|
Archiv für September 2024Um die Mittagszeit radeln Guido und ich hinauf zur Schmittner Alp. Von dort aus wollen wir weiter zur Alp Afiein und je nach Lust, Laune und Wetter zu Fuß weiter bis auf den Tiaun. Vor ein paar Wochen hat Guido neue Reifen auf meinem Mountainbike montiert, die schmaler sind als die alten. Gefühlt komme ich mit diesen Reifen deutlich besser den Alpweg hinauf: Die steilen Stücke unterhalb der Alp muss ich weiterhin schieben, auch wenn ich heute eine Radlänge weiter komme! Auf den letzten Metern hinauf zur Alp: Der Blick über die Wiesen der Alp zu Älpli- und Leidbachhorn: Auf dem Weg zur Alp Afiein: Wir brechen die Fahrt hinauf zur Alp allerdings schon nach wenigen Metern ab, ein ziemlich heftiger Regenguss lässt uns von unseren Plänen Abstand nehmen. Geschützt von einem Baum warten wir das Ende des Regengusses ab: Nach ein paar Minuten lässt der Regen nach und ich wage mich unter dem Baum hervor: Wir können weiterradeln, es regnet kaum noch! Allerdings nicht wie geplant zur Alp Afiein, denn Alp und Tiaun liegen in den Wolken. Wir fahren zur Wiesner Alp: Der erstes Teil des Weges von der Schmittner zur Wiesner Alp ist mir schon im trockenen Zustand nicht ganz geheuer, weil er leicht bergauf und immer wieder über Wurzeln führt. Dieses Stück schiebe ich heute vorsichtshalber: Nach wenigen Metern geht es im Sattel sitzend weiter: Kurz vor der Wiesner Alp müssen wir kräftig in die Pedalen treten, um nicht im Schlamm steckenzubleiben. Guido ruft mir hinterher: „Du hast nur einen Versuch!“ Der Versuch ist ein voller Erfolg, ich bleibe nicht stecken. Zwischen den Hütten der Wiesner Alp: Von hier aus geht es über den steilen Fahrweg hinunter nach Davos Wiesen. Kurz unterhalb der Hütten kommt uns ein sehr mitgenommen ausschauender Rentner entgegen. Da wir langsam an ihm vorbeifahren, wagt er es, uns anzusprechen und fragt, ob es noch weit bis zur Alp sei. „Nein, es ist nicht mehr weit!“, lautet unsere Antwort. Wir hoffen, dass er gut die letzten Meter nach oben und heil wieder nach unten gekommen ist! Die Abfahrt über den Alpweg hinunter nach Wiesen dauert eine gefühlte Ewigkeit. Endlich kommt Wiesen in Sicht: Von hier aus gibt es etliche Möglichkeiten, die Tour fortzuführen. Mir ist von der Abfahrt allerdings so kalt, dass ich aufs Guidos Frage, wie es weiter gehen soll, spontan antworte: „Nach Hause!“ Wir rollen daher zurück nach Schmitten: Auch wenn wir unsere ursprünglichen Pläne nicht realisieren konnten, war es netter, kleiner Ausflug! PS: Zurück zu Hause sehe ich, dass mich mein Gefühl nicht getäuscht hat, so schnell wie heute war ich noch nie auf der Schmittner Alp: Sonntagsspaziergänge gehörten zu den immer wieder kehrenden Ereignissen meiner Kind- und Jugendzeit: Zusammen mit meiner Schwester und meinen Eltern war ich oftmals in den Wäldern des Taunus unterwegs. Anschließend ging zum Kaffeetrinken und Kuchenessen zu den Großeltern mütterlicherseits. Während Kaffe und Kuchen schon lange nicht mehr auf meinem Speiseplan stehen, genieße ich Sonntagsspaziergänge nach wie vor. Damals wie heute kann ich dabei meine Seele baumeln lassen und Kraft tanken. Am heutigen Sonntag bin ich zusammen mit Guido unterwegs. Wir spazieren von Schmitten nach Davos Valdanna: Im Stelliwald: Blick aufs Wiesner Viadukt: Der Bahnhof von Davos Wiesen: Der Blick hinunter in die Zügenschlucht und auf den Beginn des Zügenwegs: Unter der Eisenbahnbrücke hindurch stürzt das Wasser als „Bärentritt-Wasserfall“ hinunter ins Landwasser: Hier ist die Brücke von oben zu sehen: Zu Beginn des Zügenwegs, der nicht mehr gesperrt ist: Nur ein Hinweisschild warnt vor der Steinschlaggefahr. Ankunft bei Valdanna: Hier endet der heutige Sonntagsspaziergang. Am frühen Morgen absolviere ich eine Hatha-Yoga-Einheit. Danach will ich eigentlich laufen, aber irgendwie komme ich nicht in die Gänge. Der Lauf fällt daher aus, stattdessen spaziere ich nachmittags mit Guido nach Valdanna. Von Valdanna aus fahren wir mit dem Postbus weiter nach Davos, kaufen beim Coop ein und kehren dann per Postbus nach Schmitten zurück. Um meine Lauf-Serie nicht abreißen zu lassen, schnüre ich am Abend dann doch noch meine Laufschuhe und laufe locker zwei Kilometer. Das gibt es zum Essen:
