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Genusskletterei über den Hindelanger KlettersteigNach der abenteuerlichen Tour von gestern wollen Guido und ich es heute etwas ruhiger angehen lassen. Etwas ruhiger heißt, dass wir mit der Oberstdorfer Nebelhornbahn zum Gipfel fahren und von dort aus über den Hindelanger Klettersteig wandern bzw. klettern. Der Rückweg erfolgt über das Koblat, eine wilde Felslandschaft unterhalb des Klettersteigs: Der Zeitbedarf von drei Stunden, der vom Tourenplaner angegeben wird, ist nicht realistisch. Es sei denn, man läuft ungesichert über den Klettersteig. Wir brauchen mit vielen kleinen Pausen zum Fotografieren und Filmen viereinhalb Stunden für den Klettersteig und eine für den Rückweg über das Koblat. Normal rechnet man für den Rückweg gut zwei Stunden. Aber wir haben es eilig, wir wollen schließlich die letzte Bahn Richtung Tal erreichen. Es ist unsere zweite Begehung des Klettersteigs, die sich allerdings anfühlt wie die erste, jedenfalls für mich. An viele Stellen kann ich mich nämlich nicht mehr erinnern, vielleicht weil sie mir damals ziemlich gruselig vorgekommen sind. Aber nach den gestrigen Erlebnissen auf dem Kleinen Widderstein ist die Kletterei über den Steig der reinste Genuss: So bin ich sehr angetan über die langen, einfacheren Passagen, die man ungesichert klettern kann. Sie wechseln mit Gehgelände, aber auch mit anspruchsvolleren, gesicherten Klettereien ab. Im Gegensatz zu unserer ersten Begehung am 31. August 2015 weht heute ein ziemlich heftiger Wind und der Himmel ist nicht ganz so blau. Aber die Aussicht vom Grat aus ist trotzdem traumhaft schön und die Tour ein Hochgenuss. Ein paar Momentaufnahmen, beginnend mit dem Weg zum Einstieg: Auf dem Weg zum Westlichen Wengenkopf: Die erste von vielen Leitern: Der Blick vom Grat Richtung Norden, rechts im Hintergrund ist der Grünten, links die Nagelfluhkette zu sehen: Gehgelände über den Westlichen Wengenkopf: Der weitere Gratverlauf: Über große und kleine Felsen: Der Blick nach Norden über das Retterschwanger Tal: Immer wieder geht es steil nach unten: Und dann natürlich auch wieder steil nach oben: Der Blick über das Koblat, durch das unser Rückweg führt: Hier liegen die sogenannten Zwiebelstränge vor uns, die den vielleicht anspruchvollsten Teil des Klettersteigs bilden: Felsplattenkletterei: Blick auf den Laufbichelsee: Die letzte, anspruchsvolle Stelle, dann liegt der Klettersteig hinter uns: Hier zeigt uns um 15.30 Uhr der Wegweiser Richtung Edmund-Probst-Haus, dass wir uns beeilen müssen, wenn wir die letzte Bahn, die um 16.50 Uhr Richtung Tal gondelt, noch erreichen wollen: Aber für eine weitere Aufnahme des Laufbichelsees ist dann doch noch genug Zeit: Nach einer Stunde Laufzeit erreichen wir zwanzig Minuten vor Betriebsschluss die Station Höfatsblick: Das ist ein würdevoller Schlussakkord für den heutigen Tag und vielleicht auch für die diesjährige Bergtourensaison!
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Diese Seite wurde zuletzt am 27. April 2025 um 15.17 Uhr GMT geändert. |