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Archiv für Februar 2017Der heutige Tag verlief ähnlich geruhsam wie der gestrige: Statt auf die Piste ging ich um die Mittagszeit zum Schwimmen und Saunieren ins Aquaria. Am Nachmittag war ich in der Bücherei und anschließend im regionalen Supermarkt, um Nachschub an Lebensmitteln zu besorgen. Mit im Einkaufskorb landete Zwiebellauch, auch Frühlingslauch genannt. Ich aß ihn in Kombination mit Romanasalat und Avocados. Es war das zweite Zwiebelgewächs, das heute auf meinem Speiseplan stand. Zur Mittagszeit aß ich ein Stückchen „normale“ Zwiebel zusammen mit Tomaten. So sah der komplette Speiseplan am heutigen Tag aus:
Der kulinarische Höhepunkt des Tages waren die Tomaten: Sie wurden auch Paradies- oder Liebesäpfel genannt. Kein Wunder, dass nach ihrem Verzehr meine Stimmung himmlisch war! Als Betthupferl gab es eine himmlische Komödie: Ein herrlich absurder, aber auch hintergründiger Film mit einem, wie ich finde, genialen Ende. Nach den Abenteuern der letzten Tage war heute ein Ruhetag angesagt. Ein bisschen frische Luft ließen Guido und ich uns allerdings doch um die Nase wehen: Am Nachmittag spazierten wir bei sonnigem Wetter etwa eine Stunde lang von Steibis zur Talstation der Hochgratbahn. Vogelgezwitscher und das Rauschen der Weissach begleiteten uns ein gutes Stück des Weges. An schneefreien Stellen hielt ich nach den ersten Wildkräutern Ausschau, jedoch ohne Erfolg. Der Blick über die Weiden von Steibis zum Staufen: Die noch immer im Winterschlaf liegende Neugschwend-Alpe: Ganz ohne Hochgrat ging es auch heute nicht: Statt Wildkräutern gab es zur Abendmahlzeit Feldsalat zusammen mit Karotten und Macadamias: Alle Mahlzeiten im Überblick:
Die Macadamias schmeckten so gut, dass ich später am Abend eine Bestellung bei Orkos aufgab, um Nachschub zu besorgen. Außerdem bestellte ich ein Kilogramm Avocados „Fuerte“, zwei Kilogramm Mangos „Kent“, ein Kilogramm Mameyäpfel sowie zwei Kokosnüsse „Kopyor“. Damit war auch in der nächsten Woche für Abwechslung im Speiseplan gesorgt. Die Phase, in der ich täglich mit Genuss Fleisch essen konnte, schien nämlich erst einmal vorbei zu sein. Alle vier Wochen, immer dann, wenn der Vollmond am Himmel stand und das Wetter mitspielte, endete der Fahrbetrieb der Hochgratbahn erst um 21.00 Uhr. Heute war wieder solch ein Tag: Mit zahlreichen anderen dämmerungsaktiven Zeitgenossen stapften Guido und ich gegen 17.00 Uhr von der Bergstation der Hochgratbahn hinauf zum Gipfel und beobahteten von dort aus den Sonnenuntergang. Hier schwebten wir noch mit der Bahn der Bergstation entgegen: Auf dem Weg zum Gipfel: Am Gipfel: Der Blick nach Osten hinüber zum Rindalphorn: Im Süden, die Allgäuer Hochalpen: Im Westen, die untergehende Sonne: Auf dem Weg zurück zur Bergstation: Zu guter Letzt, die Talfahrt mit der Bahn: Der Mond tauchte in der Zeit, in der wir am Hochgrat unterwegs waren, nicht auf. Erst als ich gegen 21.30 Uhr vom Aquaria nach Hause lief, stand er hoch am Himmel. Nicht mehr ganz voll, „richtig“ voll war er eigentlich schon gestern. Gestern gegen 23.32 Uhr trat der Mond außerdem in den Halbschatten der Erde ein. Wir hatten also eine Halbschatten-Mondfinsternis, deren Höhepunkt um 1.44 Uhr war. Der Vollmond im Februar hatte übrigens einen ganz speziellen Namen: Schneemond. So sahen meine Mahlzeiten aus:
Die Radieschen waren sehr mild im Geschmack, sonst hätte ich nicht so viel essen können. Sie waren eine nette Abwechslung im Speiseplan. Genau wie die Peperoni, obwohl ich von ihr gerade einmal einen Bissen essen konnte. Ich hatte mir den nächsten Virus eingefangen, den Skitouren-Virus. Guido hatte ihn schon seit ein paar Wochen, aber seit gestern hatte es auch mich so richtig erwischt. Die gestrige Tour war zwar noch in den Beinen zu spüren, aber das hielt mich nicht davon ab, schon kurz nach dem Aufstehen zu überlegen, wo es denn heute hingehen könnte. Ein Ziel war schnell gefunden: das Riedbergerhorn, ausgehend von Balderschwang. Laut einer Beschreibung eine einfache Tour, bei der etwa 720 Höhenmeter zu überwinden waren. Gegen 12.00 Uhr starteten Guido und ich in der Nähe des „Pass-Stübles“ zu unserer Tour: Der erste Teil der Tour führte parallel zur Skipiste der Riedbergerhornbahn, einem Zweiersessellift, dessen Bergstation hier in Sichtweite kam: Hier war zum ersten Mal (links im Bild) der Gipfel des Riedbergerhorns zu sehen: Von der Bergstation des Sessellifts aus ging es auf gespurten Pfaden durch einen Wald: Und