Archiv für Juli 2021

geschrieben von Susanne am 26. Juli 2021 um 22.34 Uhr
Kategorie: Ernährung, Schweiz/Liechtenstein, Wandern
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Das Wetter ist weiterhin unbeständig. Wie unbeständig, bekommen wir während unserer heutigen Tour zu spüren: Mit zwei Freikarten, die ich als Weihnachtsgeschenk von den Davos-Klosters-Bergbahnen bekommen habe, geht es um 14.45 Uhr mit der Jakobshornbahn hinauf zur Gipfelstation. Der Blick über Davos in Richtung Davoser See während der Fahrt:

Geplant ist eine Gratwanderung vom Jakobs- zum Jatzhorn und der anschließende Abstieg hinunter ins Sertigtal. Vom Sertigtal aus wollen wir dann mit dem Bus zurück nach Hause fahren. Als wir die Gipfelstation erreichen ist soweit noch alles okay: Wir gehen die paar Schritte hinauf zum Gipfel des Jakobshorns und genießen dort die Aussicht. Der Blick zur Gipfelstation, im Tal ist Davos zu sehen:

Richtung Norden entdecken wir Drusen- und Sulzfluh, Grenzberge zwischen Schweiz und Österreich:

Richtung Südosten liegt das Jatzhorn, unser nächstes Etappenziel:

Im Süden sind unter anderem Älplihorn und Leidbachhorn zu sehen:

Ebenfalls zu sehen sind dicke, schwarze Wolken, dabei soll es laut Wetterbericht in den nächsten Stunden rund um Davos trocken bleiben. Während wir uns dem Jatzhorn aus nördlicher Richtung nähern, rücken die südlich liegenden Wolken gleichfalls Richtung Jatzhorn vor. In der Nähe des Gipfels fallen die ersten Tropfen:

Umkehren ist hier noch keine Option, wir wollen wenigstens den Gipfel erreichen. Zusammen mit uns trifft der Regen am Gipfel ein und der Blick hinunter ins Sertigtal zeigt, dass dort Wassermassen vom Himmel fallen:

Der Abstieg hinunter ins Sertigtal fällt somit sprichwörtlich ins Wasser: Wir drehen um und marschieren zurück zur Gipfelstation der Jakobshornbahn. Zum Regen gesellt sich unterwegs ein heftiger Wind. Vor Kurzem konnten wir in einem Tourenbericht lesen, dass bei einem Wetterumschwung ein T2-Wanderweg schnell zum T4-Wanderweg werden kann. Das können wir bestätigen, das Balancieren über den Grat bei Regen und Wind ist ein ziemliches Abenteuer. Unsere Regenschirme halten von Kopf und Oberkörper die größten Wassermassen ab, anders sieht es bei den Beinen aus: Als wir die Gipfelstation erreichen, sind sie auf der Windseite pitschnass. Aber egal, weder die Hosen noch wir sind aus Zucker!

Den Regen bekommen wir während der Fahrt von der Gipfelstation zur Mittelstation nicht zu spüren, die Gondel ist zwar alt, aber wasserdicht! Spürbar ist allerdings der Wind, die Gondel schwankt einige Mal ziemlich heftig. Mit einer neueren und deutlich größeren Gondel geht es dann von der Mittelstation hinunter ins Tal. Als wir unten ankommen, trauen wir unseren Augen kaum: Die Regenwolken sind verschwunden und über Jatz- und Jakobshorn spannt sich ein strahlend blauer Himmel. Wir haben Juli, aber vom Wetter her meint man, wir seien im April! Der blaue Himmel begleitet uns dann bis nach Schmitten:

Aus Süden nähern sich im Laufe des Abends jedoch erneut Regenwolken und nach Einbruch der Dunkelheit laden sie ihre Fracht über Schmitten und Umgebung ab. Um diese Tageszeit können sie das gerne machen, Hauptsache tagsüber bleibt es mal wieder trocken. :sonne: Das gibt es vor und nach unserem kurzen Ausflug für mich zum Essen:

  • 10.30 Uhr: 10 Gramm Petersilie, 330 Gramm Karotten, 385 Gramm Zucchinis, 320 Gramm Avocados „Hass“
  • 20.15 Uhr: 550 Gramm Fleisch und Fett vom Bauchlappen eines Lamms, 430 Gramm Krachsalat

PS: Guido hält unseren Kurzausflug mit der Kamera fest:

PPS: Die Streckenlänge unserer kurzen Gratwanderung betrug insgesamt 2,6 Kilometer bei 180 Höhenmetern.

