Mit Donner, Blitz und Regen aufs Nebelhorn

geschrieben von Susanne am 22. Juli 2015 um 23.50 Uhr
Kategorie: Ernährung
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Eine Freundin hatte mir gestern Abend in einer Mail einen Energiepunkt in Oberstdorf empfohlen. In den im Internet zur Verfügung stehenden Angaben war zu lesen, dass dieser Ort die Stille der Natur mit der Kraft berühmter Wallfahrtsorte, wie z.B. Lourdes oder Stonehenge, vereinte. Ob das wohl der Wahrheit entsprach? Anschauen wollte ich mir den Ort auf jeden Fall. Um 6.45 Uhr startete ich daher zu einem lockeren Dauerlauf mit dem Ziel, diesen Energiepunkt aufzusuchen. Ich drehte erst eine kleine Runde um die südlich von Oberstdorf gelegenen Wiesen, bevor ich mich in Richtung Waldesruh, so hieß dieser Energiepunkt, aufmachte. Nach etwa sechs Kilometern gab es eine kurze Essenspause mit Himbeeren sowie roten, weißen und schwarzen Johannisbeeren:

Schwarze_Johannisbeeren

Nach acht Kilometern hatte ich mein Ziel, den Energiepunkt in Oberstdorf, erreicht:

Für mich fühlte sich dieser Ort nicht mehr und nicht weniger energiegeladen als andere rund um Oberstdorf an. Auch das in der Nähe gelegene Naturhotel machte keinen besonders energiegeladenen Eindruck: Meiner Meinung nach hatte hier wohl jemand mit der Geschichte um einen besonderen Energiepunkt versucht, die Belegung des Hotels anzukurbeln. Aber immerhin war dieser Ort aber auch nicht schlechter als andere, so dass ich meine kinesiologischen Übungen konzentriert durchführen konnte.

Anschließend ging es durch die Dorfmitte wieder Richtung Basislager. Auf dem Weg kam ich „zufällig“ an einer Metzgerei vorbei, die ich noch nicht kannte. Und siehe da, hier konnte man regionales Wild bekommen. Ein paar Schritte weiter lagen beim regionalen Lebensmittelmarkt „Feneberg“ Aprikosen aus Italien zum Verkauf aus.

Mitnehmen konnte ich jedoch erst einmal keine der Aprikosen, ich hatte kein Geld dabei. Nach der Rückkehr ins Basislager aß ich um 8.40 Uhr 1100 Gramm einer kernhaltigen, italienischen Wassermelone und um 11.30 Uhr noch einmal 550 Gramm. Danach war mein Bedarf an Wassermelone für heute gedeckt. Auf einer kleinen Einkaufstour holten Guido und ich um die Mittagszeit in der Metzgerei das bestellte Kotelett vom Lamm ab. Der Kilogrammpreis entsprach dem des Bioladens in Trier. Beim regionalen Supermarkt „Feneberg“ landeten zwei Kilogramm Aprikosen im Einkaufskorb. Außerdem fand ich im „Salewa Store“ eine Regenjacke und konnte meine Kletterausrüstung mit einem Klettersteigset und einem Helm erweitern. Guido und ich planen nämlich die Begehung des Hindelanger Klettersteigs.

330 Gramm Pflaumen aus Trier-Zewen und 520 Gramm italienische Aprikosen bildeten um 13.30 Uhr die nächste Mahlzeit. Da für den Nachmittag Gewitter vorhergesagt waren, beschlossen wir, keine längere Tour in unbekannte Regionen zu unternehmen, sondern nur „schnell“ aufs Nebelhorn zu laufen. „Schnell“, weil ich mir vorgenommen hatte, zumindest einmal in meinem Leben beim Nebelhornlauf an den Start zu gehen. Von „schnell“ laufen konnte allerdings nicht die Rede sein, aufgrund der Steilheit des Aufstiegs kam ich über schnelles Gehen nicht hinaus. Das allerdings ohne größere Pausen, wie ich sie noch bei unserem letzten Aufstieg am 2. Juli diesen Jahres benötigte.

Statt der schweißtreibenden Sonne hatten wir dieses Mal Donner, Blitz und Regen als Begleiter, was ich als wesentlich angenehmer empfand: Ich war dankbar, den kühlenden Regen auf meiner Haut zu spüren. Die Strecke vom Höfatsblick zum Gipfel war auch dieses Mal wegen Bauarbeiten für Fußgänger gesperrt, was uns allerdings nicht davon abhalten konnte, den Weg trotzdem zu nutzen. Nur an dieser Stelle wurde es etwas kritisch, da der Baggerführer, obwohl er uns gesehen hatte, nicht bereit war, wenigstens für ein paar Sekunden seine Arbeit zu unterbrechen:

Wir mussten uns ziemlich sputen, um nicht von herab kullernden Steinen getroffen zu werden. Nass, aber glücklich, standen wir nach etwa einer Stunde und 50 Minuten Gehzeit auf dem Gipfel. Da die Gipfelstation der Bahn schon geschlossen hatte, waren wir dieses Mal vollkommen allein dort oben:

Nebelhorn_Gipfelkreuz

Beim diesjährigen Nebelhornlauf kam die erste Frau übrigens nach einer Stunde und zwanzig Minuten ins Ziel. Hut ab, kann ich da nur sagen. Um eine solche Zeit auch nur annähernd erreichen zu können, musste ich noch fleißig trainieren. Beim Abstieg hatte meine neue Regenjacke ihren ersten Einsatz:

Nebelhorn_Fernblick

Allerdings nur für kurze Zeit, dann schien die Sonne wieder. Es war wunderschön, nach dem klärenden Gewitter allein bzw. zu zwein im normalerweise von Touristenmassen heimgesuchten Gebiet des Nebelhorns unterwegs zu sein. An der Seealpe setzteb wir uns auf eine Holzbank und genossen die Ruhe der Natur um uns herum. Aufkommender Hunger trieb uns gegen 18 Uhr ins Tal hinunter. Nach der Ankunft ging es direkt an den Küchentisch. Für mich gab es von 19.00 bis 21.00 Uhr drei Eigelbe, 330 Gramm Fleisch sowie Rippenendstücke einer Moorschnucke und 350 Gramm Koteletts eines Lamms unbekannter Rasse:

Lamm_Kotelett

Die Koteletts waren dieses Mal sozusagen am Stück und auch nur halb so groß wie ich es sonst gewohnt war. Vom Geschmack her war dieses Fleisch sehr viel milder als das der Moorschnucke. Wenn ich keine negativen Auswirkungen beobachte, werde ich morgen eine weitere Portion für die nächste Woche bestellen.

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