|
Archiv für die Kategorie ‘Wildpflanzen’Der Vormittagsdienst im Dorfladen ist recht kurzweilig und ehe ich mich versehe, kann ich den Laden schließen und Feierabend machen. Zu Hause helfe ich zuerst Guido, an seinem Fahrrad das Ritzelpaket zu wechseln. Das klappt so weit gut, nur leider ist das neue Paket nicht mit dem Schaltwerk kompatibel: Es fehlt ein Adapter, der aber erst bestellt werden muss. Vorerst muss also das alte Ritzelpaket weiterhin seine Arbeit tun. Anschließend genieße ich auf unserer Terrasse ein Sonnenbad und um 15 Uhr geht es in Guidos Begleitung mit Bus und Bahn nach Preda: Wir wollen dort ganz gemütlich um den Lai Palpuegna spazieren. Auf dem Weg von Preda zum Lai da Palpuegna: Im Juli letzten Jahres wanderten wir bei Regenwetter das erste Mal um den See: Lai da Palpuegna und Bahnerlebnisweg „Albula“. Heute herrscht dagegen eitler Sonnenschein und wir sind fasziniert von dem wunderbaren Farbenspiel, das uns See und Umgebung bieten: Kurzes Innehalten und Genießen: Hier umrunden wir das obere Ende des Sees: Einer der zahlreichen Zuflüsse: Der Blick über den See Richtung Piz Ela und Piz Rugnux: Blicke zurück zum oberen Ende des Sees: Berggipfel und ihr Spiegelbild: Zwei Stunden können wir uns Zeit nehmen, die Ruhe rund um den See zu genießen, dann geht es zurück nach Schmitten und an den Küchentisch:
Während unseres Spaziergangs rund um den See lasse ich mir außerdem zahlreiche Blütenstände vom Schmalblättrigen Lungenkraut und von der Schlüsselblume schmecken: PS: Danke für den wundervollen Nachmittag. Der Vormittag im Dorfladen ist kurz-, der Nachmittag langweilig. Aber selbst der langweiligste Nachmittag ist irgendwann zu Ende.
Die Triebe des Taubenkropf-Leimkrauts sammle ich während des Spaziergangs: Sie gehören weiterhin zu meinen Lieblings-Wildkräutern. Seit heute gehört eine dritte eine Qi Gong-Übung zu meiner morgendlichen Routine: Da es bis in den Nachmittag mehr oder weniger heftig regnet, erledige ich in den folgenden Stunden vor allem Hausarbeiten. Ab und zu muss das halt auch mal sein! Nachmittags hört der Regen aber auf und so bleibt vor dem Abendessen Zeit für eine kleine Spazierrunde. Das Kraut, das mir heute am meisten auffällt, ist der Wilde Spinat: Ein paar seiner Blätter und Blütenstände bereichern später meinen Speiseplan:
Der Schweinespeck ist heute fetter als üblich und eine wahre Delikatesse. Am Morgen steht eine einstündige Yoga-Einheit und am frühen Nachmittag ein kurzer Spaziergang auf meinem Bewegungsprogramm: Ich spaziere von Schmitten zum Wiesener Bahnhof und lasse mir unterwegs Wildkräuter schmecken. Mit dabei ist die würzige Alpen-Gänsekresse: Vom Baldrian probiere ich Blütenstand und Blätter: Beides schmeckt so bitter, dass ich die Kostproben wieder ausspucke. Der Wald-Ziest riecht so komisch, dass ich gar nicht erst auf die Idee komme, ihn zu probieren: Sehr lecker sind dagegen die jungen Triebe der Zaun-Wicke: Die Blätter des Mauerlattichs sind ebenfalls genießbar: Blätter und Blüten vom Löwenzahn gehen immer, so dass der Löwenzahn auch bei dieser Mahlzeit den größten Anteil ausmacht. In der Nähe des Wiesener Bahnhofs blüht ein Kirschbaum: Der Frühling ist mittlerweile also auch hier angekommen.
PS: Zu Beginn des Spaziergangs zerkaue ich außerdem etliche Blätter vom Gundermann. Er riecht und schmeckt weiterhin lecker. Heute steht die erste der von mir geplanten Frühlingswanderungen auf dem Programm: Guido und ich starten von Parpan aus zu einer Wanderung aufs Churer Joch: Parpan liegt auf der Strecke zwischen Lenzerheide und Chur und ist von Schmitten aus mit dem Postbus der Linie 183 nach fünfzigminütiger Fahrt zu erreichen. Wir kennen die Gegend rund um Parpan bisher nicht, daher sind wir gespannt, was uns erwartet. Frohgemut machen wir uns auf den Weg und sind etwas enttäuscht, dass der Wanderweg erst einmal über eine asphaltierte Straße geht. Was heißt hier „erst einmal“, fast die gesamte Wanderung geht über Asphalt, was wahrlich kein Vergnügen ist. Das war mir bei meiner Planung nicht bewusst, sonst hätte ich die Tour nicht in Erwägung gezogen. Für die Füße ist die Tour also kein Vergnügen, für die Augen schon: Während des Aufstiegs liegen Ringelspitz und Calandamassiv vor uns: Der Haldensteiner Calanda: Nochmals der Haldensteiner Calanda kurz unterhalb des Jochs: Aber nicht nur der Blick in die Ferne lohnt: Links und rechts des Weges wachsen unzählige Krokusse und wir entdecken die ersten Enziane des Jahres: Die letzten Meter hinauf zum 2041 Meter hohen Churer Joch geht es endlich über natürlichen Untergrund: Schlussendlich hat sich der Aufstieg dann doch gelohnt, denn das vor uns liegende Panorama ist beeindruckend. Richtung Nordwesten liegen Ringelspitz, das Calandamassiv mit Felsenberg-Calanda und Haldensteiner-Calanda und im Tal Chur, die Hauptstadt Graubündens, vor uns: Richtung Nordosten blickt man ins Schanfigg, ein Tal, das von Chur nach Arosa führt: Im Osten der weitere Verlauf des Schanfiggs und zwei Gipfel der Landschaft Davos, Weissfluh und Schiahorn: Im Süden thronen der 2279 Meter hohe Chlin Gürgaletsch und der 2441 Meter hohe Gürgaletsch: Richtung Südwesten fällt der Blick unter anderem auf das Lenzer Horn, Piz Toissa, Piz Curvér und Gipfel der Stätzer Horn-Kette: Versöhnt mit dem fußunfreundlichen Aufstieg machen wir uns auf den Weg zurück nach Parpan. Der Weg führt, wie sollte es anders sein, wieder hauptsächlich über Asphalt: Linker Hand des Weges liegen die beiden Gipfel Stelli und Malakof: Wenn wir nochmals hierher kommen, wandern wir über diesen Grat. Er ist mit Sicherheit nicht asphaltiert. Fazit der Wanderung: Die asphaltierten Wanderwege sind kein Vergnügen für die Füße, dafür aber für wenig abenteuerlustige Radfahrer wie mich ideal.
Der Gundermann wächst hinter unserem Haus und zieht mich heute regelrecht in seinen Bann, sowohl geruchlich als auch geschmacklich: Im Wiki habe ich festgehalten:
Außerdem soll das Kauen der frischen Blätter bei schmerzenden Zähnen und wundem Zahnfleisch helfen. Zahnschmerzen habe ich zwar aktuell nicht, aber wenn mein Instinkt meint, die Blätter wären sehr schmackhaft, dann passt das wohl! |