|
Archiv für die Kategorie ‘Skitouren’Einmal mit den Tourenskieren aufs Jakobshorn laufen, das hatte ich mir für diese Saison vorgenommen. Realisieren konnte ich die Idee bisher nicht, an den wenigen freien Tagen war ich meist schlichtweg zu müde für solch eine Anstregung oder aber Guido und ich hatten andere Pläne. So komme ich auf den Idee, wenigstens am Tag nach der Saison einen Versuch zu starten. Guido, lässt es sich nehmen, mich auf seiner Trainingsstrecke zu begleiten. 🙏🏻 Es geht los: Der erste Teil der Aufstiegsroute führt über die Talabfahrt „Gämpen“. Hinabgefahren bin ich sie schon oft, aber noch nie aufgestiegen: Die ersten Kilometer geht es meist nur mäßig steil nach oben und die paar steileren Abschnitte sind relativ kurz: Nach rund dreieinhalb Kilometern und 500 Höhenmetern erreichen wir die Clavadeler Alp und trotz des mäßig steilen Aufstiegs bin ich hier schon ziemlich k.o. Das wochenlange Herumsitzen und Herumstehen am Lift war für meine Ausdauer nicht gerade förderlich. Guido motiviert mich jedoch, weiterzugehen und so laufe ich weiter und denke bei jedem Schritt wieder einmal an Beppo Straßenkehrer. Und versuche trotz der Anstrengung meine Gesichtsmuskeln zu entspannen: Der Blick während des Aufstiegs ins Sertigtal: Als ich oberhalb des Clavadeler Steilhangs stehe, bin ich ein weiteres Mal kurz davor, aufzugeben. Aber von hier aus sind es nur noch eineinhalb Kilometer und rund 180 Höhenmeter bis zum Ziel. Das muss doch wohl zu schaffen sein! Und so geht es weiter, Schritt für Schritt. Petrus hat mittlerweile ein wenig Einsehen mit mir und schiebt eine Wolke vor die Sonne. Schließlich ist es tatsächlich geschafft, ich stehe nach drei Stunden schweißtreibenden Aufstiegs an der Bergstation des Jakobshorns: Hinunter geht es wesentlich schneller, schon nach gut zwanzig Minuten sind wir trotz Zwischenstopps wieder im Tal. Die Abfahrt ist himmlisch, es herrschen beste Bedingungen! Danke für dieses wunderschöne Erlebnis. Wir sind übrigens nicht vollkommen allein unterwegs: Während des Aufstiegs über den Gämpen-Talabfahrt begegnen uns Pistendienstler mit einem Pistenbully. Sie sammeln Schutzpolster und Pistenmarkierungen ein. Oberhalb des Clavadeler Steilhangs kommen uns drei Tourengänger entgegen, die schon wieder auf dem Weg nach unten sind. Auch an der Bergstation des Jakobshorns herrscht reges Treiben: Hier fahren zwei Pistenbullys den Jatzweg auf und ab, um Restposten der bewirteten Hütten zur Gondel zu bringen. Hier der Vollständigkeit halber die Daten der Tour: Auf einer Streckenlänge von 13 Kilometern sind 1120 Höhenmeter zu überwinden. Nach der Tour gönnen wir uns im Coop Restaurant einen frisch gepressten Orangensaft. Bevor es zurück nach Hause geht, schaffe ich noch ein bisschen Ordnung in meinem Zimmer. Die Mahlzeiten des heutigen Tages:
PS: Die Tour in bewegten Bildern: PPS: Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass es heute früh ins Bett geht. Über das Skigebiet „Pischa“ habe ich schon in zwei meiner Tagebucheinträge berichtet: Schneeschuhwandern im Wintersportgebiet Pischa und Pischa – ein Skigebiet fernab des Trubels. Es ist wirklich ein Skigebiet fernab des Trubels, heute noch mehr als die letzten beiden Male. So sind wir allein auf weiter Flur, als wir Richtung Pischahorn starten. Hier sind wir auf dem Weg zum Pischagrat, hinter mir ist die Bergstation der Bahn zu sehen: Der Aufstieg zum Pischahorn ab der Bergstation ist wie die Tour auf den Baslersch Chopf eine Einsteigerskitour. Trotzdem steht es zu diesem Zeitpunkt noch in den Sternen, ob ich den Gipfel erreichen werde. Denn die