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Im KrankenhausIn der Nacht kühlte ich die Schwellung am Unterkiefer wie von der Zahnärztin empfohlen fleißig. Viel brachte es allerdings nicht, die Schwellung wurde stärker und stärker und sehr druckempfindlich. Da die Zahnärztin gestern ebenfalls empfohlen hatte, über ihre Notfallmaßnahme hinaus in einem Krankenhaus vorstellig zu werden, fuhr mich Guido heute Mittag dann in das „Mutterhaus“ in Trier. Ich musste nicht wie andere Patienten ewig an der Aufnahme warten, sondern wurde sofort einem Arzt vorgestellt, der mich auf die HNO-Abteilung überwies. Die für diese Abteilung zuständige Ärztin empfahl eine intravenöse Antibiotikatherapie und eine Untersuchung im Computertomographen, um abzuklären, ob darüber hinaus ein chirurgischer Eingriff notwendig wäre. So floss also das erste Mal seit Jahrzehnten ein Antibiotikum durch mein Blutsystem. Interessanterweise machte mich die Tatsache, dass hier gerade etwas passierte, das so ganz und gar konträr zu meiner Lebensphilosophie stand, nicht traurig – Tränen hatte ich wahrscheinlich gestern schon genug vergossen – im Gegenteil, ich wurde immer munterer und zuversichtlicher. Auf dem Befund, den ich mir habe später ausdrucken ließ, wurde die Methodik folgendermaßen beschrieben:
Der genaue Befund:
Die Beurteilung:
Mir wurde eine stationäre Aufnahme zwecks Weiterführung der Antibiotikatherapie empfohlen, die fünf Tage dauern sollte. Auf meine Frage, ob das wirklich notwendig wäre, wurde mir geantwortet, dass ich mit der Antibiotikatherapie auch zu Hause in Form von Tabletten weitermachen könnte. Das war mir, wie man sich leicht vorstellen konnte, wesentlich lieber. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob es sinnvoll war, während der Einnahme eines Antibiotikums weiter zu fasten. Aber dieses Problem würde ich später lösen. Was mir außerdem empfohlen wurde: schon morgen einen Kieferchirurgen aufzusuchen, um den Zahn entfernen zu lassen. Das hatte ich zwar nach dieser Geschichte sowieso vor, wollte aber noch warten, bis die Schwellung zurückgegangen war. Aber so war es vielleicht besser. Es war ein toter Zahn, der mir immer wieder Probleme bereitet hatte, weshalb wohl auch im CT eine chronisch entzündliche Sklerosierung des Knochens zu erkennen war. Tote Zähne waren eine der Ursachen für Abszesse im Mund- und Kieferbereich:
Quelle: Woher Abszesse kommen und wie sie behandelt werden. Zurück zu Hause stellte ich mich unter die Dusche, bestückte die Waschmaschine mit meinen heute getragenen Klamotten und bezog die Betten frisch. Ich war wieder guter Dinge und hatte das Gefühl, dass es aufwärts ging – trotz Antibiotikum im Blut. Von der CT, die gemacht wurde, konnte ich übrigens eine CD mitnehmen. Um die Bilder angucken zu können, war die Installation von OsiriX, einer Software zum Anschauen und Bearbeiten der Bilder von Kernspin-, Computer- und Positronen-Emissions-Tomografen sowie von Laserrastermikroskopen auf meinem Mac notwendig. Hier waren drei der faszinierenden Bilder zu sehen, auf dem ersten sah man ganz gut meine dicke Backe: Am Abend erfuhr ich, dass ein weiterer, mir sehr nahe stehender Mensch sein irdisches Dasein beendet hatte: Meine ehemalige Schwiegermama. Alle meine guten Wünsche begleitete sie auf ihrer Reise in eine neue Welt und ich dankte ihr von Herzen für all die Liebe, die sie mir hat zuteilwerden lassen. Um 11.30 Uhr hielt ich eine Kapsel des Antibiotikums auf meiner Hand, brachte es dann aber doch nicht über das Herz, die Kapsel hinunterzuschlucken. Ich fastete lieber weiter. Morgen wollte ich meine Kinesiologin aufsuchen, um die Angelegenheit auf geistiger Ebene zu klären. Denn dort lag wie immer die eigentlich Ursache des Problems. Diese Seite wurde zuletzt am 21. November 2019 um 18.00 Uhr GMT geändert. |
„Ich bin wieder guter Dinge und habe das Gefühl, dass es aufwärts geht – trotz Antibiotikum. “
Aufwärts geht es wohl eher AUF GRUND des Antibiotikums.
Würdest du in „freier Wildbahn“ leben, wäre deine Chance, diese fiesen Bazillen auf „natürlichem“ Wege los zu werden, wie groß ? Und wenn du sie nicht loswerden würdest, wie groß wäre deine mittel-und langfristige Überlebenschance in der „freien Wildbahn“ mit so einem massiven Handycap ? So ein Abszess kann sich ja auch noch weiter ausdehnen, in den gesammten Ohr-und Halsbereich.
Wünsche aber trotzdem „Gute Besserung“.
Steiger
In freier Wildbahn hätte ich in so einem Fall wohl nur geringe Überlebenschancen gehabt. Und obwohl ich keinerlei Angst vor der Reise in eine neue Welt habe, würde ich den Übergang doch gerne etwas sanfter gestalten als mit solch einem Leiden.
Diese Erfahrung hat mir wieder einmal gezeigt, dass es sinnvoll ist, in jeder Beziehung noch dem Motto „sowohl…als auch“ zu leben, auch auf dem Gebiet der Medizin: Sowohl die Errungenschaften der Naturheilkunde als auch die der Schulmedizin lassen sich zum Wohle nutzen.
Danke für deine Besserungswünsche!
So eine dicke Backe hatte ich auch schon mal, genauer gesagt bereits zweimal. Das war beide Male nach der Operation, in der jeweils zwei meiner noch im Kiefer befindlichen (also noch unterhalb des Zahnfleisches, sie waren noch nicht zu sehen im Mund) Weisheitszähne entfernt wurden. :-( Der Chirurg hat mir die Zähne als Erinnerungen mitgegeben, da er in seiner langjährigen Berufsausübung noch nie solche Exemplare gesehen und so eine Prozedur erlebt hatte: Die Zähne saßen – wohl aufgrund ihrer starken Wurzeln – unglaublich fest, er musste sich noch nie so plagen, die Zähne hatten jeweils drei bis vier Wurzeln. Die… Weiterlesen »
Die Geschichte deiner Weisheitszahentfernung liest sich fast wie meine. Bei mir waren damals drei Ärzte im Einsatz, so kompliziert war die Entfernung gewesen. Außerdem haben sie so lange herumgemacht, dass die Betäubung schon vor Ende der Prozedur nachgelassen hat. Und hinterher haben sie mich blutverschmiert nach Hause bzw. in den Wartesaal zu meinem damaligen Lebensgefährten geschickt, der bei meinem Anblick fast in Ohnmacht gefallen wäre.
Ich bin übrigens auch voll Zuversicht, dass es bei dir nun wieder bergauf geht.
Naja, wirklich bergauf wird’s wohl erst gehen, wenn der Zahn raus ist …
LG, Ralph
Ach ja, noch eine Frage – wann / wie / wodurch ist dieser Zahn denn gestorben?
Die Frage kann ich dir nicht beantworten. Ich weiß nur noch, dass der Zahnarzt, der mir meine Füllungen heraus gemacht hat, festgestellt hat, dass er tot ist. Das war 2010.