Archiv für Juni 2015

geschrieben von Susanne am 23. Juni 2015 um 23.54 Uhr
Kategorie: Bayern, Bergtouren, Wandern
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Nach einer kurzen Lagebesprechung waren wir um 12.45 Uhr startklar für unsere nächste Tour. Es sollte Richtung Iseler gehen, der hier von unserem Balkon aus zu sehen ist:

Ob wir bis auf den Gipfel steigen würden, würde das Wetter entscheiden, das zu diesem Zeitpunkt sehr wechselhaft und windig war. Der Weg führte anfangs bergauf über Wiesen und Weiden bis zum Hirschbachtobel. Allerdings ging es dieses Mal nicht durch den Tobel nach oben, sondern ein kleines Stück entlang des Bergwachtwegs und dann weiter auf dem Palmenweg Richtung Iseler-Platz-Hütte. Der Weg war eigentlich gar kein Weg, sondern ein Bachlauf, den man hinaufsteigen musste:

Palmenberg_Iseler_2

Gut, dass die Wanderschuhe im unteren Bereich mit Gummi gegen das herabströmende Wasser geschützt waren. Immer wieder flossen kleinere Bäche auch von der Seite auf den Weg:

Palmenberg_Iseler_3

Ich machte an solchen Stellen einige Male Halt und trank frisches Bergwasser. Mitten auf dem Weg saß dieser schwarze Salamander und schaute mit großen Augen in die Welt:

Schwarzer_Salamander

Auf dem letzten Abschnitt vor dem Erreichen der Hütte führte der Weg durch einen der typischen Nadelwälder der Region:

Palmenberg_Iseler_6

Die Hütte war geschlossen, für mich gab es aber trotzdem eine kleine Leckerei:

Schnittlauch

Von der Hütte aus ging es weiter zur Bergstation der Iselerbahn:

Mittlerweile hatten wir uns trotz des weiterhin unbeständigen Wetters entschieden, den Aufstieg zum Iseler zu wagen. Der Weg führte laut einer Tafel durch das artenreichste Alpenblumen-Gebiet Europas. Die Vielfalt an Pflanzen, die ich auf dem Weg zum Gipfel zu sehen bekam, war in der Tat beeindruckend. Hier war ein blauer Enzian zu sehen:

Blauer_Enzian

Je höher wir kamen, desto karger wurde die Vegetation. Immer öfter führte der Weg über Geröll und Felsen:

Palmenberg_Iseler_9

Das Gipfelkreuz vor Augen:

Palmenberg_Iseler_13

Auf dem Iseler Gipfel, 1876 Meter über dem Meeresspiegel:

Blick vom Iseler über die angrenzende Bergwelt:

Palmenberg_Iseler_16

Das Panorama war beeindruckend, die dunklen Regenwolken in weiter Ferne, so dass wir, statt wie ursprünglich geplant, Richtung Hinterstein abzusteigen, über den Bergrücken zum Wiedhag wanderten. Hier war der erste Teil der Strecke zu sehen:

Iseler_Wiedhag_4

Ich blieb immer wieder stehen, genoss das Abenteuer, über schmale Pfade zu wandern und die herrliche Aussicht und machte viele Bilder. Viel zu viele, um sie alle veröffentlichen zu können. Eigentlich konnten sowieso weder Bilder und Worte wiedergeben, was ich während der gut eineinhalb Stunden, die wir auf dem Bergrücken unterwegs waren, empfand. Wäre ich Musiker, hätte ich versucht, meine Gefühle in Töne zu verwandeln, wäre ich Dichter, sie in Worte zu fassen und wäre ich Maler, sie auf einer Leinwand festzuhalten. Da ich aber keines von allem war, blieb mir nur das Schweigen. Oder das Armeausbreiten, wie am Kühgundkopf, um die Welt zu umarmen und allen Göttern zu danken, dass ich dies erleben durfte:

Iseler_Wiedhag_18

Vom Wiedhag aus ging es über Oberjoch zurück nach Bad Hindelang. Wir waren sechs Stunden und 40 Minuten unterwegs und legten in dieser Zeit 18,5 Kilometer und 1400 Höhenmeter zurück.

