Bergtour aufs Rubihorn und Fußbad im Gaisalpsee

geschrieben von Susanne am 19. Juli 2019 um 23.55 Uhr
Kategorie: Bayern, Bergtouren, Ernährung, Wandern
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Statt eine Laufrunde rund um Oberstaufen zu drehen, drehe ich am frühen Morgen eine Einkaufsrunde auf dem Wochenmarkt und besorge Beeren, Aprikosen und Fleisch vom Zicklein. Lust, mich intensiv körperlich zu betätigen, verspüre ich allerdings schon, so dass ich nach meinem Dienst im Fitnessstudio beschließe, mit dem Zug nach Oberstdorf zu fahren, um von dort aus aufs Rubihorn zu steigen.

Das Rubihorn ist einer meiner Lieblingsgipfel rund um Oberstdorf: Er ist leicht zu erreichen und im oberen Teil hat man ein bisschen Felskontakt. Um 14 Uhr starte ich nach einstündiger Fahrt vom Oberstdorfer Bahnhof aus zu meiner Gipfeltour. Der erste Teil des Aufstiegs führt durch den Faltenbachtobel. Hier ist es auch bei heißem Sommerwetter angenehm kühl. In der Nähe der Station „Seealpe“ der Nebelhornbahn zweigt ein schmaler Wanderweg, der Rubihornsteig, vom zum Nebelhorn hinaufführenden Fahrweg ab. Ein Schild weist an dieser Stelle darauf hin, dass zurzeit ein Aufstieg zum Nebelhorn nicht möglich ist, da der Weg zwischen den Stationen „Seealpe“ und „Höfatsblick“ wegen Holzfällarbeiten gesperrt ist.

Nichts weist jedoch auf das hin, was mich dann auf dem Weg zum Rubihorn erwartet: Hier sind die Holzfällarbeiten zwar schon abgeschlossen, aber der Wanderweg wurde im Zuge der Arbeiten vollkommen zerstört und immer noch liegen riesige Baumleichen kreuz und quer. Nun ja, da ich mich intensiv körperlich betätigen möchte, bin ich hier ja genau richtig! Ein Blick zurück auf die Station „Seealpe“ der Nebelhornbahn, bevor ich mich der Aufgabe, ein Trümmerfeld zu durchqueren, widme:

Bei der Durchquerung des Trümmerfeldes ist es nicht ganz einfach, die Orientierung zu behalten. Schließlich möchte ich ja irgendwann auf den weiter oben hoffentlich noch intakten Wanderweg gelangen. Dank der App „MapOut“ gelingt es mir aber immer wieder, Wegreste zu finden. Hier stehe ich auf einem dieser Wegreste und schaue über den unteren Teil des zu durchquerenden Trümmerfeldes:

Von oben aus gesehen schaut es eigentlich gar nicht so schlimm aus! Als endlich das von den Holzfällern hinterlassene Trümmerfeld hinter mir liegt, erwarten mich neue Herausforderungen, dieses Mal von Mutter Natur:

Ein Sturm hat hier die Bäume zu Fall gebracht, so dass ich mich teilweise auf neuen Wegen durchs Unterholz schlagen muss. Aber ich bin immerhin nicht die Einzige, die sich durch diesen Irrgarten wagt. Von oben kommt mir eine Gruppe von Wanderern entgegen, deren weiteren Abstieg ich von oben aus beobachte:

Ich beneide sie nicht, der unangenehmste Teil der Strecke liegt nämlich noch vor ihnen. Für mich hat die Plackerei allerdings bald ein Ende: Nach drei recht einfachen Ausweichmanövern um umgestürzte Bäume herum kann ich meinen Weg endlich störungsfrei fortsetzen. Noch ein Blick zurück, im Tal ist Oberstdorf zu sehen:

Die letzten Meter aufs 1857 Meter hohe Niedereck, ein Gratstück zwischen Gaisalphorn und Rubihorn:

Das Panorama am Niedereck, links der weitere Weg zum Rubihorn, rechts das Gaisalphorn und in der Bildmitte Nebelhorn und Hindelanger Klettersteig:

Vom Niedereck aus geht es mal bergauf, mal bergab und meist recht einfach weiter zum Gipfel des Rubihorns:

Schwierigere Stellen sind mit Drahtseilen gesichert, aber meine Hände bevorzugen den Kontakt mit dem Fels. Zweieinhalb Stunden nach Beginn meiner Tour erreiche ich den 1948 Meter hohen Nebengipfel des Rubihorns, auf dem das Gipfelkreuz steht:

Rund zehn Minuten lang genieße ich die Aussicht auf die umliegende Bergwelt und Oberstdorf, dann mache ich mich auf den Abstieg. Die ersten Meter geht es über die Aufstiegsroute zurück:

Statt zurück zum Niedereck laufe ich dann aber in steilen Serpentinen hinunter zum malerisch gelegenen Unteren Gaisalpsee:

Am See gönne ich meinen Füßen ein erfrischendes Fußbad:

Ein letzter Blick auf den Unteren Gaisalpsee, bevor es mit flotten Schritten über die Gais-Alpe und den Walraffweg zurück nach Oberstdorf geht:

Mit flotten Schritten, weil ich mit dem Zug um 19.20 Uhr zurück nach Oberstaufen fahren will. In „normalem“ Wandertempo würde ich ihn allerdings knapp verpassen. So erreiche ich fünf Stunden nach meinem Start und zwanzig Minuten vor Abfahrt des Zugs den Oberstdorfer Bahnhof. Der Zug steht schon bereit, so dass ich direkt Platz nehmen kann. Ende gut, alles gut, kann ich da nur sagen! Die Tour in der Übersicht:

Zurück in Oberstaufen gehe ich kurz in den Garten, um die Blumentröge zu gießen. Zu Hause lasse ich mir erst ein paar Himbeeren schmecken und verschwinde dann unter der Dusche. Frisch geduscht absolviere ich ein paar Dehnungsübungen, anschließend widme ich mich dem Abendessen. Alle meine Mahlzeiten im Überblick:

  • 8.30 Uhr: 420 Gramm Wassermelone
  • 11.45 Uhr: 240 Gramm Himbeeren, 920 Gramm Wassermelone, 110 Gramm Heidelbeeren
  • 20.40 Uhr: 150 Gramm Himbeeren
  • 21.45 Uhr: 260 Gramm Hüfte und 480 Gramm Querrippe (fett) vom Rind, 130 Gramm braune Champignons

Das relativ magere Fleisch vom Zicklein, das ich am Morgen besorgt habe, lasse ich am Abend unbeachtet: Nach der Tour zieht es mich zum Rindfleisch, insbesondere zur fetten Querrippe hin. Sie hilft bestens, meinen doch recht beachtlichen Hunger zu stillen. Nach der Mahlzeit kenne ich nur noch ein Ziel, nämlich mein Bett. :stern:

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Diese Seite wurde zuletzt am 22. Juli 2019 um 14.56 Uhr GMT geändert.