Eignungstest für die Ausbildung zum Bergwanderführer, Tag 2

geschrieben von Susanne am 8. Oktober 2017 um 23.24 Uhr
Kategorie: Ernährung, Natursport, Wildpflanzen
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Um 8.45 Uhr sind wir wieder auf dem Parkplatz der Karwendelbahn, fünfzehn Minuten später erfahren wir, welche Aufgabe wir heute zu bewältigen haben: Wir sollen die Rainlähne hochklettern, an der Strecke sind Prüfer positioniert, die wie gestern im Geröll Noten verteilen. Ausgangspunkt ist ein Geröllfeld oberhalb der Lawinenverbauung an der Rainlähne. Hier kommen die Helme zum Einsatz:

Nach und nach steigen alle Teilnehmer über das Geröllfeld nach oben und klettern dann die Rainlähne hinauf:

Laut Ausschreibung ist es eine Kletterei im ersten Schwierigkeitsgrad über etwa 200 Höhenmeter. Die schwierigeren Stellen im zweiten oder vielleicht sogar dritten Schwierigkeitsgrad hat man vergessen zu erwähnen. Davon gibt es sogar mehrere, wie ich im Laufe der Route feststellen kann. Und dass der Fels aufgrund des Regens nass und somit rutschig ist, macht die Kletterei nicht gerade einfacher. Die schwierigen Stellen sind zwar mit Seilen gesichert, aber vor dem Start erklärt der Leiter des Eignungstests, dass ein Griff ins Seil negativ bewertet wird. Zum Schluss muss jeder Teilnehmer noch einmal ein paar Meter hinauf und dann wieder hinunter klettern, damit sich ein Prüfer angucken kann, wie man im Abstieg unterwegs ist.

Danach ist der Test vorbei und wir dürfen uns unserer Startnummern entledigen:

Ich warte, bis Guido ebenfalls fertig ist, anschließend geht es erst einmal zurück nach Mittenwald in unsere Ferienwohnung. Der Blick auf Mittenwald während des Abstiegs:

Das Ergebnis des Eignungstests wird um 14.00 Uhr am Bahnhof von Mittenwald mitgeteilt. Vorab ein Trost vom Leiter des Eignungstests für alle, die nicht mit dabei sein werden: „So leistungsstark wie dieses Jahr war noch keine Gruppe.“ Nett zu wissen, ändert aber nichts an der Tatsache, dass weder ich noch Guido aufgerufen werden. Und natürlich kann mich meine Wahrnehmung täuschen, aber es sind erstaunlich viele junge Mädels mit von der Partie. Junges, dynamisches Aussehen und ein schickes Outfit scheinen also durchaus von Vorteil zu sein.

Da ich davon ausgehe, dass egal, was passiert, es immer zu meinem Besten ist, ist das Thema „Ausbildung zum Bergwanderführer“ für mich schon kurz nach der Bekanntgabe des Ergebnisses erledigt. Denn eines ist klar: Ich werde kein zweites Mal Geld und Energie in ein Lotteriespiel investieren. Denn das ist dieser Eignungstest meiner Meinung nach, ein Lotteriespiel. Oder gar ein Spiel mit gezinkten Karten! Immerhin zeigt der Test eines: Ich bin schon wieder ziemlich fit. :sonne: Am Nachmittag mache ich in aller Ruhe und ohne Prüfungsstress einen kleinen Spaziergang:

Ein ehemaliger Marmorsteinbruch, zu dessen Füßen ich mein aktuelles Ziel visualisiere:

An der Aschau-Alm:

Der Seinsbach, der in die Isar mündet:

Die Isar:

Während des Spaziergangs regnet es ab und zu, aber das tut meinem Wohlbefinden keinen Abbruch. Es ist schön, nach zwei Tagen Prüfungsdruck einfach so durch die Landschaft zu laufen. Unterwegs finde ich sogar ein paar Hagebutten. Alle meine heutigen Mahlzeiten:

  • 2.00 Uhr: 320 Gramm Grapefruit
  • 7.45 Uhr: 250 Gramm Papaya, 200 Gramm Bananen „Cavendish“
  • 12.30 Uhr: 350 Gramm Birne „Williams Christ“
  • 15.00 Uhr: 520 Gramm Trauben „Sultana“
  • 17.15 Uhr: 10 Hagebutten
  • 20.30 bis 21.45 Uhr: 110 Gramm Eisbergsalat, 140 Gramm frische Mandeln

Fleisch habe ich leider keines mehr, aber die frischen Mandeln sind auch ganz lecker. Ich hoffe nur, dass ich sie besser vertrage als Paranüsse oder Cashewkerne.

PS: Guidos Beschreibung des Eignungstests: Eine eilige Wanderung von Mittenwald auf den Predigtstuhl im Karwendelgebirge bei frühwinterlichen Verhältnissen.

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