weiter über diese freie Fläche: Es folgte erneut ein baumreicher Abschnitt. Zwischen den Baumspitzen tauchten immer wieder Gipfel der Allgäuer Hochalpen auf: Der Gipfel des Riedbergerhorns rückte näher: Ein Blick zurück: Geschafft: Als ich dieses Bild machte, freute ich mich, bald am Ziel zu sein. Ich wollte es mir am Gipfelkreuz zusammen mit Guido gemütlich machen und das herrliche Panorama genießen. Aus diesem Plan wurde leider nichts. Denn wir waren nicht allein dort oben. Wir waren zwar die Einzigen, die von der Nordseite aufgestiegen waren, aber auf dem leichteren Aufstieg von der Südseite her waren ganze Heerscharen von Schneeschuhwanderern unterwegs. Dementsprechend sah es am Gipfelkreuz aus: Nachdem dieses Panoramabild entstand, ergriffen wir daher die Flucht: Ich zog mich erst ein paar Meter unterhalb des Gipfels um, als die Luft wieder rein war. Trockene Klamotten waren übrigens ein Teil der Ausrütung, die man im Rucksack mit sich schleppte. Meist kam man nämlich beim Aufstieg ganz schön ins Schwitzen und dann war es angenehm, wenn man oben angekommen die Kleider wechseln konnte. Hier lagen die ersten Schwünge schon hinter uns: Einer der Hänge, die wir abfuhren: Der Schnee war übrigens traumhaft. Für mich war die Abfahrt zwar aufgrund meiner bescheidenen Fahrkünste, insbesondere, was das Tiefschneefahren betraf, ziemlich anstrengend, aber eine Ahnung, wie viel Spaß solch eine Abfahrt machen konnte, bekam ich doch! Von der Bergstation des Sessellifts aus fuhr ich dann die präparierte Piste hinunter, während Guido sich weiter abseits der Piste vergnügte. Um 14.45 Uhr waren wir zurück an unserem Startpunkt. Die Sonne schien allerdings noch so wunderbar, dass keiner von uns beiden große Lust hatte, sich schon auf den Heimweg zu machen. Also holten wir uns zwei „Feierabendtickets“ zum Sonderpreis von 10 Euro und fuhren fünfmal mit dem Sessellift die Piste hinauf und wieder hinunter: Als besonderen Höhepunkt gönnten wir uns außerdem die Fahrt mit einem Schlepplift. Als um 16.00 Uhr die Lifte ihre Fahrten einstellten, war die Sonne hinter dicken Wolken verschwunden, so dass wir uns ohne Bedauern auf den Heimweg machten. Zurück zu Hause zog ich mich um und ging anschließend einkaufen. Erst nach der Einkaufsrunde setzte ich mich an den Küchentisch und stillte meinen mittlerweile doch recht deutlich zu spürenden Hunger. Meine heutigen Mahlzeiten:
PS: Zu guter Letzt ein Schnappschuss, den Guido während einer rasanten Abfahrt von mir machte: Um bei der Wahrheit zu bleiben: Es war keine rasante Abfahrt, sondern ein kleiner Hang, der während des Aufstiegs abzufahren war! PPS: Guidos Tourenbeschreibung: Riedberger Horn (1.792m). Gestern verbrachte ich fast den ganzen Tag zu Hause, heute war ich fast den ganzen Tag auf der Piste: Ich konnte es noch immer kaum glauben, ich stapfte tatsächlich mit den Skiern zur Bergstation der Hochgratbahn hinauf und fuhr anschließend ab. Das mochte für manch einen keine besondere Leistung sein, für mich aber schon! Schließlich war es die erste Abfahrt meines Lebens über eine nicht präparierte Piste. Anschließend fuhr ich vor lauter Begeisterung noch einmal mit der Bahn hoch und schwang mich ein zweites Mal, wenn auch eine etwas einfachere Route, hinunter. Nun ja, „schwang“ war vielleicht nicht ganz passend für meinen Fahrstil. Aber egal, ein paar Schwünge waren auf jeden Fall dabei! Dass ich mich überhaupt an dieses Abenteuer wagte, hatte ich Guido zu verdanken, der mich mit viel Geduld hinauf- und hinunterlotste. Hier begann der erste steilere Anstieg: Mit jedem Schritt kamen wir der Sonne näher: Der Blick aufs Staufner Haus, hier war es nicht mehr weit bis zum Ziel: An der Bergstation bereitete ich mich in aller Ruhe auf die Abfahrt vor und genoss ein bisschen die Sonne, während Guido bis zum Gipfel weiterging. Das war mir für heute noch zu viel. Startklar für die Abfahrt: Bei der zweiten Abfahrt gab es einen Halt an einer Wasserstelle: Ich trank gut einen Liter während der Tour, einen zweiten gab es im Laufe eines abendlichen Saunabesuchs. Dort erholte ich mich zwischen 19.00 und 21.30 Uhr von meinem Ausdauer- und Krafttraining am Hochgrat. So sahen meine Mahlzeiten aus:
PS: Am Vormittag und während der Skitour lief meine Nase munter vor sich hin, abends war dann Schluss mit ihrer Lauferei. PPS: Mein Knie beklagte sich über die Strapazen, die es ertragen musste, nicht. Allerdings war es noch nicht vollkommen in Ordnung. Wenn ich mich hinkniete, schmerzte es, wenn auch nur leicht. |