Sonnenblumenkerne und die Abenteuer des starken Wanja

geschrieben von Susanne am 28. Juli 2012 um 22.12 Uhr
Kategorie: Ernährung, Literatur, Märchen, Wildpflanzen
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Das Frühstück begann um 10.30 Uhr und dauerte eine knappe halbe Stunde. In dieser Zeit aß ich Blätter vom Weißen Gänsefuß und der Brennnessel, Stängel vom Wiesenbocksbart und der Vogelmiere, Blüten der Nachtkerze, des Borretschs und des Wilden Senfs sowie 610 Gramm Zwetschgen:

Zwetschgen

Zum Mittagessen um 14.15 Uhr gab es Triebe der Breitblättrigen Platterbse und anschließend 120 Gramm geschälte Sonnenblumenkerne, die ich gestern Abend in Wasser eingeweicht hatte:

Sonnenblumenkerne_eingeweicht

Beim Verzehr von Sonnenblumenkernen erinnerte ich mich immer an die Geschichte vom starken Wanja. Ottfried Preußler, von ihm stammten auch die Kinderbücher vom Räuber Hotzenplotz oder das Jugendbuch „Krabat“, schrieb sie. Eine kurze Inhaltsangabe:

Wanja ist der dritte Sohn eines russischen Bauers und ein echter Faulpelz. Eines Tages kommt ein alter und blinder Mann ins Dorf. Er erzählt Wanja, dass ihm große Abenteuer bevorstehen und dass in einem fernen Land eine Zarenkrone auf ihn wartet. Um sich für diese Aufgabe vorzubereiten, muss er nichts weiter tun, als auf dem Ofen zu liegen und zu faulenzen. Er darf mit niemandem reden und erst dann vom Ofen steigen, wenn seine Stunde gekommen ist. Die Aufgabe scheint Wanja lösbar. Er besorgt sich auf Geheiß des Alten sieben Schaffelle sowie sieben Säcke Sonnenblumenkerne und macht es sich auf dem Ofen gemütlich. Sonnenblumenkerne sind die einzige Nahrung, die er zu sich nehmen darf. Nach sieben Jahren war er stark genug um das Dach seines Vaterhauses hochzustemmen: Seine Stunde war gekommen, er verließ seine Familie und machte sich auf den Weg.

Als Kind liebte ich diese Geschichte und las sie unzählige Male. Sieben Jahre nur von Sonnenblumenkernen zu leben, erschien mir sehr eintönig, aber wenn man sie nur ab und zu aß, schmeckten sie durchaus lecker. Die Portion war heute allerdings sehr klein. Zum Sattwerden aß ich deshalb hinterher 160 Gramm Haselnusskerne und beendete das Essen um 15.30 Uhr zufrieden. Das Abendessen begann um 20.50 Uhr, dauerte 40 Minuten und bestand aus 130 Gramm Pinienkernen.

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