Wolken über den Gipfeln

geschrieben von Susanne am 29. Januar 2016 um 23.34 Uhr
Kategorie: Bergtouren, Ernährung, Videos, Winterwanderungen
(2) Kommentare
   
   
   

So warm wie heute Nacht und in den frühen Morgenstunden war mir schon lange nicht mehr. Ich drehte sogar die Heizung herunter. Das kam eher selten vor! Außerdem schlief ich sehr ruhig und hatte nicht das Bedürfnis, schon früh am Morgen etwas zu essen. Der Lachs hatte mir wohl gut getan! Wahrscheinlich hatte der Obst- und Gemüsehändler mit seiner Aussage, dass es sehr gesund wäre, einmal die Woche Fisch zu essen, wirklich Recht. Ich werde mir daher seine Worte zu Herzen nehmen.

Die erste Mahlzeit fand um 9.30 Uhr statt und bestand aus 460 Gramm Clementinen. Danach ging es wieder auf eine Einkaufsrunde durchs Dorf. Ich gab zu, ich liebte es, täglich auf Nahrungssuche zu gehen. Ich erbeutete reife Kakis, Champignons, Feldsalat, Tomaten, Gemüsefenchel, Kohlrabi, Avocados und Clementinen. Damit dürfte das Überleben für die nächsten 24 Stunden gesichert sein! Nach der Rückkehr in unser Appartement bekam ich die Nachricht, dass mein Kommentar bei Silke Rosenbusch kommentiert worden war:


Liebe Susanne,
wie kommt es dass ausgerechnet DU als Diplombiologin und „““in Biochemie, AUSBLENDEST, dass Fleisch und Fettverzehr (roh) WISSENSCHAFTLICH BEWIESEN ( siehe Buch “ Essen gegen Herzinfarkt“), als gesund betrachtest/empfiehlst? Sowie Unmengen an Obst, was die Trigl. / Blutfettwerte ansteigen lässt?

Erst kürzlich las ich von dir, dass du Fleisch eigentlich ungerne isst, dann hat das mit instinktiver Ernährung docb nichts zu tun, oder? Also warum in Gottes Namen denkst du, dass es gesund ist, fast jeden Tag Kiloweise rohes Fleisch essen zu müssen?

Ich begreife das nicht, du bist eine hochintelligente Frau! Es wäre nett, wenn du in deinem Rohkosttagebuch mal eine biochemische / wissenschaftliche Begründung deiner Ernährungsform schilderst. Nur weil dir Rohkost mit rohen Fetten und Fleisch momentan noch gut tut, bedeutet es nicht, dass du gesund bleibst! Deine Adern sind mit Sicherheit schon voller Plaque. Herzliche Grüße Anja.

So sah meine Antwort darauf aus:

Liebe Anja,

du hast geschrieben:

„Wie kommt es dass ausgerechnet DU als Diplombiologin und „““in Biochemie, AUSBLENDEST, dass Fleisch und Fettverzehr (roh) WISSENSCHAFTLICH BEWIESEN ( siehe Buch “ Essen gegen Herzinfarkt“), als gesund betrachtest/empfiehlst? Sowie Unmengen an Obst, was die Trigl. / Blutfettwerte ansteigen lässt?“

Ich kenne das Buch „Esssen gegen Herzinfakt“ bisher noch nicht. Enthält es wirklich wissenschaftliche Belege, die gegen den Verzehr von rohem Fleisch sprechen?

„Erst kürzlich las ich von dir, dass du Fleisch eigentlich ungerne isst, dann hat das mit instinktiver Ernährung doch nichts zu tun, oder?“

Wo habe ich das geschrieben? Egal, was ich esse, ob pflanzliche oder tierische Lebensmittel, ich esse sie mit Genuss. Ich empfehle übrigens keinem, sich so zu ernähren, wie ich es mache. Die einzige Empfehlung, die ich gebe, ist, auf den eigenen Instinkt bzw. die eigene Intuition zu hören. Und wenn da gerade eine vegane Phase angesagt ist, ist das vollkommen in Ordnung.

„Ich begreife das nicht, du bist eine hochintelligente Frau!“

Danke für dieses Kompliment!

„Es wäre nett, wenn du in deinem Rohkosttagebuch mal eine biochemische / wissenschaftliche Begründung deiner Ernährungsform schilderst.“

Eine wissenschaftliche Begründung wird es von mir nicht geben. Was die Wissenschaft betrifft, halte ich es nämlich mit Jakob von Uexküll, einem deutsch-schwedischen Biologen, der gesagt hat, dass die Wissenschaft von heute der Irrtum von morgen ist.

