Grüne Smoothies – Lifestyle oder Superfood für Läufer?

geschrieben von Susanne am 28. April 2015 um 23.24 Uhr
Kategorie: Buchvorstellungen, Ernährung, Laufen, Literatur, Sport
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Das Thema „Grüne Smoothies“ ließ mich auch heute nicht los: Im Briefkasten befand sich eine Büchersendung mit einem Rezensionsexemplar „Grüne Smoothies: Die 100 besten Zutaten für Gesundheit & Wohlbefinden“ von Victoria Boutenko, eine Neuerscheinung dieses Monats:

Buch_Victoria_Boutenko_Gruene_Smoothies

Es wartete nun darauf, gelesen zu werden! Beim Kauf eines Skirts bzw. Laufrocks von Gore bekam ich um die Mittagszeit ein Exemplar des Magazins „Lex“ geschenkt:

LEX_Magazin

Den Artikel über die grünen Smoothies las ich während meines Mittagessens. Das war reichlich wagemutig, denn beim Lesen konnte einem der Appetit vergehen. Der Artikel fing mit folgender Behauptung an:

Giersch – Vom meistgehassten Gartenunkraut zum gesuchten Vitaminspender

Ein paar Zeilen später bekam ich folgende Behauptung serviert:

Über allen Vitalstoffen schwebt das Chlorophyll …Daher eignen sich viele Pflanzen, aber auch Laubbaumblätter, für den Smoothie … Und der Giersch bekommt Asyl, weil er so viel Vitamin C enthält.

Ein weiterer Tipp:

Obst und Gemüse kommen komplett, also ungeschält in den Mixer.

Am Ende des Artikels wurden Rezepte vorgestellt, in denen Zitronen samt Schale verwendet wurden. Und da ein Hochleistungsmixer mit 28 000 bis 30 000 Umdrehungen pro Minute selbst Avocadokerne schredderte, gehörten diese nicht mehr in die Mülltonne, sondern ebenfalls in einen Smoothie. Wohl bekommt es. Abgeraten wir dagegen unter anderem von der Verwendung von zwiebelartigen Gewächsen in Smoothies. Interessanterweise enthielt allerdings der sogenannte „Lieblingssmoothie“ nach Victoria Boutenko eine halbe rote Zwiebel.

Liebe Sportler, wenn ihr euer Leistungsvermögen erhalten oder gar steigern wollt, verschont euren Magen mit solchen wahnwitzigen Zubereitungen. Wer Giersch – so wie ich – pur nur in winzigen Mengen essen kann, sollte seinem Körper dieses Kraut keinesfalls in einem Smoothie unterjubeln. Es sei denn, man legt Wert auf Probleme im Magen-Darm-Bereich oder anderen Organsystemen. Man kann sich mit solchen Mischungen regelrecht vergiften, anfangs akut und wenn man die Warnungen des Körpers überhört, auch chronisch. Wenn man schon nicht auf Zubereitungen verzichten möchte, dann bitte nur Zutaten und Mengen verarbeiten, die man auch pur verträgt.

Der nächste Artikel ließ ebenfalls keine Freude beim Lesen aufkommen. Es handelte sich um ein Interview mit dem „Mountainbike-Profi“ Stefan Hiene. Ich zitiere hier die Schlüsselstelle des Textes:

  • Lex: Erfüllst du mit deiner Ernährungsweise die Kriterien der veganen Ernährung?
  • Hiene: Ich stehe für die rohvegane Ernährung, nehme mir aber das Recht heraus, aus Versehen oder absichtlich fehlbar zu sein.

Übersetzt hieß das für mich, hier i(s)st jemand weder vegan noch roh, gab aber ein Interview zur Fragestellung „Ist es möglich mit roher, unbehandelter, unbelasteter, naturbelassener und nicht verarbeiteter Pflanzennahrung sportliche Höchstleistungen zu bringen?“. Wie konnte jemand diese Frage beantworten, der weder roh noch vegan, noch naturbelassene Nahrung zu sich nahm? Was hatte eine Mixtur aus Rosinen, Wasser, Zitronen und Zimt, die Hiene angeblich als Nahrung vor Wettkämpfen zu sich nahm, mit naturbelassener Nahrung zu tun?

Aus meiner Erfahrung kkonnte ich die Frage, ob man mit roher, unbehandelter, unbelasteter, naturbelassener und nicht verarbeiteter Pflanzennahrung sportliche Höchstleistungen erbringen kann, klar mit „Nein!“ beantworten. Jedenfalls nicht langfristig. Die Frage, ob sportliche Höchstleistungen mit rohen, naturbelassenen Lebensmitteln, inklusive tierischen, möglich sind, muss zurzeit noch unbeantwortet bleiben. Aber ich trainiere fleißig und hoffe, die Frage irgendwann einmal beantworten zu können. Am Nachmittag war ich jedenfalls im Fitnessstudio und trainierte dort zuerst meine Ausdauer auf dem Laufband :

Auf_dem_Laufband

Wie auf dem Bild vielleicht zu sehen war, hatte ich den seit heute Mittag zu meiner Ausrüstung gehörenden Laufrock an. Eine Laufkollegin hatte mich schon darauf vorbereitet, dass mit dem Tragen ein angenehm jugendliches Laufgefühl verbunden wäre. Und so war es auch. Ergebnis der Trainingseinheit: 1 Kilometer in 10,1 km/h, 3 Kilometer in 11,1 km/h, 3 Kilometer in 12,1 km/h, 1 Kilometer in 13,1 km/h, 1 Kilometer in 12,1 km/h, 600 Meter in 13,1 km/h, 400 Meter in 14,1 km/h, 1100 Meter in 11,1 km/h. Macht zusammen 11,1 Kilometer. Es folgten zwei Übungen für die Bauchmuskulatur und der Kurs „Fast & Hard“. Anschließend entspannte ich mich in der Sauna. So sah meine Ernährung mit rohen, naturbelassenen Lebensmitteln am heutigen Tag aus:

  • 8.00 Uhr: 100 Gramm japanische Mispeln
  • 11.00 Uhr: 550 Gramm Papaya, 350 Gramm Cherimoyas und 160 Gramm Minibananen
  • 15.00 bis 15.30 Uhr: 580 Gramm Mango „Edward“
  • 19.00 Uhr: fünf Eigelbe
  • 20.30 bis 21.30 Uhr: 490 Gramm Lammfleisch

Am linken Bildrand war die Spitze des Werkzeugs zu sehen, das ich normalerweise zum Fleischessen benutzte, eine Schere.

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