Klettertraining nach dreimonatiger Pause

geschrieben von Susanne am 22. September 2015 um 23.51 Uhr
Kategorie: Ernährung, Klettern, Sport
(3) Kommentare
   
   
   

Die erste Mahlzeit fand um 8.00 Uhr statt und bestand aus 235 Gramm Kiwais, 550 Gramm Trauben „Pierre Royal“ und 100 Gramm Trauben „Bianca“. Die nächsten drei Stunden verbrachte ich mit Auf- und Umräumen. So packte ich unter anderem die Kinderbücher meiner Tochter, die sie nicht mehr las, in Kartons. Außerdem entsorgte ich zwei große Töpfe und eine große Pfanne, die seit unserem Umzug im letzten Jahr nicht mehr in Gebrauch waren.

Um 11.00 Uhr aß ich 100 Gramm Wabenhonig von dem gestern geernteten Honig, machte anschließend mit einem Hausputz weiter und bügelte Wäsche. Um 12.30 Uhr gab es die dritte Mahlzeit, die aus den gleichen Lebensmitteln bestand wie die erste, nämlich Kiwais und Trauben. Die verzehrten Mengen: 170 Gramm Kiwais, 500 Gramm Trauben „Galant“ und 200 Gramm Trauben „Bianca“.

Um 14.15 Uhr starteten Guido und ich zu einer kleinen Einkaufstour. Nach dem Erledigen der Einkäufe ging es weiter zur Kletterhalle. Das letzte Mal waren wir hier am 19. Juni. Wir hatten also gut drei Monate pausiert, unser intensives, regelmäßiges Training lag sogar noch ein paar Wochen länger zurück. Auf einem ersten Rundgang durch die Halle inspizierte ich, welche Routen sich nach so langer Pause für den Anfang eigneten:

Kletterhalle

Die ersten Routen, die wir kletterten, lagen im 5er Bereich (UIAA-Skala). Allerdings fühlten sie sich wie 7er an! Das war erst einmal sehr frustrierend. Die Leichtigkeit, mit der wir noch vor ein paar Monaten solche Routen hochkletterten, kam nach zwei Stunden aber wenigstens ansatzweise zurück. Wir kletterten dann sogar einige 6er, ich allerdings nur im Toprope. Im Vorstieg reichte mir für heute eine glatte 5.

Das Abendessen fand von 19.00 bis 20.30 Uhr statt. Es begann mit zwei Maiskolben, von denen 200 Gramm essbar waren, ging weiter mit 210 Gramm Esskastanien, die ich gestern gesammelt hatte und endete mit 70 Gramm frischen Haselnüssen. Eine bisher noch nie ausprobierte Kombination, aber irgendwie war mir danach. Esskastanien waren ein Lebensmittel, bei dessen Verzehr ich meistens von der Definition, wie wir sie im Wiki formuliert hatten, abwich: Ich zerkleinere sie in der Nussmühle eines ESGE-Zauberstabs und veränderte sie damit mechanisch. Warum? Ich konnte mit meinen Zahnruinen Lebensmittel wie Nüsse recht gut zerkauen, hartes Gemüse wie Karotten „schabte“ ich erst mit den Schneidezähnen und zerkaute es dann. Bei den Esskastanien, die besonders intensiv gekaut werden wollten, da sie sonst unverdaut wieder ausgeschieden wurden, funktionierte das nicht. Spätestens nach 50 Gramm schmerzte das Zahnfleisch durch das Kauen so sehr, dass ich frustriert aufhören musste.

Ausgerechnet bei Esskastanien, die ich schon als Kind jeden Herbst in großen Mengen aß! Meine Eltern amüsierten sich noch heute darüber, wie mein Vater mir geröstete Esskastanien schmackhaft gemacht hatte und ich daraufhin mein Taschengeld opferte, um diese „Delikatesse“ kaufen zu können. Ich erinnerte mich noch genau daran , wie enttäuscht ich war, als ich die erste warme Esskastanie meines Leben im Mund hatte: „Igitt, das schmeckt ja wie ungesalzene Kartoffeln!“ Angewidert spuckte ich die Kastanie aus und beförderte die Tüte mit dem Rest in den Müll. Meine Eltern aßen sie nämlich auch lieber roh!

Um eine Portion verzehren zu können, die satt machte, kam ich irgendwann auf die Idee, sie in der Nussmühle zu zerkleinern. Bisher konnte ich keine negativen Auswirkungen nach einer solchen Mahlzeit beobachten, deshalb blieb ich bei dieser „Manipulation“. Sollten Probleme auftreten, war ich gerne bereit, Einsicht zu zeigen und auch dieses Lebensmittel naturbelassen zu verzehren. Dadurch, dass ich die Esskastanien in Portionen von etwa 50 Gramm verarbeitete, konnte es natürlich passieren, dass die Sperre eintrat, bevor die gemahlenen Kastanien verzehrt waren. Dann musste der Rest leider in den Müll wandern, aber diesen Preis zahlte ich gerne für ein schmerzfreies Zahnfleisch.

Ob sich diese Methode des Zerkleinerns allgemein für Rohkost-Interessierte mit schlechtem Zahnstatus, die sich von möglichst naturbelassenen Lebensmitteln ernähren wollten, eignete, konnte ich leider nicht sagen. Ich kannte nämlich kaum jemanden, der bereit war, das Experiment naturbelassene Lebensmittel in Kombination mit naturbelassenen Zähnen zu wagen. Dabei gab es sicherlich einige Rohköstler, deren Zahnstatus auch nach der Entfernung sämtlicher Materialien wesentlich besser war als meiner. Wer den Mut hatte, seine Ernährung auf 100%ige Rohkost umzustellen, sollte doch auch den Mut haben, diesen Schritt zu wagen, oder etwa nicht?!

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8 Jahre zuvor

Das Thema „naturbelassene Zähne“ anzusprechen ist noch fruchtloser als das Thema „naturbelassene Ernährung“.

Schrieb doch jüngst wieder ein RKler: „Ich kann die Fremdkörperphobie verstehen, bleibe aber lieber ein leidenschaftlicher Reinbeisser und Zermalmer“ …

Alles Liebe,
Ralph

Manfred
8 Jahre zuvor

Ein dem Mahlen von Eßkastanien vergleichbares Unterfangen ist sicherlich das Verzehren von Nüssen über deutlich die Sperre hinaus. Ich bin davon abgekommen, weil dies die Verdauungszeit zu sehr verlängert, sodaß auch noch nach über 12 Stunden Wartezeit der nachfolgende Verzehr von Obst mir Zahnfleisch- und verdauungsprobleme bescherte.

In ursprünglich frischem Zustand konnte ich bislang noch nie mehr als zwei oder drei Eßkastanien pro Tag essen. Dies geschah auf Wildnisverpflegungs-Wanderungen (ohne Lebensmittel-Zukauf). Im Alltag ist deren Verzehrmenge bei mir sogar auf weniger als ¼ Marone begrenzt.

Diese Seite wurde zuletzt am 2. Februar 2018 um 20.43 Uhr GMT geändert.