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Archiv für die Kategorie ‘Fahrradtouren’Wir sind heute mit dem Rad durch die Surselva unterwegs. Die Surselva ist das in Graubünden liegende Tal des Vorderrheins. Das Tal erstreckt sich vom Oberalppass im Westen bis zum Zusammenfluss mit dem Hinterrhein bei Reichenau im Osten. Die Hauptorte sind Ilanz und Disentis/Mustér. Wir starten unsere Tour in Disentis, das wir mit Auto und Bahn erreichen: Mit dem Auto geht es von zu Hause aus nach Reichenau und von dort aus mit der Bahn in einer gut einstündigen Fahrt nach Disentis. Um 13.15 Uhr kommen wir am Bahnhof von Disentis an: Fünf Minuten später geht es los, Schildern Richtung Chur folgend. Schon nach wenigen Metern legen wir einen ersten Halt ein und blicken zurück auf Disentis: Ich lasse mein Rad an einer Kreuzung stehen und laufe ein paar Schritte den Berg hinunter, damit ich das Kloster auch mit aufs Bild bekomme. Guido wartet indessen und dokumentiert meinen „Aufstieg“: Die Tour beginnt sehr vielversprechend, ich kann erst einmal gemütlich über Asphalt bergab rollen: Aber schon nach zwei Kilometern ist Schluss mit dem Bergabrollen: Kurz hinter den Häusern des Dörfchens Disla, eines der vielen, malerischen Dörfer, die wir im Laufe der Tour passieren: Bei Falens: Wir nähern uns dem Dörfchen Cumpadials, am Hang auf der anderen Talseite liegt Sumvitg: Zwischen Cumpadials und Surrein muss ich kurz absteigen und schieben: Auf dem Weg nach Surrein: Beim Dörfchen Surrein, das zur Gemeinde Sumvitg gehört: In Surrein kommt der „Rhein da Sumvitg“ mit dem „Rhein Anteriur“ zusammen und fliesst als Vorderrhein weiter. Blick auf Sumvitg: Der Blick über Geröll auf das Dörfchen Rabius: Rabius liegt genau wie Sumvitg auf der gegenüberliegenden Talseite. Zwischen Trun und Darvella darf ich nochmals schieben: Wieder im Sattel auf dem Weg nach Brigels: Ein Blick zurück auf den Hinterrhein: Bilder, die auf dem Weg nach Brigels entstehen: Nordwestlich des Dorfes liegt das Naturschutzgebiet Scatlè, der höchstgelegene Fichtenurwald Europas. Brigels liegt hinter uns und wir sind auf dem Weg nach Ilanz: Ankunft in Ilanz: Ilanz ist kein Dörfchen, sondern eine Kleinstadt mit rund 5000 Einwohnern. Dementsprechend verkehrsreich geht es hier zu. Im Zentrum von Ilanz steht ein Brunnen, an dem wir unsere Wasservorräte auffüllen: Danach geht es zügig weiter, schnell hinaus aus dem Gewusel der Stadt! Hinter Ilanz beginnt der lange, aber mäßig steile Anstieg auf der Strasse nach Versam: Blick von der Straße auf die Ringelspitzkette: Die Kirche von Versam: Versam liegt am Eingang zum Safiental auf einer Terrasse rechts über dem Vorderrhein. Im Safiental war Guido schon einmal allein unterwegs: Über den Glaspass ins Safiental. Hinter Versam wird die Straße deutlich schmaler und kurviger: Die Straße führt über den Versamer Tobel und anschließend entlang der Rheinschlucht. Blick hinunter ins Versamer Tobel: Leider bekommt man von der Rheinschlucht nicht viel mit, schließlich herrscht Gegenverkehr und man kann sich nicht einfach so auf die andere Straßenseite begeben. Bevor es hinunter nach Bonaduz geht, kommt man aber zu einer Plattform und kann von dort aus die Aussicht in die Schlucht und auf die gegenüberliegende Talseite genießen: Kurz hinter der Aussichtsplattform zweigt der Radweg von der Strasse nach links in den Wald ab. Hier lässt es sich wunderbar radeln und ich genieße die letzten Meter bis nach Reichenau ohne Straßenverkehr sehr. 