Tour auf den Baslersch Chopf steckt mir in den Beinen, dass fühle ich schon nach den ersten Schritten. Zwei leichte Touren sind dann halt doch so anstrengend wie eine mittelschwere! Es geht daher nur sehr langsam vorwärts, aber es geht vorwärts. Hier liegt die abschüssige Traverse ins Verborgen Pischa hinter mir: Wir sind die Traverse mit Fellen abgefahren, andere fellen hier ab. Auch wenn die Beine schwer sind, in dieser Landschaft kann man nicht ans Aufhören denken: Bei diesem Anblick denke ich schon eher daran, aufzugeben: Es ist zwar nur ein kurzer, aber es ist ein Steilhang, der auf den Nordwestgrat führt. Soll ich oder soll ich nicht, das ist hier die Frage! Wenn man einmal im Steilhang drinnen steht, ist Aufgeben jedenfalls keine Option mehr. Schritt für Schritt, Spitzkehre für Spitzkehre bewege ich mich nach oben. Apropos Spitzkehre: Diese Technik, mit der man im steilen Gelände beim Aufstieg die Richtung um fast 180° ändert, beherrsche ich (noch) nicht besonders gut. Spitzkehren sind also eine ziemliche Herausforderung für mich, mal klappen sie gut, mal weniger gut. Aber schließlich ist es geschafft, ich stehe auf dem Grat. Und der Grat führt mich dann weiter zum Gipfel. Geschafft: Wer sich über meinen dicken Bauch wundert, der auf diesem Bild zu sehen ist: Ich bin nicht schwanger und ich habe auch keinen Blähbauch! Unter der Jacke befinden sich Handschuhe! Das Panorama das vom Pischahorn, einem beinahe Dreitausender zu bewundern ist, ist grandios. Genauso grandios sind die Abfahrtsmöglichkeiten, die man von hier aus hat. Für uns kommt heute allerdings nur eine Möglichkeit in Frage, die über die Aufstiegsroute. Sie ist laut Führer nur bedingt lohnend. Mir ist es ziemlich egal, ob die Abfahrt lohnend oder nicht lohnend ist, ich will nur heil wieder nach unten kommen. Auf dem Grat müssen wir ziemlich aufpassen, keine Steine mitzunehmen. Besser sind die Schneeverhältnisse auf dem Steilhang. Dort kämpfe ich nicht mehr mit Steinen, die im Weg liegen, sondern mit der Steilheit des Geländes. Guido hat da weniger Hemmungen wie ich, er stürzt sich kopfüber ins Abfahrtvergnügen. Nach dem Steilhang ist die Abfahrt dann aber auch für mich ein Vergnügen, das erst mit dem Aufstieg durchs Verborgen Pischa zum Pischagrat endet: Man könnte hier auch die Felle aufziehen, aber wir stapfen ohne nach oben. Puh, auch das wäre geschafft: Zu Beginn dieser Tour waren meine Beine schwer, jetzt spüre ich sie kaum noch. Ich erleichtere mir daher die Abfahrt von der Bergstation zur Talstation der Pischabahn, indem ich immer wieder den menschenleeren Wanderweg benutze. Gegen Ende der Tour müssen wir unsere Skier ein paar Schritte tragen: Ich bin nach den zwei leichten Touren total k.o., aber auch total glücklich. Es ist wunderschön, im Sommer auf einem Berggipfel zu stehen, aber Winterbesteigungen sind fast noch schöner. Die Tour in der Übersicht: PS: Danke für diesen wunderbaren Tag. 🙏🏻 PPS: Zu guter Letzt, die Mahlzeiten des Tages:
Das Johannisbrot entdeckte ich während meines letzten Deutschlandaufenthalts bei Edeka. Es ist wohlschmeckend, aber ziemlich trocken. Die Früchte frisch vom Baum, die ich von meinen Sizilienaufenthalten her kenne, sind mir eindeutig lieber. Um sechs Uhr wache ich ziemlich ausgeschlafen auf, beschließe aber, noch ein Weilchen in meinem warmen Bett zu bleiben. Um sieben Uhr ist dann Schluss mit der Nachtruhe: Je früher ich auf den Beinen bin, desto mehr habe ich von meinem freien Tag. Für heute haben Guido und ich noch gestern Abend eine leicht Skitour geplant: Es soll auf den 2628 Meter hohen Baslersch Chopf