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Archiv für Juni 2017Die Rote Flüh war ein Berg in den Tannheimer Bergen, einer Untergruppe der Allgäuer Alpen im bayerisch-tirolerischen Grenzgebiet. Namensgeber der Bergregion war der Ort Tannheim im Tannheimer Tal in Tirol. Dorthin ging unsere heutige Tour zusammen mit zwölf anderen Bergliebhabern des DAVs. Startpunkt war ein Parkplatz kurz vor Nesselwängle. Nach der Gipfelbesteigung ging es zur Schneetal-Alm und von dort aus nach einer Einkehr erst über einen schmalen Waldpfad und später über einen breiteren Wanderweg zurück ins Tal: Die Rote Flüh war der bekannteste Gipfel der Tannheimer Berge. Seinen „Ruhm“ verdankte er vor allem zahlreichen Kletterrouten in allen Schwierigkeitsgraden. Guido bekam beim Anblick der Scharen von Kletterern ganz leuchtende Augen, mir war ihr Anblick eher unheimlich. Aber nicht nur zahlreiche Kletterer waren heute unterwegs, die wunderschöne Bergwelt lockte auch zahlreiche Wanderer an, die sich allerdings im weitläufigen Gelände verteilten. Nur in Gipfelnähe wurde es zeitweise etwa eng. Die knapp 1000 Höhenmeter, die bis zum Gipfel zu bewältigen waren, verteilten sich auf nur drei Kilometer, das hieß, es ging nach kurzem Einlaufen in ebenem Gelände ziemlich schnell steil bergauf. Der Blick auf die Rote Flüh während des Aufstiegs: Kurze Rast am Gimpelhaus, einem Basislager für Wander- und Klettertouren: Hinter dem Gimpelhaus ging es zwischen den letzten Bäumen hinauf in ein Hochkar. Als Kar bezeichnete man kesselförmige Eintiefungen an Berghängen unterhalb von Gipfel- und Kammlagen: Nicht nur ich war total beeindruckt von dem Anblick, der sich hier bot. Am unteren Rand eines Geröllfeldes ging es weiter zur Judenscharte. Hinter dieser Felsenecke begann dann der „richtige“ Aufstieg mit kleinen Klettereinlagen: Die einzige seilgesicherte Passage von oben aus gesehen: Weiter ging es ohne Hilfsmittel: Am Gipfel: Der Blick vom Gipfel auf den kurz vor Nesselwängle liegenden Haldensee: Vom Gipfel hatte man normalerweise auch einen schönen Blick auf die Zugspitze, die sich heute allerdings hinter Wolken versteckte. Rein theoretisch wäre sie rechts neben der links im Bild liegenden Köllenspitze zu sehen: Während des Abstiegs ergab sich für einige Teilnehmer der Tour eine recht prekäre Lage, als sie statt über den Normalweg über eine Rinne abstiegen. Guido und die Tourenleiterin mussten hier „Erste Hilfe“ leisten: Wieder alles im grünen Bereich: Der Blick auf den Nachbargipfel, den Gimpel: Bei hoher Auflösung erkannte man auf diesem Bild eine Seilschaft, die über den Grat hinauf zum Gipfel kletterte. Der Wanderweg führte durch eine Einbuchtung in der Südwand, anfangs über Steigspuren und zwei Rinnen, dann über Gras und Geröll auf den Gipfel. Eine Gipfeltour, die sicherlich nichts für Leute mit schwachen Nerven war, da immer wieder mit Steinschlag gerechnet werden musste. Hier lag das Kar hinter uns und wir waren auf dem Weg zur Tannheimer-Hütte: An der Tannheimer Hütte: Auf dem Weg von der Tannheimer-Hütte zur Schneetal-Alm: Einkehr an der Schneetal-Alm: Ab hier ging es nur noch bergab. Widerwillig, jedenfalls was mich betraf. Ich hätte in dieser wunderbaren Bergwelt Wurzeln schlagen können. Auch wenn es sonnig war, es wehte ein recht kühler Wind. Außerdem konnte man an verschiedenen Stellen die Wasserflaschen auffüllen, so dass für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gesorgt war. Fazit: Es war eine perfekte Tour, die einem wieder einmal das Herz aufgehen ließ. PS: Guidos Tourenbeschreibung einschließlich einer interaktiven Karte: Rote Flüh (2.111m) Heute waren Guido und ich zum dritten Mal auf einer von einem DAV-Wanderleiter geführten Tour: Um 8.15 Uhr ging es mit dem Vereinsbus und sechs weiteren Mitgliedern einschließlich Wanderführer nach Hinterstein bei Bad Hindelang. Von dort aus wanderten auf den Breitenberg. 