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Archiv für Januar 2022Morgens geht es wie normalerweise üblich um 7.30 Uhr mit der Jakobshornbahn hinauf zur Mittelstation. Auf dem Weg zur zweiten Sektion steht unerwartet der Chef vor mir und meinem Teamkollegen: „Schnell, schnell, ich bringe euch mit dem Rhino zum Lift!“ Er hat vergessen uns mitzuteilen, dass der Usser Isch heute wegen eines Rennes nochmals um 8 Uhr betriebsbereit sein soll. Arbeitsbeginn wäre deshalb eigentlich schon um 7 Uhr gewesen. Bin ich froh, dass dieser Kelch an mir vorüberging, denn sonst hätte ich ja heute Nacht wieder in Davos schlafen müssen. Trotz des verspäteten Arbeitsbeginns sind wir aber wie gewünscht um 8 Uhr startklar. Viele Gäste können wir heute trotz des stattfindenden Rennens nicht begrüßen. Das ist aber auch gut so, denn die Anlage streikt dreimal: Fehlermeldung „154“ zeigt das System an, Nothalt Federkraft. Wenn diese Fehlermeldung auftritt, muss der auslösende Sessel die Messstelle nochmals passieren. Das heißt, es wird rückwärts gefahren und die Gäste müssen absteigen. Dann geht es ohne Gäste wieder vorwärts und wenn der Sessel dieses Mal die Messstelle einwandfrei passiert, kann man die Anlage normal weiterlaufen lassen. Das ist heute bei allen drei Sesseln, die den Nothalt auslösen der Fall. Würde ein Sessel zum zweiten Mal einen Nothalt auslösen, müsste er eingaragiert werden. Warum der Fehler auftritt, darüber rätseln die Fachleute, denn es betrifft ja jedes Mal einen anderen Sessel. Ich hoffe, morgen beruhigt sich die Anlage wieder, denn das „Entladen“ von Gästen ist schon ein bisschen nervig. Nach Feierabend gehe ich einkaufen und fahre dann für zwei Stunden nach Hause. Die Zeit reicht zum Essen und zum Erledigen ein paar kleinerer Büroarbeiten. So sehen meine Mahlzeiten aus:
PS: Meine Yoga-Einheiten fallen aktuell ziemlich kurz aus. Auch heute finde ich nicht mehr als 15 Minuten Zeit für ein paar Übungen. Als um 6.15 Uhr der Wecker klingelt, bin ich weder ausgeschlafen, noch ausgeruht und das nach einer neunstündigen Nachtruhe. Aber die Pflicht ruft, also mühe ich aus dem Bett und mache mich 30 Minuten später bei leichtem Schneetreiben auf den Weg zum Dorfladen. Während der Arbeitszeit vergeht die Müdigkeit, denn es ist immer etwas zu tun. Nach Feierabend kehrt sie allerdings mit aller Macht zurück Bevor es ins Bett geht, gibt es aber erst etwas zum Essen. Meine Mahlzeiten:
PS: Es gibt Leute, die können mit vollem Bauch nicht einschlafen. Ich gehöre zu denen, die mit leerem Bauch nicht einschlafen können. PS: Gute Nacht! Am Sonntag war Guido allein unterwegs und stieg mit Hilfe von Schneeschuhen zum 2764 Meter hohen Sandhubel hinauf. Für die rund 9 Kilometer lange Strecke, auf der 1500 Höhenmeter zu überwinden sind, benötigte er gerade einmal zwei Stunden und fünfundvierzig Minuten. Der Tourenplaner veranschlagt für diese Strecke vier Stunden und zwanzig Minuten. Im Sommer wohlgemerkt und nicht im Winter, wenn erschwerte Bedingungen herrschen. Eine Kamera hatte Guido an diesem Tag nicht dabei und so schlägt er vor, dass wir heute die Tour gemeinsam unternehmen, so dass er sie mit der Kamera festhalten kann. Ich bin skeptisch, ob ich diese Strecke unter den aktuellen Bedinungen überhaupt bewältigen kann, aber gerne bereit, es zu versuchen. So starten wir um 11.30 Uhr Richtung Sandhubel. Die ersten 500 Höhenmeter können wir ohne Schneeschuhe zurücklegen, der Weg hinauf nach Pardela ist schnee- und eisfrei. An einer kleinen Hütte oberhalb von Pardela schnallen wir die Schneeschuhe an und marschieren mit Blick auf den Tiaun weiter: Rund eineinhalb Kilometer geht es noch recht gemütlich weiter, dann beginnt der steile Aufstieg Richtung Martrüel: Bis auf die Höhe von Martrüel empfinde ich den Aufstieg als anstrengend, aber machbar. Bis zum Sandhubel sind es jedoch von hier aus weitere vier Kilometer und 700 Höhenmeter, eine Strecke, die mir endlos vorkommt: Mehr als einmal bin ich kurz