🤩 Schon fast auf dem Talboden in der Nähe von Bonaduz: Bonaduz lassen wir allerdings rechts liegen und fahren direkt nach Reichenau weiter. Der Zusammenfluss von Vorder- und Hinterhrein bei Reichenau: Kurz nach der Aufnahme dieses Bildes erreichen wir den Bahnhof von Reichenau/Tamins. Dort endet unsere wunderschöne Radtour durch die Surselva und wir fahren mit dem Auto zurück nach Hause. Guidos Tourenbericht und eine interaktive Karte ist hier zu finden: Von Disentis durch die Surselva. Schilder mit dem Hinweis auf das Berghaus Vereina bekamen wir während verschiedener Wanderung schon öfters zu sehen. Schaut man sich die Lage des Berghauses auf der Karte an, liegt es mitten in Nirgendwo. Zu Fuß schien uns der Weg dorthin immer zu weit, aber als Ziel einer Biketour ist das Berghaus für heute perfekt. Wir starten von Klosters aus, Guido mit seinem Gravelbike und ich mit dem Mountainbike. Zu Beginn geht es recht flach im Tal der Landquart, die vom Vereina- und dem Verstanclabach gespeist wird, entlang: Bei Schindelboden verlassen wir den Fahrweg und bewältigen einen ersten, kleinen Anstieg: Weiter geht es durch ein wunderschönes Waldstück: Nach einer kleinen Abfahrt kommen wir zurück auf den Fahrweg: Bei Novai beginnt der Anstieg parallel des Vereinabachs und der hat es in sich, jedenfalls für mich: Trotz der Anstrengung genieße ich die Fahrt durch diese traumhaft schöne Landschaft: Irgendwann muss ich dann aber doch anhalten und kurz pausieren: Aber dann geht es auch schon mit neuem Elan weiter: Ein Blick über die Landschaft: Der tosenden Vereinabach: Bei Hafenbrugg wechseln wir die Bachseite: Anschließend geht es deutlich weniger steil weiter hinein ins Tal: Zuflüsse des Vereinabachs: Das Berghaus Vereina kommt in Sichtweite: Kurz vor dem Ziel: Geschafft: Der Blick vom Berghaus Richtung Süden, rechts im Hintergrund ist das Flüela Weisshorn zu sehen: Läuft man in diese Richtung, kommt man irgendwann zu den Jöriseen. Im Nordwesten liegt das Vereinatal zu unseren Füßen: Verstanclahorn und Chapütschin Schwarzkopf, beides Dreitausender, sind im Osten in weiter Ferne zu sehen: Ein Wanderweg führt durch das Vernelatal zum Fuß dieser beiden Gipfel. Auf diesem Wegweiser ist zu erkennen, wo es vom Berghaus aus überall hingeht: Es gibt also eine Vielzahl von Touren, die man von hier aus starten kann! Während der Fahrt zum Berghaus überholte uns ein Senioren-Pärchen auf E-Bikes. Als wir ankommen, sitzen die beiden auf einer Bank vor dem Berghaus. Da das Berghaus noch geschlossen und sonst niemand anwesend ist, kommen wir mit ihnen ins Gespräch. Von der Frau bekommen wir den Hinweis auf eine App zur Bestimmung von Vögeln, „Merlin Bird“. Mit Hilfe dieser App kann man Vögel nicht nur anhand von Fotos bestimmen, sondern auch anhand deren Gesang. So zwitschert direkt vor dem Berghaus eine Heckenbraunelle ihr Lied. Hinter mir ragen die Unghürhörner auf: Im Büchlein Alpine Touren „Silvretta, Unterengadin, Münstertal“ heißt es über diese Gipfelgruppe:
