|
Archiv für die Kategorie ‘Videos’So warm wie heute Nacht und in den frühen Morgenstunden war mir schon lange nicht mehr. Ich drehte sogar die Heizung herunter. Das kam eher selten vor! Außerdem schlief ich sehr ruhig und hatte nicht das Bedürfnis, schon früh am Morgen etwas zu essen. Der Lachs hatte mir wohl gut getan! Wahrscheinlich hatte der Obst- und Gemüsehändler mit seiner Aussage, dass es sehr gesund wäre, einmal die Woche Fisch zu essen, wirklich Recht. Ich werde mir daher seine Worte zu Herzen nehmen. Die erste Mahlzeit fand um 9.30 Uhr statt und bestand aus 460 Gramm Clementinen. Danach ging es wieder auf eine Einkaufsrunde durchs Dorf. Ich gab zu, ich liebte es, täglich auf Nahrungssuche zu gehen. Ich erbeutete reife Kakis, Champignons, Feldsalat, Tomaten, Gemüsefenchel, Kohlrabi, Avocados und Clementinen. Damit dürfte das Überleben für die nächsten 24 Stunden gesichert sein! Nach der Rückkehr in unser Appartement bekam ich die Nachricht, dass mein Kommentar bei Silke Rosenbusch kommentiert worden war:
So sah meine Antwort darauf aus:
Ich schaute später bei Amazon nach dem Buch Essen gegen Herzinfarkt. Gut, dass man hier einen Blick in das Buch werfen konnte. Der erste Satz der Einleitung lautete:
Die Grundlage dieses Buches war also keine wissenschaftliche Studie, sondern auch nur die „anekdotische“ Erfahrung eines Chirurgen! Die zweite Mahlzeit des Tages fand um 12.15 Uhr statt und bestand aus 840 Gramm Kakis. Anschließend startete ich zusammen mit Guido zu einer weiteren Gipfeltour aufs Nebelhorn. Die Tour sollte ausschließlich der Erholung dienen, die körperlichen Anstrengungen der letzten drei Tage steckten uns beiden nämlich noch in den Knochen. Auf dem Gipfel wehte ein eisiger Wind und blies immer wieder kleinere und größere Wolkenfelder über uns hinweg. Außerdem hatte es über Nacht etwas geschneit, so dass sich die Bergwelt in einem ganz anderen Licht präsentierte als am 25. Januar. So sah die Welt heute von der Gipfelstation aus: Es war faszinierend zu beobachten, wie die Bergkrähen den Wind nutzten, um sich auf und ab treibenzulassen. Hier gönnte sich einer der schwarzgefiederten Kunstflieger eine kurze Pause: Den Krähen schien der kalte Wind nichts auszumachen. Ich war allerdings heilfroh über die dicke Kapuze meiner Daunenjacke: Wieder unten an der Station Höfatsblick, auf dem Weg zum Rundwanderweg: Ausblick nach Westen vom Rundwanderweg aus: Anschließend wanderten wir zum Zeigersattel und schauten uns auf dem Weg dorthin die Iglu-Lodge näher an: Zehn Schlafiglus luden hier zu einer Übernachtung der besonderen Art ein. So sah der Romantik-Iglu von Innen aus: Der Blick auf Gaisalpsee, Hüttenkopf und das Nebelhorn-Skigebiet vom Zeigersattel aus: Für alle, die sich nach diesen Bildern immer noch nicht an der Winter-Wunderwelt satt gesehen hatten, gab es hier ein Video von unserer Wanderung Nach der Rückkehr zur Station Höfatsblick hatten sich alle Wolken verzogen, so dass wir es uns in den Liegestühlen gemütlich machten: Um 16.00 Uhr ging es mit der Bahn zurück ins Tal: Während die Gipfel der umliegenden Berge noch im Sonnenlicht badeten, lag das Dorf bei unserer Ankunft schon im Schatten. Zurück im Basislager aß ich um 16.45 Uhr 260 Gramm Chicorée und 320 Gramm Champignons. Die Pilze waren sehr frisch sowie fest im Fleisch und nach mehrtägiger Pilzpause ein wahrer Hochgenuss. Um 20.00 Uhr aß ich einen Kohlrabi von 200 Gramm und um 21.45 Uhr 650 Gramm Avocados „Pinkerton“ sowie 105 Gramm Feldsalat. 