PPPS: Guidos Tourenbericht: Regenwanderung Jakobshorn → Jatzhorn.

geschrieben von Susanne am 25. Juli 2021 um 22.04 Uhr
Kategorie: Ernährung, Schweiz/Liechtenstein, Videos, Wandern
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Den regnerischen Vormittag nutze ich, um mein Tagebuch zu aktualisieren und zu telefonieren. Außerdem absolviere ich eine neunzigminütige Yoga-Einheit. Guido widmet sich währenddessen der Fertigstellung eines Videos:

Es ist wunderbar, viele unserer Touren von der Couch aus nochmals erleben zu können. :sonne: Um die Mittagszeit lässt der Regen nach und wir beschließen, mit Postbus und Bahn nach Klosters zu fahren, um dort eine kleine Wanderung zu unternehmen. Die Entscheidung, wo genau es lang gehen soll, treffen wir während der Fahrt. Die Wahl fällt schließlich auf Cavadürli als Startpunkt unserer Wanderung. Cavadürli ist ein kleiner Weiler, der zwischen Serneus und Klosters auf 1352 Meter Höhe liegt. Und obwohl es nur eine sehr kleiner Weiler ist, hat Cavadürli doch eine eigene Bahnstation:

Von Cavadürli aus wollen wir über den Gotschnaboden und die Schwarzseealp nach Davos Wolfgang wandern. Von dort aus sollen uns dann Bus und Bahn wieder zurück nach Schmitten bringen. Ortsunkundig wie wir sind, sind wir allerdings erst einmal unschlüssig, wie wir überhaupt vom Bahnhof wegkommen: Er scheint vom Rest der Welt abgeschnitten zu sein. Schließlich entdecken wir jedoch, dass ein mit einer Kette verschlossenes Tor nicht auf ein Privatgrundstück, sondern auf eine Fahrstraße führt, die die Gleise unterquert. Dieser Fahrstraße müssen wir zwei Kilometer lang folgen, bis ein Wanderwegweiser auf einen schmalen Pfad Richtung Gotschnaboden zeigt. Blicke zurück von der Fahrstraße auf die Bahnstation und hinunter ins Tal auf Klosters:

Zusammen mit uns erreicht auch eine Gondel der Seilbahn den Gotschnaboden:

Der Blick vom Gotschnaboden hinunter ins Tal:

Der Weg von Gotschnaboden zur Schwarzseealp ist landschaftlich wunderschön gelegen, wir bekommen allerdings von der Schönheit nicht allzu viel mit: Kurz hinter Gotschnaboden werden wir von einer Wolkenwand eingeholt, die uns lange Zeit begleitet. Trotzdem genießen wir diesen, unterhalb des Gotschnagrats liegenden, von Alpenrosen und Legföhren gesäumten Teilabschnitt sehr:

Kurz vor der Schwarzseealp verwandelt sich der bis dahin sehr angenehm zu gehende Pfad dann jedoch in einen rutschigen, glitschigen und klebrigen Schlammpfad: Die Schuhe werden mit jedem Schritt schwerer und schwerer. An einem Brunnen in der Nähe der Schwarzseealp ist deshalb große Schuhreinigung angesagt:

Während des Abstiegs von der Schwarzseealp nach Wolfgang verziehen sich die Wolken und geben den Blick auf die vor uns liegende Landschaft frei:

Ankunft in Davos Wolfgang:

Die Wanderung, die uns neue Eindrücke von der Gegend rund um Davos schenkt, in der Übersicht:

Meine Mahlzeiten:

  • 10.20 Uhr: 170 Gramm Zuckermais, 160 Gramm roter Paprika, 300 Gramm Zucchinis, 280 Gramm Avocados „Hass“
  • 20.20 Uhr: 510 Gramm Fleisch, Fett, Knorpel und Rippenendstücke von der Brustspitze eines Schweins, 120 Gramm Romanasalat, 120 Gramm Sesam

PS: Im Stadtbereich von Davos sind zahlreiche orthodoxe bzw. ultraorthodoxe Juden unterwegs. Spätere Internetrecherchen ergeben, dass Davos auch als jüdische Sommerhauptstadt Europas bezeichnet wird.

