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Archiv für die Kategorie ‘Zitate’Vormittags schaue ich wieder einmal im Garten nach dem Rechten. Ziemlich genau zwei Stunden bin ich damit beschäftigt, Unmengen von Laub zusammenzukehren bzw. zusammenzurechen. Die Arbeit macht mir sehr viel Freude, denn Besenschwingen gehört seit jeher zu meinen Lieblingsbeschäftigungen! Da geht es mir wie Beppo Straßenkehrer aus dem Roman „Momo“ von Michael Ende:
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen! Nachmittags wandere ich zusammen mit Guido auf den Kapf bzw. um den Kapf herum. Die Streckenlänge beträgt ungefähr 10 Kilometer. Der Blick auf die Nagelfluhkette während des Aufstiegs zum Kapf: Das Weissachtal vom Gipfel des Kapfs aus gesehen: Die Weiden von Berg: Das Naturschutzgebiet Moos bei Oberstaufen: Genuss gibt es aber nicht nur für die Augen, auch der Gaumen kommt auf seine Kosten: Hagebutten, Himbeeren, Samenmäntel einer Eibe, Brennnesselspitzen, Blüten des Orangeroten Habichtskrauts, Salatblätter und ein kleines Stück roter Rettich bilden ein wildes Allerlei. Bilder der drei letztgenannten Leckereien: Salat und roter Rettich wachsen am Waldrand in dem wilden Garten, den ich schon ein paar Mal erwähnt habe. Das gibt es sonst noch so zum Essen:
Am Abend beschäftige ich mich ausnahmsweise einmal nicht mit dem Thema „Bergsport“. In der Bücherei habe ich am Montag ein Buch von David Perlmutter, dem Autor von „Dumm wie Brot“, entdeckt, in das ich mich vertiefe. Der Titel lautet „Scheissschlau – Wie eine gesunde Darmflora unser Hirn fit hält“. Das Buch liest sich sehr gut und liefert einige interessante Denkanstöße. Vielleicht schreibe demnächst mehr dazu. Den Vormittag habe ich mit Einkaufen und Putzen verbracht, zwei Tätigkeiten, die mir durchaus sehr viel Freude bereiten können. Vor allem, wenn kein „Muss“ dahinter steht. Na ja, das Einkaufen war heute eigentlich schon notwendig, meine Lebensmittelvorräte sind in den letzten beiden Tagen doch ganz schön geschrumpft! Am Nachmittag sind Guido und ich von der Talstation der Hochgratbahn zur Oberstieg-Alpe spaziert, die Streckenlänge betrug 6 Kilometer bei 330 Höhenmetern. An der Alpe war schon alles für die Sommersaison vorbereitet, Tische und Stühle standen bereit und die Kinderschaukel war wieder montiert. Da Guido und ich allein dort waren, habe ich es mir nicht nehmen lassen, auf der Schaukel Platz nehmen und ein Weilchen zu schaukeln: Das ging einigermaßen, auch wenn die Schaukel für meine langen Beine ein bisschen zu weit unten hing! Als Kind war die Schaukel des in der Nähe unseres Hauses gelegenen Spielplatzes einer meiner Zufluchtsorte, wenn es nicht so lief, wie es laufen sollte. Hier konnte ich wunderbar entspannen und der Realität entfliehen. Das funktioniert auch heute noch! Die oberhalb der Alpe liegenden Kapelle: Der Blick von der Kapelle auf die Alpe: Selbst dieser kurze Spaziergang hat das persönliche Energieniveau deutlich ansteigen lassen. Am Abend habe ich dann bei Ulrich Warnke gelesen, warum das so ist:
Was auch immer passiert, wenn man in sauberer Luft unterwegs ist, für mich war es schon immer spürbar, dass ich hier Energie aufnehmen kann. Energie, die mindestens genauso wichtig ist, wie die Energie, die man durch Nahrungsmittel zu sich nimmt. Womit ich beim wichtigsten Thema meines Tagebuchs wäre, meiner Ernährung:
Vor der letzten Mahlzeit war ich im Aquaria und habe Chlorwasser mal wieder Chlorwasser sein lassen und bin 1000 Meter geschwommen, meist Brust, aber auch ein paar Bahnen Freistil und Rücken. Anschließend ging es in die Sauna. Beim letzten Aufguss gab es heute den Duft Wacholder/Birke, der ausgleichend und entspannend wirken soll. Wie auch immer dieser Duft wirkt, ich fand ihn angenehm. Ich habe heute ein bisschen in alten Tagebucheinträgen gestöbert und dabei festgestellt, wie schnell man sich doch an paradiesische Zustände gewöhnen kann. Okay, es ist immer noch ein Paradies mit Optimierungsbedarf. Aber es sind wirklich nur noch winzige Kleinigkeiten, die stören! Die