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Archiv für die Kategorie ‘Schneeschuhtouren’Nach einer erholsamen und recht langen Nachtruhe, ich stehe erst um 7.15 Uhr auf, beginne ich den Tag mit meiner üblichen Morgenroutine und einer vierzigminütigen Hatha-Yoga-Eiheit. Yoga kommt seit Wochen etwas zu kurz und wie sollte es anders sein, ich merke es an meiner Beweglichkeit. Um 9 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Dorfladen, um Salate zu besorgen. Begleitet werde ich von schönsten Sonnenschein: Der Blick auf Schmitten von der Kirche aus: Um 11 Uhr breche ich zusammen mit Guido zu einer Schneeschuhwanderung nach Acla auf: Durch den Schnee nach oben zu stapfen, ist fast genauso anstrengend wie nach oben zu joggen! Ich komme jedenfalls ganz schön ins Schwitzen und bedaure es mal wieder, keine „richtige“ Skitourenhose zu besitzen, die sich an den Beinen öffnen lässt. Bei Acla: Von Acla aus queren wir zum Alpweg und laufen diesen hinunter. Der Blick vom Alpweg hinauf zu Hütten von Raglauna: Zurück zu Hause widme ich mich Hausarbeiten. Das darf ab und zu auch mal sein! Um 17 Uhr bin ich fertig mit Putzen und steige auf den Rollentrainer. Heute bin ich in Italien unterwegs: Ich nutze also meinen freien Tag optimal! Meine Nahrungsaufnahme beginne ich mit Eiern und Fleisch:
Von Kakis kann ich weiterhin nicht die Finger lassen. Ob das bis zum Saisonende so weiter geht? Schon früh am Morgen mache ich sie, die gestern erwähnte Ausnahme: Ich lasse mir die getrockneten Maulbeeren schmecken: Ja, sie schmecken und negative Auswirkungen kann ich nach der Mahlzeit nicht beobachten. Trotzdem werden sie so schnell nicht wieder auf meinem Speiseplan stehen: Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich es bei dieser Ausnahme belassen soll. Am Abend gibt es daher wieder das Übliche, Grünfutter und Schweinespeck:
Was treibe ich sonst so an meinem freien Tag? Ich bin zusammen mit Guido auf Schneeschuhen unterwegs: Wir wandern von der Talstation der Pischabahn auf einem Winterwanderweg hinauf nach Pischa und ein Stück darüber hinaus. Auf der fünf Kilometer langen Strecke sind knapp 800 Höhenmeter zu überwinden. Im Wintersportgebiet Pischa gibt es keinen regulären Pistenbetrieb, hier ist Tiefschneefahren, Schneeschuhwandern, Fatbiken oder Schlitteln angesagt. Lifte gibt es keine, nur eine alte Pendelbahn erleichtert den Aufstieg bzw. wie in unserem Fall den Abstieg. Uns gefällt die hier herrschende Ruhe und wir kommen gerne wieder. Das nächste Mal allerdings mit Tourenskiern statt mit Schneeschuhen! PS: Bilder gibt es keine, aber Guido hat die Tour gefilmt. Sobald das Video fertig ist, verlinke ich es an dieser Stelle. Noch ein Tag in den Bergen, dann heißt es Abschied nehmen. Nicht für lange, am Freitag komme ich schon wieder zurück, aber es trotzdem ein Abschied, der mir schwer fällt. Vor allem, weil der Grund für meine Reise kein besonders angenehmer ist: Am Mittwoch findet vor dem Oberlandesgericht Koblenz eine Verhandlung statt, in der es um meine während der Ehezeit erworbenen Rentenansprüche geht. Wenn die Verhandlung vorbei ist, beginnt dann der angenehmere Teil der Reise: Ich werde meine Eltern besuchen. Heute genieße ich aber noch einmal die Bündner Bergwelt und das sehr intensiv: Guido und ich wandern teils auf Schusters Rappen und teils mit Schneeschuhen von Monstein über die Fanezfurgga ins Sertigtal. Der Blick vom Wanderweg zurück auf Monstein: Hier sind wir oberhalb der Hütten der Oberalp: Auch wenn der weitere Weg hinauf nach Fanezmeder schneebedeckt ist, man kann ihn gut ohne Schneeschuhe begehen, vor allem, weil schon „gespurt“ ist: Für die meisten Wanderer war bei Fanezmeder Schluss, sie sind wieder umgekehrt. Nur einer wagte sich weiter hinauf Richtung Fanezfurgga. Wir ziehen bei Fanezmeder die Schneeschuhe an und folgen dann mal mehr, mal weniger seinen Spuren, die ziemlich genau den Wanderweg markieren: Guido abseits des Weges, aber immerhin stimmt die Richtung: An der Fanezfurgga: Der Blick von der Fanezfurgga ins obere Ducantal: Und hier geht es hinunter: Das untere Ducantal: Wenn wirklich viel Schnee liegt, kann man den Weg, auf dem wir heute unterwegs sind, nicht gehen. Die Lawinengefahr ist hier zu groß. Die Skiroute führt daher auf der anderen Seite des Ducanbachs entlang. Hier steigen wir zum Ducanbach ab, um ihn zu überqueren: Normalerweise führt eine Brücke über den Bach, aber diese wurde demontiert. Und nun, wie kommen wir über das doch recht lebhafte Gewässer? Gut, dass unser „Vorgänger“ dasselbe Problem hatte, so können wir in der Hoffnung, dass er eine geeignete Stelle gefunden hat, seinen Spuren folgen. Guido wagt sich zuerst: Und erreicht tatsächlich mit trockenen Füßen die andere Seite des Bachs. Mir fällt der gewagte Ausfallschritt