Die Besteigung des West-Gipfels als auch des Ostgipfels wird als schwierig bzw. ziemlich schwierig beschrieben. Eine Besteigung kommt für uns daher nicht in Frage. Von den beiden Senioren haben wir den Tipp bekommen, in ein weiteres Seitental bis zur Alp Sardasca zu fahren und das machen wir dann auch: Ankunft an der auf 1650 Höhenmetern liegenden Alp: Von hier aus kommt man zu zwei SAC-Hütten, der Silvrettahütte und der Seetalhütte. Nach einer kurzen Rast an der Alp geht es schließlich zügig zurück nach Klosters. Für die rund 38 Kilometer lange Strecke, auf der 1000 Höhenmeter zu überwinden sind, benötigen wir mit Pausen viereinhalb Stunden: Für die Wanderung von Klosters zum Berghaus Vereina sind rund vier Stunden veranschlagt. Wer weder Strampeln noch laufen will, der kann das Berghaus aber auch mit Hilfe eines Busses erreichen. Es ist daher anzunehmen, dass im Sommer hier einiges los ist. Wer wie wir die Einsamkeit und Ruhe liebt und keinen Wert darauf legt, am Ziel eine Bewirtung vorzufinden, macht sich deshalb so wie wir am besten in der Vor- oder aber in der Nachsaison auf den Weg. Um 10 Uhr starten wir mit unseren Leihrädern vom Bahnhof Bellinzonas aus zu unserer Tour. Die ersten Kilometer fahren wir entlang des Ticinos, dann entlang der Moesa bis auf die Höhe von Lumino. Dort überqueren wir die am San-Bernardino-Pass entspringende Moesa: Von Lumino geht es weiter Richtung San Vittorio, einer Gemeinde, die schon wieder in Graubünden liegt. Dort beginnt der steile und kurvenreiche, aber mit zahlreichen Kastanienbäumen beschattete Anstieg von etwa 800 Höhenmetern über eine asphaltierte Straße nach Giova, einer kleinen Siedlung über dem Valle Mesocina. Der Blick während des Anstiegs auf San Vittorio: Ein Blick zurück ins Tal: Ankunft in Giova: Von Giova aus geht es noch ein kleines Stück über Asphalt hinauf: Dann folgen wir den Markierungen eines Wanderwegs Richtung „Monti di San Carlo“, auf der ich erstmals mein Rad schieben muss: Zwischendurch ist die Strecke durchaus wieder befahrbar: Dann aber auch wieder nicht: E-Bikes haben eine „Walking-Funktion“, die ich aber an schmalen und steinigen Wegstücken nicht einsetzen kann, da ich nicht schnell genug hinter dem Rad herkomme. So bin ich mehr als glücklich, als wir unterhalb von „Monti di San Carlo“ auf Bänke treffe: Mit Erreichen der Bänke ist auch der höchste Punkt der Tour erreicht und die Abfahrt Richtung Buseno beginnt. Gleich zu Beginn passieren wir die Hütten von Mazzucan: Lang bleibe ich nicht im Sattel sitzen, dann steige ich erneut ab und schiebe, dieses Mal bergab: Endlich geht es über einen „vernünftigen“ Weg nach unten: Kurz vor Molina d‘ Fora, einem Ortsteil von Buseno: Bei Molina d‘ Fora liegt der „Laghet di Buseno“, ein Stausee: Von der Staumauer fällt das Wasser in eine enge Felsschlucht hinunter: Von Molina d‘ Fora aus geht es weitere eineinhalb Kilometer bergab, bevor der Anstieg nach Castaneda und St. Maria in Calanca beginnt. „Castaneda“ ist ein Flurname und leitet sich von lateinisch “castanetum“ = bei den Kastanienbäumen ab. Ja, die zahlreichen Kastanienbäume, die in dieser Gegend die Hänge bewalden, werden mir in bester Erinnerung bleiben. 