390 Gramm Birnen, 330 Gramm Mispeln und 120 Gramm Wabenhonig bildeten um 11 Uhr die erste Mahlzeit des Tages. Die zweite fand zwischen 16.00 und 17.00 Uhr unter freiem Himmel statt. Sie bestand aus einigen hellen Trauben, etwa einem Pfund Äpfel verschiedener Sorten und zahlreichen Hagebutten. Den Abschluss der Mahlzeit bildeten einige Brennesselspitzen: Am 1. November hatte ich mich gefragt, was die Linien bedeuteten, die Flugzeuge am Himmel hinterließen. Heute wurde ich vor eine ebenso schwierigere Aufgabe gestellt, der Deutung des Drachenflugs: Dieses langschwänzige und farbenprächtige Exemplar faszinierte mich dabei besonders: Die Begegnung mit den Drachen erinnerte mich an einen Nachmittag aus meiner Kindheit, als ich zusammen mit meinem Opa meinen ersten Drachen steigenlassen durfte. Mein Drachen stieg höher und höher, war ungestüm und voller Kraft. Dass ich ihn trotzdem bändigen konnte, machte mich stolz und glücklich! Das Abendessen dauerte von 19.30 bis 23.00 Uhr und bestand aus 80 Gramm Feldsalat, 270 Gramm Esskastanien und 140 Gramm Walnüssen. PS: Am Abend wurde dann ein kurzes Video, das auf dem gestrigen Spaziergang rund um Mertesdorf entstand, fertig: Vielen Dank an den Engel an meiner Seite, der sich voller Begeisterung auf das auch für ihn neue Terrain der Videoproduktion wagte und mich dabei mitnahm. Es gab Neues auf dem Kanal „Rohkost-Wiki“ bei Youtube. Heute wurde das erste „richtige“ Video veröffentlicht: War es Zufall, dass ausgerechnet nach der gestrigen, sehr üppigen Fleischmahlzeit dieses „Kind“ geboren wurde? Ich glaube nicht! Das Frühstück fand heute um 11.00 Uhr statt und bestand aus 50 Gramm Früchten der Korallen-Ölweide: Aus einem Schlüsselprodukt wurde ein Lebensmittel. Zwei Äpfel der Sorte „Hidden Rose“ aus dem Konzer Biogarten bildeten um 12.40 Uhr den Auftakt zum Mittagessen: In einem Schweizer Forum fand ich folgende Informationen über diese Apfelsorte:
Es gab Rohköstler, die der Meinung waren, dass solche „über“züchtete Obstsorten nicht für die instinktive Rohkost taugten. Es stellte sich allerdings die Frage, wann eine Sorte als „über“züchtet zu bewerten war? Waren nicht alle kultivierten Sorten, egal, ob es sich um Früchte, Gemüse oder Getreide handelte, „über“züchtet? Waren nicht alle Haustiere ebenfalls „über“züchtet? Statt zu werten, empfahl ich, alles auszuprobieren, wildes, gezüchtetes und „über“züchtetes. Nur roh sollte es sein. Wenn man sich nach dem Verzehr einer gezüchteten Frucht oder Zuchtfleisch wohlfühlte, sprach nichts dagegen, diese Lebensmittel auch weiterhin zu verzehren. Und falls doch Probleme auftraten? Meiner Meinung nach hatten die Probleme, die gezüchteten Früchten oder Zuchtfleisch oftmals zugeschrieben wurden, meist ganz andere Ursachen. Ich bevorzugte wilde Lebensmittel, weil sie die meiste Energie, die meiste Kraft lieferten. Trotzdem hatte ich keine Angst, in einen gezüchteten Apfel oder in ein Stück Lammkotelett zu beißen! Aber zurück zu meiner Mahlzeit: Den zwei gezüchteten Äpfeln folgten drei weitere einer unbekannten Sorte direkt vom Baum. Insgesamt kam ich auf etwa 600 Gramm Äpfel. Wilde Hagebutten fanden anschließend mein Wohlwollen: Hier kam ich auf eine Menge von etwa 300 Gramm. Den Abschluss der Mahlzeit bildeten rund 400 Gramm Mispeln. Das Abendessen fand zwischen 19.30 und 22.00 Uhr statt und bestand aus 230 Gramm Mandeln, 120 Gramm Feldsalat und 80 Gramm Walnüssen. Den Rest des Abends schaute ich mir wieder einmal Dokumentationen an, unter anderem zum Thema „Minimalismus“. Zu diesem Thema konnten langjährige Rohköstler wie ich einiges beitragen! 