geschrieben von Susanne am 24. Juli 2021 um 10.39 Uhr
Kategorie: Ernährung
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Meine Nachtruhe fällt extrem kurz aus: Erst gegen 4 Uhr morgens kann ich einschlafen, um 7.00 Uhr muss ich aber schon wieder aus dem Bett: Ich habe zugesagt, einer Kollegin im Dorfladen zu helfen. Immerhin „vergesse“ ich bei der Arbeit meine Müdigkeit recht schnell. Um 11 Uhr fahre ich zusammen mit Guido nach Davos zum Einkaufen. Unter anderem erstehe ich ein Stück Lachs-Filet, das es zum Mittagessen gibt. Danach verschwinde ich für zwei Stunden im Bett und hole wenigstens einen Teil des versäumten Schlafs nach. Nachmittags regnet es heftig, so dass wir den Rest des Tages gemütlich zu Hause verbringen. Ich nutze die Zeit unter anderem für eine längere Yoga-Einheit: Wenn wir auf Tour gehen, bleibt es meist bei einem Kurzprogramm. Meine Mahlzeiten:

  • 13.30 Uhr: 270 Gramm Bio-Lachs, 100 Gramm Romanasalat
  • 18.00 Uhr: 870 Gramm Orangen
  • 21.45 Uhr: 350 Gramm Fleisch, Fett, Knorpel und Rippenendstücke von der Brustspitze eines Schweins, 110 Gramm Romanasalat, 160 Gramm Sesam

PS: Auch für morgen sind Regenfälle vorhergesagt, aus einer längeren Tour wird deshalb wohl nichts. :heul:

geschrieben von Susanne am 23. Juli 2021 um 23.18 Uhr
Kategorie: Ernährung
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Um es vorweg zu nehmen: So alptraumhaft der gestrige Nachmittag war, so traumhaft schön ist der heutige Tag. :sonne: Aber der Reihe nach: Die Nacht verläuft ruhig, ich schlafe sogar länger als gewöhnlich und was sehr selten vorkommt, Guido ist vor mir wach: Als ich aufstehe, ist er schon fleißig dabei, zu erkunden, wohin es heute gehen kann. Eines steht fest, weiter als bis Preda wollen wir vorerst nicht fahren, in den Bergen rund um Bergün gibt es noch genug zu erkunden. In die nähere Auswahl kommen schließlich eine Tour auf markierten Wanderwegen zum Piz Darlux und eine teilweise weglose Tour auf den Spuren der Erstbesteiger des Piz Elas in die Mulde von Tranter Ela. Erst in Bergün wollen wir entscheiden, wohin es geht.

Um 9.06 Uhr starten wir mit dem Bus in Schmitten, um 10.15 Uhr erreichen wir mit der Bahn Bergün. Als wir mitbekommen, dass eine größere Gruppe Mitreisende in Richtung Sesselift Darlux streben, steht unser Tourenziel fest: Da wir auf unseren Bergtouren am liebsten allein unterwegs sind, steigen wir zur Tranter Ela auf. Mit Sicht auf Bergün wandern wir anfangs über Straßen und Wiesen hinauf Richtung Ela-Hütte, anschließend geht es über einen Fahrweg durch einen kühlen und schattigen Wald weiter. An einer Abzweigung weist ein Wanderwegweiser mit der Aufschrift „Abkürzung Chamonas d’Ela“ nach rechts, wir müssen allerdings nach links über den alten Weg zur Ela-Hütte.

Nach einiger Zeit endet der Fahrweg und geht in einen schmalen, teilweise mit Stufen versehenen und mit Ketten gesicherten Pfad über. Die Ketten sind hier allerdings nicht wirklich notwendig. Auf etwa 2000 Metern verläuft der Pfad über einen längeren Abschnitt recht flach. Hier halten wir nach einer in der Karte nicht eingezeichneten Pfadspur Ausschau, die uns weiter Richtung Tranter Ela bringen soll. Zuerst laufen wir ein Stück zu weit, aber dann entdecken wir die Wildschutzonenmarkierung, die den Beginn der Pfadspur kennzeichnet. Der gut sichtbaren Pfadspur folgen wir bis zum Beginn einer Geröllrinne:

Hier ist die Pfadspur nicht mehr ganz so deutlich zu erkennen, so dass wir erst einmal rechts der Rinne nach oben steigen. Aber schon bald merken wir, dass es hier nicht weiter geht und kehren zurück, um etwas weiter unten die Rinne zu queren. Die Querung ist ein bisschen heikel, aber dann geht es wieder über „sicheres“ Gelände weiter:

Da es recht steil nach oben geht, müssen wir ab und zu Hand anlegen, gefährlich ist die Kletterei allerdings nie. Am Ende der Rinne biegt der schwach ausgeprägte Pfad nach links durch Legföhren ab und wir erreichen flacheres und offeneres Gelände:

Ein Steinmann markiert die Stelle, die wir auf dem Rückweg wiederfinden müssen, um in der Geröllrinne auch wieder sicher nach unten zu kommen. Der weitere Verlauf der Route ist beliebig, wir steigen einfach geradeaus über mit Felsen durchsetztem Wiesengelände immer weiter hinauf zur Tranter Ela. Hier taucht nicht nur der Piz Ela vor uns auf, sondern auch der in der Mulde liegende Piz digl Barba Peder:

Je höher wir kommen, desto dürftiger wird das Gras zu unseren Füßen und irgendwann dominiert der Fels:

Rechts vor uns liegt der Piz Radond:

Der Blick von der Tranter Ela hinunter ins Tal:

Von Tranter Ela aus steigen wir steil über ein Geröllfeld Richtung Mittelrippe, das ist der Grat, der sich in der Verlängerung des Piz digl Barba Peder direkt zum Hauptgipfel des Piz Elas hinaufzieht, auf:

Das ist nicht immer ganz einfach, an manchen Stellen ist das Geröll so fest, dass wir keinen Halt finden und die Gefahr besteht, abzurutschen. Aber Stückchen für Stückchen arbeiten wir uns nach oben. Hier queren wir das Geröllfeld schräg aufwärts, vor uns liegt der Piz digl Barba Peder:

Auf der Kuppe, die zu Füßen des Piz Ela liegt beenden wir unseren Aufstieg. Bevor es wieder nach unten geht, studieren wir jedoch mit Hilfe eines Fernglases nicht nur den weiteren Aufstieg über die Mittelrippe zum Piz Ela, sondern auch den Aufstieg zum Piz digl Barba Peder. Und genießen natürlich die beindruckende Felslandschaft um uns herum: Hinter uns ragt der Piz Ela auf, links der Piz Radond, rechts der Piz digl Barba Peder. Nur Richtung Norden öffnet sich ein Fenster und gewährt uns freien Blick auf Bergün und weitere Gipfel wie den Piz Platta Roggia:

Der Abstieg über das Geröllfeld:

Weiter talwärts liegt nicht mehr der Piz digl Barba Peder rechter Hand, sondern der Piz Rugnux:

Während des Abstiegs stoßen wir auf das Überbleibsels eines Bergsees:

Hier liegt Bergün zu unseren Füßen:

Der Steinmann, der uns den Beginn des Abstiegswegs durch die Geröllrinne zeigt:

Hier sind wir noch auf dem richtigen Weg durch die Geröllrinne:

Etwas weiter unten verzetteln wir uns allerdings und müssen ein Stück in der Rinne abrutschen:

Aber schließlich landen wir doch sicher auf dem Waldpfad, der uns zurück zum offiziellen Wanderweg, der die Ela-Hütte und Bergün miteinander verbindet, führt. Kurz vor Bergün:

In Bergün bleibt uns bis zur Abfahrt unseres Zuges noch etwas Zeit, die ich für einen Einkauf beim Bergüner Volg nutze. So kann ich mir nicht nur ein paar Walderdbeeren schmecken lassen, die ich kurz vor Bergün am Wegesrand finde, sondern auch Heidelbeeren. :hmmm: Zurück zu Hause mache ich mir einen Saft und später am Abend stille ich meinen Hunger mit Fleisch von Schwein und Krachsalat. Mein Speiseplan:

  • 17.00 bis 17.30 Uhr: 20 Gramm Walderdbeeren, 200 Gramm Heidelbeeren
  • 19.45 Uhr: 750 Gramm Knollensellerie-, Karotten-, Orangenssaft
  • 22.10 Uhr: 320 Gramm Fleisch und Fett vom Nacken eines Schweins, 220 Gramm Krachsalat

Müdigkeit verspüre ich am Abend keine, im Gegenteil, ich bin hellwach, genau wie Guido. Und so studieren wir fleißig Tourenbeschreibungen von der Besteigung des Piz Elas und des Piz Rugnux. Besonders interessant sind die Tourenbeschreibungen aus den Jahrbüchern des SAC, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Der Beginn einer Tourenbeschreibung aus dem Jahr 1895:

Das letzte Mal hatte ich den Fehler begangen, gleich zum Beginn ohne jede vorangehende Trainierung mit einer so anstrengenden Tour wie dem Piz d‘ Aela direkt von Bergün aus zu beginnen. Ich hatte dabei so schlechte Erfahrungen gemacht, mich dermaßen überanstrengen müssen, daß ich diesmal klüger sein und mich erst durch einige vorangehende leichtere Besteigungen vorbereiten wollte, bevor ich mich an die eigentliche Arbeit machte. Es bot sich mir Gelegenheit, einige Tage lang in Gesellschaft eines kräftigen und unternehmungslustigen 16jährigen Gymnasiasten zu reisen. Mit diesem führte ich zunächst drei Touren aus, die geeignet waren, ihn in aufsteigender Stufenfolge in die Bergwelt und die edle Bergsteigern einzuführen und mir zugleich aufs beste dienten, um mich auf Schwierigeres zu trainieren.

