Ein merkwürdiger Buchtitel

geschrieben von Susanne am 13. Oktober 2017 um 23.42 Uhr
Kategorie: Buchvorstellungen, Ernährung
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Im Laufe des Tages lese ich das Buch „Scheissschlau – Wie eine gesunde Darmflora unser Hirn fit hält“ von David Perlmutter zu Ende:

Am Ende bin ich nicht mehr ganz so begeistert wie zu Anfang des Buches. Aber zuerst kurz zum Inhalt: Der Autor zeigt im ersten Teil des Buches die durchaus interessanten und durch zahlreiche Studien belegten Zusammenhänge zwischen der Störung der Darmflora und Erkrankungen wie zum Beispiel Autismus, ADHS, Depression, Diabetes, Tourette-Syndrom, MS und Alzheimer auf.

Im zweiten Teil berichtet er über die größten Widersacher einer gesunden Darmflora. Für ihn sind das der Kontakt mit Substanzen, welche Bakterienkolonien abtöten oder ihre Zusammensetzung anderweitig negativ verändern, zu wenig Nährstoffe für eine gesunde Vielfalt an Bakterien und Stress. Zu den Substanzen, die sich negativ auswirken, gehören bestimmte Bestandteile in der Ernährung (Zucker oder Gluten), im Wasser (Chlor) sowie Medikamente (Antibiotika).

Aber man muss nicht verzweifeln, denn durch eine Ernährungsumstellung, Vermeidung von Giften aller Art und eine stressfreie Lebensweise lässt sich vieles wieder richten. Tipps für eine Ernährungsumstellung, die alles zum Guten wenden soll, gibt es im dritten Teil des Buches. Perlmutters Mahlzeitenplan für eine gesunde Darmflora sieht zum Frühstück Joghurt oder ein ähnliches Milchprodukt vor, zum Mittag- und Abendessen tierische Lebensmittel mit Gemüse, alles gekocht bzw. zubereitet. Kaffee, schwarzer Tee und Rotwein stehen auf der Getränkeliste. So weit, so gut bzw. so schlecht!

Aussagen wie „Im Großen und Ganzen sind es jedoch die Bakterien, die eine Schlüsselrolle für unsere körperliche Gesundheit übernehmen“ oder „Stellen Sie sich vor, Sie könnten in der Apotheke Heilmittel für krankhaftes Übergewicht, Colitis ulcerosa und Depressionen kaufen. Ich kann es kaum erwarten!“ krönen Perlmutters Ausführungen und lassen mich daran zweifeln, ob er die Zusammenhänge wirklich begriffen hat.

Die Schlüsselrolle für die Gesundheit übernimmt meiner Meinung nach nämlich jeder durch die Ernährung und durch die Lebensweise selbst. Der Wunsch nach Wundermitteln gegen jede Krankheit ist eher der Traum eines Kindes als der eines erwachsenen Menschen, der die Verantwortung für seine Gesundheit in die eigenen Hände nehmen will. So gesehen passt der Titel „Scheissschlau“ der deutschen Ausgabe, den ich ziemlich merkwürdig finde, dann doch ganz gut zu den zum Teil sehr merkwürdigen Aussagen des Autors.

Gott sei Dank bleibt trotz der Lektüre des Buches, die einige Stunden des Tages in Anspruch nimmt, am Nachmittag genug Zeit für einen Spaziergang auf den Kapf. Bewegung hält das Hirn übrigens auch fit! Drei Momentaufnahmen:

So sehen meine Mahlzeiten aus:

  • 7.20 Uhr: 110 Gramm Apfel „Elstar“, 320 Gramm Trauben „Sultana“
  • 9.10 Uhr: 280 Gramm Kaki „Vanille“
  • 10.50 Uhr: 160 Gramm Kohlrabi
  • 12.15 Uhr: 200 Gramm Querrippe (fett) und 270 Gramm Rumpsteak vom Rind
  • 16.20 Uhr: 380 Gramm Äpfel „Golden Delicious“, 400 Gramm Trauben „Sultana“
  • 19.00 bis 20.05 Uhr: 35 Gramm Knollensellerie, 110 Gramm Karotten, 125 Gramm Haselnüsse

Die erntefrischen, d.h. nicht getrockneten Haselnüsse habe ich mir wie jedes Jahr bei Martl’s Haselnussshop bestellt. Heute Abend sind sie anziehender als das Stück Querrippe vom Rind, das ebenfalls zur Auswahl steht. Positiv überrascht bin ich von dem kleinen Stück Knollensellerie, das es als Vorspeise gibt. Es lohnt sich also durchaus, Lebensmittel, denen man normalerweise nichts abgewinnen kann, mal wieder in die Auswahl zu nehmen!

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Diese Seite wurde zuletzt am 28. November 2018 um 13.28 Uhr GMT geändert.