Auf der Suche nach einer 1000-jährigen Eibe

geschrieben von Susanne am 16. August 2016 um 23.59 Uhr
Kategorie: Ernährung
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Die fleischarme Periode, in der ich höchstens einmal die Woche Fleisch aß, schien vorüberzusein. Seit dem 11. August gab es täglich Fleisch und auch heute Vormittag führte mich mein Instinkt, oder wer auch immer, zum Metzger, um Nachschub zu besorgen. Die 300 Gramm Rumpsteak, die ich kaufte, landeten zwar erst einmal im Kühlschrank, aber sie überlebten den heutigen Tag nicht.

Da bis zur Mittagszeit die täglichen kleinen Aufgaben, einschließlich der Sonderaufgabe, ein Bewerbungsschreiben zu verfassen, erledigt waren, fuhren Guido und ich um 13.40 Uhr wieder einmal mit dem Bus zur Talstation der Hochgratbahn. Was genau wir unternehmen wollten, war bis zur Ankunft an der Talstation noch nicht klar. Guido griff dann im Eingangsbereich spontan nach einem Informationsblatt, das sich „Auf den Spuren alter Bäume“ nannte. Während der Bergfahrt entschieden wir uns, mit Hilfe eines im Innenteil des Blatts abgebildeten Plans nach einer 1000-jährigen Eibe zu suchen. Ich hatte schon bei unserer ersten Fahrt auf den Hochgrat einen Hinweis auf diesen Baum auf einer Tafel gesehen, bisher hatten wir ihn aber auf keiner unserer Wanderungen hinunter ins Tal finden können. Jetzt hatten wir aber nicht nur einen Plan, auf dem sein Standort eingetragen war, sondern auch ein Bild des Baumes:

Informationsblatt

Plan_mit_Baumveteranen

Bevor wir uns von der Bergstation auf den Weg nach unten machten, genossen wir allerdings erst einmal das herrliche Panorama um uns herum:

Hochgrat_Panorama

Hier holte ich den Hochvogel ein bisschen näher ins Bild:

Hochgrat_Panorama_mit_Hochvogel

Der Blick hinunter ins Flachland:

Hochgrat_Blick_ins_Flachland

Bilder vom Abstieg:

Hochgrat_Abstieg_1

Hochgrat_Abstieg_2

Und dann lag sie endlich vor uns, die 1000-jährige Eibe:

Alte_Eibe_1

1000-jährig, das stand jedenfalls auf der Tafel, im Informationsblatt war ihr Alter allerdings „nur“ mit 600 bis 800 Jahren angegeben. Jedenfalls war jetzt klar, warum wir den Baum bisher nicht entdeckt hatten: Wir hatten nach einem großen Baum Ausschau gehalten, aber diese Eibe war nur ein paar Meter hoch und stand außerdem weit entfernt vom Weg mitten auf einer Weide. Laut Informationsblatt war dies der älteste Baum in der Region. Hier war er noch einmal von unten her zu sehen:

Alte_Eibe

Die Eibe galt als Baum des Krieges, da in alten Zeiten Pfeile, Dolche und Speere mit giftigem Eibenblättersud getränkt wurden. Das harte Holz der Eibe war außerdem als Ausgangsmaterial für Bögen, Speere und Armbrüste sehr beliebt. Viele der alten Bäume der Region wuchsen übrigens auf Nagelfluhfelsen, weil sie hier vom Verbiss des Viehs geschützt heranwachsen konnten. So wie zum Beispiel diese Eberesche:

Eberesche_auf_Fels

Für die Kelten war die Eberesche der Baum des Lebens. Als einer der ersten Bäume, die im Frühjahr Blätter trugen, war sie ein Symbol des Wiedererwachens nach der harten Winterzeit, des Sieges des Lichtes über die Dunkelheit. In der nordischen Mythologie war die Eberesche mit dem Gott Thor verbunden, da sie ihn vor dem Ertrinken rettete, indem sie ihm ihre Äste entgegenstreckte und so verhinderte, dass er mit einem reißenden Strom fortgeschwemmt wurde. Ihre Früchte dienten Vögeln als Nahrung, weshalb sie auch Vogelbeeren genannt wurden. Mir waren ihre Früchte bisher meist zu sauer, mehr wie zwei oder drei Stück konnte ich nicht essen. Angeblich sollten sie nach dem ersten Frost etwas milder schmecken, aber das konnte ich bisher nicht bestätigen.

Um 17.06 Uhr fuhren wir wieder zurück nach Oberstaufen. Statt einem Saunabesuch im Aquaria stand am Abend ein Barfußspaziergang auf den Kapf auf dem Programm. Ich liebte diese Strecke, nicht nur, weil ich sie barfuß gehen konnte, sondern auch, weil man vom Kapf einen wunderschönen Blick über das Tal der Weißach hatte. Heute ging der Blick aber nicht nur Richtung Weißachtal, sondern auch zum Hochgrat:

So sahen meine heutigen Mahlzeiten aus:

  • 7.00 Uhr: 1000 Gramm Trauben „Sublima“
  • 9.15 Uhr: 360 Gramm Bananen „Cavendish“, 120 Gramm Wabenhonig „Wald“
  • 12.45 Uhr: 1200 Gramm Wassermelone
  • 19.20 bis 19.50 Uhr: 300 Gramm Cherry-Tomaten, 200 Gramm rote Paprika, 25 Gramm Fruchtfleisch einer Safu, 390 Gramm Avocados „Fuerte“
  • 22.30 bis 23.00 Uhr: 5 Gramm Lauchzwiebel, 165 Gramm Römersalat, 120 Gramm braune Champignons, 300 Gramm Rumpsteak vom Rind

Während der Wanderung aß ich außerdem zahlreiche wilde Himbeeren.

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Diese Seite wurde zuletzt am 13. Dezember 2019 um 16.54 Uhr GMT geändert.