Drama im Dorfaden

geschrieben von Susanne am 22. Juli 2021 um 22.53 Uhr
Kategorie: Ernährung
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Statt eines Ruhetags wie nach der Tour auf den Piz Muot steht mir nach der gestrigen Tour ein Arbeitstag bevor. Als der Wecker um 6.15 Uhr klingelt, bin ich noch so müde, dass ich am liebsten liegenbleiben würde. :updown: Ziemlich unausgeschlafen und ohne eine morgendliche Yoga-Einheit mache ich mich jedoch pflichtbewusst um 6.30 Uhr auf den Weg zum Dorfladen. Der Vormittag geht dann immerhin sehr flott und reibungslos über die Bühne. :erleichtert: Auch über die ersten beiden Stunden des Nachmittagsdienst kann ich nicht meckern.

Gegen 17.00 Uhr wird es dann kurzzeitig etwas unangenehmer: Ein leicht angetrunkener Mann kommt in den Laden und schüttet mir auf schweizerdeutsch sein Herz aus. Viel von dem, was er sagt, verstehe ich allerdings nicht. Nach dem Kauf von zwei Flaschen Wein verlässt er den Laden zu meiner großen Erleichterung ohne weitere Belästigungen wieder. Um 18.00 Uhr taucht er dann aber erneut auf, dieses Mal nicht in einem leicht angetrunkenen, sondern in einem schwer betrunkenen Zustand. Jetzt wird es nicht nur etwas, sondern ziemlich unangenehm: Der Mann kann sich kaum auf den Beinen halten, jammert wie eine Stunde zuvor für mich unverständlich vor sich hin und versucht zudem, sich mir an den Hals zu werfen. Ich habe meine liebe Mühe, ihn auf Abstand zu halten.

Engel in der Not ist meine Chefin, die auf einen telefonischen Hilferuf von mir sofort vorbeikommt. Sie hat zwar auch ihre liebe Mühe mit der Situation, aber immerhin gelingt es ihr, den Mann zu beruhigen, in dem sie ihm weiteren Alkohol verkauft und kann ihn dann dazu bewegen, den Laden zu verlassen. Da ich davon ausgehe, dass nichts, aber auch wirklich nichts, zufällig passiert, frage ich mich natürlich, was mir diese Begegnung sagen will. :gruebel:

Um 19.15 Uhr, eine Viertelstunde später als üblich, kann ich dann endlich Feierabend machen. Zu Hause angekommen, verschwinde ich sofort unter der Dusche, meine Kleider kommen in die Waschmaschine. Im Laufe der Abendstunden gelingt es mir immerhin, mich einigermaßen zu beruhigen, so dass ich trotz dieses Erlebnisses auf eine ruhige Nacht hoffe. :stern: Mit der Abendmahlzeit beginne ich erst, als sich mein Gemüt beruhigt hat:

  • 12.30 Uhr: 20 Gramm Petersilie, 270 Gramm Zuckermais, 200 Gramm roter Paprika, 310 Gramm Zucchini, 290 Gramm Avocados „Hass“
  • 21.40 Uhr: 405 Gramm Fleisch und Fett vom Nacken eines Schweins, 320 Gramm Krachsalat, 160 Gramm Avocado „Hass“, 85 Gramm Sesam

PS: Ein Antwort auf die Frage, was das Drama im Dorfladen für mich zu bedeuten hat, bekomme ich heute nicht mehr.

PPS: Zwei Tage später erfahre ich, dass der Mann am Abend schlafend vor dem Gemeindehaus aufgefunden wurde. Eine Nachbarin informierte daraufhin Polizei und Krankenwagen.

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Diese Seite wurde zuletzt am 26. April 2022 um 13.21 Uhr GMT geändert.