„Nur weil dir Rohkost mit rohen Fetten und Fleisch momentan noch gut tut, bedeutet es nicht, dass du gesund bleibst!“

Das ist eben mein persönliches, wissenschaftliches Experiment. Da es aber außer mir keine weiteren Teilnehmer an diesem Experiment gibt, werden meine Ergebnisse auch in Zukunft rein anekdotisch zu betrachten sein.

„Herzliche Grüße an dich Anja.“

Herzliche Grüße auch an dich, liebe Anja! Kennen wir uns eigentlich?

Ich schaute später bei Amazon nach dem Buch Essen gegen Herzinfarkt. Gut, dass man hier einen Blick in das Buch werfen konnte. Der erste Satz der Einleitung lautete:

Dieses Buch enstand aus den dramatischen Erfahrungen von 23 Männern und einer Frau, die mich vor über 20 Jahren verzweifelt und hoffnungslos konsultierten.

Die Grundlage dieses Buches war also keine wissenschaftliche Studie, sondern auch nur die „anekdotische“ Erfahrung eines Chirurgen! Die zweite Mahlzeit des Tages fand um 12.15 Uhr statt und bestand aus 840 Gramm Kakis. Anschließend startete ich zusammen mit Guido zu einer weiteren Gipfeltour aufs Nebelhorn. Die Tour sollte ausschließlich der Erholung dienen, die körperlichen Anstrengungen der letzten drei Tage steckten uns beiden nämlich noch in den Knochen. Auf dem Gipfel wehte ein eisiger Wind und blies immer wieder kleinere und größere Wolkenfelder über uns hinweg. Außerdem hatte es über Nacht etwas geschneit, so dass sich die Bergwelt in einem ganz anderen Licht präsentierte als am 25. Januar. So sah die Welt heute von der Gipfelstation aus:

Panorama_Nebelhorn

Panorama_mit_Nebelhornbahn

Es war faszinierend zu beobachten, wie die Bergkrähen den Wind nutzten, um sich auf und ab treibenzulassen. Hier gönnte sich einer der schwarzgefiederten Kunstflieger eine kurze Pause:

Bergkraehe_1

Den Krähen schien der kalte Wind nichts auszumachen. Ich war allerdings heilfroh über die dicke Kapuze meiner Daunenjacke:

Susanne_Gipfelstation_Nebelhorn

Wieder unten an der Station Höfatsblick, auf dem Weg zum Rundwanderweg:

Tafel_Winterwanderweg

Ausblick nach Westen vom Rundwanderweg aus:

Rundwanderweg_Nebelhorn_3

Anschließend wanderten wir zum Zeigersattel und schauten uns auf dem Weg dorthin die Iglu-Lodge näher an:

Iglu_Lodge_Nebelhorn

Zehn Schlafiglus luden hier zu einer Übernachtung der besonderen Art ein. So sah der Romantik-Iglu von Innen aus:

Iglu_Lodge_Romantik

Der Blick auf Gaisalpsee, Hüttenkopf und das Nebelhorn-Skigebiet vom Zeigersattel aus:

Gaisalpsee

Huettenkopf

Nebelhorn_Skigebiet

Für alle, die sich nach diesen Bildern immer noch nicht an der Winter-Wunderwelt satt gesehen hatten, gab es hier ein Video von unserer Wanderung

Nach der Rückkehr zur Station Höfatsblick hatten sich alle Wolken verzogen, so dass wir es uns in den Liegestühlen gemütlich machten:

Gipfeltour_Ausklang

Um 16.00 Uhr ging es mit der Bahn zurück ins Tal:

Nebelhornbahn_Station_Hoefatsblick

Während die Gipfel der umliegenden Berge noch im Sonnenlicht badeten, lag das Dorf bei unserer Ankunft schon im Schatten. Zurück im Basislager aß ich um 16.45 Uhr 260 Gramm Chicorée und 320 Gramm Champignons. Die Pilze waren sehr frisch sowie fest im Fleisch und nach mehrtägiger Pilzpause ein wahrer Hochgenuss. Um 20.00 Uhr aß ich einen Kohlrabi von 200 Gramm und um 21.45 Uhr 650 Gramm Avocados „Pinkerton“ sowie 105 Gramm Feldsalat.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
2 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
Ralph
8 Jahre zuvor

wie kommt es dass ausgerechnet DU als Diplombiologin und „““in Biochemie, AUSBLENDEST, dass Fleisch und Fettverzehr (roh) WISSENSCHAFTLICH BEWIESEN ( siehe Buch “ Essen gegen Herzinfarkt“), als gesund betrachtest/empfiehlst?

Was muss man denn essen, um ein solches Kauderwelsch zu schreiben? :gruebel:

Diese Seite wurde zuletzt am 14. Februar 2018 um 16.36 Uhr GMT geändert.