Ein weiteres Fliegenpilz-Experiment

geschrieben von Susanne am 17. Oktober 2015 um 23.42 Uhr
Kategorie: Ernährung, Wildpflanzen
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Diese Lebensmittel sammelte bzw. erntete ich auf einem morgendlichen Spaziergang rund um Mertesdorf:

Trauben_und_Hagebutten

Einen Teil der Früchte, genauer gesagt 110 Gramm blaue Trauben, 70 Gramm weiße Trauben, 150 Gram Hagebutten und zwei Äpfel von 250 Gramm, aß ich in aller Ruhe ab 10.15 Uhr am heimischen Küchentisch. Der Rest wanderte in den Kühlschrank. Zwischen 16.00 und 18.00 Uhr waren Guido und ich trotz nebligem, nasskaltem Wetter auf der Traumschleife „Frau Holle“ unterwegs. Ich wollte unbedingt wieder Pilze essen. Diese gab es entlang der Strecke in der Tat reichlich, die meisten davon waren mir allerdings unbekannt. Diesen Pilz und weitere der gleichen Art identifizierte ich als essbaren Röhrling und aß daher munter drauf los:

Roehrling

Roehrling_Hut

Dies war meiner Meinung nach ein Hallimasch:

Hallimasch_jung

Der Geruch war neutral, also probierte ich ein kleines Stück, das ich aber sofort wieder ausgespuckte: Der Geschmack war seifig, außerdem kratzte die Kostprobe im Hals. In einem meiner Pilzbücher las ich später, dass der Hallimasch roh sehr giftig wäre. Wie dem auch war, mein Bedarf war heute gleich Null. Der Fliegenpilz schmeckte dagegen wieder sehr gut:

Fliegenpilz

Die Portion lag heute um ein Vielfaches höher als das letzte Mal. Vergiftungssymptome irgendwelcher Art konnte ich nach dem Verzehr auch dieses Mal nicht beobachten. Aber die Symptome einer Fliegenpilzvergiftung, die einem Alkoholrausch ähnlich sein sollten, wurden ja ausschließlich nach dem Verzehr denaturierter Pilze beobachtet und das auch nicht bei allen Menschen.

Interessant war, dass es Menschen gab, die Probleme nach dem Verzehr sogenannter essbarer Pilze bekamen. Allerdings nur nach dem Verzehr denaturierter Pilze. Oder gab es einen instinktiv roh lebenden Menschen, der schon einmal nach dem Verzehr von rohen Pilzen Probleme bekommen hatte? Außerdem gab es Pilze, die früher als (denaturiert) essbar galten, heute aber als giftig eingestuft wurden. Dazu gehörte zum Beispiel der Grünling, der bis 2001 als Marktpilz zugelassen war und mittlerweile als giftig galt. Bei so viel Unsicherheiten verließ ich mich lieber auf meinen Ernährungsinstinkt statt auf irgendwelche Ratgeber. Und wenn der Ernährungsinstinkt beim Fliegenpilz Ja sagte und beim Hallimasch Nein, dann hatte dies wohl einen guten Grund.

Die letzte Mahlzeit fand zwischen 19.00 und 22.30 Uhr statt und bestand aus 350 Gramm Esskastanien sowie 140 Gramm Walnüssen, beides aus eigener Sammlung. Esskastanien enthielten viel Tryptophan, Walnüsse leicht absorbierbares Melatonin. Die Nacht sollte also wieder ruhig und entspannt verlaufen. :stern:

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Diese Seite wurde zuletzt am 19. November 2019 um 15.13 Uhr GMT geändert.