Auch Guido und ich werden weiter fleißig weiter trainieren und dann können wir uns vielleicht irgendwann auch an eine Besteigung des Piz Elas wagen. :muskeln:

PS: Unsere Tour in der Übersicht:


PPS: Die Erstbesteigung des Piz Elas über die Mittelrippe fand am 17. Juli 1865 durch Alexander Flury und Peter sowie Georg Jenny statt. Vor der Erstellung der Ela-Hütte war dies die Normalroute, die damals allerdings noch über einen Gletscher am Fuße des Piz Elas führte.

geschrieben von Susanne am 22. Juli 2021 um 22.53 Uhr
Kategorie: Ernährung
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Statt eines Ruhetags wie nach der Tour auf den Piz Muot steht mir nach der gestrigen Tour ein Arbeitstag bevor. Als der Wecker um 6.15 Uhr klingelt, bin ich noch so müde, dass ich am liebsten liegenbleiben würde. :updown: Ziemlich unausgeschlafen und ohne eine morgendliche Yoga-Einheit mache ich mich jedoch pflichtbewusst um 6.30 Uhr auf den Weg zum Dorfladen. Der Vormittag geht dann immerhin sehr flott und reibungslos über die Bühne. :erleichtert: Auch über die ersten beiden Stunden des Nachmittagsdienst kann ich nicht meckern.

Gegen 17.00 Uhr wird es dann kurzzeitig etwas unangenehmer: Ein leicht angetrunkener Mann kommt in den Laden und schüttet mir auf schweizerdeutsch sein Herz aus. Viel von dem, was er sagt, verstehe ich allerdings nicht. Nach dem Kauf von zwei Flaschen Wein verlässt er den Laden zu meiner großen Erleichterung ohne weitere Belästigungen wieder. Um 18.00 Uhr taucht er dann aber erneut auf, dieses Mal nicht in einem leicht angetrunkenen, sondern in einem schwer betrunkenen Zustand. Jetzt wird es nicht nur etwas, sondern ziemlich unangenehm: Der Mann kann sich kaum auf den Beinen halten, jammert wie eine Stunde zuvor für mich unverständlich vor sich hin und versucht zudem, sich mir an den Hals zu werfen. Ich habe meine liebe Mühe, ihn auf Abstand zu halten.

Engel in der Not ist meine Chefin, die auf einen telefonischen Hilferuf von mir sofort vorbeikommt. Sie hat zwar auch ihre liebe Mühe mit der Situation, aber immerhin gelingt es ihr, den Mann zu beruhigen, in dem sie ihm weiteren Alkohol verkauft und kann ihn dann dazu bewegen, den Laden zu verlassen. Da ich davon ausgehe, dass nichts, aber auch wirklich nichts, zufällig passiert, frage ich mich natürlich, was mir diese Begegnung sagen will. :gruebel:

Um 19.15 Uhr, eine Viertelstunde später als üblich, kann ich dann endlich Feierabend machen. Zu Hause angekommen, verschwinde ich sofort unter der Dusche, meine Kleider kommen in die Waschmaschine. Im Laufe der Abendstunden gelingt es mir immerhin, mich einigermaßen zu beruhigen, so dass ich trotz dieses Erlebnisses auf eine ruhige Nacht hoffe. :stern: Mit der Abendmahlzeit beginne ich erst, als sich mein Gemüt beruhigt hat:

  • 12.30 Uhr: 20 Gramm Petersilie, 270 Gramm Zuckermais, 200 Gramm roter Paprika, 310 Gramm Zucchini, 290 Gramm Avocados „Hass“
  • 21.40 Uhr: 405 Gramm Fleisch und Fett vom Nacken eines Schweins, 320 Gramm Krachsalat, 160 Gramm Avocado „Hass“, 85 Gramm Sesam

PS: Ein Antwort auf die Frage, was das Drama im Dorfladen für mich zu bedeuten hat, bekomme ich heute nicht mehr.

PPS: Zwei Tage später erfahre ich, dass der Mann am Abend schlafend vor dem Gemeindehaus aufgefunden wurde. Eine Nachbarin informierte daraufhin Polizei und Krankenwagen.