Eine Kostprobe Braunhirse

geschrieben von Susanne am 5. Februar 2016 um 21.52 Uhr
Kategorie: Ernährung, Gesundheit, Zahngesundheit
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Vormittags war ich wie fast jeden Wochentag im Dorf unterwegs und besorgte Nachschub an Kakis, Feldsalat und Fenchel. Das bis zum Nachmittag regnerische Wetter lud zu Arbeiten am PC, wie Beantworten von Mails und Recherchen im Internet ein. Da die Bitte einer Leserin um weitere Informationen zum Thema „tote Zähne“ allgemein interessant war, griff ich das Thema im heutigen Tagebucheintrag noch einmal auf. Zur Einstimmung ein Zitat aus einem Artikel der Zeitschrift „Paracelsus“, der Verfasser ist Dr. Alexander Neubauer, ein Zahnarzt:

Entstehung toter Zähne und mögliche Folgen von Wurzelkanalbehandlungen

… Kommt es zur irreversiblen Entzündung der Pulpa (Zahnnervengewebe), erfolgt in der Regel eine Wurzelkanalbehandlung durch den Zahnarzt zur Beseitigung der akuten und häufig heftigen Schmerzen. Hierbei wird versucht, sämtliches entzündliches oder nekrotisches Gewebe aus dem Inneren des Zahnes zu entfernen und mittels zunächst medikamentöser, später plastischer Einlage die Schmerzen zu beseitigen. Jedoch bestehen berechtigte Zweifel, dass selbst bei genauester Vorgehensweise eine vollständig bakterienfreie und hundertprozentig dicht abgeschlossene Zahnwurzel realisiert werden kann.

Die Anatomie der Zahnpulpa weist eine große Variabilität mit z.B. akzessorischen Seitenästen auf, welche sich einer kompletten mechanischen Reinigung durch den Zahnarzt entziehen. Auch die vielen, sehr feinen Kanäle des Dentins (Dentintubuli), welche die komplette Zahnwurzel durchziehen, können nicht vollständig sterilisiert werden. Wissenschaftliche Studien zeigten, dass diese nach einer Wurzelkanalbehandlung durch unterschiedliche, teils unbekannte Spezies anaerober, pathogener Bakterien besiedelt werden, die das verbleibende organische Gewebe zersetzen und schädliche Stoffwechselprodukte (Toxine) absondern.

Besonders häufig findet man sowohl in den toten Zähnen als auch im umliegenden Kieferknochenbereich Enterococcus faecalis, Capnocytophaga ochracea, Fusobacterium necleatum, Leptotrichia buccalis, Gemella morbillorum und Porphyromonas gingivalis. Diese Keime stellen u.a. ein Risiko für Herz, Nervensystem, Nieren, Gehirn und Kieferhöhle dar. Nicht ohne Grund ist sogar in der klassischen Schulzahnmedizin die Entfernung toter Zähne vor Bestrahlung oder Chemotherapie dringend empfohlen, um eine Gefahr der Keimverschleppung oder der Entstehung von akuten entzündlichen Prozessen zu verhindern, während der Patient während der Therapie immunsupprimiert ist.

Toxine aus toten Zähnen

Die genannten pathogenen Bakterien produzieren aus den Aminosäuren Cystein und Methionin als Nebenprodukte des anaeroben Stoffwechsels hochgiftige und potentiell krebserregende Schwefelwasserstoffverbindungen (Thioether/ Mercaptan). Diese Toxine können durch die Möglichkeit der Hemmung lebenswichtiger körpereigener Enzyme zur Ursache vielfältiger System- und Organerkrankungen werden. Hierbei ist besonders zu beachten, dass der Kieferbereich der mit am stärksten durchblutete Knochen im menschlichen Körper ist und somit Bakterien und Toxine massiv über Blut und Lymphsystem im Körper verteilt werden. Man spricht hier von der Streuwirkung fokaler Herde im Kieferbereich.

Immunantwort auf tote Zähne

Der Verbleib von Gewebsresten der Pulpa, die bakterielle Besiedelung sowie die Toxinproduktion bleiben wie oben geschildert nicht auf den Zahn und seine Wurzel lokal begrenzt. Häufig entwickelt sich im Kieferknochen, der die entsprechende Zahnwurzel umgibt, eine chronische, meistens örtlich schmerzlose und daher vom Patienten unbemerkte Infektion, welche durch knochenabbauende (osteolytische) Prozesse den umliegenden Kieferknochen auflöst. Dies führt zu einer dauerhaften Aktivierung der unspezifischen Immunantwort durch Makrophagen, welche ihrerseits die Entzündungsmediatoren TNF-alpha, IL-1, Prostaglandine (PGE2) und Leukotriene freisetzen, welche dann fortwährend in der Blutbahn zirkulieren. Diese Mediatoren begünstigen nachweislich die Entstehung und Verschlechterung chronischer Entzündungen und Autoimmunerkrankungen.

