Genüsse aus aller Herren Länder

geschrieben von Susanne am 3. September 2016 um 23.19 Uhr
Kategorie: Bayern, Ernährung, Wildpflanzen
(2) Kommentare
   
   
   

Beim Kaufmarkt erwartete mich heute eine große Überraschung: Zum ersten Mal gab es nicht nur Tomaten und Eis(berg)salat aus regionalem Demeter-Anbau, sondern auch Gurken, Mais und Kohlrabi:

Salat_und_Gemuese

Damit hatte ich neben tropischen und überregionalen Genüssen auch zahlreiche regionale sowie wilde Lebensmittel zur Auswahl. So führte mich meine heutige kulinarische Reise von Italien und Spanien über Brasilien, Thailand, Kamerun und Südafrika ins Allgäu: Zum Frühstück um 8.50 Uhr gab es 510 Gramm Trauben „Sublima“ und 500 Gramm Trauben „Autumn Royal“ (beide aus Italien). Das Mittagessen um 12.30 Uhr bestand aus 110 Gramm Mango „Irwin“ (Spanien), 530 Gramm Papaya (Brasilien), 250 Gramm Durian „Gahn Yao“ (Thailand) sowie etwas glatter Petersilie. Letztere wuchs zusammen mit Schnittlauch auf unserem Balkon.

Zwischen 16.00 und 18.00 Uhr gab es während unserer heutigen Wanderung (Lanzenbach – Alpe Remmeleck – Obere Bergmoos-Alpe – Bergstation Imbergbahn – Alpe Hohenegg – Bärenloch-Alpe – Steibis; Länge: etwa 9 Kilometer und 500 Höhenmeter) eine wilde, regionale Mahlzeit. Mit dabei waren zahlreiche Brombeeren, die letzten Himbeeren, Samenstände von Breitwegerich sowie Brennnessel, Blätter vom Löwenzahn sowie Hasenlattich, aber auch zahlreiche, bisher noch nie probierte Pflanzen. Mit dabei war zum Beispiel der Augentrost:

Augentrost

Augentrost_Bluete

Auf die Idee, diese Pflanze zu probieren, brachte mich ein Beitrag in der Facebook-Gruppe „Wir lieben Rohkost“. Jemand hatte dort voller Begeisterung über die Sammlung verschiedenster Kräuter berichtet. Drei kleine Triebspitzen (mit Blüten) schmeckten angenehm pilzartig, dann wurde der Geschmack bitter. Ganz und gar bitter, das heißt zum Ausspucken waren Blüten und Blätter des Schwalbenwurz-Enzians:

Schwalbenwurz_Enzian

Ebenfalls nicht essbar, jedenfalls für mich am heutigen Tag, waren die Blüten und Blätter eines Johanniskrauts:

Johanniskraut_Bluete

Die Blätter eines Fingerkrauts schmeckten dagegen recht passabel:

Fingerkraut

Essbar in kleinen Mengen waren auch die Blüten und Blätter des Schmalblättrigen Weidenröschens, das zur Familie der Nachtkerzengewächse gehörte:

Schmalblaettriges_Weidenroeschen

Ein Blatt vom Huflattich traf meinen Bedarf wiederum nicht:

Huflattich_Blatt

Kurz vor Steibis fand ich zahlreiche Sträucher wilder Rosen, die meisten Früchte waren allerdings noch nicht reif. Nur von der Apfelrose, die in der Nähe einer kleinen Holzhütte wuchs, waren schon einige Früchte genießbar:

Apfelrose_Strauch

Apfelrose_Frucht

60 Gramm Safus (Kamerun), 230 Gramm Eis(berg)salat und 290 Gramm Avocados „Fuerte“ (Südafrika) bildeten von 19.10 bis 19.40 Uhr die nächste Mahlzeit. Die letzte Mahlzeit fand zwischen 22.20 und 23.00 Uhr nach einem Besuch der Sauna statt. Sie bestand aus 160 Gramm Champignons, 240 Gramm Rumpsteak vom Rind, 190 Gramm Römersalat und 100 Gramm Kohlrabi, alles aus der Region.

PS: Einen unbekannten Pilz probierte ich auf der Wanderung ebenfalls:

Pilz_unbekannt

Er schmeckte recht gut.

Nachtrag: Ich fand inzwischen heraus, dass es sich bei dem Pilz um den Haus- oder Holztintling handelte: Haustintling. Zusammen mit Alkohol entfaltete er angeblich eine giftige Wirkung. Na ja, dann konnte ich ihn das nächste Mal ja unbesorgt genießen!

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Markus Schertler
8 Jahre zuvor

Prima. Die Menschen sind doch unterschiedlich. Wenn ich realistisch bin, vertrage ich kein Obst und keine tierischen Sachen. Stelle dir das mal vor. Getreide geht auch nicht. Roh muss es sein.

Elfenkind
8 Jahre zuvor

Welche wunderbare Genüsse! Mir ist beim Lesen das Wasser im Mund zusammengelaufen. :herz:

Diese Seite wurde zuletzt am 12. April 2018 um 20.51 Uhr GMT geändert.