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Archiv für die Kategorie ‘Wildpflanzen’Das Wetter ist weiterhin unbeständig, so dass wir den auch heutigen Tag zum größten Teil zu Hause verbringen. Ich nutze die Zeit, um eine neue Pflanzenseite im Rohkost-Wiki zu erstellen und Bilder auszutauschen. Mittlerweile ist das Wiki ja genau wie das Tagebuch ein „Eine-Frau-Projekt“, was ich sehr schade finde. Wo sind all die begeisterten, lebensfrohen und engagierten omnivoren Rohköstler, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen weitergeben möchten? Selbst der Eifer veganer Rohköstler hat mittlerweile stark nachgelassen, viele ehemalige, mit viel Enthusiasmus erstellte Seiten sind verwaist. „Tiefphasen“, in denen ich kurz davor war, mein Tagebuch stillzulegen, gab es bei mir auch. Aber bisher konnte ich mich immer wieder motivieren, weiterzumachen. Mal schauen, für wie lange! Nachmittags bin ich wie gestern zusammen mit Guido kurz draußen unterwegs und verewige wilde Schönheiten. Hinter unserem Haus blühen blaue und weiße Akeleien: Der Blütenstand der Schafgarbe: Dreimal dieselbe Farbe, aber drei verschiedene Formen, die Blütenstände der Zaun-Wicke, der Skabiosen-Flockenblume und der Alpen-Distel: In meinen Magen wandert vor allem der nach Schokolade schmeckende Blütenstand des Wald-Habichtskrauts. Das gibt es sonst noch zum Essen:
PS: Die folgenden drei Tag werde ich im Dorfladen verbringen. Lust dazu verspüre ich allerdings keine besonders große. Aber das kann sich ja noch ändern. Nach den beiden doch sehr anstrengenden Arbeitstagen im Dorfladen genieße ich den freien Sonntag um so mehr. Wettermäßig ist es eher unfreundlich, morgens zeigt das Thermometer gerade einmal 3 °C an, in höheren Lagen ging der Regen sogar als Schnee nieder. Daher entspanne ich mich am Vormittag mit einer Yoga-Einheit und mittags gönne ich mir eine Siesta. Nachmittags geht es dann zusammen mit Guido auf eine kleine Spazierrunde. Mir ist aufgefallen, dass ich in diesem Jahr kaum Fotos von Wildkräutern veröffentlich habe, das hole ich mit dem heutigen Tagebuch-Eintrag wenigstens ein bisschen nach. Der Wiesen-Salbei beginnt das Reigen der wilden Blütenpracht: Klappertopf und Rotklee: Eine Kugel-Rapunzel: Blütenstände der Futter-Esparsette: Eine von zahlreichen Margeriten: Witwen-Skabiose und Wiesen-Labkraut: Das Taubenkropf-Leimkraut, eine meiner Lieblingspflanzen: Weniger bunt, dafür aber sehr lecker, sind die Blütenstände der Brennnessel: Das gibt es außer einem Wildkräuter-Allerlei (etwa 50 Gramm) sonst noch zum Essen:
PS: Morgen kann ich mich nochmals erholen, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag bin ich erneut im Dorfladen aktiv. Wie gestern steht auch heute wieder Kokosnussmilch auf meinem Speiseplan. Dieses Mal „würze“ ich die Milch jedoch mit rohen Kakaobohnen, die schon seit Wochen auf ihren Einsatz warten. Nachdem sie Anfang Januar ausverkauft waren, konnte ich ein paar Wochen später zwar welche kaufen, aber die Lust, sie zu probieren, fehlte. Was soll ich sagen, die „gewürzte“ Milch schmeckt noch besser als die reine Kokosmilch. Nach der reinen Lehre ist solch eine Milch keine Rohkost mehr, aber so wie es aussieht, kann auch Küchenrohkost zu einer himmlischen Phase führen. Ich bin jedenfalls nach dem Genuss sehr glücklich und sehr zufrieden. Zur Mittagszeit starte ich zusammen mit Guido zu einer ausgedehnten Wanderung: Wir wollen über Foppas, Grünenwald und Schwarzwald zum Schaftobel bei Alvaneu Bad aufsteigen und dieses zur Abwechslung von oben nach unten erkunden. Genau vor einem Jahr waren wir in umgekehrter Richtung