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Über die Viamala nach AsconaHeute fand sie statt, die Busfahrt nach Ascona an den Lago Maggiore. Letzte Woche war sie ja mangels Interesse ausgefallen. Es war eine Reise durch eine größtenteils wunderschöne und faszinierende Landschaft mit einem ebenso faszinierenden Ziel. Der Fahrer war kompetent und umsichtig, die Mitfahrer ruhig und angenehm, alles in allem war es ein Tag voller Leben, voller schöner Momente. Weil es an dieser Stelle gerade passte: Ich wurde schon ein paar Mal gefragt, ob mir das Leben, das ich im Moment führe, dass viele Wandern, die Ruhe und Harmonie um mich herum, das Fehlen einer „anständigen“, geregelten Arbeit nicht langsam langweilig wurde. Meine Antwort: Es wurde mir nicht langweilig! So etwas wie Langeweile kannte ich überhaupt nicht. Ich liebte es sogar, nichts zu tun und einfach nur zu sein. Die Tage wurde ich über Facebook auf einen Beitrag aufmerksam gemacht, in dem ein Zitat von Oskar Wilde veröffentlicht wurde. Dieses Zitat brachte das, was ich fühlte, auf den Punkt:
Wobei ich das Sein dem Werden durchaus vorzog! Aber zurück zu unserem heutigen Ausflug: Abfahrt war um 7.00 Uhr am Bahnhof in Oberstaufen. Die meisten anderen Mitfahrer waren vorher schon zugestiegen, der Startpunkt der Reiseveranstaltung war nämlich Oberstdorf. Dort musste man schon um 6.00 Uhr am Bahnhof stehen, wenn man mitfahren wollte. Nach gut zweistündiger Fahrt machten wir in der Viamala-Schlucht eine halbstündige Pause. Die Viamala war ein etwa acht Kilometer langer Wegabschnitt entlang des Hinterrheins zwischen Thusis und Zilli-Reischen im Schweizer Kanton Graubünden. An der spektakulärsten Stelle wurde 2014 ein Besucherzentrum, unserem Rastplatz, eröffnet: Zwei Bilder der Schlucht im Panoramamodus:
In der Schlucht war es mit 14°C Außentemperatur recht frisch. Das änderte sich aber, je weiter wir uns Richtung Lago Maggiore bewegten. Am Ziel, dem Stadtzentrum von Ascona, waren es über 30°C bei strahlend blauem Himmel. Zwei Stunden vorher umgaben uns kühle Bergluft, hohe Felsen und Fichten, jetzt standen wir bei brütender Sommerhitze zwischen Häuserschluchten unter Palmen! Während sich die anderen Reiseteilnehmer Richtung Uferpromenade bewegten, stiegen Guido und ich in einen Stadtbus und fuhren nach Orselina, einer in der Nähe von Ascona bzw. Locarno liegenden Gemeinde. Von dort aus führte eine Seilbahn auf den Cardada, den 1340 Meter hohen Hausberg von Locarno. Vom Cardada hatte man angeblich einen tollen Rundblick über den Lago Maggiore, das Centovalli und einen Teil des Maggiatals. Nachprüfen konnten wir das aber nicht, da wir entgegen unseren ursprünglichen Plänen nicht in die Seilbahn stiegen. Stattdessen machten wir eine kleine Wanderung durch das obere Orselina und das angrenzende Waldgebiet: Einer der Höhepunkte unseres kleinen Ausflugs war die Entdeckung zahlreicher Feigenbäume, von denen zwei uns um etwa 12.20 Uhr ein unverhofftes Mittagessen bescherten: Die verzehrte Menge lag bei etwa 500 Gramm. Dunkle (etwa 100 Gramm) und helle Trauben (etwa 1000 Gramm) frisch vom Stock vervollständigten später die Mahlzeit: Solch köstliche Trauben hatten wir das letzte Mal im Konzer Biogarten gegessen! Zurück nach Ascona marschierten wir zu Fuß. Beim Überqueren einer Brücke, die über die Maggia, dem Fluss, der durch Locarno floss, führte: Zum Schluss machten wir dann doch noch einen Abstecher zur Uferpromenade. Dort wimmelte es von Touristenfallen, kleinen Läden und Ständen, in denen man unnütze Sachen kaufen konnte. Und von Restaurants sowie Cafes: Aber dem ganzen Treiben konnte man auch den Rücken zukehren: Um 14.15 Uhr ging es zurück in die Heimat. Pause machten wir dieses Mal im Heidiland, einem Rasthof an der Autobahn: Zur allgemeinen Unterhaltung erschien auf dem Balkon des Turms alle halbe Stunde Heidi und trällerte ein Liedchen: Heimatliche Bergidylle auf einem Autobahnrasthof, so etwas gab es wahrscheinlich nur in der Schweiz! Um 18.30 Uhr waren wir wieder zurück zu Hause. Ich verschwand später in der Sauna bzw. im Schwimmbad (500 Meter Brust, 50 Meter Rücken, 25 Meter Freistil). Unter Wasser bzw. in der Wärme konnte ich den heutigen Tag gut verdauen. So sahen die Mahlzeiten aus, die ich zu Hause zu mir nahm:
Danke für diesen wunderschönen Tag! PS: Beinahe hätte ich es vergessen: Wir nahmen uns wie (fast) alle Touristen Souvenirs aus Ascona mit: PPS: Guidos Bildergalerie: Ascona.
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Diese Seite wurde zuletzt am 20. Februar 2024 um 17.53 Uhr GMT geändert. |