PS: Guidos Tourenbericht, einschließlich einer interaktiven Karte: Iseler und Kühgundkopf (1.907m).

geschrieben von Susanne am 22. Juni 2015 um 22.57 Uhr
Kategorie: Bayern, Bergtouren, Wandern
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Unsere heutige Wanderung führte zuerst über eine Wiese mit Blick auf den Kleinen Jochschrofen und nach einem kurzen Anstieg entlang eines Wirtschaftswegs hinauf zum Hirschbachtobel. Als Tobel bezeichnete man in der Schweiz, Österreich und Bayern ein trichterförmiges, schluchtähnliches Tal. Ein Tobel unterschied sich von einer Schlucht oder einer Klamm durch das starke Gefälle des Gewässers und dem damit verbundenen Gerölltransport. Mit dem Hinweis „Vorsicht, alpine Gefahren“ wurde man darauf aufmerksam gemacht, dass man konzentriert auf den Weg vor sich schauen musste:

Hinweisschilder

Kurz darauf waren wir auch schon mitten drin im alpinen Gefahrenbereich:

Hirschbachtobel_3

Hirschbachtobel_4

Hirschbachtobel_6

Nachdem wir die Klettertour im Tobel hinter uns gebracht hatten, ging es etwas weniger gefahrvoll weiter:

Nächstes Zwischenziel war die Hirsch-Alpe:

Von dort ging es bergauf über den Aussichtspunkt „Kreuzbichel“ Richtung Hirschberg. Von einem Sattel aus hatte man eine wunderschöne Fernsicht auf Unterjoch. Rechts im Hintergrund sieht man den Sorgschrofen, davor den kleineren Hotzenberg:

Blick_auf_Unterjoch_Sorgschrofen

Hier lag der Hirschberg mit seinen 1644 Metern vor uns:

Hirschberg

Der Weg führte unterhalb des Gipfels vorbei in Richtung Spieser, einem 1651 Meter hohen Gipfel:

Spieser

Am Gipfelkreuz:

Mit Erreichen des Gipfels wurde der Wind immer stärker, außerdem wurde es erheblich kälter. Obwohl man vom Gipfel eine wunderschöne Aussicht sowohl über das Ostallgäuer Alpenvorland als auch über die Allgäuer Berge hatte, hielten wir uns daher nicht lange dort oben auf. Der Abstieg war nicht ganz ohne, denn es ging einen steilen, felsigen Pfad hinunter, bei dem zumindest ich immer wieder meine Hände zum Abstützen zur Hilfe nehmen musste:

Spieser_Abstieg_2

Zwischendurch lohnte es sich aber durchaus, den Blick vom schwierigen Untergrund zu lösen und schweifen zu lassen:

Spieser_Abstieg_1

Spieser_Abstieg_3

Blick zurück auf den Spieser:

Blick_auf_Spieser

Holzbohlen führten uns anschließend sicher über sumpfiges Gelände:

Holzbohlenpfad

Beim Erklimmen des Tiefenbacher Ecks wollte ich meinen Augen nicht trauen:

Bergwiese

Die ganze Wiese war voller Arnika und Zwerg-Glockenblumen:

Arnika_Bluete

Zwerg_Glockenblume

Nach einem letzten Blick vom Tiefenbacher Eck, einem 1525 Meter hohen Gipfel, ging es weiter hinunter ins Tal:

Blick_vom_Tiefenbacher_Eck

Der Weg führte über weite Strecken durch Nadelwälder. So war es gar nicht weiter tragisch, dass es teilweise sehr steil nach unten ging, denn an den Wurzeln der Bäume fand man immer sicheren Halt. Die letzten Kilometer ging es auf Wirtschaftswegen entlang. Mittlerweile hatte ein heftiger Regen eingesetzt. Dank der breiten Wege hatten wir zu zweit bequem unter einem Regenschirm Platz. „Ich freue mich, wenn es regnet. Denn es regnet auch, wenn ich mich nicht freue.“ Mit diesen Worten sprach Karl Valentin mir aus dem Herzen!

