Archiv für September 2019

geschrieben von Susanne am 12. September 2019 um 22.20 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Schweiz, Wandern
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In Lagen über 2700 Meter liegt in Graubünden vor allem auf den Nordseiten der Gipfel recht viel Neuschnee. Deshalb suchen wir uns für heute ein Tourenziel, bei dem es nicht ganz so hoch hinausgeht, den 2626 Meter hohen Piz Mulain. Um 11.40 Uhr starten wir von unserer Unterkunft aus nach Propissi Saura, unserem ersten Zwischenziel. Nach einer kurzen Trinkpause an einem der Brunnen von Propissi Saura geht es über die Hütten von Schautschen weiter nach Hetta da las Noursas, zwei Hütten auf etwa 1980 Höhenmetern. Der Weg dorthin wird von Latschenkiefern gesäumt, die dank der Spätsommersonne einen intensiven Duft um sich herum verbreiten:

Als wir die Hütten von Hettas de las Noursas erreichen, sehen wir zum ersten Mal unser Gipfelziel vor uns:

Bei den Hütten endet der offizielle Wanderweg. Ins Gebiet der Alp Manuir am Fuße des Piz Mulains führt jedoch ein gut ausgetretener Pfad. Hier können wir schon einmal einen Blick auf die weiteren, von Schafen angelegten Aufstiegspfade werfen:

Unterwegs auf einem dieser Pfade, im Hintergrund ist das Lenzer Horn und am linken Bildrand der Piz Linard zu sehen:

Irgendwann müssen wir allerdings den bequem zu begehenden Pfad verlassen und über steiles Gras zum Südgrat aufsteigen:

Auf dem unteren, grasigen Teil des Südgrats läuft es sich dann wieder deutlich bequemer:

Der Blick vom Südgrat Richtung Osten auf den Guggernell und den vom Guggernell zur Furcletta führenden Grat Tgapeala Cotschna:

Tgapeala Cotschna ist rätoromanisch und bedeutet „rote Kappe“. Der Blick Richtung Westen auf Piz Linard und Lenzer Horn:

Das Gipfelkreuz rückt näher:

Am Gipfelkreuz:

Der eigentliche Gipfel ist hier noch nicht erreicht, dieser liegt etwa 250 Meter weiter nördlich und ist auf dem folgenden Bild rechts zu sehen, links im Bild liegt das Lenzer Horn:

Auf dem Weg zum Hauptgipfel:

Dort angekommen wagen wir uns auf den Verbindungsgrat zwischen Piz Mulain und Piz Mosch. Von diesem Verbindungsgrat heiß es im SAC-Führer „Bündner Alpen 1“:

Der Abstieg von einigen Grathöckern ist nicht einfach.

Das können wir bestätigen, es ist sogar ziemlich mühsam, die Grathöcker zu überqueren und außerdem nicht ganz ungefährlich:

Ein Blick zurück, diesen Felsen sind wir hinuntergekraxelt:

Ein weiterer Höcker:

Am x-ten Höcker, das Zählen habe ich zusammen mit der Hoffnung, dass es irgendwann weniger mühsam wird, mittlerweile aufgegeben, müssen wir schließlich passen: Hier geht es überhängend bergab und das in nicht besonders kletterfreundlichem beziehungsweise losem Fels. Wir steigen daher ebenfalls mühsam, aber deutlich weniger gefährlich, auf der Westseite des Grats ab und umgehen den Höcker auf einem Wildpfad. Unser Dank gilt diesen Pfadmachern:

Hier sind wir wieder zurück auf dem Verbindungsgrat, der im weiteren Verlauf dann endlich sehr gut und vor allem aufrecht zu begehen ist:

Auf dem Vorgipfel des Piz Moschs:

Den Hauptgipfel erreichen wir auf Pfadspuren über den Westgrat. Der Blick vom 2672 Meter hohen Piz Mosch auf Lenzerheide:

Der Blick auf Aroser Rothorn, Pizza Naira und andere Gipfel:

Das Panorama Richtung Süden:

Der Abstieg vom Piz Mosch erfolgt über das Steilgras der Südflanke hinunter ins Weidegebiet der Alp Manuir:

Der Blick vom Weidegebiet hinauf zum ersten Teil des Verbindungsgrats zwischen Piz Mulain und Piz Mosch:

Von unten gesehen sieht dieser Teil noch viel unheimlicher aus als direkt vor Ort. Nach der Durchquerung des Weidegebiets stoßen wir auf unseren Aufstiegsweg, der uns über Hetta de las Noursas und Propissi Saura zurück nach Lenz bringt. Unsere Tour in der Übersicht:

Mit der vom Tourenplaner angegebenen Zeit kommen wir heute nicht hin: Wir sind ziemlich genau acht Stunden unterwegs. Acht Stunden, die von abenteuerlichen Kraxeleien, aber auch von himmlischer Ruhe und ungetrübtem Naturgenuss geprägt sind. :sonne:

geschrieben von Susanne am 4. September 2019 um 22.32 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Schweiz, Wandern
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Unser heutiges Tourenziel, der 2972 hohe Piz Curvér, ist deutlich höher als das gestrige. Deshalb empfinden wir es als sehr angenehm, dass wir nicht vom Tal aus starten müssen, sondern mit dem Auto auf einer öffentlichen Alpstraße zu einem auf 1800 Meter gelegenen Parkplatz fahren können. Um 11.20 Uhr geht es vom Parkplatz aus auf einem Bergwanderweg über die Ziteil-Alpe zur Wallfahrtskirche St. Mariä Heimsuchung. Die am Fuße des Piz Curvér liegenden Weiden der Ziteil-Alpe, am rechten Bildrand ist die Wallfahrtskirche zu sehen:

Nach einer gut einstündiger Wanderung erreichen wir die Wallfahrtskirche:

Von der Wallfahrtskirche aus folgen wir etwa 600 Meter dem markierten Bergweg zum Pass digl Colmet. Ein Teil des Bergwegs fiel vor nicht allzu langer Zeit einem Murgang zum Opfer:

Hier verlassen wir den markierten Wanderweg und folgen Pfadspuren, die über den Osthang zum Nordgrat des Piz Curvér hinaufführen:

Zusätzlich zu den Pfadspuren erleichtern Steinmänner die Wegfindung über Rasen- und Schutthalden, so dass wir recht zügig vorankommen:

Auch am Nordgrat empfängt uns ein Steinmann:

Hier wechseln wir dann auf die Westseite, wo uns ebenfalls Pfadspuren und Steinmänner den Weg weisen. Der Fels ist hier wild zersplittert:

Ein besonders spektakulär aussehende Felsplatte:

Der Gipfel in Sichtweite:

Der Gipfelsteinmann:

Im SAC-Führer Bündner Alpen Band 3 wird der Piz Curvér als außergewöhnlich schöner Aussichtsberg gepriesen. Das diese Aussage der Wahrheit entspricht, können wir bestätigen: Wir haben eine fantastische Fernsicht in alle Himmelsrichtungen. :sonne: Im Osten liegt das Dreigestirn Piz Mitgel, Tinzenhorn und Piz Ela, links im Bild ist gerade noch so der Guggernellgrat zu erkennen:

Der Blick Richtung Südosten zeigt rechts Piz Forbesch, Piz Arblatsch und Piz Platta (ganz rechts) und im Hintergrund Piz Bernina und Piz Corvatsch:

Piz Bernina und Piz Corvatsch im Zoom:

Im Süden sind links Piz Grisch und Pizzo della Palù und rechts Pizzo Tambo zu sehen:

Im Südwesten soll hinter zahllosen Gipfeln das Matterhorn liegen:

Es ist für mich nur mit Fernglas und auch nur unter Vorbehalt erkennbar. Ganz sicher mit dem Fernglas auszumachen sind jedoch die etwas weiter westlich liegenden Gipfel von Mönch, Jungfrau und Aletschhorn. Der Blick Richtung Nordwesten mit dem schneebedeckten Tödi im Hintergrund, vor ihm liegt der Piz Beverin:

Im Nordosten liegen Lenz und Lenzerheide mit all den bekannten und von uns schon teilweise bestiegenen Gipfeln wie Stätzer Horn und Lenzerhorn:

Wir genießen die Aussicht und die Ruhe auf dem Gipfel recht lange, aber irgendwann müssen wir uns dann doch an den Abstieg machen. Fast bei jedem Schritt zerbrechen kleine und größere Felsplatten unter unserem Gewicht, so dass wir das Gefühl haben, auf Glas zu gehen:

Hier ist schön der teilweise blätterteigartige Aufbau der Felsen zu sehen:

Auch beim Abstieg weisen uns Pfadspuren und Steinmänner den Weg:

Wieder im grünen Bereich in der Nähe der Wallfahrtskirche:

Der Blick während des Abstiegs auf Piz Toissa:

In der Südflanke des Piz Toissas könne wir eine Gruppe von erfahrenen Alpinisten beim Abstieg beobachten:

Auf etwa 2000 Metern Höhe machen wir nochmals einen längeren Halt und genießen die Aussicht auf die umliegenden Gipfel. Sechs Stunden und fünfundvierzig Minuten nach Beginn unserer Tour stehen wir wieder an unserem Auto:

Unsere Tour in der Übersicht:

Laut Tourenplaner benötigt man für die Strecke knapp fünf Stunden. Wir sind heute also wirklich im Genussmodus unterwegs gewesen. :sonne:

PS: Mit 2972 Metern ist der Piz Curvér der fünfhöchste Gipfel in meinem Gipfelbuch. :cool: Laut SAC-Führer leitet sich „Curvér“ übrigens vom lateinischen Wort „corvus“ = „Rabe“ ab. Der Piz Curvér ist also der „Rabenberg“.

geschrieben von Susanne am 3. September 2019 um 22.35 Uhr
Kategorie: Schweiz, Wandern
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Der Blick auf die von Lenz aus gut zu sehende Berggruppe von Piz Mitgel, Tinzenhorn und Piz Ela, auch Bergüner Stöcke oder Pizs da Bravuogn genannt, ist immer wieder faszinierend. Zumindest einen dieser Gipfel möchten Guido und ich irgendwann einmal besteigen. Unser heutiges Tourenziel ist allerdings etwas weniger ambitioniert: Es soll auf die 2144 Meter hohe Motta Palousa, einem leicht erreichbaren Aussichtspunkt am Ende des Nordwestgrats des Piz Mitgels, gehen. Ausgangspunkt unserer Wanderung ist Tiefencastel, ein Dorf im Albulatal am Fuße der Alpenpässe Albula und Julier, das wir von Lenz aus innerhalb von neun Minuten mit Hilfe eines Postbusses erreichen. Die ersten vier Kilometer geht es relativ flach auf einem parallel der Albula verlaufenden Wanderweg entlang:

Kurz vor Surava, einem Nachbardorf von Tiefencastel, beginnt dann der eigentliche Aufstieg auf einem gut ausgebauten Fahrweg. Es geht zwar nicht sehr steil bergauf, aber Guido ist mal wieder so flott unterwegs, dass ich trotzdem ziemlich aus der Puste komme. Der Blick vom Wanderweg Richtung Norden auf Piz Linard (links im Bild) und Piz Mulain (rechts im Bild):

Nach 11 Kilometern und etwa 1100 Höhenmetern erreichen wir die Weiden der Ozur-Alpe:

Der Blick zurück auf die Ozur-Alpe, im Hintergrund ragen unter anderem die Gipfel von Piz Linard, Guggernell, Guggernellgrat und Valbellahorn empor:

Ein Zwischenziel, der geographische Punkt mit der Nummer 2177:

Von diesem Punkt aus erblicken wir erstmals den Gipfel der Motta Palousa:

Das Ziel ist erreicht:

Der Blick nach Nordwesten reicht bis nach Lenz und die Stätzerhorn-Kette:

Der Blick nach Nordosten:

Der Blick nach Osten auf das Landwasserviadukt (ganz klein in der Bildmitte zu sehen), auf der rechten Seite sind im Hintergrund unter anderem Leidbachhorn, Älplihorn und Chrachenhorn zu erkennen:

Im Südosten liegen Crap la Massa und im Hintergrund Piz Mitgel:

Im Süden sind Piz Forbesch und Piz Arblatsch zu sehen:

Von der Motta Palousa aus machen wir einen Abstecher zum südlich gelegenen Crap digls Anghels. Der Blick von diesem Gipfel Richtung Westen, rechts im Bild liegt Lenz:

Richtung Süden sieht man hinunter in den Talkessel von Savognin:

In der Nähe von Savognin liegt das Bergdorf Cunter, von wo aus wir mit dem Postbus zurück nach Lenz fahren wollen. Der Abstieg vom Crap digls Anghels zum Maiensäss Promastgel:

Hütten von Promastgel:

Die letzten Meter auf dem Weg nach Cunter, im Hintergrund ragt der Piz Forbesch empor:

Da wir die letzten Kilometer recht zügig zurücklegen, erreichen wir die Bushaltestelle eine Stunde früher als geplant und können schon um 17.47 statt um 18.47 Uhr die Rückfahrt nach Lenz antreten. Unsere Wanderung in der Übersicht:

Wir bleiben mit rund fünf Stunden allerdings deutlich unter der vom Tourenplaner outdooractive.com angegebenen Zeit.

PS: Guidos Tourenbericht: Motta Palousa (2.143m).