! Der Bärenkopf ist unser erstes Etappenziel für heute. Ein kleines Kreuz schmückt seinen Gipfel: Als ich uns ins Gipfelbuch eintragen will, erlebe ich eine Enttäuschung, denn es ist vollkommen durchnässt und damit unbrauchbar: Vom Gipfel des Bärenkopfs aus laufen wir auf einem recht breiten Grat mit Blick auf den Kleinen Widderstein und den wolkenverhangenen Großen Widderstein Richtung Süden: Schließlich liegt sie direkt vor uns, die steile Wand hinauf zum Nordgipfel des kleinen Widdersteins. Den Einstieg habe ich auf dem Foto mit einem roten Pfeil markiert: Um den Einstieg zu erreichen, muss man steil absteigen, rechts und links nichts als Abgrund vor Augen. Diese Tatsache zusammen mit dem für mich abweisenden Anblick des Nordgrats führt bei mir zum Auftreten einer spontanen Sperre: Hier will ich heute nicht hinauf! Und allein will Guido Gott sei Dank auch nicht weiter. Wir legen also eine kurze Rast ein und machen uns dann auf den Rückweg. Dieser führt nicht über den Grat, sondern an der Flanke entlang durch steiles Grasgelände: Ein Panoramablick: Der Blick ins Kleinwalsertal: Zurück an der Mittleren Widderstein-Alpe führen wir ein nettes Gespräch mit dem anwesenden Bergliebhaber und machen mit ihm einen kleinen Rundgang durch das Gebäude. Hier eine Auszeit genießen zu können, ist wirklich etwas Besonderes! Zum Schluss unserer Tour guckt der Kleine Widderstein doch noch ziemlich freundlich: Mal schauen, vielleicht kommen wir wieder. Als Rohköstlerin weiß ich ja, dass sich der Bedarf jederzeit ändern kann! Meine heutigen Mahlzeiten:
PS: Die Daten der Tour, aufgezeichnet mit Hilfe der App MapOut: Dauer 5,5 Stunden, Länge 17,5 Kilometer und 1120 Höhenmeter. PPS: Vielleicht sollte ich mir vor dem nächsten Versuch, den Kleinen Widderstein zu besteigen, eine Pfeife zulegen:
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