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Barfuß in der WildnisMit den meisten regionalen und saisonalen Lebensmitteln fühlte ich mich hier in Oberstaufen bestens versorgt, bei den fettreichen Lebensmitteln könnte die Auswahl jedoch größer sein. Zur Ergänzung meiner Lebensmittelpalette bestellte ich daher im Moment regelmäßig bei Orkos. Die Bestellung für diese Woche hatte ich für Mittwoch, das heißt heute, geordert. Der Inhalt des Pakets: 2 kg frische Mandeln, 2 kg frische Erdnüsse, 1,1 kg Durian „Gahn Yao“, 1,9 kg Kokosnuss „Kopyor“, 1 kg Safus und eine Mango „Keat“. Die Mango war ein Geschenk, da die Bestellsumme über 100 Euro betrug. Hier war ein Teil des Inhalts zu sehen: Die frischen Erdnüsse, die Durian und die Kokosnüsse „Kopyor“ wanderten erst einmal in den Kühlschrank, die Mandeln auf den Balkon und die Safus in eine Plastikbox zum Nachreifen. Die Mango war Bestandteil meines Mittagessens. Nachdem wir gestern den größten Teil des Tages zu Hause verbracht hatten, ging es heute um kurz nach 15 Uhr hinaus ins Grüne, um 21 Uhr kehrten wir zurück. 6 Stunden Sonnenschein und frische Luft, das sollte für heute genügen! Ob sich das Ergebnis einer Studie, das besagte, dass Frauen länger lebten, wenn sie von viel Natur umgeben waren, auch auf Männer übertragen ließ?: New Study: Women Live Longer If They Live Surrounded By Nature. Zuerst ging es mit dem Fahrrad zur Talstation der Hündle-Bahn, dann mit der Bahn nach oben und von der Bergstation über die Moos-Alpe, den Denneberg, den Prodel und die Buchenegger Wasserfälle wieder zurück zur Talstation. Die Streckenlänge betrug etwa 16 Kilometer. Es war eine wunderschöne Tour abseits vom größten Touristenrummel, der größte Teil der Strecke verlief über schmale Pfade. Nur die letzten Kilometer ging man zur Zeit noch über Asphalt. Aber bald sollte es ja von den Wasserfällen zurück zur Talstation sogar einen Barfußweg geben. An einigen Stellen der Tour war das Barfußlaufen aber auch heute schon möglich, wie auf dem weichen Grasweg in der Nähe der Hochsiedelalpe: Barfuß in der Nähe der Herreberg-Alpe: Wie vielleicht zu sehen, waren wir da schon etwas abseits des offiziellen Wanderwegs unterwegs. Kurze Zeit später folgten wir blauen Markierungen an Bäumen, in der Meinung, diese würden uns auf den Denneberg führen. Dem war aber nicht so. Sie führten zwar steil hinauf, aber mitten in den Wald hinein und hörten dann irgendwann ganz auf. Unverzagt stiegen bzw. krabbelten wir trotzdem immer weiter bergauf. Der Hang war nämlich teilweise so steil, dass an ein aufrechtes Gehen nicht mehr zu denken war. Ich war die ganze Zeit barfuß unterwegs, die Sandalen trug ich an den Handgelenken. Die Finger mussten frei bleiben, damit ich mich an der Vegetation festhalten konnte. Hier hatte ich endlich wieder einmal einen festen Stand und konnte sogar den Fotoapparat aus der Bauchtasche holen: Ich konnte nicht sagen, wie lange wir in dieser Wildnis unterwegs waren, gefühlt war es jedenfalls eine Ewigkeit. Manchmal meldete sich kurz der Verstand und meinte, dass das ein sehr gefährliches Abenteuer wäre! Richtig begeistert waren allerdings meine Füße. Der direkte Kontakt mit der Erde, den Felsen, dem feuchtwarmen Laub, den Wurzeln und der grünen Vegetation gefiel ihnen sehr, sehr gut! Irgendwann lag dann der „richtige“ Weg wieder vor bzw. unter uns: Und ein „richtiger“ Wegweiser zeigte uns, wo es lang ging: Danke für den Hinweis „Alpine Gefahr“, aber die hatten wir zu dem Zeitpunkt schon hinter uns! Von nun an ging es ganz gemütlich weiter: Blick über den Prodel zum in der Ostschweiz gelegenen Säntis: In der Nähe der Alpe Neugereuth: Heuernte in Buchenegg: Einfach nur schön: Nach solch einer Wanderung fiel es mir immer sehr schwer, wieder in die Wirklichkeit zurückzukommen. Aber was war eigentlich Wirklichkeit? Das, was wir heute erlebt hatten oder das, was uns zu Hause über die verschiedenen technischen Kanäle erreichte? Ich hatte jedenfalls nach unserer Rückkehr erst einmal keine Lust, meine Traumwelt zu verlassen und holte nach einer Dusche und der intensiven Reinigung meiner Fußsohlen meine Yogamatte hervor und machte einige Übungen. Sehr langsam und sehr achtsam. Und erst dann schaute ich mir an, was während meiner Abwesenheit im Rest der Welt so alles passiert war. So sah mein heutiger Speiseplan aus:
Während der Wanderung aß ich außerdem Samen von Brennnessel und Breitwegerich. Vor allem vom Breitwegerich aß ich so viel wie nie zuvor. Die Bestände entlang der Weißach waren aber auch überaus üppig. Außerdem trank ich im Laufe des Tages etwa einen halben Liter Wasser. Das war es für heute!
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Diese Seite wurde zuletzt am 29. März 2018 um 13.02 Uhr GMT geändert. |