Mit dem Rad zur Alp da la Creusch

geschrieben von Susanne am 13. Juni 2022 um 20.20 Uhr
Kategorie: Ernährung, Fahrradtouren, Sport, Videos
(0) Kommentare
   
   
   

Auch heute wache ich in der Nacht mit leichten Schmerzen im Kiefer auf. Im warmen Bett zu liegen, scheint mir nicht gut zu tun. :updown: Tagsüber ist dann alles soweit okay, mittlerweile kann ich auch den Mund schon fast wieder normal öffnen.

Wettermäßig ist es sehr wechselhaft, aber da ich die nächsten drei Tage im Dorfladen tätig sein werde, will ich trotzdem hinaus in die Natur und am liebsten weit nach oben. Nach einigem Hin und Her beschließen Guido und ich, mit den Rädern Richtung Alp da la Creusch zu fahren. Zuerst geht es zweieinhalb Kilometer leicht bergab von Schmitten nach Alvaneu Dorf. Dort beginnt dann der große Anstieg: Bis zur Alp da la Creusch sind gut zehn Kilometer und 1100 Höhenmeter zu überwinden. Im letzten Jahr hatte ich schon zu Beginn Schwierigkeiten, im Sattel zu bleiben und musste immer wieder schieben. Unterhalb von Aclas Dafora kehrte ich damals aufgrund schneebedeckter Wege und untergehender Sonne um. Ich bin also sehr gespannt, wie weit ich heute komme.

Die ersten Höhenmeter kann ich zu meiner großen Freude problemlos im Sattel sitzend bewältigen. Da der Weg hinauf nach Aclas Dafora wegen Straßenarbeiten gesperrt ist, müssen wir dieses Mal einen Umweg über Plaun sulla Sesa fahren. Die Strecke ist zwar länger, aber weniger steil und für mich somit angenehmer zu fahren. Schließlich erreiche ich Aclas Dafora bzw. Aclas Davains und das, ohne ein einziges Mal schieben zu müssen. Ich bin zwar zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich k.o., aber jetzt packt mich der Ehrgeiz: Es muss doch zu schaffen sein, bis zur Alp da la Creusch hinaufzuradeln. Von Aclas Davains aus sind es ja „nur“ noch 5 Kilometer und 550 Höhenmeter.

Ich trete also weiter in die Pedalen und zähle immer wieder von 1 bis 100. Bei 100 spende ich mir jedes Mal ein große Lob und motiviere mich mit „Die nächsten 100 schaffst du auch!“ Das Gute ist, dass es ziemlich kühl ist und es immer wieder regnet. So fühle ich mich trotz der Anstrengung recht frisch und belebt. Irgendwann kommt mir Guido von oben entgegen und motiviert mich zusätzlich, im Sattel zu bleiben. Und dann ist das Ding der Unmöglichkeit geschafft, ich komme nach zwei Stunden und vierzig Minuten Fahrzeit im Sattel sitzend an der Alp da la Creusch an:

Hier ist erst einmal eine kurze Erholung angesagt:

Aber wirklich nur eine kurze. Denn dann geht es zu Fuß weiter Richtung Furcletta:

Guido will den Streckabschnitt bis zur Furcletta erkunden, da er eine Radtour über Alp da la Creusch, Furcletta und durch den Welschtobel bis nach Arosa plant. Für mich ist dieses Projekt etwas zu ambitioniert, aber zu Fuß zur Furcletta hinaufzugehen, das traue ich mir schon zu! Das Wetter macht uns allerdings einen Strich durch unsere Pläne: Nach gut einem Kilometer und 150 Höhenmetern kehren wir um, da der Regen, der uns begleitet, immer stärker wird. Kaum haben wir den Rückweg angetreten, klart es hinter uns auf:

Trotzdem kehren wir nicht mehr um, sondern laufen zurück zur Alp da la Creusch und machen uns auf den Weg zurück nach Schmitten. Während der Abfahrt komme ich immer wieder ins Staunen und frage mich, wie ich es geschafft habe, hier hinaufzustrampeln! Wunder gibt es immer wieder, mehr kann ich dazu nicht sagen. :engel:

Zurück zu Hause geht es erst unter die Dusche und anschließend absolviere ich eine einstündige Yoga-Einheit. Nicht, weil ich immer noch energiegeladen bin, sondern weil ich aus Erfahrung weiß, das Yoga nach einer anstrengenden Tour die Regeneration fördert. Dann endlich kann ich meinen Heißhunger mit einer üppigen Portion Schweinespeck stillen. So sieht der vollständige Speiseplan aus:

  • 9.20 Uhr: 270 Gramm Melone „Charentais“, 360 Gramm Mango „Edward, 200 Gramm Papaya, 490 Gramm Bananen „Cavendish“
  • 17.00 Uhr: 40 Gramm Eigelbe, 5 Gramm Eierschale
  • 18.50 Uhr: 150 Gramm Krachsalat, 100 Gramm Cicorino Trevisano, 670 Gramm Schweinespeck

Nach der Abendmahlzeit verspüre ich nur noch ein Bedürfnis, das nach Ruhe und Erholung. Und beides gönne ich mir auch. :stern:

PS: Guido war schon einmal allein mit dem Rad an der Alp da la Creusch:

Statt durch den Wald fährt er heute mit mir über den Fahrweg ab. 😍

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments

Diese Seite wurde zuletzt am 14. Juni 2023 um 6.44 Uhr GMT geändert.