💚 Der Blick während des Anstiegs nach St. Maria zurück auf Castaneda: Kurz vor St. Maria: Santa Maria in Calanca ist nach Castaneda das zweite Dorf des Calancatals: Die Abfahrt von Santa Maria nach Verdabbio ist zu Beginn wieder mehr eine Schiebestrecke als eine Abfahrt für mich: Aber ich genieße das Schieben, denn der Weg führt durch einen Kastanienwald. Verdabbio, ein malerisch auf einer Sonnenterrasse gelegener Ort: Die schöne Abfahrt von Verdabbio ins Tal der Mosea: Überquerung der Mosea: Hier geht es mit der Hoffnung, dass die letzten Kilometer zurück nach Bellinzona für mich fahrbar bleiben, gemütlich im Tal entlang: Aber es kommt tatsächlich noch einmal ein Schiebestück: Bei Lumino kommen wir dann aber endgültig auf durchgehend befahrbare Wege und erreichen rund sechs Stunden nach Beginn unserer Tour den Bahnhof von Bellinzona. Die Länge der Tour betrug 58,5 Kilometer bei etwa 1600 Höhenmetern. Sie war trotz E-Mountainbike anstrengend. Ohne Motor für mich sicherlich nicht machbar bzw. ich hätte deutlich länger gebraucht. Zudem war der Sattel eine Herausforderung. Daher war es gar nicht verkehrt, dass ich so oft absteigen und schieben musste. PS: Guidos Tourenbeschreibung einschließlich einer interaktiven Karte ist hier zu finden: Biketour Bellinzona → Val Calanca. Wir starten heute von der E-Bike-Station Bad Ragaz aus zu unserer nächsten Radtour. Von zu Hause aus hatte ich mir hier online ein E-MTB reserviert. Und tatsächlich, bei unserer Ankunft steht es schon bereit: Der Kauf eines E-MTBs kommt für mich aus verschiedenen Gründen nicht in Frage. Aber ab und zu eines ausleihen, damit Guido auf unseren gemeinsamen Touren nicht immer auf mich warten muss, dagegen spricht nichts. Hier sind wir im Zentrum von Pfäfers: Weiter geht es der Straße entlang zum Aussichtspunkt „Windegg“, von dem aus man einen herrlichen Blick übers Müllitobel auf die Grauen Hörner und den Pizol hat: Der Blick zurück auf Valens und die Taminabrücke, die die beiden Talseiten miteinander verbindet: Mit einer Länge von 475 Metern und einer Spannweite von 260 Metern ist die Taminabrücke die größte Bogenbrücke der Schweiz. Nach rund 11 Kilometern erreichen wir den Mapraggsee: Hier verlassen wir die Straße und fahren über einen Waldweg entlang des Sees weiter nach Vättis, einer kleinen Ortschaft mit knapp 500 Einwohnern. Eindrücke von diesem Streckenabschnitt: Der Blick über die Tamina: Der Blick von „Gaspus“ auf die beiden Gipfel „Simel“ und „Ofen“: Gleicher Standort, nur schaue ich hier auf die gegenüberliegende Talseite: Nach rund 16 Kilometern und 550 Höhenmetern erreichen wir Vättis. Vättis ist ein malerischer Ort, Bilder machen wir hier aber leider keine. In der Dorfmitte geht es auf einer Straße weiter hinauf zum Kunkelspass, auf einer anderen hinein ins Calfeisental. Dort wollen wir heute hin, den Kunkelspass heben wir uns für eine andere Tour auf. Fünf Kilometer führt die Straße von Vättis aus recht steil hinauf zum Gigerwaldsee, die letzten Meter hinauf zur Staumauer müssen wir zudem durch einen dunklen und feuchten Tunnel fahren. Aber dann ist es geschafft, wir können den Blick auf den Gigerwaldsee genießen: Für Guido war hier im