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Fahrradtour durchs Ehrenschwangertal nach ImmenstadtDas war eine Tour, die es in sich hattte, jedenfalls für eine untrainierte (fast) 56-Jährige ohne E-Bike. Ich hatte mir diese Tour ausgesucht, weil ich gestern den Bericht eines begeisterten Mountainbikers gelesen hatte. Guido hatte sich die Strecke dann genauer angeschaut und mich gewarnt. Es wären über 1000 Höhenmeter zu überwinden, die meisten davon kurz vor Immenstadt, außerdem eine steile Abfahrt mit bis zu 25 Prozent Gefälle. Wir hatten daraufhin abgemacht, einfach mal loszufahren und zu schauen, wie weit wir beziehungsweise ich komme. Von Oberstaufen radelten wir zuerst hinunter nach Weißach und dann wieder hinauf nach Steibis. Auf einer Distanz von etwa 2,5 Kilometern waren hierbei 200 Höhenmeter zu überwinden und das bei sommerlichen Temperaturen sowie strahlendem Sonnenschein. Gefühlt verlor ich schon in dieser ersten halben Stunde einen Liter Wasser über die Haut. Wie gut, dass es in Steibis einen Dorfbrunnen gab, an dem ich meinen Durst stillen und meinen Wasservorrat wieder auffüllen konnte: Die Möglichkeit, die Wasservorräte aufzufüllen, bot sich im Verlauf der Strecke immer wieder. Es waren sicherlich gut über 2,5 Liter, die ich während der Tour trank, für meine Verhältnisse also sehr viel. Nach etwa einer Stunde Fahrtzeit waren wir an der Talstation der Hochgratbahn. Von der Talstation aus ging es relativ gemütlich auf Asphalt auf und ab durch das Ehrenschwangertal. Das nächste Zwischenziel, die Unteregg-Alpe, erreichten wir über einen stetigen, aber selbst für mich zu bewältigenden Anstieg. Weiter ging es sanft bergab. Ein Blick zurück zur Alpe: Den folgenden Streckenabschnitt fand ich am idyllischsten. Bis der letzte große Anstieg hinauf zur Mittelberg Alpe begann. Den konnte ich nur streckenweise auf dem Rad sitzend zurücklegen. Bei den steilsten Passagen trainierte ich das Fahrradstoßen. Und schaute dabei den E-Bikern hinterher. Guido konnte diesen Streckenabschnitt problemlos aus eigener Kraft bewältigt. Ob ich das in diesem Leben auch einmal schaffe, ist fraglich. Kurze Verschnaufpause mit Blick aufs Rindalphorn: Aber diese Strecke bergaufzufahren, konnte ich mir noch eher vorstellen, als die Strecke, die dann folgte, bergabzufahren. Bis zu 25 Prozent Gefälle, zum Teil auf Schotter, da übte ich mich im Fahrradhalten statt im Fahrradfahren. Ein Mann, der mir sein Fahrrad schiebend entgegen kam, meinte: „Gell, des is gaach.“ Was das bedeutete, fand ich erst später heraus: Gaach hieß steil. Ja, das war wirklich steil. Ab Immenstadt ging es dann entlang des Alpsees sehr gemütlich weiter, ein Streckenabschnitt zum Genießen: Nach fünf Stunden mit mehreren kleinen Pausen waren wir wieder zurück in Oberstaufen. Die Streckenlänge der Tour betrug 46 Kilometer, dabei waren 1300 Höhenmeter zu überwinden. Doppelt so viel wie bei der letzten Tour. Auch wenn es anstrengend war, ich schaffte die Strecke auf meine Art und Weise und darauf war ich stolz.
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Diese Seite wurde zuletzt am 6. Mai 2025 um 13.04 Uhr GMT geändert. |