unterwegs: Abenteuerliche Wanderung durch das Schaftobel bei Alvaneu Bad. Der Weg von Schmitten hinunter ins Landwassertal ist zurzeit eine Augenweide, denn die Wiesen sind voller bunter Wildblumen. Weniger bunt ist der Weg, der vom Tal hinauf nach Foppas führt, denn er führt durch einen Nadelwald. Er fasziniert auf ganz andere Art und Weise: Hier glitzert das Sonnenlicht durch die Bäume und immer wieder umströmen uns angenehme Duftwolken. Blicke vom Wanderweg hinunter ins Albulatal: Schließlich ist es geschafft und wir erreichen den höchsten Punkt unserer Tour, eine kleine Hütte auf rund 1800 Höhenmetern: Von dieser Hütte aus geht es direkt hinein ins Schaftobel und nur noch bergab: Der Weg ist wunderschön, viel schöner als ich ihn in Erinnerung habe und vor allem viel weniger gruselig: Die Brücken sind zwar weiterhin marode, aber heute stört mich das nicht weiter: Hier sind wir schon wieder im sicheren Bereich: Es ist wirklich schade, dass der Weg durch das Schaftobel nicht mehr gepflegt wird und offiziell gesperrt ist, denn es ist die sicherlich eindrucksvollste Schlucht der Region. Ganz zu schweigen von den imposanten Wasserfällen. Bilder von den Wasserfällen gibt es übrigens im Tagebucheintrag vom letzten Jahr. Ende unserer Tour ist Alvaneu Bad, von hier aus bringt uns der Postbus hinauf nach Schmitten. Die Wanderung in der Übersicht: Zurück zu Hause lasse ich mir zwei Eigelbe schmecken, gehe dann unter die Dusche und absolviere anschließend eine halbstündige Yoga-Einheit. Zum Abendessen gibt es eine weitere Postion des leckeren Schweinespecks. Der Mahlzeiten-Überblick:
PS: Morgen und übermorgen arbeite ich im Dorfladen. Der Vormittagsdienst im Dorfladen ist recht kurzweilig und ehe ich mich versehe, kann ich den Laden schließen und Feierabend machen. Zu Hause helfe ich zuerst Guido, an seinem Fahrrad das Ritzelpaket zu wechseln. Das klappt so weit gut, nur leider ist das neue Paket nicht mit dem Schaltwerk kompatibel: Es fehlt ein Adapter, der aber erst bestellt werden muss. Vorerst muss also das alte Ritzelpaket weiterhin seine Arbeit tun. Anschließend genieße ich auf unserer Terrasse ein Sonnenbad und um 15 Uhr geht es in Guidos Begleitung mit Bus und Bahn nach Preda: Wir wollen dort ganz gemütlich um den Lai Palpuegna spazieren. Auf dem Weg von Preda zum Lai da Palpuegna: Im Juli letzten Jahres wanderten wir bei Regenwetter das erste Mal um den See: Lai da Palpuegna und Bahnerlebnisweg „Albula“. Heute herrscht dagegen eitler Sonnenschein und wir sind fasziniert von dem wunderbaren Farbenspiel, das uns See und Umgebung bieten: Kurzes Innehalten und Genießen: Hier umrunden wir das obere Ende des Sees: Einer der zahlreichen Zuflüsse: Der Blick über den See Richtung Piz Ela und Piz Rugnux: Blicke zurück zum oberen Ende des Sees: Berggipfel und ihr Spiegelbild: Zwei Stunden können wir uns Zeit nehmen, die Ruhe rund um den See zu genießen, dann geht es zurück nach Schmitten und an den Küchentisch:
Während unseres Spaziergangs rund um den See lasse ich mir außerdem zahlreiche Blütenstände vom Schmalblättrigen Lungenkraut und von der Schlüsselblume schmecken: PS: Danke für den wundervollen Nachmittag. Der Vormittag im Dorfladen ist kurz-, der Nachmittag langweilig. Aber selbst der langweiligste Nachmittag ist irgendwann zu Ende. Nach Feierabend drehe ich ein kleine Spazierrunde und widme mich dann dem Abendessen, der zweiten Mahlzeit des Tages: Mittags kann ich Leber und Nieren vom Kaninchen nicht widerstehen:
Die Triebe des Taubenkropf-Leimkrauts sammle ich während des Spaziergangs: Sie gehören weiterhin zu meinen Lieblings-Wildkräutern. |