gehen. Ausgangspunkt der Tour ist ein Parkplatz an der Flüelapassstraße kurz oberhalb von Tschuggen. Die Tour ist recht kurz und gilt als leicht. Ich hoffe, dass sie auch wirklich leicht ist, denn ich will heute vor allem eines, nämlich die wunderbare Winterlandschaft genießen. Die ersten Meter sind tatsächlich extrem leicht, denn es geht zu Beginn der schneebedeckten Passstraße entlang. Diese ist im Winter ab Tschuggen gesperrt. Am Wägerhus verlassen wir die Straße und gelangen über einen kurzen Steilhang auf eine Hochebene, das Tälli. Hier haben wir das Tälli schon fast erreicht: Die Fläche scheint endlos, ist aber wunderschön zu begehen: An den beiden breiten Spuren ist zu sehen, dass wir nicht die ersten sind, die hier entlanglaufen. Auch Guido war schon einmal hier, ist dann aber Richtung Sentisch Horn abgebogen. Heute durchqueren wir dagegen die ganze Hochebene. Hier thront über Guidos Kopf unser Tourenziel: Am Ende der Hocheben steigen wir zur 2571 Meter hohen Gulerigen Furgga auf. Dieser Abschnitt ist etwas steiler: Auf dem folgenden Bild liegt das Sentisch Horn hinter mir und man kann einige Skitourengänger auf dem Weg nach oben erkennen: Auf dem Weg zum Baslersch Chopf sind wir jedoch allein unterwegs. Von der Furgga aus geht es über einen kurzen Rücken auf eine Kuppe, den Wintergipfel des Baslersch Chopf. Hier endet unser Aufstieg und ich stehe gefühlt das erste Mal auf einem „richtigen“ Skitourengipfel: Der Hauptgipfel, im Tal liegt Davos: Den Hauptgipfel könnte man zu Fuss erreichen, aber den Weg ersparen wir uns. Er sieht sowieso nicht sehr einladend aus, da man über Wechten laufen müsste. Nach ausgiebigem Bewundern des Panoramas machen wir uns an die Abfahrt. Stilistisch gibt es an meiner Fahrerei sicherlich einiges zu verbessern, aber mir macht die Abfahrt Spaß und was das Wichtigste ist, ich komme heil unten an. 🙏🏻 Die Tour in der Übersicht: Da wir entgegen unserer Gewohnheit recht früh gestartet sind, sind wir schon um 12.15 Uhr wieder zurück am Parkplatz und überlegen, was wir mit der zweiten Tageshälfte anfangen können. Fahren wir zurück nach Schmitten und gehen dort eine Runde spazieren? Oder machen wir an der Pischabahn Halt? Schlussendlich entscheiden wir uns für die Pischabahn und ein weiteres Skitourenabenteuer, denn die Tour auf den Baslersch Chopf hat Lust auf mehr gemacht. Ich kann ausschlafen, welch ein Luxus! Wie letzten Freitag stehe ich um sieben Uhr auf. Lust auf eine längere Yoga-Einheit habe ich heute allerdings nicht, ein Kurzprogramm von fünfzehn Minuten reicht mir vollkommen. Der Sinn steht mir nach körperlicher Ruhe und ich überlege, ob ich mir einen Saunatag gönnen soll. Das wäre dann der erste Saunatag in der Schweiz. Aber es kommt anders: Nach einer Mahlzeit mit Äpfeln, Sultaninen und ein paar getrockneten Feigen bin ich deutlich unternehmenslustiger. Es geht also nicht in die Sauna, sondern nach Pischa. Dort waren Guido und ich am 30.12.22 mit Schneeschuhen unterwegs und hatten uns fest vorgenommen, das nächste Mal mit Skiern herzukommen. Da es schon spät am Tag ist, ersparen wir uns den Aufstieg und lassen uns von der Gondel nach oben bringen. Anschließend genießen wir zum Aufwärmen eine erste Abfahrt in „wildem“ Gelände: Im Skigebiet Pischa gibt es keine präparierten Pisten, nur präparierte Wander- bzw. Schlittelwege. Kurz vor der Abfahrt: Anschließend geht es ein zweites Mal mit der Gondel nach oben. Dieses Mal fahren wir nur ein kurzes Stück über den Wanderweg ab, fellen dann auf und marschieren den zum Hüreli führenden Wanderweg entlang: Der rote Stern auf dem obersten Bild