davor, aufzugeben. Aber dann denke ich an Beppo Straßenkehrer aus dem Buch „Momo“ von Michael Ende, setze einen Fuß vor den anderen und schließlich ist es geschafft, wir erreichen nach drei Stunden und fünfunddreißig Minuten den Gipfel des Sandhubels. Ich bin froh, dass ich ein schneefreies Plätzchen finde, um mich setzen zu können, denn ich bin so k.o. wie schon lange nicht mehr. Ein paar Minuten der Erholung reichen allerdings, dann kann ich mich über die vollbrachte Leistung freuen: Und natürlich das herrliche Panorama genießen. Auf Bilder verzichte ich an dieser Stelle, da Guido die Tour und natürlich auch das Panorama filmisch festhält. Sobald das Video fertig ist, veröffentliche ich es unter diesem Tagebucheintrag. Nach der kurzen Rast am Gipfel geht es erst einmal recht leichtfüßig nach unten, aber an steileren Passagen macht sie die Anstrengung des Aufstiegs bemerkbar: Meine Beine fühlen sich wie Pudding an! Aber wie beim Aufstieg hilft es sehr, immer nur an den nächsten Schritt zu denken. Irgendwann ist es dann geschafft und wir erreichen kurz nach Einbruch der Dunkelheit das Dorfzentrum von Schmitten. Zurück zu Hause geht es erst unter die Dusche, dann an den Esstisch und anschließend ins Bett. Morgen muss ich schließlich fit für einen Arbeitstag im Dorfladen sein. PS: Danke für diese Tour, die mich bis an meine Grenzen und darüber hinaus geführt hat: 🙏🏻 PPS: Meine Mahlzeiten:
PPPS: Das Geheimnis von Beppo Straßenkehrer:
Heute ist der erstmals in diesem Jahr ein Vollmond zu bewundern, der sogenannte Wolfsmond: Um 0.47 Uhr ist er in seiner ganzen Pracht zu sehen. Um diese Uhrzeit liege ich allerdings schon lange im Bett und schlafe tief und fest. 😴 Arbeitsbeginn ist am heutigen Vollmondtag wie gestern um 7 Uhr: Zuerst geht es mit der Bahn hinauf zur Mittelstation „Ischalp“, anschließend mit dem Rhino weiter zur Talstation „Usser Isch“. Um 8.00 Uhr geht der Lift in Betrieb. Ich bin bis um 11.45 Uhr an der Talstation tätig und von 11.55 bis 14.00 Uhr an der Bergstation. Anschließend geht es von der Bergstation aus über die Gämpen-Abfahrt hinunter nach Davos Platz. Hier ist Feierabend für mich. Ich überlege kurz, ob ich erst Einkaufen gehe oder aber direkt um 14.25 Uhr mit dem Postbus nach Schmitten fahre und entscheide mich schließlich für Letzteres. Zurück zu Hause dusche sowie esse ich und drehe dann zusammen mit Guido eine kleine Spazierrunde. Am späten Nachmittag finde ich dann endlich Zeit, mich meiner neusten technischen Errungenschaft zu widmen, einem iPad. Ich werde es hauptsächlich zum Sprachenlernen nutzen. Das gibt es zum Essen:
Bevor es um 22 Uhr ins Bett geht, absolviere ich eine halbstündige Yoageinheit. 15 Minuten hat der Kleinbus, der mich am gestrigen Abend nach Davos bringt, Verspätung. Das Warten in der Kälte ist mühsam und dementsprechend müde und k.o. komme ich in Davos an. Kaum liege ich im Bett, bin ich auch schon eingeschlafen. Um 6.15 Uhr holt mich der Wecker aus meinen Träumen: Es ist Zeit aufzustehen, Arbeitsbeginn ist heute schon um 7 Uhr. Wie geplant können meine Kollegen und ich den Sessellift „Usser Isch“ um 8 Uhr laufen lassen. Allerdings lassen die ersten Gäste erst einmal auf sich warten. Wir üben uns derweil in Langeweile. Meine Stimmung steigt enorm, als ich mit unserem Chef vereinbare, dass einer von uns dreien schon um 14 Uhr Feierabend machen kann. Da meine Kollegen kein Interesse an einem frühen Feierabend haben, bin ich die Glückliche. So komme ich am Nachmittag in den Genuss einer dreistündigen Winterwanderung: Guido holt mich um 14.50 Uhr von der Bushaltestelle ab und wir steigen von dort aus über Pardela hinauf zur Schmittner Alp. Momentaufnahmen: Zurück geht es über die Fahrstraße und wie an einem Arbeitstag üblich komme ich um 18 Uhr zu Hause an und lasse mir kurze Zeit später meine Abendmahlzeit schmecken:
PS: Das Leben ist manchmal ganz schön anstrengend, aber auch immer wieder wunderschön. Danke für diesen freien Nachmittag. 🙏🏻 |