Ein seltsames Erlebnis in der Kletterhalle

geschrieben von Susanne am 19. August 2014 um 23.31 Uhr
Kategorie: Ernährung, Klettern, Sport
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Da Pflaumen und Mirabellen im Haus waren, konnte ich die erste Mahlzeit das Tages wieder einmal am Küchentisch einnehmen. Sie begann um 10.30 Uhr und bestand aus 300 Gramm Pflaumen sowie 450 Gramm Mirabellen. 210 Gramm Wabenhonig bildeten um 13.45 Uhr die zweite Mahlzeit. Um 15 Uhr war ich zum Klettern verabredet. Gestern wurden einige neue Routen geschraubt, die wir heute ausprobieren konnten. Ihr Schwierigkeitsgrad reichte von einer glatten vier, das heißt einer relativ einfachen Route bis zu einer anspruchsvollen sieben.

Während wir am Klettern waren, kam ein Vater mit seinem Sohn in unsere Nähe. Mit großer Verwunderung beobachteten wir deren Treiben: Der Vater, ein ziemlich beleibter Mann mittleren Alters, hatte keine Kletterschuhe an, sondern feste Wanderschuhe. Nun hätte uns das nicht weiter irritiert, wenn er seinen Sohn gesichert hätte, aber er war dabei, seinem Sohn den Umgang mit dem Sicherungsgerät zu erklären. Nach einer kurzen Einweisung, bei der der etwa Zwölfjährige allerdings leicht überfordert schien, versuchte sich der Vater mit seinen Wanderschuhen an einer der schweren Routen.

Als Faustregel beim Klettern galt, dass der Gewichtsunterschied zwischen den beiden Partnern nicht mehr als zwanzig Kilogramm betragen sollte. In diesem Fall war der Unterschied jedoch wesentlich größer. Außerdem musste eigentlich jeder, der in der Halle kletterte und auch sichern wollte, an der Rezeption unterschreiben, dass er einen Kletterkurs absolviert hatte hat. Das war bei dem Jungen eindeutig nicht der Fall und auch der Vater machte nicht den Eindruck eines geübten Kletterers.

Nach Rücksprache mit meiner Partnerin richtete ich ein paar klärende Worte an die beiden. Als Antwort bekamen wir vom Vater zu hören, dass wir uns keine Sorgen machen müssten, er sei Kletterlehrer und wüsste, was zu tun wäre. Da blieb uns erst einmal die Sprache weg. Da gerade der Chef in der Halle war, machte ich diesem Mitteilung und bat ihn, sich die Sache anzugucken. Das tat dieser auch. Nachdem er die beiden einige Minuten aus der Ferne beobachtet hatte, führte er ein kurzes Gespräch mit ihnen. Ein paar Minuten später verließen Vater und Sohn die Halle.

Ich fragte mich hinterher, ob ich vielleicht hätte meinen Mund halten sollen. Schließlich war jeder für sich selbst verantwortlich. Aber es war ein Kind im Spiel und da hörte für mich der Spaß auf. Hätten zwei Erwachsene ihr Leben bzw. ihre Gesundheit riskiert, wäre mir das sicherlich nicht so nahe gegangen. Nachdem Vater und Sohn die Halle verlassen hatten, konnte ich jedenfalls wesentlich entspannter weiterklettern.

Nach dem Training aß ich um 17.45 Uhr 340 Gramm Fleisch und Rippenendstücke von der Brust eines Rehs. Eine letzte Mahlzeit fand um 22 Uhr statt und bestand aus 190 Gramm Sesam. Das seltsame Erlebnis in der Kletterhalle beschäftigte mich übrigens bis in die Abendstunden. Es gibt keine zufälligen Begegnungen und noch ist mir nicht klar, was dieses Erlebnis für mich zu bedeuten hatte.

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