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Archiv für die Kategorie ‘Fahrradtouren’Um 12.30 Uhr geht es heute von Lenz aus mit den Rädern zum Churer Joch. Die Planung von Radtouren übernimmt in den meisten Fällen Guido und ich lasse mich überraschen, was auf mich zukommt. Hier nähern wir uns Lenzerheide: In Lenzerheide queren wir den Bikepark und müssen aufpassen, dass wir nicht von Downhillbikern überrollt werden. Ob ich es auch mal wagen soll, eine der leichten Strecken auszuprobieren: Aber wenn, dann erst auf dem Rückweg, jetzt geht es weiter Richtung Parpan. Parpan war Ausgangspunkt einer Wanderung aufs Churer Joch im April letzten Jahres: Von Parpan auf das Churer Joch. Durch Parpan selbst müssen wir heute allerdings nicht durch, der heutige Weg zum Churer Joch verläuft oberhalb des Dorfes: Im Beitrag vom April 2022 schrieb ich:
Ja, das Hinaufradeln über den Asphalt geht gut: Ist aber bei warmen, sonnigen Wetter trotzdem nicht unbedingt ein Vergnügen. Geschafft: Wir bleiben nicht allzu lange hier oben sitzen, denn für den späten Nachmittag sind Gewitter vorhergesagt. Die ersten Meter des Rückwegs: Statt direkt nach Parpan abzufahren, „gönnen“ wir uns einen kleinen Umweg und fahren über das Ochsenälpli. Auf diesem Weg geht es nochmals bergauf, zu Beginn immerhin über Asphalt: Aber irgendwann mündet der Fahrweg in einen Trail und ich darf schieben: Nach Erreichen des höchsten Punktes kann ich mich wenigstens ab und zu in den Sattel setzen: Der Blick zurück auf das in weite Ferne gerückte Churer Joch: Parpan und der Ringelspitz: Der Blick nach vorne auf den Heidsee: Hier passieren wir die Alp Scharmoin: Ab hier ist die Abfahrt hinunter nach Lenzerheide eine Kinderspiel. Und das, obwohl wir uns tatsächlich im Bikepark auf eine leichte Abfahrt wagen: Na ja, sie ist nicht nur leicht, sondern sehr leicht, deshalb sind wir hier wohl allein unterwegs. Der Anstieg zum Churer Joch war aufgrund der Hitze ziemlich anstrengend, aber insgesamt war es eine landschaftlich wunderschöne Tour. Am 9. Juli war Guido zusammen mit einem Nachbarn auf dem alten Schynweg (Schinweg) unterwegs. Der „Alte Schyn“ ist ein historischer, früher für den Warenverkehr wichtiger Verbindungsweg zwischen dem Albulatal und dem Domleschg. Ich wollte an diesem Tag nicht mit den beiden fahren, da es für meinen Geschmack viel zu heiß war. Heute ist es zwar ebenfalls warm, aber nicht ganz so heiß wie am 9. Juli, so dass ich Guidos Vorschlag, zusammen mit mir nochmals diesen Weg zu befahren, gerne annehme. Start unserer Tour ist Tiefencastel, das wir mit dem Auto erreichen, Endpunkt Chur. Zu Beginn unserer Tour fahren wir wie am 23. April diesen Jahres an der Kirche St. Peter in Mistail und an einem anliegenden Hof vorbei. Das Federvieh, dass uns damals begegnete, kreuzt auch heute unseren Weg: Ankunft nach einem mäßig steilen Anstieg in Alvaschein: Der Anstieg von Alvaschein über Zorten nach Muldain ist schon deutlich anstrengender: Fahrt durch Zorten: Von Zorten nach Muldain geht es nochmals ein paar Höhenmeter nach oben, aber schließlich erreichen wir den höchsten Punkt der Tour und fahren über einen Feldweg leicht absteigend zu einer mit einer Kapelle geschmückten Kuppe namens Pleuna: Hier muss ich unbedingt Halt machen, auch wenn die Ausbeute nicht sehr groß ist: Den hoch über der Albula entlang führenden Schynweg zu befahren, ist ein Genuss: Blick auf Thusis und den darüber thronenden Piz Beverin: Thusis lassen wir links liegen und fahren weiter nach Scharans: In Scharans begegnen wir der ältesten Linde der Schweiz: Sie soll über 800 Jahre alt sein. Danke für diese Köstlichkeiten. 