März Schluss, heute können wir weiter nach St. Martin, einer ehemaligen Walsersiedlung, radeln. Mit dem Auto darf man jeweils nur zur vollen Stunde und dann innerhalb von zwanzig Minuten nach St. Martin fahren, da die Strecke nur einspurig ist und durch einige, schmale Tunnel führt. Radfahrer und Fußgänger müssen nicht warten, wir fahren daher trotz roter Ampel zügig weiter. Mit dem Rad ist das Durchfahren der Tunnel unheimlich und vor allem feucht: Von den Decken tropft Wasser in Hülle und Fülle! Gut, dass dieser Streckenabschnitt nur drei Kilometer lang ist und wir mit den Rädern schnell vorwärts kommen. Wanderer haben es da deutlich schlechter. Die Parkplätze vor den malerischen Häusern sind gut belegt: Wie überall, wo man mit Auto oder Seilbahn hinkommt und wo man bewirtet wird, herrscht reger Betrieb. Ein stilles Plätzchen findet sich dann aber doch: Lange halten wir uns allerdings nicht auf, wir wollen weiter das Calfeisental erkunden. Für Autos ist in St.Martin Schluss, der ins Tal führende Weg ist nur noch mit dem Rad befahrbar. Immer wieder sind auf diesem Streckenabschnitt recht strenge Anstiege zu bewältigen, so dass ich vom „Eco-Modus“ in den „E-MTB- Modus“ schalte. Damit geht es flott voran, zumindest für mich: Blick über die Tamina: Einfach herrlich ist es hier und vor allem einsam: Der Blick zurück über das Tal bei Brennboden: Ich kann diesen Streckenabschnitt dank E-Bike voll und ganz genießen: Guido muss sich hier deutlich mehr anstrengen. Aber er ist nicht der einzige, der mit einem Gravelbike ohne Unterstützung unterwegs ist. Kurz vor der Alp Sardona kommt uns eine Gravelbikerin entgegen: Hut ab, kann ich da nur sagen! Nach gut 30 Kilometern und rund 1500 Höhenmetern erreichen wir die Alp Sardona: Auf dem Bild ist übrigens rechts eine weitere Bikerin zu sehen, die kurz nach uns die Alp mit ihrem E-Mountainbike erreicht. Der Blick Richtung Talende auf den Piz Sardona (rechts im Bild) und Nachbragipfel: Ebenfalls zu erkennen (über mir!) ist die Sardonahütte, zu der ein Wanderweg hinaufführt. Der ist allerdings zurzeit noch schneebedeckt, so dass unsere Tour heute an der Alp Sardona enden muss. Irgendwann heißt es dann Abschied nehmen von der beeindruckenden Landschaft, es geht auf gleichem Weg zurück. Die Katze der Alp lässt es sich nehmen, uns ein kleines Stück zu begleiten: Hier kann man es einfach rollen lassen und die Landschaft genießen: An einer Stelle schlägt Guido eine Abkürzung vor. Die ersten Meter lassen sich gut befahren, aber dann geht es auf einmal steil bergab: So steil, dass ich das schwere E-Bike nicht mehr halten kann und Guido mir zur Hilfe eilen muss. Aber es kommt noch besser: Während Guido sein Gravelbike locker auf der Schulter tragend in sicheres Gelände bringt, warte ich auf seine Hilfe: Zu zweit schaffen wir es, auch das schwere E-Bike heil über die Hindernisse zu bringen. Die Fahrt durch die Tunnel sind auch auf dem Rückweg eine unheimliche Angelegenheit: Zurück an der Staumauer: An der Staumauer nehmen wir dieses Mal eine Abkürzung, die auch wirklich eine Abkürzung ist und erreichen schon bald Vättis. Zurück zum Mapraggsee nehmen wir dieses Mal die Straße. Und statt über Pfäfers fahren wir über