1150 Höhenmeter waren dabei zu überwinden: Die Landschaft war wieder einmal faszinierend schön und der strahlend blaue Himmel war bestens dazu geeignet, diese Schönheit auch zur Geltung zu bringen. Am Breitenberger Burgrutsch bei Hinterstein: 1964 stürzten hier nach starken Regenfällen 700.000 Kubikmeter Fels zu Tal und machten kurz vor der Ostrach Halt. Nach etwa drei Kilometern verließen wir das Tal der Ostrach und wanderten in steilen Kehren durch einen Bergwald zur Älpe-Alpe. Kurz vor der Älpe-Alpe, wo wir unsere Trinkflaschen mit frischem Bergwasser auffüllen konnten: An der Oberen Älpe-Alpe: Auf einem alpinen Steig, der mit kleinen Kletterpassagen in einer Rinne gewürzt war, ging es dann die letzten 450 Höhenmeter hinauf zum Gipfel. Der Blick auf Oberdorf und Bad Hindelang kurz vorm Erreichen des Gipfels: Der Blick vom eigentlichen Gipfel auf das Gipfelkreuz: Der Abstieg erfolgte durch den Häbelesgund, der auf der Westseite des Berges lag: Die letzten 1700 Meter bis zum Retterschwangertal ging es in steilen, steinigen Serpentinen durch einen ehemals bewaldeten Hang hinunter. Zurzeit standen hier nur sehr junge Bäume, die kaum Schatten boten, was diesen Streckenabschnitt vor allem im Aufstieg und bei sonnigen Wetter zu einer kleinen Tortour werden ließ. Vom Retterschwangertal aus ging es nicht direkt zurück zum Parkplatz, sondern zur Mitterhaus-Alpe, wo wir uns mit kalten Getränken erfrischen konnten: Für unsere Füße gab es am Ende der Tour eine Extra-Erfrischung: PPS: Guidos Tourenbeschreibung einschließlich einer interaktiven Karte: Breitenberg (1.899m) bei Hindelang Heute standen Guido und ich schon um 6.45 Uhr am Bahnhof von Oberstaufen. Es ging aber weder zum Hochgrat, noch nach Immenstadt, noch in die Schweiz, sondern mit anderen Mitgliedern des DAVs (Deutscher Alpenverein) nach Reichenbach bei Oberstdorf. Gestern Abend hatten wir uns spontan zu einer Tour aufs Rubihorn und aufs Gaisalphorn angemeldet: Eine ausführliche Tourenbeschreibung, die allerdings den Gipfel des Geißfuß miteinschloss, fand man auf www.hikr.org. Zusammen mit sieben anderen Vereinsmitgliedern fuhren Guido und ich also um kurz vor 7.00 Uhr mit einem Kleinbus nach Reichenbach, eine weitere Teilnehmerin kam mit ihrem eigenen Auto. Um 7.40 Uhr ging es vom Parkplatz der Gais-Alpe hinauf Richtung Gipfel. Wir waren nicht die einzigen, die das schöne Wetter ausnutzten: Es ging auf dem Rubihorn fast so zu wie auf dem Mount Everest! Aber die Menschenmassen konnten mein Wohlbefinden Gott sei Dank nicht beeinträchtigen: Es war eine wunderschöne Tour bei wunderbarem Wetter in überaus angenehmer Gesellschaft und ich bereute unseren spontanen Entschluss keine Sekunde lang. Ein paar Momentaufnahmen, beginnend mit dem Unteren Gaisalpsee: Unterer Gaisalpsee und Rubihorn: Auf dem Weg zum Gipfel des Rubihorns: Ein Blick zum Nebelhorn mit anschließendem Hindelanger Klettersteig, dessen Abschluss der Große Daumen bildete: Das Gipfelkreuz des Rubihorns, aufgenommen vom „richtigen“ Gipfel: Auf dem Gipfel: Auf dem Weg zum Gaisalphorn, der Gipfel war links im Bild zu sehen: Vom Gaisalphorn hatte ich kein Gipfelfoto, das mussten Guido und ich irgendwann nachholen! Schneefelder beim Abstieg vom Gaisalphorn: Der Obere Gaisalpsee: Zurück zum Unteren Gaisalpsee: Wer wollte, konnte am Unteren Gaisalpsee seinen Füßen eine kalte Erfrischung gönnen: Das war auch schon das letzte Bild von unserer Tour. Insgesamt waren wir acht Stunden unterwegs, einschließlich dreier Pausen und der abschließenden Einkehr bei der Gais-Alpe. Meine Bedenken, dass bei einer Tour mit einer Gruppe vom DAV vielleicht keine Zeit zum Fotografieren und Genießen blieb, erwiesen sich damit als unbegründet. Was mich außerdem sehr freute: Es gab Experten für Alpenblumen in der Gruppe! PS: Guidos Tourenbeschreibung einschließlich einer interaktiven Karte: Rubihorn (1.948m) und Gaisalphorn. |