🙏🏻 Hinter Almens liegt der Badesee Lai da Canova: Er sieht sehr einladend aus, aber leider habe ich keine Badesachen dabei und Nacktbaden ist hier wohl eher nicht angesagt. Eine etwas weniger gemütliche Passage: Ab Domat/Ems geht es noch ein paar Mal ziemlich steil und dementsprechend anstrengend durch den Wald auf und ab, aber dann ist es geschafft, Chur liegt zu unseren Füßen: Gott sei Dank müssen wir nur ein kurzes Stück durch die Häuserschluchten von Chur radeln, dann erreichen wir auch schon unser Ziel, den Hauptbahnhof von Chur. Die Tour, auf der rund 42 Kilometer und 1200 Höhenmeter zu überwinden sind, in der Übersicht: Die Farben zeigen die Geschwindigkeit während der Strecke an, blau bedeutet langsam, rot schnell. Das Höhenprofil: Von Chur aus fahren wir mit dem Zug zurück nach Tiefencastel. Der Transport der Fahrräder klappt reibungslos: PS: Danke für diese wunderbare, abwechslungsreiche Tour. 🙏🏻 Normalerweise wäre nach der gestrigen Tour, die für mich doch recht anstrengend war, ein Ruhetag angesagt. Aber als Guido vorschlägt, ganz gemütlich von Davos Platz aus durch das Dischmatal nach Dürrboden zu radeln, sage ich dann doch nicht nein. 😊 Start der Tour ist der Parkplatz der Jakobshornbahn. Von dort aus radeln wir über einen schönen Waldweg hinein ins Dischmatal. Durch das Dischmatal fahren wir zu Beginn über einen Wanderweg, später dann über die Straße. Im Dischmatal: Der Wandweg wird von blühenden Wiesen, die wunderbar duften, gesäumt. Da die Straße, die hinauf nach Dürrboden führt, nur mäßig steil ist, kann ich die ganze Strecke im Sattel sitzend zurücklegen. Allerdings erschwert ein heftiger Gegenwind das Vorwärtskommen, so dass ich froh bin, als endlich Dürrboden vor mir auftaucht: Geschafft: Kurz hinter den Häusern gabelt sich der Wanderweg. Einer führt hinauf zur Fuorcla da Grialetsch. Hier sind wir am 10. September 2021 weiter gelaufen: Vom Dischmatal zum Flüelapass. Der andere Weg führt hinauf zum Scalettapass: Diesen Weg erkunden wir heute bis zur nächsten Wegkreuzung: Ich muss das Rad allerdings schon bald zurücklassen, denn der Weg wird so steil und steinig, dass ich ihn nicht mehr fahren kann. Guido tritt dagegen weiter fleißig in die Pedalen: Auf dem höchsten Punkt unserer heutige Tour liegen Chilbiritzenspitz und Piz Grialetsch vor uns: In der anderen Richtung geht es weiter Richtung Scalettapass: Wenn man über den Scalettapass weiterfährt bzw. geht und das Chüealphorn umrundet, kommt man zum Sertigpass. Von dort aus gelangt man durch das Sertigtal zurück nach Davos. Das aber ist ein Projekt für einen anderen Tag! Heute geht es auf gleichem Weg zuerst zurück nach Dürrboden und dann weiter nach Davos Platz. Während ich etwa eineinhalb Kilometer zurück zu meinem Rad laufen muss, kann Guido schon mal abfahren und wartet bei meinem Rad: Gleich geht es auch für mich auf dem Sattel sitzend weiter: Traurig, dass ich erst einmal laufen musste, bin ich nicht. Mir reicht es voll und ganz, ein kleines Stück des holperigen Weges abzufahren. Noch vor ein paar Wochen hätte ich selbst dieses kleine Stück geschoben! Die Fahrt von Dürrboden zurück nach Davos ist dagegen das reinste Vergnügen. Glücklich und zufrieden und vor allem gesund und munter erreichen wir schließlich den Parkplatz der Jakobshornbahn. 🙏🏻 Die Tour in der Übersicht: Um die Mittagszeit bzw. genau um 12 Uhr geht es heute zur Sache: Guido und ich starten vom Parkplatz bei der Solisbrücke zu einer Radtour. Bei der Solisbrücke waren wir am 23. April diesen Jahres schon einmal: Eine Radtour zum Stausee Solis und dem Soliser Viadukt. Unser heutiges Ziel ist Obermutten, ein kleines, auf 1863 Höhenmetern gelegenes Walserdorf. Von der Solisbrücke bis nach Obermutten sind es rund 12 Kilometer und 1200 Höhenmeter, es wird also anstrengend werden! Der erste Teil der Strecke bis nach Solis führt über Asphalt. Immerhin kann ich diesen Streckenabschnitt im Sattel sitzend zurücklegen: Von Solis geht es weiter nach Mutten. Anfangs ebenfalls über Asphalt, später dann über einen Schotterweg. Auf dem Schotterweg ist zu Beginn für mich Schieben angesagt, später geht es im Sattel sitzend weiter: Hier liegt Mutten vor uns: Kurze Verschnaufpause: Ankunft in Mutten: Der Weg durch Mutten ist so steil, dass ich ihn schieben muss. Oberhalb von Mutten kann ich dann wieder in den Sattel steigen. Meine Leistungsfähigkeit ist allerdings durch das drückende und