Vasöns und Valens zurück nach Bad Ragaz. Der Blick auf Pfäfers und die Taminabrücke: Über die für Autos gesperrte alte Valenserstraße geht es hinunter nach Bad Ragaz: Zehn Minuten vor Ladenschluss, leider ist der Laden immer nur bis 17 Uhr geöffnet, können wir das geliehene E-Bike wieder abgeben. Mit meinem eigenen Bike hätte ich die heutige Tour nicht in fünfeinhalb Stunden bewältigen können. Wenn ich die letzten Kilometer hinauf zur Alp Sardona überhaupt geschafft hätte. Denn trotz Unterstützung war diese Tour für mich durchaus anstrengend! Die Tour im Überblick: Guidos Tourenbericht einschließlich einer interaktiven Karte: Biketour Bad Ragaz → Alp Sardona. PS: Danke für diese wunderbare Tour durch eine herrliche und beeindruckende Landschaft. Letztes Jahr hatte Guido das Glück, einen Tag vor der Passeröffnung nach der Wintersperre mit dem Rad über den Albulapass ins Engadin fahren zu können: Über den Albulapass nach Samedan. Seither träume ich davon, diese Fahrt auch einmal erleben zu können. Den Pass von Schmitten aus zu fahren, traue ich mir aber nicht zu, immerhin sind dabei über 1500 Höhenmeter zu überwinden. Für einen ersten Versuch will ich daher heute von Schmitten nach Filisur radeln, von dort aus mit der Bahn nach Bergün hochfahren und von Bergün aus dann zumindest den Lai Palpuogna erreichen. Warm angezogen starte ich um 10.30 Uhr Richtung Filisur. Die Uhrzeit ist nicht wirklich geschickt gewählt, denn der Zug, den ich erreichen will, fährt um 11.02 Uhr in Filisur ab und die Fahrt nach Filisur dauert etwa eine halbe Stunde. Ich gebe also Gas und erreiche den Bahnhof in dem Moment, in dem der Zug einfährt. Nur leider stehe ich am falschen Gleis und auf dem Weg zum richtigen fährt der Zug auch schon wieder ab. So ein Ärger! Was nun? Der nächste Zug fährt leider erst in einer Stunde. Ich funke Guido an, dass ich den Zug verpasst habe und statt mit dem Zug jetzt doch mit dem Rad nach Bergün fahre. Dort will ich dann entscheiden, wie es weitergeht. Guido, der schon auf dem Weg nach Bergün war, kommt mir entgegen und gemeinsam radeln wir schließlich nach oben. Die Steigung der Straße ist nirgends so steil, dass ich schieben muss und so komme ich stetig tretend Bergün näher: Kurz vor Bergün: Die ersten Häuser von Bergün liegen vor mir: Den Albulapass, den würde ich heute gerne erreichen, aber ob dieses Ziel im Bereich meiner Möglichkeiten liegt, ist zu diesem Zeitpunkt noch ungewiss: Hinter Bergün geht es erst einmal recht gemütlich nach oben: Vor dem ersten Viadukt wird es dann schon etwas steiler: Noch steiler ist die Straße vor dem zweiten Viadukt, aber dann ist es auch schon fast bis zum nächsten Zwischenziel geschafft, wir sind kurz vor Preda: Bis Preda ist die Straße offiziell befahrbar, viele Autos sind trotzdem nicht unterwegs. Das macht die Fahrt mit dem Rad heute trotz des Anstiegs fast zu einem Vergnügen! Hier liegt Preda hinter mir und ich bekomme gezeigt, wie weit es noch hinunter ins Engadin ist: 16 Kilometer, das ist gar nicht mal so weit, aber von Preda aus sind es immer noch rund 500 Höhenmeter bis zum Pass und so langsam merke ich den Anstieg in den Beinen. Immerhin ist es nicht allzu warm, im Gegenteil: Bei Preda weht