Fahrt über den autofreien Albulapass

geschrieben von Susanne am 4. Mai 2025 um 21.20 Uhr
Kategorie: Fahrradtouren
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Obwohl für den heutigen Tag Regen angekündigt ist, wage ich mich an ein Projekt, das schon länger auf meiner To-do-Liste steht: Ich radle hinauf zum Albulapass. Offiziell ist die Straße ab Preda noch gesperrt – aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie bereits frei und befahrbar ist, ist groß. Einen Alpenpass ohne Autoverkehr zu erklimmen, ist ein Erlebnis, das ich mir nicht entgehen lassen will. Ich starte alleine – Guido kommt später nach, da er ohnehin deutlich schneller unterwegs ist als ich. Zunächst geht es über Alvaneu Bad hinunter ins Tal nach Filisur, wo der eigentliche Anstieg beginnt. Langsam, aber stetig und gut gelaunt kurble ich mich nach oben. Unterwegs überholen mich zwei Radler auf Gravelbikes, mit denen ich mich kurz unterhalte. Danach ziehen sie weiter, während ich mein eigenes Tempo beibehalte. Hier bin ich kurz vor Bergün:

In der Dorfmitte von Bergün sehe ich die beiden Radler am Wegesrand sitzen und essen. Nun ja – auf diesen „Luxus“ kann ich gut verzichten und radle weiter. Kurz vor Preda überholen sie mich erneut und fragen, ob ich auch hinauf zur Passhöhe will. „Aber klar doch!“, lautet meine Antwort. Hinter Preda folgt dann die erste Straßensperre:

Und auf der Höhe des Lai Palpuogna die zweite:

Ein Blick über den See:

Hier geht es hinauf zur Crap Alv, die Gipfel in der Bildmitte sind die Dschimels:

Der Blick von der Passstraße hinunter nach Crap Alv:

Die letzten Höhenmeter bis zur Passhöhe:

Und dann ist es geschafft: Zum zweiten Mal habe ich den Albulapass mit dem Rad erklommen:

Es fühlt sich wunderbar an, hier oben zu stehen! Die beiden Radler, die mir unterwegs begegnet sind, nehmen sich die Zeit, mir zu gratulieren, bevor sie sich auf die Abfahrt zurück nach Preda machen. Die Zeit reicht gerade noch, um mir etwas Wärmeres anzuziehen – da trifft auch schon Guido ein:

Wieder einmal perfektes Timing! Ich und mein Rad vor dem Gasthaus „Albula-Hospiz“:

Und hier der Beginn des zum Glück noch schneebedeckten Albula-Trails:

Guido schreibt an dieser Stelle: „Am Einstieg vom leider noch verschneiten Mountainbiketrail“. Tja, so unterschiedlich können Sichtweisen sein! Wir besprechen kurz, wie es weitergehen soll, sind uns aber schnell einig: Trotz dunkler Wolken über uns wagen wir die Abfahrt ins Engadin – mit dem Ziel St. Moritz. Start zur Abfahrt:

Zur Rechten liegt der Albulasee – noch ganz in winterlicher Stimmung:

Abfahrt ins ins Engadin:

Ein erster Ausblick ins Oberengadin, kurz oberhalb der Alp Alesch:

Kurz darauf geraten wir in einen heftigen Graupelschauer – doch das Vergnügen, über eine autofreie Straße abzufahren, bleibt ungetrübt. Ankunft in La Punt:

Auf der Fahrt von La Punt nach St. Moritz bleibt es trocken – und dank des Gegenwinds trocknen auch unsere Kleider wieder. Anfangs folgen wir dem Inn-Radweg. Ein Blick über den Inn:

Am Lej da Gravatsch bei Bever:

Der Inn-Radweg:

Bei Punt Muragl biegen wir auf den Waldweg zum Lej da Staz ab:

Die Wanderwege rund um den Lej da Staz sind wunderschön, besonders um diese Jahreszeit, wenn sie menschenleer sind. Ankunft in St. Moritz:

Am Bahnhof von St. Moritz:

Wir lösen Tickets für die Rückfahrt (nur für unsere Räder, wir haben beide ein Büga-Abo) bis nach Filisur, halten uns aber offen, bei freundlichem Wetter schon in Preda auszusteigen und von dort zurück nach Hause zu radeln. Da es in Preda nicht regnet, wagen wir es tatsächlich – und steigen aus:

Von Preda aus geht zu Beginn sehr entspannt auf der Passstraße hinunter nach Bergün:

Wunderschön sieht die Landschaft aus:

Bei Bergün verlassen wir die Straße und fahren über einen Wanderweg weiter:

Ein Blick zurück auf Bergün:

Der Wanderweg, den wir befahren, wird immer schmaler und endet schließlich in einem Singletrail. Die Abfahrt über den Singletrail hinunter ins Tal ist ein echtes Abenteuer: Der Weg ist steinig, von Wurzeln durchzogen – ganz und gar nicht mein Terrain! Unterwegs begegnen uns zwei Trailrunnerinnen, die ich zunächst überhole, an einer heiklen Stelle dann aber lieber wieder passieren lasse. Guido hingegen rauscht unbeeindruckt von sämtlichen Hindernissen bergab. Ich bin heilfroh, als das Gerüttel endlich vorbei ist und ich auf einen ‘normalen’ Weg wechseln kann. Für mich ist klar: Solche Trails können gerne ein Ausnahmevergnügen bleiben – sie fordern mich jedes Mal aufs Neue heraus und bringen mich an meine Grenzen. Hier sind wir kurz vor Bellaluna – neben uns rauscht die Albula:

Von Filisur aus geht es über Alvaneu hinauf nach Schmitten. Der Schlussanstieg ist wie immer eine Herausforderung, aber zum Glück habe ich noch genügend Reserven, um ihn im Sattel sitzend meistern zu können. Kurz vor Schmitten setzt dann ein heftiger Regen ein, sodass wir schließlich pitschnass, aber dennoch sehr zufrieden zu Hause ankommen! Auch wenn der Regen uns etwas durchnässt hat, war es wieder eine großartige Tour – mit dem typischen Mix aus Anstrengung, Spaß und der Freude, am Ziel angekommen zu sein. Den Tourenbericht von Guido, inklusive einer interaktiven Karte, findet man auf seiner Webseite: Albulapass → St. Moritz

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