wunderschöne Gegend, in der wir jetzt wohnen, trägt natürlich viel zu dem Gefühl, im Paradies zu leben, bei. Vor allem, wenn man ganz allein unterwegs ist und die Ruhe und Harmonie der Landschaft genießen kann. Heute ging es um 14.00 Uhr von der Talstation der Hochgratbahn aus Richtung Brunnenauscharte: Weiter als bis zur Brunnen-Alpe sind wir nicht gegangen. Zum einen lag ab hier noch Schnee auf dem Weg, zum anderen fuhr der letzte Bus um 17.00 Uhr und den wollten wir nicht verpassen! Kurz unterhalb des Wendepunkts: Einer der zahlreichen Wasserfälle aus der Nähe betrachtet: Ein Baum in der Nähe der Gratvorsäß-Alpe: Ein Fundstück am Wegesrand: Der Spruch ist aus dem „Cherubinischen Wandersmann“ von Angelus Silesius, geboren als Johann Scheffler im Dezember 1624 in Breslau. Dies ist auch von ihm:
Nach der Rückkehr nach Oberstaufen haben wir dem Metzger einen Besuch abgestattet. Einen Teil des Einkaufs habe ich kurz nach unserer Rückkehr verspeist. Meine Mahlzeiten:
Für heute war es das, aber ich nehme an, dass ich noch ein Betthupferl brauche! Es ist gerade einmal drei Tage her, dass wir bei Schneetreiben auf dem Hochgrat unterwegs gewesen sind. Aber mittlerweile sind bei Temperaturen weit über dem Gefrierpunkt auch die letzten Schneereste auf den Bergen wieder verschwunden. In Oberstaufen betrug die Tageshöchsttemperatur sogar 15°C. Passend zu der frühlingshaften Temperatur habe ich zwischen reifen Früchten der Apfelrose auch eine Blüte entdeckt: Und kaum zu glauben, aber wahr, wir konnten uns noch einmal so richtig an Himbeeren satt essen: Dass wir mitten im Herbst sind, war allerdings nicht zu übersehen: Wolkenspiel am Abend: Meine heutigen Mahlzeiten:
Bei der täglichen Einkaufsrunde habe ich mich spontan entschieden, beim konventionellen Lachs zuzugreifen, um zu schauen, ob mit dieser Quelle mein unersättlicher Fetthunger gestillt werden kann. Und tatsächlich, nach der Mahlzeit mit einer eigentlich doch recht bescheidenen Porion Lachs (mehr wäre nicht gegangen, die Sperre war klar), ließ mein Fetthunger spürbar nach und am Abend habe ich dann nicht mehr zum fetten Rindfleisch gegriffen, sondern zum mageren Lammfleisch. Ganz und gar unüblich hat mich heute außerhalb der Mahlzeiten das Thema Rohkost überhaupt nicht weiter beschäftigt. Das Thema des Tages war die Zeit. Unter anderem habe ich mir die über Quazer zu sehende Dokumentation „Jetzt: Die Illusion der Zeit“ angeschaut. Ein Zitat:
Eines der schönsten Bücher zum Thema „Zeit“ ist für mich übrigens das Buch „Momo“ von Michael Ende. Dort kann man Folgendes über die Zeit lesen:
Die Birke war heute der Baum, der mich am stärksten berührt hat. Auf unserer Wanderung von der Bergstation der Imbergbahn zum Kojenstein und wieder zurück ist er uns vor allem im Kojenmoos immer wieder begegnet und aufgefallen: Die Birke ist ein Symbol für Leichtigkeit und Fröhlichkeit, aber auch für Reinigung und Neubeginn. Der Ursprung ihres Namens kommt aus dem Germanischen und bedeutet glänzend, schimmernd. Namenspatronin ist die altirische Göttin Brigid. Brigid war eine heilbringende Göttin, eine Muse der Dichter und Patronin des Handwerks. In vielen Kulturen gilt die Birke auch als Baum, der in der Lage ist, Unheil abzuwehren. In ländlichen Gegenden wurde sie als Straßenmarkierung an unbeleuchteten Straßen gepflanzt, da sie durch ihre helle Rinde bei Dunkelheit gut erkennbar ist. Für mich war sie für heute vor allem eines: Eine Bestätigung, dass ein Mensch, den ich lieb gewonnen habe, erkannt hat, dass der Tod nicht das Ende des Lebens bedeutet. Er ist ein Neubeginn. Während unserer Wanderung sind viele wunderschöne Fotos entstanden, unter anderem dieses Bild, das Guido von mir gemacht hat, als ich am Kojenstein dem Spiel der Wolken zugeschaut habe: Passend zu dem Bild habe ich am Abend folgenden Spruch gefunden, meinen Spruch des Tages:
So sahen meine heutigen Mahlzeiten aus:
Die Brombeeren haben wir entdeckt, als wir auf dem Alperlebnispfad unterwegs waren: Für wilde Beeren waren sie recht groß und sehr aromatisch. |