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Archiv für die Kategorie ‘Fahrradtouren’Strahlender Sonnenschein, angenehme Temperaturen um die 14 °C und kaum Wind, besseres Wetter für eine Fahrradtour konnten Guido und ich uns nicht nicht wünschen. Heute kam also wieder unser Fahrraddachträger zum Einsatz, denn wir wollten eine unserer Fahrradtouren, die wir bei unserem ersten gemeinsamen Urlaub in Bad Hindelang gemacht hatten, wiederholen: Die Fahrt von Bad Hindelang bis zum Giebelhaus. Damals wanderten wir vom Giebelhaus aus weiter zum Großen Daumen, das war allerdings um diese Jahreszeit nicht möglich. Auf dem Weg von Hinterstein zum Giebelhaus, parallel des Weges floss die Ostrach, der Giebel ragt am Ende des Tals empor: Die Wanderung zum Großen Daumen war zwar noch nicht möglich, aber der Weg zur Schwarzenberg-Hütte war befahrbar. Das hieß, Guido konnte hochradeln und ich hochschieben! An einem alten Bergahorn unterhalb der Schwarzenberg-Hütte machten wir 20 Minuten Rast und genossen das Panorama um uns herum. Links im Vordergrund der Giebel, im Hintergrund Laufenbacher Eck, Lachenkopf, Schochen, Kleiner Seekopf, Großer Seekopf und ganz rechts, der Zeiger: Hier war der Giebel links im Bild zu sehen: Anschließend ging es weiter zur Käser-Alpe, die auf einer Höhe von 1400 Metern lag: Die Käser-Alpe: Auch wenn ich die Strecke hinauf zur Schwarzenberg-Hütte mein Fahrrad schieben musste, den Mut hinunterzufahren hatte ich immerhin! Aber ich war doch froh, als wir wieder am Giebelhaus waren und es etwas weniger steil bergab ging: Ein Haus am Wegesrand: Die Tour im Überblick: PS: Danke für diesen wunderschönen Tag! Unsere heutige Tour führte uns in ein bisher vollkommen unbekanntes Gelände abseits der Touristenströme: Mit dem Fahrrad fuhren wir nach Wiedemannsdorf und starteten von dort aus zu einer etwa 10 Kilometer langen Wanderung über Weiden und durch Wälder: Wer die Schönheit der Natur in aller Ruhe genießen wollte, war hier genau richtig. Die wenigen Zeitgenossen, die uns auf der Tour begegneten, hatten fast alle vier Beine! Hier lag der erste Anstieg über eine sonnige Weide hinter uns: Durch den Wald auf dem Weg zum Gemskopf: Kurz vor dem Erreichen des Gemskopfs: Auf dem Gemskopf: Der Blick zum Alpsee: Und weiter gings durch einen schattigen Wald zur Salmaser Höhe: Auf der Salmaser Höhe: Durch Wald, Unterholz und über Weiden zurück nach Wiedemannsdorf: So schön wie diese Rundwanderung war, ohne GPS wären wir sicherlich manches Mal vom Weg abgekommen. Denn immer wieder verlor sich der schmale Pfad im Nichts. Aber dank moderner Technik konnten wir auch weglos munter drauf losmarschieren! Das war eine Tour, die es in sich hattte, jedenfalls für eine untrainierte (fast) 56-Jährige ohne E-Bike. Ich hatte mir diese Tour ausgesucht, weil ich gestern den Bericht eines begeisterten Mountainbikers gelesen hatte. Guido hatte sich die Strecke dann genauer angeschaut und mich gewarnt. Es wären über 1000 Höhenmeter zu überwinden, die meisten davon kurz vor Immenstadt, außerdem eine steile Abfahrt mit bis zu 25 Prozent Gefälle. Wir hatten daraufhin abgemacht, einfach mal loszufahren und zu schauen, wie weit wir beziehungsweise ich komme. Von Oberstaufen radelten wir zuerst hinunter nach Weißach und dann wieder hinauf nach Steibis. Auf einer Distanz von etwa 2,5 Kilometern waren hierbei 200 Höhenmeter zu überwinden und das bei sommerlichen Temperaturen sowie strahlendem Sonnenschein. Gefühlt verlor ich schon in dieser ersten halben Stunde einen Liter Wasser über die Haut. Wie gut, dass es in Steibis einen Dorfbrunnen gab, an dem ich meinen Durst stillen und meinen Wasservorrat wieder auffüllen konnte: Die Möglichkeit, die Wasservorräte aufzufüllen, bot sich im Verlauf der Strecke immer wieder. Es waren sicherlich gut über 2,5 Liter, die ich während der Tour trank, für meine Verhältnisse also sehr viel. Nach etwa einer Stunde Fahrtzeit waren wir an der Talstation der Hochgratbahn. Von der Talstation aus ging es relativ gemütlich auf Asphalt auf und ab durch das Ehrenschwangertal. Das nächste Zwischenziel, die Unteregg-Alpe, erreichten wir über einen stetigen, aber selbst für mich zu bewältigenden Anstieg. Weiter ging es sanft bergab. Ein Blick zurück zur Alpe: Den folgenden Streckenabschnitt fand ich am idyllischsten. Bis der letzte große Anstieg hinauf zur Mittelberg Alpe begann. Den konnte ich nur streckenweise auf dem Rad sitzend zurücklegen. Bei den steilsten Passagen trainierte ich das Fahrradstoßen. Und schaute dabei den E-Bikern hinterher. Guido konnte diesen Streckenabschnitt problemlos aus eigener Kraft bewältigt. Ob ich das in diesem Leben auch einmal schaffe, ist fraglich. Kurze Verschnaufpause mit Blick aufs Rindalphorn: Aber diese Strecke bergaufzufahren, konnte ich mir noch eher vorstellen, als die Strecke, die dann folgte, bergabzufahren. Bis zu 25 Prozent Gefälle, zum Teil auf Schotter, da übte ich mich im Fahrradhalten statt im Fahrradfahren. Ein Mann, der mir sein Fahrrad schiebend entgegen kam, meinte: „Gell, des is gaach.“ Was das bedeutete, fand ich erst später heraus: Gaach hieß steil. Ja, das war wirklich steil. Ab Immenstadt ging es dann entlang des Alpsees sehr gemütlich weiter, ein Streckenabschnitt zum Genießen: Nach fünf Stunden mit mehreren kleinen Pausen waren wir wieder zurück in Oberstaufen. Die Streckenlänge der Tour betrug 46 Kilometer, dabei waren 1300 Höhenmeter zu überwinden. Doppelt so viel wie bei der letzten Tour. Auch wenn es anstrengend war, ich schaffte die Strecke auf meine Art und Weise und darauf war ich stolz. Einer der berühmtesten Berge der Allgäuer Alpen war der Höfats. Zahlreiche Geschichten und Legenden rankten sich um ihn. Er bestand aus vier einzelnen Gipfeln, dem 2257 Meter hohen Westgipfel, dem 2259 Meter hohen Zweiten Gipfel, dem 2258 Meter hohen Mittelgipfel und dem 2259 Meter hohen Ostgipfel. Obwohl seine Flanken sehr steil abfielen, war er fast vollständig von Gras bewachsen, was ihn zu einem ganz besonderen, weltweit einmaligen Berg machte. Seit Wochen hatte ich schon die verschiedensten Tourenberichte rund um diesen Berg studiert und mein Wunsch war es, wenigstens das Gebiet im unteren Bereich des Ostgipfels zu erforschen. Heute war es endlich so weit. Wir wollten mit den Fahrrädern bis zur Käser-Alpe fahren und von dort über einen Grat – so weit es unsere Nerven zuließen – zum Ostgipfel aufsteigen. Mein persönliches Ziel: So weit aufsteigen, bis das erste Edelweiß am Wegesrand blühte. Zusammen mit Guido startete ich um 12.40 Uhr – nicht per pedes, sondern mit dem Fahrrad. Bis zur Käser-Alpe waren etwa 12 Kilometer zurückzulegen. Ich musste nach 9,5 Kilometern mein Fahrrad wieder einmal schieben. Immerhin holte ich unterwegs eine junge Frau ein, der es nicht besser erging. Um 14 Uhr war das erste Etappenziel erreicht: Hier herrschte, wie man sah, ein ziemlicher Trubel. Die meisten Fahrradfahrer, die sich heraufwagten, waren übrigens mit E-Bikes unterwegs. Und so bekamen wir bei unserer Ankunft stehenden Beifall von einer Frau, die sich darüber freute, dass es Leute gab, die aus eigener Kraft hinauffuhren. Von der Käser-Alpe ging es weiter zum Älpelesattel. Hier ein Blick zurück ins Hochtal während des Aufstiegs zum Sattel: Vom Sattel aus ging es auf breitem Pfad durch Felder von Erika Richtung Südosten: Hier lag der Südostgrat, den wir entlang steigen wollten, direkt vor uns: Kurz darauf tauchte am Wegesrand das erste Edelweiß auf: Damit war mein heutiges persönliches Ziel eigentlich schon erreicht und ich hätte mich gemütlich ins Gras setzen und die herrliche Landschaft um mich herum genießen können. Aber noch war der Weg entlang des Grats gut zu gehen, so dass keiner von uns beiden an Rast oder Umkehr dachte. Und so ging es munter weiter hinauf, immer steiler und steiler, bis ein Gehen nicht mehr möglich war, sondern geklettert werden musste. Impressionen dieses Streckenabschnitts: Höher und höher ging es hinauf, bis das Gipfelkreuz zu sehen war: Mir war beim