Über die Problematik wurzelbehandelter Zähne hatte ich schon vor Jahren mit dem Zahnarzt, der meine Füllungen und Kronen entfernte, gesprochen. Er empfahl mir damals, zu testen, ob mein Immunsystem auf die in die Wurzeln eingebrachten Füllungsmaterialien reagierte. Diese ließen sich nämlich aufgrund der Feinheit der Kanäle nicht mehr entfernen. Der Befund war positiv und damit klar, dass die Zähne gezogen werden mussten, wenn mir meine Gesundheit lieb war. Der 45er war zwar tot, aber nicht wurzelbehandelt, so dass ich ihn vorerst behielt, obwohl der Zahnarzt mir empfahl, ihn ebenfalls zu entfernen. Er hatte in seiner Praxis die Erfahrung gemacht, dass tote Zähne, auch wenn sie nicht wurzelbehandelt waren, langfristig zu Problemen führen konnten. Allerdings lagen ihm keinerlei Erfahrungen mit toten Zähnen bei Rohköstlern vor. Was ich bei meiner Entscheidung damals nicht berücksichtigt hatte: Ein paar Jahre Rohkost machen einen noch nicht zu einem vollkommen gesunden Menschen. Heute würde ich mich daher anders entscheiden.

Bei der Internetsuche nach „tote zähne probleme“ fand man zahlreiche weitere Informationen zum Thema. Wer tote Zähne, egal ob wurzelbehandelt oder nicht, im Kiefer hatte, sollte diese Informationen kennen, um eine bewusste Entscheidung treffen zu können. Lagen Autoimmunkrankheiten vor, war die Entfernung von wurzelbehandelten Zähnen auf jeden Fall zu empfehlen. Dass die meisten Schulmediziner, aber auch alternative Heiler dies nicht taten, erstaunte mich immer wieder.

Am Vormittag schmolz die weiße Pracht im Dorf also schon wieder dahin. Aber sobald man das Dorf verließ und in höhere Lagen aufstieg, stand man wieder in der herrlichsten Winterlandschaft. So wie auf unserem heutigen Abendspaziergang:

Oberstdorf_Wiesen_im_Abendnebel_2

Oberstdorf_Wiesen_im_Abendnebel_1

Oberstdorf_Wiesen_im_Abendnebel_3

So sah mein heutiger Speiseplan aus:

  • 10.30 Uhr: 380 Gramm einer Mango, 1050 Gramm Kakis „Vanille“
  • 16.00 Uhr: 360 Gramm Cherimoyas
  • 19.30 Uhr: 320 Gramm Gemüsefenchel, einen Teelöffel gekeimte Braunhirse, 130 Gramm Haselnüsse

Vor zwei Tagen hatte ich 100 Gramm Braunhirse für 24 Stunden eingeweicht, anschließend das überstehende Wasser abgegossen, sie zweimal kurz gespült und dann auf einem Teller verteilt, um sie zum Keimen zu bringen. Bei den meisten der kleinen Körner waren am Vormittag kleine Wurzelspitzen, die bis zum Abend deutlich länger wurden, zu erkennen. Da der Geruch der Keimlinge angenehm war, probierte ich sie zur Abendmahlzeit. Ihr Geschmack war nussig, aber rechte Begeisterung kam beim Zerbeißen der kleinen Körner nicht auf. Braunhirse schien mir doch eher Vogel- als Menschennahrung zu sein! Ich beließ es daher bei einer Kostprobe und stieg auf Haselnüsse um. Die Haselnüsse hatte ich „erntefrisch“ gekauft und sie drei Monate lang im Kühlschrank gelagert. Die Erdmandeln, die ich am gleichen Tag wie die Braunhirse eingeweicht hatte, beförderte ich in den Müll. Sie rochen verdorben.

Nachtrag: Beim Reinigen der Zähne mit der Munddusche am späten Abend kam es zu einem Nachbluten der Wunde des extrahierten Zahns. Das war mir bisher noch nicht passiert. Da es nach dem Verzehr der Haselnüsse auftrat, werde ich den Rest nicht mehr essen, sondern entsorgen.

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Diese Seite wurde zuletzt am 15. Februar 2018 um 12.25 Uhr GMT geändert.