nicht ganz so leicht wie ihm, aber Gott sei Dank bleiben auch meine Füße trocken. Vom Bach geht es ein paar Meter wieder nach oben und dann stetig hinunter ins Sertigtal: In Sertig Sand hätten wir unsere Wanderung gerne beendet, aber der nächste Bus fährt erst in gut einer Stunde, so dass wir der Straße entlang bis zur Bushaltestelle „Witi“ laufen. Dort steigen wir in den uns entgegenkommenden Bus ein und fahren wieder zurück nach Sertig Sand. Hauptsache, wir sitzen im Warmen und müssen nicht in der Kälte herumstehen. Denn kalt ist es im schattigen Sertigtal! Die Wanderung von Monstein nach Witi über die Fanezfurgga in der Übersicht: In Davos müssen wir dann nochmals eine halbe Stunde warten, dieses Mal auf den Postbus, der von Davos nach Lenzerheide fährt und uns nach Schmitten bringt. Das Angenehme ist, dass es hier einen geheizten Wartesaal gibt. Das Unangenehme ist, dass wir ihn unter anderem mit zwei Ausländern teilen müssen, die mir ihren Handys den ganzen Wartesaal unterhalten. Ich bekomme so einen kleinen Vorgeschmack auf das, was mich auf der Reise und in Koblenz erwartet. Ob mir das allerdings so gut schmeckt, wie meine Mahlzeiten, wage ich zu bezweifeln:
Die Kakis esse ich, bevor es unter die Dusche geht. Nach der Dusche packe ich meinen Rucksack, sortiere die Bilder von der heutigen Wanderung und bereite den Tagebucheintrag vor. Veröffentlichen werde ich ihn allerdings erst bei meiner Rückkehr. Vom Gefühl her ist heute ein Ruhetag angesagt. Aber bevor es morgen wieder an die Arbeit geht, möchte ich doch noch einmal die wunderbare Winterwelt genießen und das Gefühl der Freiheit erleben. Zusammen mit Guido wandere ich daher von Alvaneu aus Richtung Alp da la Creusch. Erst ohne, dann mit Schneeschuhen. Ein Blick über die Dächer von Alvaneu: In der Nähe des Dorfes ist schon ein wenig vom herannahenden Frühling zu spüren: An dieser Kapelle schnallen wir die Schneeschuhe an: Anschließend stapfen wir über das schneebedeckte Weideglände von Aclas d‘ Alvagni: Das Vorwärtskommen fällt mir extrem schwer, die Idee, einen Ruhetag einzulegen, wäre sicherlich nicht verkehrt gewesen. Trotzdem genieße ich die Landschaft um mich herum, ruhen kann ich schließlich auch in der Nacht. Die Sonne brennt heiß vom Himmel, bei Stapfen über die freie Fläche wäre ein Sonnenschutz für den Kopf nicht verkehrt gewesen. Hier hat Guido immerhin ein schattiges Plätzchen gefunden, um auf mich zu warten: Die Hütten von Aclas Davains: Der Blick über eines der Häuserdächer auf den Piz Mulain: Licht und Schatten: Endlose Weiten: Kurz unterhalb der Alp da la Creusch kehren wir aufgrund der fortgeschrittenen Stunde um und steigen mit Blick auf die Bergüner Stöcke, Muchetta und andere Gipfel ab: Zurück bei den Hütten von Aclas Davains: Kurz vor der Kapelle, an der wir unsere Schneeschuhe wieder auf den Rücken packen und des letzte Wegstück hinunter nach Alvaneu auf Schusters Rappen zurücklegen: Obwohl mir das Vorwärtskommen schwer gefallen ist, 14 Kilometer bei knapp 900 Höhenmetern sind immerhin zusammengekommen. Meine Mahlzeiten:
PS: Morgen geht es zurück ins Arbeitsleben. Ich kann ausschlafen, das ist schon einmal ein sehr guter Start in den Tag. Außerdem gönne ich mir vormittags eine einstündige Yogaeinheit. Anschließend geht es zusammen mit Guido nach Preda. Dort wollen wir mit den Schneeschuhen rund um den Lai da Palpuogna laufen. Diese Tour steht schon lange auf unserer Wunschliste. Der Bahnhof von Preda bei unserer Ankunft: Die meisten Leute, die in Preda aussteigen, zieht es zur Alubulapassstraße Richtung Bergün hin. Im Winter dient der Streckenabschmitt zwischen Preda und Bergün als Schlittelweg: Wir gehen in die entgegengesetzte Richtung und können von der schneebedeckten Passstraße hinunter auf Preda und die Baustelle des Tunnelneubaus blicken: Mit den Schneeschuhen über die Passstraße: Rund um den See ist die Landschaft tief verschneit: Ein Blick über den See: Ein Zufluss des Sees: Einer der alten Bäume. die rund um den See stehen: Hier liegt, wenn auch nicht ganz klar erkennbar, eine Brücke vor uns: Sie hält, Gott sei Dank: Anschließend geht es bergauf zurück zur Passstraße: Der Blick über die Passstraße hinauf zum Dschimels, einem Doppelgipfel: Wir drehen hier um und wandern mit Blick auf Piz Ela und Piz Rugnux zurück nach Preda: In Preda erwischen wir gerade noch so einen Zug Richtung Heimat. Das nenne ich Glück, der nächste fährt erst in einer Stunde. Um 17 Uhr sind wir wieder zurück zu Hause. Nach einer Dusche gönne ich mir eine zweite Yoga-Einheit und widme mich dann dem Abendessen:
PS: Danke für diesen wunderbaren Tag draußen in der Natur. Er lässt mich das Gefühl der Freiheit erleben, das ich im Moment ab und zu vermisse. PPS: Guidos Tourenbericht: Schneeschuhtour zum Lai da Palpuogna. |