ein heftiger, kalter Wind, so dass ich mir wieder die Jacke überziehen muss. Hinter Preda kommt dann die erste Straßensperre: Nicht nur wir ignorieren sie, sondern auch viele Fußgänger, die zum Lai Palpuogna wollen. Kurz vor dem Erreichen des Sees: Ein Blick hinunter zum See: Hinunter an den See will ich aber nicht, ich will weiter den Pass hinauffahren! Wenn ich es bis hierhin geschafft habe, dann schaffe ich es vielleicht auch bis hinauf zur Passhöhe. Von Lawinengefahr kann hier erst einmal nicht die Rede sein: Ein Blick auf den weiteren Verlauf der Passstraße und ja, weiter oben liegt tatsächlich noch viel Schnee: Die nächste Straßensperre: Kurz hinter der Straßensperre kommen uns zwei Radler von oben entgegen und auf die Frage, ob sie von der anderen Seite des Passes kommen, antworten sie mit ja. Auch das letzte Stück hinauf zum Pass wäre bis auf einen Lawinenabgang gut zu befahren. Wir wagen es daher und radeln weiter: Ein Blick zurück: Die Schneemauern, die die Straße begrenzen, sind ziemlich beeindruckend: Rechter Hand sieht man zahlreiche Lawinenabgänge, die zum Teil bis hinunter zur Straße reichen: Und hier müssen wir sogar einen queren: Auf den letzten Metern hinauf zur Passhöhe: Und dann ist es geschafft, ich stehe auf der Passhöhe: Dieses Ereignis muss natürlich ausgiebig dokumentiert werden, schließlich ist es der erste Alpenpass, den ich mit dem Rad erreiche: Ich kann es wirklich kaum glauben, dass ich es es geschafft habe, von Schmitten aus auf den Albulapass zu radeln. Und das auch noch unter erschwerten Bedingungen, denn ich bin ja mit dem Mountainbike nach oben gefahren und nicht wie Guido mit dem Gravelbike oder wie die meisten Fahrer mit einem Rennrad. Überglücklich genieße ich diesen Augenblick. Es ist herrlich, nach dem anstrengenden Anstieg nach unten zu rollen und die Landschaft genießen zu können: Auch von der Engadiner Seite her gibt es Straßensperren: Wieder im grünen Bereich: Der Blick auf La Punt, der exakte Namen lautet La Punt Chamues-ch: Und weiter hinunter ins Inntal: Von La Punt aus fahren wir über den Inntalradweg weiter nach St. Moritz. Der Wind, der hier uns entgegenkommt, ist nicht nur stark, sondern auch ziemlich kalt. Ich muss mich also ein bisschen wärmer anziehen: Auf dem Weg nach St. Moritz fahren wir durch einen wunderschönen Arvenwald und kommen am Lai Staz vorbei: Ein Blick auf St. Moritz und See: Der Bahnhof von St Moritz: Der Zug, der uns nach Hause bringt, steht schon bereit. Und so können wir zehn Minuten nach unserem Zieleinlauf und nach dem Kauf unserer Radtickets glücklich und zufrieden die Heimreise antreten. Was für ein Abenteuer, ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich diese Strecke, auf der 55 Kilometer und über 1700 Höhenmeter zu überwinden waren, zurückgelegt habe: Der Zug bringt uns über Preda und Bergün nach Filsur. In Filisur steigen wir in den Postbus, der nach Alvaneu Dorf fährt und von dort aus radeln wir die letzten zweieinhalb Kilometer aus eigener Kraft zurück nach Schmitten. PPS: An herzliches Dankeschön an Guido, der mich nicht nur zu diesem Erlebnis inspiriert, sondern es auch dokumentiert hat. PPS: Guidos Tourenbericht: Biketour Albulapass → St. Moritz. |