Archiv für August 2017

geschrieben von Susanne am 13. August 2017 um 23.04 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Österreich, Wandern
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Leicht bewölkt und Temperaturen knapp über 20° C, so sah die Wettervorhersage für heute aus. Wir hatten also perfektes Wanderwetter, das wir zusammen mit sieben anderen Mitgliedern des DAV für eine Wanderung im Rätikon, einer Gebirgsgruppe der Ostalpen, nutzten: Über den in der Nähe von Bludenz (eine Stadt im österreichischen Bundesland Vorarlberg mit knapp 14.000 Einwohnern) liegenden Golmer Höhenweg ging es hinauf zur 2334 Meter hohen Geißspitze:

Es war eine wunderschöne, wenig anstrengende, aber durchaus erlebnisreiche Wanderung mit herrlicher Aussicht auf die in Richtung Norden liegenden Gipfel Zimba und Saulakopf sowie das in Richtung Südwesten liegende Dreigestirn Sulzfluh, Drei Türme und Drusenfluh. Da uns die Golmerbahn bis zum 1890 Meter hohen Grüneck transportierte, waren dabei gerade einmal 670 Höhenmeter im Aufstieg zu überwinden. Dabei ging es sehr abwechslungsreich mal ein bisschen aufwärts, mal ein bisschen abwärts bis zum Hätaberger Joch und von dort aus immer steiler werdend hinauf zum Gipfel der Geißspitze. Der Blick zurück zur Bergstation der Golmerbahn zu Beginn der Wanderung:

Blick auf Zimba (Bildmitte) und Saulakopf (links der Zimba) kurz unterhalb des Latschätzkopfs, ein 2219 Meter hoher, eher unscheinbarer Gipfel, über den der Golmer Höhenweg führte:

Über den Golmer Höhenweg mit Blick auf die Drei Türme und die Drusenfluh:

Am Hätaberger Joch:

Die Drei Türme und die Drusenfluh:

Der kleinste der drei Türme wird auch Sauzahn genannt, unterhalb des mittleren und großen liegt die Sporaplatte:

Wenn man Spaß an waghalsigen Unternehmungen hatte, konnte man darauf herumkraxeln! Links der Türme, die Sulzfluh:

Auf dem Geißspitzsteig:

Die letzten Meter hinauf zum Gipfel:

Der Blick vom Gipfel Richtung Heimat, am Horizont war der Hohe Ifen zu erkennen:

Noch ein Gipfelblick:

Nach einer kurzen Gipfelrast ging es bergab zur Lindauer Hütte:

Die Rast an der Lindauer Hütte nutzte ich für einen Rundgang durch einen liebevoll angelegten Alpengarten. Der Abstieg von der Lindauer Hütte durchs Gauertal:

Da stand er wieder vor uns, unser Reisebus:

Um 18.30 Uhr waren Guido und ich wieder zurück in Oberstaufen. Danke für diese wunderbare Wanderung!

PS: Weitere Bilder und eine genaue Tourenbeschreibung gibt es auf Guidos Seite: Geissspitze (2.334m) und Golmer Höhenweg.

geschrieben von Susanne am 7. August 2017 um 23.58 Uhr
Kategorie: Bergtouren
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In der Schweiz waren Guido und ich oftmals mehr oder weniger allein unterwegs. Aber auch hier im Allgäu gab es zahlreiche Möglichkeiten, sich abseits des allgemeinen Rummels zu bewegen. So begegneten uns heute nur beim Aufstieg zur Willers-Alpe und zur Vorderen Schafwanne Menschen, das 2240 Meter hohe Rauhhorn, unser heutiges Tourenziel, hatten wir dagegen ganz für uns. Startpunkt unserer Tour war ein Parkplatz bei Hinterstein in der Nähe von Bad Hindelang. Von Oberstaufen aus benötigten wir mit dem Auto etwa 50 Minuten dorthin. Da wir am Vormittag noch einiges zu erledigen hatten, ging es erst um 13.50 Uhr von Hinterstein aus los. Aber wir hatten ja schon öfters die Erfahrung gemacht, dass es durchaus sehr reizvoll sein konnte, erst in den frühen Nachmittagsstunden zu starten und eine Tour bis in den Abend hinein auszudehnen. Die Willers-Alpe erreichten wir nach gut 50 Minuten:

Auf der 3,5 Kilometer langen Strecke waren etwa 570 Höhenmeter zu überwinden. Ich fand daher, dass ich ganz flott unterwegs war! An der Vorderen Schafwanne, einem Grassattel auf 2055 Meter:

Der Blick von der Vorderen Schafwanne zum Vilsalpsee:

Bis hierhin war es eine einfache T2-Wanderung. Aber die blauweißen Markierungen, die zum Rauhhorn führten, zeigten schon an, dass es bald nicht mehr so einfach weitergehen würde. Hier ging es jedoch noch recht gemütlich zu:

Dass immer wieder Wolken vorbeizogen und uns für kurze Zeit einhüllten, verstärkte die an sich schon abenteuerliche Stimmung während der Tour:

Hier stand die erste Kletterpassage an:

An der nächsten stieg ich vor:

Mit Guido im Rücken fühlte ich mich wesentlich sicherer! Wir näherten uns dem Gipfelaufschwung:

Hier standen wir vor der Schlüsselstelle des Aufstiegs, einer Kletterei im leichten Überhang, die allerdings durch Drahtseile entschärft wurde:

Mir war aber trotzdem ziemlich mulmig zumute und ich war heilfroh, als ich endlich oben war. Für Guido war diese Kletterei dagegen das reinste Vergnügen:

Gipfelglück:

Nach einer kurzen Rast und dem Eintrag ins Gipfelbuch ging es auf dem Südgrat hinunter und manchmal auch ein kleines Stück wieder hinauf Richtung Kugelhorn. Verfehlen konnte man den Weg nicht:

Hier war Guido wieder einmal vorausgeeilt und konnte meinen fachmännischen (!) Abstieg beobachten:

Das 2126 Meter hohe Kugelhorn, unser nächster Gipfel, hielt sich immer etwas bedeckt:

Wir näherten uns dem Gipfel des Kugelhorns:

Das nächste Zwischenziel war erreicht:

Lang hielten wir uns hier nicht auf, denn der Weg hinunter nach Hinterstein war noch lang und der Tag schon weit fortgeschritten. Und das mit dem Fliegen hat halt noch nicht so richtig geklappt:

Bevor es endgültig Richtung Tal ging, lag noch ein Gipfel vor uns, der 2066 Meter hohe Knappenkopf:

Der Gipfel des Knappenkopfs, schlicht und einfach:

Beim Abstieg vom Knappenkopf hatten wir den traumhaft schönen Schrecksee im Blick:

Ein letzter Blick auf den Schrecksee:

Weiter ging es über die Weidenflächen der Schrecken-Alpe:

Während unseres Abstiegs war die Sonne langsam am Untergehen:

Da wir relativ zügig gehen mussten, um bei Tageslicht den Streckenabschnitt durch den Wald zum Wasserkraftwerk an der Giebelstraße hinter uns zu bringen, kam ich während des Abstiegs fast genauso ins Schwitzen wie beim Aufstieg! Und ich war heilfroh an einem Bänkchen am Wasserkraftwerk die Hochtourenschuhe gegen die Trekkingsandalen eintauschen zu können. Die hatte ich im Rucksack mitgeschleppt. Dank der Sandalen konnte ich anschließend auf der geteerten Straße doch um einiges zügiger ausschreiten. Um 21.21 Uhr waren wieder zurück am Parkplatz. Perfektes Timing würde ich sagen: Die späten Abendstunden in den Bergen verbringen zu können, war wunderbar, aber genauso wunderbar war es, rechtzeitig bevor es stockdunkel wurde, das Auto zu erreichen. Die genaue Tourenbeschreibung mit Karte findet man auf Guidos Seite: Rauhhorn-Überschreitung.

geschrieben von Susanne am 3. August 2017 um 23.00 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Schweiz, Wandern
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Die heutige Tour war eine Genusstour: Mit dem Postbus ging es nach Lenzerheide und von dort aus mit zwei Sesselbahnen zum Gipfel des 2323 Meter hohen Piz Scalottas. Auf dem Gipfelplateau:

Die Aussicht von hier oben war wieder einmal grandios und dank zweier Panoramatafeln konnte ich auch einen Teil der Gipfel, die zu sehen waren, bestimmen. Der Blick zum 2998 Meter hohen Piz Beverin:

Hier waren links Lenzer Horn und Piz Linard sowie in der Bildmitte das Dreigestirn Piz Mitgel, Tinzenhorn und Piz Ela zu sehen:

Alle Gipfel, die wir von Lenz aus bestiegen hatten, auf einen Blick:

Der 2497 Meter hohe Piz Danis, ein Nachbargipfel, unser nächstes Etappenziel:

Zum Piz Danis führte ein bequemer und gut ausgeschilderter Wanderweg:

Einzig und allein der Gipfelaufschwung war etwas anstrengender:

Nein, das war nur eine kleine Kletterübung, der richtige Weg führte um den Felsen herum! Der Gipfel:

Weiter ging es Richtung Stätzer Horn, auch Piz Raschil genannt, das 2575 Neter hoch war:

Der Gipfel des Stätzer Horns:

Von hier aus war die Aussicht auf die umliegende Bergwelt fast noch beeindruckender als vom Piz Scalottas aus:

Ein perfekter Ausgangspunkt, um ein herzliches Dankeschön ans Universum für die wundervollen Tage in Lenz zu schicken. :herz: Der Abstieg führte über ein Feld aus Geröll und großen Felsbrocken:

Dank der Markierungen war es aber einfach, den Weg durch das Gewirr zu finden:

Und Spaß machte die Kraxelei über die Felsen sowieso! Der Blick auf das Aroser Weisshorn während des Abstiegs:

Vor den Toren Valbellas, ein Nachbarort von Lenzerheide:

Von dort aus ging es mit dem Postbus nach Lenzerheide und nach einer halbstündigen Wartezeit weiter nach Lenz. Wir waren übrigens gerade rechtzeitig an der Haltestelle, um einen Bus nach Lenzerheide zu erwischen. Hätten wir den verpasst, hätten wir auch den letzten Bus nach Lenz verpasst und hätten zu Fuß nach Lenz laufen müssen. Das wären immerhin noch knapp 8 Kilometer gewesen und aus der Genusstour wäre doch noch ein Gewaltmarsch geworden. So aber blieb es bei einer Genusstour über 12 Kilometer und 600 Höhenmeter, für die wir vier Stunden benötigten. :sonne: Mehr zur Tour auf Guidos Seite: Piz Scalottas → Stätzerhorn (2.575m).

geschrieben von Susanne am 2. August 2017 um 23.13 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Schweiz
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„Heute lassen wir es etwas gemütlicher angehen und fahren von Lenzerheide aus mit der Rothornbahn nach oben.“ So oder so ähnlich machte Guido mir am Vormittag die heutige Tour schmackhaft. Obwohl er mich eigentlich gar nicht wirklich für eine Tour motivieren musste, da ich mich nach einer ruhigen Nacht sogar fit genug für größere Unternehmungen fühlte. Die Fahrt hinauf zum Westgipfel des Parpaner Rothorns genoss ich dann aber doch. Es war schön, mal ganz ohne Anstrengung auf über 2800 Metern zu stehen. Der Blick von der Bergstation auf das Lenzer Horn und unsere Aufstiegsroute über den Nordwestgrat:

Genau um 11.11 Uhr startete Guido sein GPS-Gerät und es ging los zum 2899 Meter hohen Ostgipfel des Parpaner Rothorns:

Der Blick zurück zum Westgipfel mit der Bergstation der Rothornbahn:

Am Ostgipfel, der von der Bergstation aus in wenigen Minuten zu erreichen war:

Hier tummelten sich meist viele Leute, die einen kurzen Bergspaziergang machen wollten. Wer etwas länger unterwegs sein wollte, wanderte von hier aus weiter zur Sanaspans-Alpe bzw. zur Mittelstation der Rothornbahn. Wir hatten jedoch ein ganz anderes Ziel, das Aroser Rothorn, das hier am rechten Bildrand zu sehen war, in der Bildmitte lag das Erzhorn:

Das Aroser Rothorn war mit 2890 Metern der höchste Berg des Plessurgebiets. Vom Parpaner Rothorn aus führte früher ein offizieller Wanderweg mit Drahtseilsicherungen über den Nordwestgrat hinauf zum Gipfel. Laut SAC-Führer wurden die Drahtseilsicherungen entfernt und die Markierungen übermalt. Allerdings stellte sich im Lauf des Weges heraus, dass die Markierungen trotzdem noch gut zu erkennen waren, was den Aufstieg sehr erleichterte. Sich einen Weg durch das Felsengewirr zu suchen, wäre weitaus mühseliger gewesen. Aber auch so war die Route noch anspruchsvoll genug. Es gab einige ausgesetzte Stellen und den Gipfel erreichte man nur unter Zuhilfenahme der Hände. Bilder machte ich hier keine, ich war zu sehr damit beschäftigt, nicht irgendwo den Fels hinunterzupurzeln! Glücklich auf dem Gipfelplateau:

Wie man dem Gipfelbuch entnehmen konnte, waren wir heute erst das dritte Team, das den Gipfel erreichte. Dabei hatte man hier eine grandiose Fernsicht. Immer wieder schön, das Dreigestirn Piz Mitgel, Tinzenhorn und Piz Ela:

Hier war rechts im Bild der Pizza Naira zu sehen:

Nach der Gipfelrast war die Frage, wie es weitergehen sollte, entweder den gleichen Weg zurück oder aber weiter über den Nordgrat Richtung Pizza Naira, einer Schrofenpyramide im Verbindungsgrat zwischen Aroser Rothorn und Lenzer Horn. Am tiefsten Punkt zwischen Aroser Rothorn und Pizza Naira hätte man dann weiter Richtung Lenzerheide absteigen können. Die Entscheidung fiel fürs Weitergehen:

Die ersten Meter hinunter waren sehr angenehm zu laufen, später wurde es dann doch wieder etwas kniffliger:

Dank der deutlich vorhanden Markierungen war aber wenigstens die Wegfindung recht einfach:

Hier standen wir am tiefsten Punkt des Grats, direkt vor uns lag der Gipfel des Pizza Naira:

Absteigen oder Aufsteigen war hier die Frage. Die Entscheidung fiel für den Aufstieg, da wir schon während unserer Gratwanderung zwei Alpinisten auf dem Weg hinauf zum Pizza Naira beobachtet hatten. Was die konnten, konnten wir auch! Da die beiden auf dem Weg noch oben einen heftigen Steinschlag ausgelöst hatten, war uns aber auch klar, dass die Angaben im SAC-Führer, dass der Pizza Naira aus sehr brüchigem Fels bestand, den Tatsachen entsprach. Hier hinauf gab es auch keinerlei Markierungen mehr und beim Anblick des Gipfelaufschwungs kam ich schon leicht ins Grübeln: „Wo bitte geht es hier entlang?!“ Aber sobald wir im Fels am Klettern waren, erschloss sich der Weg von ganz allein. Wir waren außerdem so vorsichtig und achtsam unterwegs, dass alle losen Steine an Ort und Stelle blieben. Am Gipfel:

Hier war kein Gipfelbuch unter den Steinen versteckt, sondern ein Geocache, den allerdings noch nicht viele Leute gefunden hatten:

Ach ja, ich fand hier oben noch etwas, nämlich einen Schweizer Franken! Ein Zurück gab es von hier aus nicht mehr, nur noch ein Vorwärts. Unser nächstes Etappenziel, der Piz Mez:

Der erste Teil des Abstiegs führte durch mäßig steiles Geröll bis zu einem Felskopf mit einem kleinen Eisenkreuz:

Der Blick zurück zu Pizza Naira und Aroser Rothorn:

Ab dem Felskopf ging es relativ locker über einen Grasrücken bis zum Gipfel des Piz Mez:

Vom Gipfel des Piz Mez aus ging es nur noch bergab, erst über eine steile Grasflanke hinunter ins Weidegebiet der Sanaspans-Alpe und von dort aus weiter über einen wunderschönen Waldweg bis zur Einmündung in die breite Fahrstraße zur Mittelstation der Rothornbahn. Oberhalb des Weidegebiets der Sanaspans-Alpe:

Hier fand ich noch etwas:

Diese Übungsgranate bzw. das, was davon übrig geblieben war, nahmen wir als Souvenir mit! Auf diesem Streckenabschnitt schaute außerdem ganz in unserer Nähe ein Murmeltier aus seinem Versteck hervor und mir hüpfte ein Frosch über die Füße:

Der Blick von der Sanaspans-Alpe zurück zu Piz Mez und Pizza Naira:

Auf dem Waldweg zur Mittelstation der Rothornbahn:

An der Einmündung auf die Fahrstraße:

Von hier aus ging es teilweise über die Fahrstraße, aber auch immer wieder über angenehmer zu gehende Waldwege zurück zur Talstation der Rothornbahn. Das Ende der Tour vor Augen:

Fazit der Tour: Einfach genial! :sonne: Es war sicherlich eine unserer abenteuerlichsten Touren, die wir je unternommen hatten. Eine exakte Tourenbeschreibung findet man auf Guidos Seite: Aroser Rothorn (2.980m) → Piz Mez.

geschrieben von Susanne am 1. August 2017 um 23.00 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Schweiz
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Meine Beine waren am Vormittag eigentlich noch nicht bereit für neue, größere Aktivitäten, aber Guido konnte meinen Kopf davon überzeugen, den Aufstieg zum 2768 Meter hohen Piz Linard, dem zweiten Hausberg von Lenz, zu wagen. Und wo mein Kopf hinwollte, da mussten auch meine Beine hin! Es war zwar fraglich, ob sie es schaffen würden, aber ich marschierte einfach los, nach dem Motto „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“. Unser erstes Zwischenziel war Propissi Saura, eine Ansammlung von Hütten auf 1800 Metern, wo wir uns an einem Brunnen mit herrlich kaltem Bergwasser erfrischen konnten:

In der Nähe einer weiteren Hüttenansammlung mit dem Namen „Schautschen“ zweigte ein schmaler Pfad vom ausgeschilderten Wanderweg ab, der sich durch Latschenkiefern steil nach oben schlängelte. Hier kam ich mit meinen müden Beinen nur ganz langsam voran und an einem Jägerstand auf etwa 2100 Metern Höhe hätte ich beinahe aufgegeben. Nach einer kurzen Pause war ich dann aber doch bereit, weiterzugehen. Hier hatten wir das Grasgelände unterhalb des Südwestgrats erreicht:

Ein Weg war in diesem Gelände nicht mehr erkennbar, jeder konnte hier je nach Gusto seinen eigenen suchen. Während des Aufstiegs hatten wir einen wunderbaren Blick auf die Gipfel von Piz Mitgel, Tinzenhorn und Piz Ela:

Je höher wir stiegen, desto steiler und gerölldurchsetzter wurde das Gelände. Es erforderte volle Aufmerksamkeit beim Gehen. Hier war das Gipfelkreuz schon deutlich zu erkennen:

Mit dem Erreichen des Gipfels waren kurze Zeit später alle Mühen des Aufstiegs vergessen. Was mir dann aber ziemlich zu schaffen machte, war der fast orkanartige Wind, der hier oben tobte. Da half nur eines, sich auf der windabgewandten Seite etwas unterhalb des Gipfels in die Felsen zu setzen:

Von dort aus hatte ich einen schönen Blick aufs Lenzer Horn:

Die rotgelbe Markierung auf dem Felsen war übrigens keine Wegmarkierung, sondern zeigte die Grenze eines Wildschutzgebiets an. Kurz bevor wir uns auf den Abstieg machen wollten, entdeckten wir das unter einem Stein versteckte Gipfelbuch:

Außer uns hatte der Gipfel heute nur einen einzigen Besucher, der folgende Worte hinterlassen hatte: „Menschen, die die Berge lieben, sind aus tiefster Seele frei.“ :sonne: Hinunter ging es über den Südostgrat:

Oberhalb eine Felsnase verlassen wir den Grat und rutschen einen weiten Geröllhang auf feinem, gelblichen Geröll rund 200 Höhenmeter ab:

Über Schutt und gerölldurchsetztes Gras laufend erreichen wir schließlich wieder unseren Aufstiegsweg. Zurück an den Hütten von Schautschen:

Rückblick auf den Piz Linard von Lenz aus:

Im Vergleich zum Lenzer Horn war der Aufstieg auf den Piz Linard leicht, es gab keine ausgesetzten Stellen, keine Kraxelei, nur steiles Gelände. Trotzdem wird dieser Gipfel seltener besucht als das Lenzer Horn. Dabei war die Aussicht ebenso beeindruckend. :sonne: Die Daten der Tour: Dauer 7 Stunden, Länge 15 Kilometer, 1500 Höhenmeter. Details der Tour auf Guidos Seite: Piz Linard (2.768m).