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Archiv für die Kategorie ‘Barfußgehen’In der ersten Tageshälfte habe ich Kreislaufprobleme und bin ziemlich erledigt. Zwischen 12.00 und 14.00 Uhr verschwinde ich deshalb im Bett. Viel besser geht es mir nach dem Mittagsschlaf noch nicht, aber immerhin kann ich mich zu einer Lerneinheit aufraffen und gegen 16.30 Uhr motiviert mich Guido zu einem Ausflug auf den Hündle. Wir fahren mit dem Auto zur Talstation und mit der Bahn nach oben. Nach einem kurzen Spaziergang zum Gipfel begebe ich mich erneut in eine Ruheposition: Die Gipfelrast dauert höchstens zehn Minuten, aber sie bewirkt Wunder: Hinterher bin ich wieder einigermaßen fit. Noch besser geht es mir, als ich auf dem Weg zurück zur Talstation die Sandalen ausziehe und barfuß gehe: Ein Balanceakt: Anschließend geht es über einen Waldweg hinunter: Es ist einfach wunderbar, hier barfuß zu laufen! Der Waldweg mündet später in einen offiziellen Barfußweg. Dort ziehe ich meine Sandalen allerdings wieder an, denn auf Holzhackschnitzeln barfuß zu laufen macht keine Freude: Glücklich, zufrieden und munter marschiere ich nach unserem Spaziergang in den Garten, um dort zu gießen. Daraus wird allerdings nichts, denn ich habe kein Wasser mehr, die Zisterne ist leer. Ob es eine Lösung für dieses Dilemma gibt, erfahre ich erst morgen, wenn der Hausmeister vor Ort ist. So sehen meine Mahlzeiten aus:
Die Renekloden sind ein Geschenk der Bäuerin, bei der ich am Freitag Zwetschgen und Kirschen gekauft habe. Sie sind ganz lecker, aber die Zwetschgen schmecken mir besser. PS: Die Bilder sind heute größer als üblich. Wenn keine Beschwerden kommen, mache ich es in Zukunft immer so. Himbeeren bekomme ich heute auf dem Markt keine mehr, aber mit schwarzen Johannisbeeren, Blaubeeren, Süßkirschen und Marillen kann ich mich noch eindecken. Tagsüber greife ich dann aber erst einmal bei einer Wassermelone zu und am Abend schenkt mir das Universum unverhofft doch noch eine recht ansehnliche Portion Gartenhimbeeren: Sie wachsen außerhalb eines eingezäunten Grundstücks in Tronsberg. Der größte Teil der Früchte ist schon überreif oder gar vertrocknet, was darauf hindeutet, dass die Besitzer des anliegenden Hauses keine Himbeerliebhaber sind. Guido und ich bedienen uns also mit gutem Gewissen und mich wundert nicht zum ersten Mal, dass Köstlichkeiten den Leuten regelrecht in den Mund hineinwachsen und sie trotzdem nicht zugreifen. Alle meine Mahlzeiten:
Der Streckenverlauf unserer abendlichen Wanderung: Vier der dreizehn Kilometer laufe ich barfuß: Das Barfußgehen tut sehr gut, genau wie der leichte Regen, der gegen Ende der Wanderung niedergeht. Fürs Wochenende ist Gott sei Dank weiterer Regen vorhergesagt, denn die unbarmherzig scheinende Sonne hat den Boden schon ganz schön ausgetrocknet. PS: Diese Aufnahme einer an unserem Haus wachsenden Stockrose entsteht um die Mittagszeit: Als Ruhe und Einsamkeit suchender Mensch ist man heute in Oberstaufen Fehl am Platz: Es ist Sonntag, sonnig und es findet ein Historischer Handwerkermarkt statt. Aber auch in der Umgebung sind bei dem schönen Wetter zahlreiche Leute unterwegs und Guido und ich sind lange am Überlegen, wo es vielleicht nicht ganz so voll ist. Wir beschließen schließlich, von Oberstaufen über die Salmaser und Thaler Höhe nach Immenstadt zu laufen und von dort aus mit dem Zug zurückzufahren. Auf der Salmaser Höhe herrscht allerdings ein ziemlicher Trubel, daher ändern wir unseren Plan kurzfristig und wandern über die Kalzhofner Höhe zurück. Die Strecke in der Übersicht: Bei Tronsberg liegt der Trubel der „Großstadt“ hinter uns: Auf der Höhe mit Blick auf Nagelfluhkette und Alpstein: Meist ist der Weg zu steinig, aber manchmal geht es doch, das Barfußlaufen: Blick ins Konstanzer Tal mit Thalkirchdorf: Ruhe: Trinkpause: Trubel an der Salmaser Höhe: Ein kurzer Blick auf den Alpsee, bevor wir den Höhenweg verlassen und Richtung Hinterbein-Alpe laufen: Auf dem Weg zur Hinterbein-Alpe: Der Blick von der Juget auf die Nagelfluhkette: Während der ganzen Wanderung immer wieder zu beobachten, Fichten im Liebesrausch: Die Pollen sind zur Zeit überall zu finden, auch unser Balkon ist mit einem zarten, gelben Schleier bedeckt! An Wildkräutern gib es heute vor allem Löwenzahnblüten: Bei der 100. höre ich mit dem Zählen auf! Ebenfalls in großer Zahl mit dabei sind „Köpfe“ des Ackerschachtelhalms: Eine Blüte des Wiesenbocksbarts: Mein Lieblingskraut finde ich auf den Wiesen oberhalb von Kalzhofen. Alle meine Mahlzeiten:
PS: Ich bin auch heute am Sonntag im Garten aktiv. Zurzeit läuft eine Werbeaktion für das Fitnessstudio, in dem ich arbeite: Am ersten Arbeitstag nach den Osterfeiertagen ist deshalb einiges zu tun. So bin ich statt zwei Stunden gut drei Stunden beschäftigt. Dabei wollte ich nach meinem Dienst eine Runde ums Dorf laufen! Aber daraus wird nichts, ich bin zu k.o. und brauche erst einmal eine Stärkung. Die gibt es in Form einer üppigen Portion Bananen. Gegen 14.00 Uhr nutzen Guido und ich das frühlingshaft warme Wetter, unser Thermometer am Balkon zeigt 20 °C an, für eine weitere Fahrradtour. Wie bei meiner ersten Fahrradtour in diesem Jahr fahren wir zur Schönesreuth-Alpe. Dort machen wir es uns auf einer Wiese gemütlich und genießen den Blick auf den Alpsee. Zwischendurch geht es barfuß auf Wildkräutersuche: Ein wenig Gras, ein paar Blätter vom Spitzwegerich sowie vom Sauerampfer und ganz viel junge Löwenzahnblätter landen in meinem Magen. Außerdem wachsen an der Alpe die Küchenkräuter Petersilie, Schnittlauch und Rucola, die ich mir ebenfalls schmecken lassen. Gegen 16.30 Uhr kommt ein kühler Wind auf, so dass wir unser „Lager“ abbrechen und zu einem oberhalb der Alpe gelegenen Aussichtspunkt spazieren. Der Blick über den Alpsee, im Hintergrund sind der Grünten sowie die schneebedckten Gipfel Rau-, Gais- und Kugelhorn zu sehen: Das gibt es außer Kräutern sonst noch so zum Essen:
Das Fleisch vom Zicklein ist jetzt weg, es bleiben „nur“ noch Leber und Nieren übrig. Mal schauen, ob ich davon in den nächsten Tagen überhaupt etwas essen kann. Mein Bedarf an Innereien, speziell an Nieren und Leber ist schon seit längerer Zeit sehr gering. Das war zu Beginn meiner Umstellung auf omnivore Rohkost noch anders. Damals war vor allem die Leber vom Lamm immer wieder ein Hochgenuss. Der heutige Tag ist gekennzeichnet durch mehrere außergewöhnliche Begegnungen. Die ersten beiden finden am Vormittag im Fitnessstudio statt: Zuerst schneit ein großer, sehr auffällig gekleideter Herr ins Studio und stellt sich als Yogalehrer vor. Er fragt, ob er bei uns ein Probetraining absolvieren dürfe, da er beabsichtige, einen Vertrag abzuschließen. Als ich ihm die verschiedenen Verträge, die wir anbieten, erkläre, ist er hellauf begeistert. Ja, das sehe sehr gut aus, allerdings wolle er die Beiträge bar bezahlen, denn er habe kein Konto und wolle auch keines einrichten. Er habe etwas gegen Banken. Nun ja, das kann ich durchaus verstehen, aber ohne ein Bankkonto kann sich das Leben in unserer Gesellschaft doch recht kompliziert gestalten! Gut, dass mein Chef später kommt und die Sache zu aller Zufriedenheit regeln kann. Etwas später habe ich das Vergnügen, eine ehemalige Abfahrtsläuferin und Goldmedaillengewinnerin der Olympischen Winterspiele von 1960, meinem Geburtsjahr, betreuen zu dürfen. Nachmittags traue ich meinen Augen kaum, als ein junger Mann barfuß von der Bergstation der Hochgratbahn Richtung Talstation läuft. Zwar scheint die Sonne, aber vom Boden her ist es ziemlich kühl. Ganz davon abgesehen, dass es eine echte Herausforderung ist, den schottrigen Normalweg barfuß zu gehen. Aber er ist heute nicht der Einzige: Ich lasse meine Schuhe allerdings lieber an, denn barfuß müsste ich bei diesem Untergrund so langsam gehen, dass ich den Bus zurück nach Hause verpassen würde! Ich muss eh zwischendurch immer mal wieder rennen, um hinter Guido herzukommen, denn Hagebuttensträucher und die alte Eibe laden mich zum Naschen ein. Das gibt es am heimischen Küchentisch zum Essen:
Auf die Idee, mal wieder ein Stück Peperoni zu probieren, komme ich durch ein abendliches Telefongespräch. Es ist ein Rest, sonst hätte ich wahrscheinlich mehr davon gegessen. PS: Ich kann es kaum glauben, als mich am Abend eine E-Mail der Online Trainer GmbH mit dem Titel „Mythos Fleisch“ erreicht. Der vegane Virus grassiert wohl auch schon unter Bodybuildern! PPS: Weil der Anblick immer wieder herrlich ist, zu guter Letzt ein Bild der Allgäuer Hochalpen mit dem Hochvogel in der Bildmitte von heute Nachmittag: |