Zuschauen bei Guidos Kletterei sofort klar, dass hier für mich Schluss war. Und nach kurzer Rücksprache entschied dann auch Guido, die Schlüsselstelle – zumindest heute – nicht zu passieren. Aber wir werden zurückkehren, das nächste Mal vielleicht mit einem kurzen Seil. Weiter unten am Fels war nämlich ein Standplatz mit Haken, von dem aus an dieser kritischen Stelle gesichert werden konnte, so dass man sich im Falle eines Falles nicht unversehens im Tal wiederfand. Ein letzter Blick zum Gipfel: Und dann ging es an das Abenteuer „Abstieg“. Und das sah ziemlich gruselig aus: Die steilsten Passagen suchte ich nicht nur mit Händen und Füßen Halt an den Felsen, sondern auch mit dem Hosenboden. Mein Abstieg sah also nicht besonders elegant aus, aber das war mir ziemlich egal. Heil wieder unten ankommen, das war das Ziel und das erreichte ich auf diese Weise. Zurück am Älpelesattel hatten wir noch genug Reserven, um eine kleine Runde über das Speichereck und den Eissee zurück zur Käser-Alpe zu drehen. Auf dem Weg zum Speichereck: Am Eissee beziehungsweise seinem Abfluss konnte ich meinen Wasservorrat auffüllen: Blick auf eine Geröllhalde des „Kleinen Wilders“, die im weiteren Streckenverlauf im unteren Bereich zu überqueren war: Weiter ging es zur Wildenfeld-Hütte. Hier gab es für mich einen kleinen Imbiss mit Brennnesselspitzen: Um 19.20 Uhr konnten wir an der Käser-Alpe wohlbehalten unsere Fahrräder in Empfang nehmen. Trotz des – für mich – steilen Geländes, konnte ich die Strecke hinunter ins Tal im Sattel sitzend zurücklegen. Es gab einen längeren Zwischenstopp, um Samenstände des Breitwegerichs zu essen und zu beobachten, wie die untergehende Sonne, die Berge zum Glühen brachte: Um 20.30 Uhr kamen wir gesund und munter und ohne einen einzigen Kratzer wieder in Oberstdorf an. Einige Daten unserer heutigen Tour: Mit dem Fahrrad legten wir 24 Kilometer und 600 Höhenmeter zurück, zu Fuß knapp 10 Kilometer und 1180 Höhenmeter. PS: Guidos Tourenbericht: Höfats-Ostgipfel (2.259m). Nach einem Glas Wasser mit grüner Tonerde verzehrte ich heute Morgen um 9.30 Uhr 150 Gramm der schwarzen Rosine „Shani“ und 150 Gramm der hellen Rosine. Wie immer achtete ich bei der Auswahl der Trockenfrüchte nicht nur auf den Geruch, sondern stellte mir auch vor, wie es wäre, wenn die Trauben frisch vor mir lägen. Die Auswahl schien gut zu passen, denn ich war danach für vier Stunden satt und zufrieden. Außerdem entschied ich mich eine halbe Stunde nach der Mahlzeit, nicht mit dem Auto, sondern mit meinem Fahrrad in die Stadt zu fahren: Die Temperaturen waren mit acht Grad Celsius nicht wirklich ideal zum Radfahren, aber immerhin blieb es trocken. 28,6 Kilometer Tageskilometer zeigte der Fahrradcomputer kurz vorm Erreichen der Heimat an. Den letzten Kilometer schob ich das Rad und schaute, was sich an Kräutern im Wald und auf den Wiesen schon hervorgewagt hatte. Ich probiert beziehungsweise aß junge Blätter der Nelkenwurz, die ersten Blätter junger Möhren und eine größere Menge Sauerampfer. Zu Hause vervollständigte ich die Mahlzeit dann um 14.15 Uhr mit 100 Gramm Feldsalat und 100 Gramm Sonnenblumenkernen, die ich gestern Abend eingeweicht hatte: Eingeweichte Sonnenblumenkerne schmeckten ebenso lecker wie frische. Als Kind ließ ich mir jedes Jahr im Herbst Sonnenblumenkerne in größeren Mengen schmecken. Mein Opa pflanzte nämlich jedes Jahr Sonnenblumen für die Vögel, aber auch seine Enkelkinder waren dankbare Abnehmer. Ab 16 Uhr war ich wieder mit Gartenarbeit beschäftigt. Beim Verteilen der Komposterde im Garten stieß ich auf die erste Maikäferlarve des Jahres. Der Engerling bildete die „Vorspeise“ des heutigen Abendessens. Bevor es mit dem richtigen Abendessen losging, trank ich zwischen 19.00 und 19.45 Uhr gut 700 Milliliter Wasser mit grüner Tonerde. Um 20 Uhr begann ich mit dem Essen: Es gab 100 Gramm Nieren, 150 Gramm Herz und 210 Gramm Fleisch vom Lamm. Vom Herz hätte es ruhig ein bisschen mehr sein können, es schmeckte einfach genial. |