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Besuch auf dem DoldenhofFür heute war ein Arbeitstag im Weinberg geplant. Um kurz nach sieben Uhr erhielt ich jedoch eine SMS, dass die Lese ausfiel, da es nachts in Strömen geregnet hatte. Wenn die Trauben sehr nass geerntet wurden, sanken die Oechsle Grade. Oechsle Grade waren die Maßeinheit für das Mostgewicht der Trauben. Sie zeigten an, wie hoch der Anteil der gelösten Stoffe, vor allem des Zuckers war und gab damit Auskunft über die Qualität der Trauben. Also plante ich kurz entschlossen um: Nach einem kurzem Telefonat mit dem Inhaber des Doldenhofs fuhr ich in den Odenwald, um neuen Wabenhonig zu holen. Nach Mahlzeiten mit Honig hatte ich nämlich immer eine himmlische Phase und auf die möchte ich natürlich nicht verzichten. Außerdem hatte ich die Hoffnung, dass im Odenwald die Ernte von Walnüssen etwas ergiebiger ausgefallen war als bei uns. Ich hatte Glück: Hier konnte ich sechs Kilogramm Walnüsse kaufen, alle frisch geerntet und daher noch leicht feucht. Sie konnten im Keller trocknen und das garantiert unter 42 Grad Celsius. Auf dem Doldenhof war man damit beschäftigt, Holzschindeln mit Wachs zu imprägnieren. Bei dieser Arbeit half ich gerne mit. Zur Belohnung gab es um kurz nach zwölf Uhr eine ganz besondere Mittagsmahlzeit: Es war die erste Mahlzeit mit frischen Steinpilzen als Rohköstlerin, die verzehrte Menge betrug etwa 100 Gramm. Für mein heimisches Vorratslager nahm ich vom Doldenhof nicht nur wunderbaren Wabenhonig mit, sondern auch etliche Äpfel und ungeschälte Mandeln. Mein Auto war auf der Rückfahrt also gut beladen. Bevor es jedoch endgültig nach Hause ging, besuchte ich zusammen mit dem Imker ein Grundstück in Heidelberg. Dort standen nicht nur Bienenstöcke, sondern auch eine kleine Schafherde. Zu meiner großen Freude wuchsen dort zahlreiche Kräuter beziehungsweise Wildpflanzen. Besonders ihre Blüten hatten es mir angetan. Von der Ringelblume oder Calendula konnte ich nur eine essen: Auch von der Kapuzinerkresse reichte mir eine einzige: Wesentlich mehr konnte ich von den Blüten der Nachtkerze und der Mauretanischen Malve essen: Nach eine halbstündigen Pause verzehrte ich um 18.20 Uhr etwa 120 Gramm Wabenhonig. Es handelte sich um Sommertracht. Der Honig war flüssig, farbintensiv und vom Geschmack her wie immer genial. Zu Hause angekommen verstaute ich zuerst meine eroberten Schätze. Im Dunkeln ging es anschließend noch einmal hinaus zum Stall: Die Kaninchen sollten nicht vergeblich auf Futter warten. Meine Abendmahlzeit begann daher spät, nämlich erst um 21.30 Uhr. Es gab 230 Gramm frische Haselnüsse von einem bayrischen Anbauer. Ihr Geschmack war sehr gut.
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Diese Seite wurde zuletzt am 18. Oktober 2019 um 18.58 Uhr GMT geändert. |