200 Gramm Trauben und 50 Gramm Wabenhonig bildeten um kurz vor 10 Uhr die erste Mahlzeit. Interessant war, dass ich bei der Auswahl des Honigs heute gezielt zu einer Wabe, die schon einmal bebrütet gewesen war, griff. Diese Waben erkannte man an der dunklen Färbung des Wachses, während „jungfräuliche“ Waben hell bzw. elfenbeinfarben waren. Das helle Wachs war eher mild im Geschmack, das dunkle würzig. Meist bevorzugte ich das helle, heute war es jedoch genau anders herum. Und im Gegensatz zu anderen Tagen löste sich das Wachs in Nullkommanichts im Mund auf. Nach der Mahlzeit ging es in Richtung Trier, zuerst zu einer Massage, dann weiter zur Kletterhalle. Dort erwartete mich eine weitere Überraschung: Ich hatte zwar nicht die gleiche Kraft wie vor einigen Monaten, als wir noch regelmäßig trainierten, aber die Routen, die ich kletterte, konnte ich leicht und flüssig klettern. So, als hätte ich keine längere Pause gemacht. Das sah am 22. September noch ganz anders aus. Damals kam ich mir wie eine Anfängerin vor. Ich schaute mir später an, was ich am Tag vor und während des Trainings am 22. September gegessen hatte. Die meisten Lebensmittel waren unverdächtig, einzig und allein die Qualität des Lammfleisches vom Vorabend könnte bedenklich gewesen sein. Wieder ein Hinweis, lieber die Finger vom Fleisch zu lassen. Oder betraf die Warnung nur das Lammfleisch? Die ersten Routen kletterten wir in der Halle, aber dann öffnete jemand „zufällig“ die Tür zum Außenbereich und ein paar Sonnenstrahlen fanden den Weg in die Halle. Wir folgten ihrer Spur und kletterten einige Routen an der Außenwand. Wir waren dabei nicht allein. Neben uns kletterte nicht nur ein zweites Team, unzählige Marienkäfer in allen möglichen Farbschattierungen, mit vielen und mit wenigen Punkten umschwirrten uns, kletterten die Wand hinauf und hinunter und ließen sich sogar auf uns nieder: Die Botschaft des Marienkäfers nach Regula Meyer:
Das Glück des Augenblicks: Einer der Männer des anderen Teams war bereit, mich während des Kletterns einer Route zu fotografieren und drückte so fleißig auf den Auslöser, dass ich die Bilder zu einer Diashow zusammenstellen konnte: Jetzt war der „Hindelanger Klettersteig“ nicht mehr allein auf dem Youtube-Kanal „Rohkost-Wiki“! Nach dem Klettern ging es zum Bioladen. Dort kaufte ich Samthauben und Champignons: Die Samthaube, auch Piopino oder Südlicher Schüppling genannt, galt in vielen Mittelmeerländern als Delikatesse und wuchs in Trauben auf Laubbäumen wie Pappel, Holunder und Ulme. In Deutschland fand man diesen Pilz hauptsächlich in wärmeren Regionen wie Weinanbaugebieten. In Kultur wurde er meist auf Substratblöcken aus fermentiertem Stroh angebaut. Geruch und Geschmack dieses Pilzes waren sehr intensiv, der Champignon schmeckte dagegen richtig fade. Insgesamt verzehrte ich nach dem Einkauf gegen 17.00 Uhr etwa 200 Gramm Pilze, dann ging es weiter in die Sauna. 200 Gramm Trauben bildeten um 21.00 Uhr die letzte Mahlzeit des Tages. Allerdings nicht die letzte in dieser Nacht. Vor dem Frühstück ging es erst einmal ins Dorf zu “Fatma Alp Orientfeinkost”, um Nachschub an Früchten zu besorgen. Dort lagen unter anderem in Stücke geschnittene Pfirsiche und Nektarinen auf Tellern zum Probieren aus. Ein netter Service, den wir heute gern in Anspruch nahmen und aufgrund dessen wir nicht nur Zwetschgen, sondern auch Pfirsiche und Nektarinen kauften. Zum Frühstück um 10.10 Uhr gab es für mich die letzten Trauben aus dem Konzer-Biogarten, insgesamt 400 Gramm, sowie 750 Gramm Zwetschgen. Anschließend überlegten wir, wo es heute, am wahrscheinlich letzten warmen Sommertag dieses Jahres, hingehen sollte. Die Entscheidung war schnell getroffen: Auf den Hindelanger Klettersteig, den wir ja auf unserer gestrigen Tour immer wieder vor Augen hatten. In der 18. Auflage des Alpenvereinsführers „Allgäuer Alpen“ von Dieter Seibert wurde der Hindelanger Klettersteig folgendermaßen beschrieben:
Diese Zeilen hatte ich mir vor der Tour durchgelesen. Was mich dann wirklich erwarten würde, davon hatte ich aber keinerlei Vorstellungen. Erst am Abend, als ich wieder gemütlich zu Hause am Tisch saß und diese Zeilen schrieb, konnte ich sagen, es war die bisher schönste, abenteuerlichste und emotional berührendste Tour dieses Sommers, ja wenn nicht meines Lebens überhaupt. Dass wir fast allein unterwegs waren, lag vor allem daran, dass wir wie immer erst gegen Mittag aufbrachen. Wem nach dem Begehen des Klettersteigs und der Rückkehr zur Station „Höfatsblick“ der Nebelhornbahn der Abstieg nach Oberstdorf zu viel wurde, der muss nämlich zeitiger los. Die letzte Bahn Richtung Tal fuhr um etwa 17 Uhr. Um diese Uhrzeit waren wir noch mitten im Klettersteig. Anfangs mussten wir uns allerdings schon ins Menschengetümmel stürzen: An der Talstation der Nebelhornbahn war heute um einiges mehr los als gestern. Aber an der Gipfelstation angekommen, waren nur ein paar Schritte in Richtung Klettersteig notwendig und schon herrschte Ruhe ums uns herum. Ein Blick zurück zum Gipfel zeigte uns, welches Gewimmel wir gerade hinter uns gelassen hatten: Kurz vor dem Einstieg in den Klettersteig ging es ans Anlegen von Helm, Brille, Handschuhen, Klettergurt und Klettersteigset. Hier war ich fertig gerüstet: Aufgrund der Vielzahl der Bilder, die unterwegs entstanden, gab es heute eine Premiere: Wir vereinten unsere Bilder zu einer Slide-Show, die auf Youtube zu sehen war: Die Bilder sagten sicherlich mehr als viele Worte. So viel aber noch zur Ergänzung: Einige ungesicherte Stellen hatten es wirklich in sich. Nicht, dass sie besonders schwierig waren, aber ein Fehltritt konnte hier fatale Folgen haben. So gesehen hätte man sich die ganze Ausrüstung auch sparen können. In der Tat kamen uns auf der Strecke zwei Männer, die beiden einzigen, die uns begegneten, ohne besondere Ausrüstung entgegen. Mir gab die Ausrüstung allerdings die notwendige innere Ruhe, die man gerade als Anfänger im Gebirge brauchte, um nicht in Panik zu geraten. Auf der Strecke bis zum Großen Daumen waren knapp fünf Kilometer, davon etwa 800 Meter mit Drahtseilen gesichert und 110 Meter Eisenleitern zurückzulegen. Deshalb war dieser Steig zwar von der Kletterei her nicht besonders schwierig (UIAA-Skala I bis II), aber konditionell recht anspruchsvoll. Wem es zuviel wurde, der hatte die Möglichkeit, über vier Notausstiege die Tour abzubrechen und ins Koblat abzusteigen. Ging man die ganze Tour bis zum Großen Daumen, musste man außerdem berücksichtigen, dass der Rückweg durchs Koblat auch nicht ganz ohne war. Hier konnte man sich zwar nicht zu Tode stürzen, aber es empfahl sich trotzdem, konzentriert und aufmerksam unterwegs zu sein. Sonst bekam man von einem der vielen auf dem Weg herumliegenden Steine unversehens ein Bein gestellt. Als wir um 19.15 Uhr den Rückweg antraten, war die Sonne schon hinter dem Grat des Hindelanger Klettersteigs verschwunden und der Koblat lag vollständig im Schatten: Obwohl wir uns ziemlich sputen mussten, um vor der Dunkelheit am Höfatsblick zu sein, von wo aus der Weg nach unten über Asphalt führte und damit die Gefahr des Stolperns sehr gering war, hätten wir keine Stunde früher hier sein wollen. Denn so kamen wir in den Genuss, die im Osten liegenden Berge, unter ihnen beziehungsweise mitten drin der Hochvogel, in zahlreichen Farbnuancen bewundern zu können, die durch die untergehende Sonne hervorgerufen wurden. Zwei davon verewigte ich: Um 20.40 Uhr erreichten wir die Station „Höfatsblick“. Der Abstieg nach Oberstdorf verlief wie am 27. August in vollkommener Dunkelheit und wie damals gab es als kleine Vorspeise zum Abendessen Blüten der Nachtkerze. Die Daten unserer heutigen Tour: Wir waren ab der Gipfelstation des Nebelhorns acht Stunden und 20 Minuten unterwegs und legten in dieser Zeit 19 Kilometer, davon 630 Meter im Aufstieg und 2015 Meter im Abstieg zurück. Mit dem eigentlichen Abendessen fing ich um 22.45 Uhr an. Es bestand aus 620 Gramm Avocados „Fuerte“, 180 Gramm Kohlrabi, 60 Gramm Karotten und 180 Gramm frischen Erdnüssen. Danach war nur noch eines angesagt: Schlafen. PS: Guidos Tourenbericht, einschließlich einer interaktiven Karte: Hindelanger Klettersteig. |