PS: Beim Coop kaufe ich unter anderem die ersten Mini-Kakis der Saison. Sie sind aber noch nicht ganz reif. Es wird also noch etwas dauern, bis ich sie mir schmecken lassen kann. Zwei Alpenpässe, den Albulapass und den San Bernadinopass, habe bisher mit dem Rad erklommen. Heute soll der dritte dazukommen, der auf einer Höhe von 2114 Metern liegende Splügenpass. Start ist wie bei der Tour auf den San Bernardinopass ein Parkplatz in Splügen: Die Passstraße beginnt direkt am Parkplatz, es geht also von Beginn an bergauf: Der rund neun Kilometer lange Anstieg von Splügen zur Passhöhe, auf dem 650 Höhenmeter überwunden werden müssen, besitzt eine durchschnittliche Steigung von 7,4 Prozent. Die steilsten 100 Meter weisen eine Steigung von 12,1 Prozent auf. Alles in allem also eine Herausforderung, der ich sicherlich gewachsen bin! Und so kurble ich Meter für Meter die erste Kehrengruppe, die aus sechs Kehren besteht, nach oben. Ab und zu fährt ein Auto an uns vorbei, aber die Autos stören mich weniger als erwartet. Wesentlich unangenehmer sind die Motorradfahrer, die mit einem Höllenlärm an uns vorbeidüsen. Trotzdem genieße ich den Anstieg durch die wunderschöne Landschaft: Der Blick über den Hüscherabach hinauf zur Passhöhe: Auf dem Weg zur zweiten Kehrengruppe: Ein Blick zurück über die Passstraße: Die zweite Kehrengruppe, die aus fünfzehn Kehren besteht: Hinter der zweiten Kehrengruppe geht es am alten Zollhaus vorbei weiter hinauf zur Passhöhe. Fast geschafft: Auf der Passhöhe vom Splügenpass: Von hier aus würde ich am liebsten weiter nach Chiavenna fahren. Aber die Strecke hinunter nach Chiavenna ist mit 30 Kilometern und einem Höhenunterschied von 1800 Höhenmetern nicht ganz ohne. Wir beschränken uns daher auf eine Abfahrt nach Montespluga, einem Bergdorf in der italienischen Gemeinde Madesimo. Italien beginnt gleich hinter der Passhöhe: Abfahrt nach Montespluga: Am Ortseingang von Montespluga: Was soll ich sagen, in Montespluga merkt man sofort, dass man nicht mehr in der Schweiz, sondern in Italien ist! Am Lago di Montespluga: Wir fahren rund zwei Kilometer am Seeufer entlang und biegen dann ins Hinterland ab: Nochmals der Lago di Montespluga, im Hintergrund ist das Dorf zu sehen: Der auf der Karte als „Alpweg“ bezeichnete Weg ist in einem ziemlich desolaten Zustand. Guido, der zu diesem Zeitpunkt hinter mir ist, schafft es trotzdem, im Sattel zu bleiben: Ich dagegen bin fleißig am Schieben: Aber Schieben macht durchaus Spaß, jedenfalls mir! Hier geht es im Sattel sitzend weiter zum Lago degli Andossi: Der Lago degli Andossi: Auf holprigem Alweg bergab: Wir nähern uns von hinten der Staumauer des Sees: An der Staumauer, die man leider nicht betreten kann: Von hier aus geht es auf der Straße, die entlang des Seeufers führt, zurück nach Montespluga und zur Passhöhe. Auf der Passhöhe ziehe ich mich erst einmal wärmer an und laufe dann ein paar Schritte abseits der Straße umher. Mein Rad zu meinen Füßen: Guido entdeckt währenddessen, dass ein alter Saumpfad hinunter nach Splügen führt: Nun ja, mit dem Mountainbikes müssen wir ja nicht unbedingt die Straße hinunterfahren. Flexibel wie wir sind, wagen wir uns also auf dem Saumpfad nach unten: Ich gebe zu, ich bleibe nicht lange im Sattel sitzen, steige ab und schiebe mein Rad. Der Weg ist mir doch etwas zu steil und zu steinig! Aber bei diesem Panorama ist auch die Bergab-Schieberei ein Vergnügen: Und ein paar Meter kann ich zwischendurch sogar fahren: Man könnte dem Saumpfad bis hinunter nach Splügen folgen, aber das ist uns dann doch zu mühsam. Wir kehren daher zur Passstraße zurück und rollen hier deutlich entspannter nach unten: Gut vier Stunden nach Beginn unserer Tour sind wir wieder am Parkplatz in Splügen. In dieser Zeit haben wir 34 Kilometer und 1110 Höhenmeter zurückgelegt: Danke für eine weitere Perle in meiner Kette aus Abenteuern. 🤩 🙏🏻 PS: Guidos Tourenbericht und eine interaktive Karte sind hier zu finden: Splügenpass mit Offroad-Zugabe. Wir wandern heute von Schmitten aus hinunter ins Landwassertal. Wie auf den Bildern zu sehen ist, regnet es zu Beginn der Tour: Kurze Zeit später lässt der Regen jedoch nach und wir können die Schirme zusammenklappen: Unten am Landwasser ist es deutlich wärmer als oben in Schmitten, die Regenjacke verschwindet also im Rucksack: Hier sind wir in der Nähe des Landwasserviadukts: Über eine Holzbrücke geht es auf die andere Flussseite Richtung Leidboden: Der Pfad durch den Landwasser-Dschungel: Der Weg durch Leidbodenwald: Unterhalb von Bodmen: Der Blick hinunter nach Schluocht: Am Dorfeingang vom Schmitten: Schön war sie, unsere kleine Wanderung! Hier ist sie in der Übersicht zu sehen: |