schwüle Wetter stark eingeschränkt, so dass ich immer wieder kurz anhalte. Das kenne ich aus meiner Zeit als aktive Läuferin, bei Hitze waren von mir noch nie persönlichen Rekorde zu erwarten. Ankunft in Obermutten: Hier werden erst einmal die Wasservorräte aufgefüllt: Anschließend überlegen wir, wie es weitergehen soll. Oberhalb von Obermutten liegt das Muttner Horn, aber der Aufstieg dort hinauf zieht sich. Wir entscheiden uns daher für den Aufstieg zur Mutttner Höhi. Dort hinauf sind es nur 150 und keine 500 Höhenmeter! Erst überlege ich, ohne das Rad aufzusteigen, aber Guido meint, dass ich dann ja auch wieder alles hinunterlaufen müsste. Okay, wo er recht hat, hat er recht, dann schiebe ich halt mal wieder: Geschafft, mein Rad steht auf der Muttner Höhi: Ich natürlich auch: Die Aussicht ist aufgrund des in der Luft schwebenden Saharastaubs ziemlich trübe. Trotzdem genießen wir die Landschaft um uns herum: Der grüne „Hügel“ rechts im Bild ist das Muttner Horn. Hier sind das Lenzer Horn und Piz Linard zu sehen: Beim Umherwandern über das Gelände entdecke ich eine für mich unbekannte Orchidee: Es könnte das Holunder-Knabenkraut sein. Wir bleiben recht lange hier oben, aber irgendwann heißt es dann doch Abschiednehmen. Die Abfahrt ist alles in allem dank des neuen Rads ein Vergnügen und ruckzuck sind wir wieder unten im Tal. Zwei Momentaufnahmen, die während der Abfahrt entstehen: Wenn man überlegt, was für eine Anstrengung es ist, noch oben zu kommen, ist es direkt schade, dass die Abfahrt so schnell vorbei ist! Die Tour in der Übersicht: PS: Bis nach Obermutten fährt nicht nur ein Postbus, man kann auch mit dem eigenen PKW dort hinauffahren. An Sommerwochenenden herrscht daher wahrscheinlich reger Betrieb in Obermutten bzw. auf der Muttner Höhi. Kein Wunder, bei der herrlichen Aus- und Fernsicht, die man bei klarem Wetter von hier aus hat. Bei unseren letzten Besuchen des Tiauns haben wir entdeckt, dass das Gipfelbuch nicht nur angegriffen bzw. angeschimmelt, sondern auch so gut wie voll ist. Guido hat daher vor ein paar Tagen beim SAC ein neues Gipfelbuch bestellt, das gestern geliefert wurde. Gestern hatte jedoch keiner von uns beiden große Lust für einen Gipfelsturm! Heute sieht das schon anders aus und so machen wir uns am Vormittag auf den Weg hinauf zum Tiaun. Wie das letzte Mal legen wir die ersten 700 Höhenmeter bis zur Alp Afiein mit dem Rad zurück. Guido ist wie immer weit vor mir und als ich endlich an der Alp ankomme, steht er schon auf dem Hübel. Aber auch wenn ich deutlich langsamer bin, irgendwann habe auch ich es geschafft und erreiche über den Südwestgrat den Gipfel des Tiauns. Guido hat inzwischen damit begonnen, das alte Gipfelbuch zu durchforsten und die Einträge zu zählen: Die Anzahl der Besteigungen verewigen wir im neuen Gipfelbuch: Das alte müssen wir mit hinunter nehmen, zwei Bücher haben keinen Platz in der Blechbüchse. Unsere Idee ist, es dem Dorfmuseum zu übergeben. Mal schauen, ob diese Idee Zustimmung findet! Wir sind übrigens heute nicht die ersten, die auf dem Gipfel stehen: Ein Dorfbewohnerin des Jahrgangs 1947 war kurz vor uns oben. Ich finde es sehr inspirierend, zu sehen, was man auch als Ü70-jährige noch leisten kann! Landschaftlich ist der Südostgrat sehr viel reizvoller als der Südwestgrat. Vor allem die Tiefblicke haben es in sich: Das ist ein eher gemütlicher Streckenabschnitt: Ein Farbtupfer am Rand des Grats: Ein Blick zurück auf den Grat, im Hintergrund ist das Spitzig Gretli zu sehen: Ab und zu ist auch ein bisschen Klettern angesagt: Und dann wieder gemütliches Gehen: Der Blick hinunter zur Schmittner Alp: Martrüeel: Von Martrüel aus führt ein Wanderweg zurück zur Alp Afiein. Aber die Landschaft ist so herrlich und ich fühle mich so wohl hier draußen in der wilden Natur, dass ich noch keine Lust habe, zurückzukehren. Am liebsten würde ich weiter zum Sandhubel laufen. Und das machen wir dann auch. PS: Meine bisherigen Tiaun-Besteigungen:
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