Meine ersten Einseillängen im Fels

geschrieben von Susanne am 8. September 2017 um 23.32 Uhr
Kategorie: Ernährung, Klettern
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Der Wunsch, dieses Wochenende auf meine erste Hochtour zu gehen, ließ sich nicht erfüllen, aber immerhin wurde heute ein anderer Wunsch Wirklichkeit: Wir fuhren in die Tannheimer Berge in Tirol und stiegen zur Nesselwängler Scharte auf. Dort konnte ich meine ersten Klettererfahrungen mit Einseillängen im Fels sammeln. Um ein geeignetes Gebiet, d.h. ein Gebiet mit Routen im Schwierigkeitsbereich III und IV zu finden, hatte Guido gestern noch eifrig den Kletterführer „Allgäu & Ammergau inkl. Tannheimer Berge“ von Marcus Lutz und Achim Pasold studiert:

Startpunkt unserer Tour war ein Parkplatz kurz vor Nesselwängle, den wir schon von einer Tour mit dem DAV auf die Rote Flüh kannten. Der Anstieg über das Gimpelhaus zum Gamskar war gleich, von dort aus ging es dann aber Richtung Nesselwängler Scharte und nicht zur Judenscharte weiter. Vom Gimpelhaus aus konnte man schon einen ersten Blick auf das Klettergelände werfen:

Der Einstieg in die Wand befand sich links des Weges hinauf zur Nesselwängler Scharte. Mit geübtem Auge erkannte Guido ihn sofort, war sich allerdings nicht ganz sicher. Ein Wanderer, der unsere prüfenden Blicke sah, fragte uns, was wir suchten und meinte dann zu meiner großen Erleichterung, dass der „Vorstiegsparkour“, den wir suchten, wahrscheinlich noch ein Stück weiter oben läge. Ich war sofort Feuer und Flamme für den weiteren Aufstieg, denn mir war der Fels ein bisschen unheimlich. Aber schon nach wenigen Metern war klar, dass Guido richtig gelegen hatte. Tja, und dann war es soweit, ich stand an einer steilen Felswand und bereitete mich für meine erste Seillänge im Fels vor:

Das heißt, bevor es für mich ans Klettern ging, hatte ich erst einmal Guido im Vorstieg sichern müssen. Nicht wie in der Halle üblich mit einem Grigri, sondern mit Karabiner und Halbmastwurf. Ich selbst war mit einer Bandschlinge an einem Stand gesichert. Ich weiß nicht, wer von uns beiden mehr geschwitzt hat, Guido, weil er von einer Anfängerin gesichert ein unbekanntes Gelände erkunden musste, oder ich! Aber es ging alles gut. Guido konnte nach etwa 20 Metern das Seil durch einen Bohrhaken fädeln und kurz darauf stand er wohlbehalten wieder neben mir. Hier war das Seil zu sehen, an dem ich dann meinen ersten Nachstieg im Fels wagen konnte:

Anfangs fühlte ich mich trotz Nachstieg ziemlich unwohl, das Klettern im Fels war selbst bei dieser einfachen Route so ganz anders wie das Klettern in der Halle. Risse, in die man greifen konnte oder musste, waren feucht und Tritte bzw. Griffe waren nicht immer fest, so dass man erst einmal testen musste, wo es weiterging. Aber schließlich hatte auch ich heil das Ende der Route erreicht. Beim zweiten Mal fühlte sich alles schon viel vertrauter an, auch wenn der Routenverlauf nicht exakt dem Verlauf der ersten Route entsprach. Und beim dritten Mal machte das Klettern schon richtig Spaß! Allerdings standen beim dritten Mal neue Anforderungen auf dem Programm: Guido sicherte mich dieses Mal nicht von unten, sondern von oben. Wir simulierten damit die Situation in einer Mehrseillänge. So standen wir schließlich beide oben im Fels. Hinunter ging es nur durch Abseilen und das war auch völliges Neuland für mich. Aber Guido war ein geduldiger und guter Lehrer, so dass ich auch diese Aufgabe meistern konnte. Da man beim Abseilen sein Schicksal selbst in der Hand hielt, konnte ich das Abseilen von Guido fotografieren:

So sah das Abseilen bei mir in etwa auch aus! Blick zurück auf den Fels nach getaner Arbeit:

Fazit meiner ersten Seillängen im Fels: Das Gebiet war für den Einstieg perfekt geeignet. Die Routen waren leicht und nicht allzu lang und was für mich ebenfalls wichtig war, wir waren allein und hatten unsere Ruhe. Das war in den Kletterfelsen der Tannheimer Berge keine Selbstverständlichkeit, denn das Gebiet war bei Kletterern sehr beliebt. So freute ich mich schon auf unsere nächsten Klettereien im Fels! Meine Mahlzeiten waren nicht ganz so spannend wie mein Kletterabenteuer, aber immerhin gab es auch hier etwas ganz Besonderes, nämlich Kalbsbries:

  • 7.40 Uhr: 270 Gramm Trauben „Sultana“
  • 10.30 Uhr: 430 Gramm Trauben „Sultana“
  • 18.00 Uhr: etwa 300 Gramm Feigen „Fico rosa di Pisticci“
  • 20.30 bis 21.20 Uhr: 50 Gramm Kalbsbries, 300 Gramm Rumpsteak vom Rind, 210 Gramm Eisbergsalat, 100 Gramm Knochenmark vom Rind

Die Menge, die ich vom Kalbsbries essen konnte, war allerdings recht bescheiden, nach 50 Gramm war schon Schluss. Vom Fleisch hätte ich dagegen noch mehr essen können, aber da war die verfügbare Menge begrenzt. Für das Wochenende werde ich morgen also noch einmal beim Metzger Nachschub besorgen.

PS: Mehr Bilder und eine genaue Tourenbeschreibung gibt es hier: Klettergarten „Nesselwängler Scharte“ (1.930m).

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