Wir waren fünf Stunden unterwegs und legten in dieser Zeit etwa 14,5 Kilometer und 1000 Höhenmeter zurück.

geschrieben von Susanne am 21. Juni 2015 um 23.50 Uhr
Kategorie: Bayern, Wandern
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Um kurz vor 11 Uhr waren Guido und ich startklar für unsere nächste Tour. Heute sollte es hinauf auf das Imberger Horn, dem „Hausberg“ von Bad Hindelang, gehen. So präsentierte sich der Gipfel heute Morgen von unserem Balkon aus:

Der Weg führte durchs Dorf hinunter zur Talstation der Hornbahn:

Hornbahn_Talstation

Wir ließen aber die Bahn sozusagen links liegen und wanderten zu Fuß zur Bergstation hinauf:

Hornbahn_Aufstieg_1

Hornbahn_Aufstieg_2

Hornbahn_Aufstieg_3

An der Aufstiegsseite herrschte das rötliche Gestein Cenoman vor, das laut Alpenführer dafür verantwortlich war, dass auch in steilem Gelände eine reichhaltige Flora anzutreffen war:

Hornbahn_Aufstieg_5

Ich war fasziniert, wie viele verschiedene Pflanzen hier wuchsen. Nicht alle waren mir bekannt, deshalb konnte ich nur einige aufzählen: Trollblume, Gewöhnliche Akelei, Alpenrose, Berg-Baldrian, Echter Speik, Läusekraut, Gold-Pippau, Teufelskralle und Frauenmantel. Von der Bergstation der Hornbahn ging es auf schmalen Pfaden Richtung Gipfel:

Imberger_Horn_Aufstieg_1

Imberger_Horn_Gipfelkreuz

Imberger_Horn_Gipfel

Von dort hatte man einen herrlichen Ausblick bis hinunter nach Sonthofen:

Imberger_Horn_Panorama

Auf der anderen Seite hätte man bei schönem Wetter die Nebelhornkette und Berge wie den Beschießer erkennen können. Wie gestern kam nach dem Erreichen des Gipfels ein kräftiger Wind auf und der Regen nahm an Heftigkeit zu. Dieses Mal musste uns allerdings kein Engel zur Hilfe kommen, ich war dank der Regenjacke Guidos, die er selbst nicht benötigte, gut gegen Wind und Wasser geschützt. Vom Imberger Horn mit einer Höhe von 1656 Metern ging es weiter zum nächsten Gipfel, dem Strausberg:

Weg_Imberger_Horn_Strausberg_1

Das Gipfelkreuz stand hier auf 1654 Metern:

Der Abstieg vom Strausberg hinunter zur Strausberg Alp war teilweise mit Drahtseilen gesichert, was ich als Anfängerin im Bergablaufen sehr hilfreich fand. Beim Erreichen der Strausberg Alp hatten sowohl Wind wie auch Regen merklich nachgelassen:

Strausberg_Alpe

An der Bergstation der Hornbahn:

Hornbahn_Bergstation

Der Abstieg folgte über die Horn-Alpe und entlang eines asphaltierten Wirtschaftsweges:

Horn_Alpe

Hornbahn_Abstieg

Je tiefer wir kamen, desto weniger regnete es, gleichzeitig stieg die Temperatur. Beim Erreichen des Ortsrandes von Bad Oberdorf war mir so warm, dass ich mich erst einmal von einem Teil meiner Hosen befreien musste, bevor es weiter Richtung Ferienwohnung ging:

Bad_Oberdorf_Bruecke_1

6,5 Stunden dauerte unsere Tour, die Streckenlänge betrug etwa 20 Kilometer, dabei waren etwa 1100 Höhenmeter zu überwinden.