markiert unser Tourenziel, das Hüreli. Außer uns sind nur wenige Wanderer unterwegs, so dass wir die herrliche Winterlandschaft ungestört genießen können. Am Gipfel des 2444 Meter hohen Hürelis: Der Blick vom Hüreli hinunter nach Davos: Der Blick über den Wanderweg, hier markiert der rote Stern die Bergstation der Pischabahn: Auf dem Pischahorn waren wir im September letzten Jahres: Pischahorn, der zweite Versuch. Ein Stück des Wanderweges müssen wir zurücklaufen, dann fellen wir ab: Die zweite Abfahrt des Tages ist noch schöner als die erste: Weit weg von der Bahn ist das Gelände nämlich weitaus weniger verspurt. Und weil alle guten Dinge drei sind, geht es nach der zweiten Abfahrt ein weiteres Mal mit der Gondel nach oben. Dieses Mal führt mich Guido über zwei Steilstufen hinab. Mein Fahrkönnen lässt zwar stilistisch sehr zu wünschen übrig, aber ich komme heil unten an. Um 15.50 Uhr geht es mit dem Bus zurück nach Davos Platz. Bis zur Weiterfahrt nach Schmitten um 16.55 Uhr bleibt genug Zeit für einen Einkauf beim Coop: Ich gönne mir wie letzten Freitag ein Stück Bio-Lachs. Diesen gibt es zum Abendessen. Mein Speiseplan:
PS: So sieht unsere „Skitour“ in der Übersicht aus: PPS: Danke für diesen wunderschönen Tag. 🙏🏻 PS: Guidos Eindrücke von dieser Tour: Skitag auf Pischa. Heute ist Ausschlafen angesagt. Das heißt, statt um 5.30 Uhr stehe ich erst um 7 Uhr auf. Nach der Morgenroutine absolviere ich eine einstündige Yoga-Einheit, stärke mich mit Früchten, erledige Hausarbeit und mache mich dann zusammen mit Guido auf den Weg nach Davos: Wir laufen mit den Tourenskiern von der Talstation des Usser Ischs zur Jatzhütte und von dort aus weiter Richtung Rossboden. Auf der ganzen Wegstrecke geht es der Sonne entgegen: Hier sind wir in der Nähe der Jatzhütte: Von der Jatzhütte aus folgen wir anfangs dem gespurten Winterwanderweg, der zum Stadler See führt. Unterhalb des Sees verlassen wir den Wanderweg und folgen den Wegweisern des zum Rossboden hinaufführenden Schneeschuhtrails. Um uns zeitlich nicht zu sehr unter Druck zu setzen, kehren wir unterhalb des Rossbodens um und laufen ein Stück des Weges zurück. In freiem Gelände starten wir dann zur Abfahrt nach Sertig Mühle. Diese Abfahrt ist eine mit Stecken markierte Freeridestrecke. Im oberen Teil, das heißt, oberhalb der Baumgrenze, geht es durch Tiefschnee. Die Schwünge fallen mir hier so schwer, dass ich immer wieder anhalten muss, damit sich meine Oberschenkel erholen können. Aber ich bin stolz auf mich, dass ich es überhaupt schaffe, einigermaßen kontrolliert abzufahren. Unterhalb der Baumgrenze warten dann andere Herausforderungen auf uns: Hier liegt sehr viel weniger Schnee und die Strecke ist teilweise ziemlich abgefahren. Immer wieder schauen Steine, Gras und kleine Bäumchen aus dem Schnee heraus und alle diese Hindernisse gilt es in mehr oder weniger steilem Gelände zu umfahren. Es ist fast ein kleines Wunder, dass wir all diese Hindernisse unbeschadet passieren und ohne Sturz die durchs Sertigtal führende Straße erreichen. Die letzten Meter bis zur Bushaltestelle legen wir auf der Langlaufloipe zurück. Hier können wir es einfach laufen lassen und uns von der anstrengenden Abfahrt erholen. Kurz nach unserer Ankunft an der Bushaltestelle kommt auch schon der Bus und bringt uns zurück nach Davos. Das nennen ich perfektes Timing! Ich bin nach der Tour so voller Energie bzw. Adrenalin, dass ich zurück zu Hause eine einstündige Yogaeinheit absolviere, um zur Ruhe zu kommen. So sieht der heutige Speiseplan aus:
PS: Die Tour in der Übersicht: PPS: Danke für dieses Abenteuer. 🙏🏻 |